D E U T S C H E R F IL M P R E IS 2 0 10 - Deutsche Filmakademie
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lichen Notwendigkeit nach, die Ruinen der zerbombten<br />
Stadt und Kriegsschauplätze authentisch<br />
nachzuerzählen. Spannender wird es aber<br />
für ihn und die Zuschauer jedoch, wenn er über<br />
die unterschiedlichsten Innenräume – wie das<br />
Restaurant im Kempinski oder das wohnzimmer<br />
von Hildes Villa (wo er der Versuchung widersteht,<br />
auch noch alle ihre dort eigentlich versammelten<br />
Haustiere auflaufen zu lassen) – den<br />
Zeitgeist ebenso sichtbar macht wie die Haltung<br />
der Figur zu dieser Zeit, also auch ihr Innenleben.<br />
wenn Hildegard Knef wirklich bei sich ist,<br />
oder vermeintlich mit sich allein, lässt das Szenenbild<br />
ihr auffällig viel Raum. Damit ist viel<br />
über einen Charakter erzählt.<br />
wenn die orte und Schauplätze eines Films die<br />
Protagonisten desselben sowohl schützen, beschreiben<br />
als auch in Gefahr bringen können,<br />
gelten Kostüm und Maske als gleichwertige<br />
Partner, denen dieselben Effekte gelingen können.<br />
Lucie Bates (Bestes Kostümbild), die am<br />
Theater als Bühnen- und Kostümbildnerin an-<br />
gefangen hat, gehört seit Jahren zu den meist<br />
beschäftigten und äußerst vielseitigen Kostüm-<br />
Designerinnen des deutschen Kinos. Ihre selbstverständliche<br />
Zusammenarbeit mit so unterschiedlichen<br />
Regisseuren wie Rainer Kaufmann,<br />
Vadim Glowna, Rudolf Thome und Dani Levy, für<br />
dessen Tragikomödie aLLES aUF ZUCKER! sie<br />
2005 den <strong>Deutsche</strong>n Filmpreis gewann, macht<br />
dies deutlich. Bei H<strong>IL</strong>DE hat sie sich nicht ausgetobt,<br />
auch wenn der Stoff es durchaus angeboten<br />
hat. aber allein der Blick darauf, wie sie<br />
Beste Kamera –<br />
HaGEN BoGDaNSKI<br />
– CaSE 39 (2009)<br />
– YoUNG VICToRIa<br />
(2009)<br />
– DaS LEBEN DER<br />
aNDEREN (2006)<br />
– DIE UNBERÜHR-<br />
BaRE (2000)<br />
die Hauptfigur sowohl be- als auch entkleidet,<br />
macht ihre Entschiedenheit klar. Hilde ist nicht<br />
vordergründig glamourös. Ihre öffentliche Garderobe<br />
ist von schlichter Eleganz. Und privat ist<br />
sie nicht selten nur unvollständig, nachlässig<br />
bekleidet. Ein Zeichen von offenheit und Verletzlichkeit<br />
zugleich.<br />
wolfgang Böge und Heiko Schmidt (Bestes Maskenbild)<br />
hatten noch eine zusätzliche Herausforderung<br />
zu bewältigen. Die Figur der Hilde<br />
wird durchgehend von Heike Makatsch gespielt,<br />
Bestes Szenenbild –<br />
THoMaS<br />
FREUDENTHaL<br />
– H<strong>IL</strong>DE (2008)<br />
– EFFI BRIEST (2007)<br />
– BELLa MaRTHa<br />
(2001)<br />
– SoLo FÜR<br />
KLaRINETTE (1997)<br />
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