PDF Öffnen - Biokreis
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BN_Version_Times.qxp 07.02.2011 14:48 Seite 22<br />
<strong>Biokreis</strong><br />
Aktuelles<br />
Weihnachtsbäume ohne Öko-Förderung<br />
Öko-Landwirte mit Weihnachtsbaumkulturen in NRW müssen sich entscheiden<br />
Text und Bild: Jörn Bender<br />
Ohne Förderung bleibt er konventionell:<br />
der Weihnachtsbaum aus NRW.<br />
Passend zur Weihnachtszeit haben sich<br />
<strong>Biokreis</strong>, Landwirte und das Ministerium<br />
(MKULNV) in NRW im Dezember 2010<br />
mit dem Weihnachtsbaumanbau auf Öko-<br />
22 BioNachrichten 1 | Februar/März 2011<br />
Betrieben in Nordrhein-Westfalen beschäftigt.<br />
Im Mittelpunkt stand die Klarstellung<br />
der Förderrichtlinien. NRW zahlt, anders<br />
als bei allen übrigen landwirtschaftlichen<br />
Kulturen, auch weiterhin keine Ökoprämie<br />
für Weihnachtsbäume auf landwirtschaftlichen<br />
Flächen, unter anderem deshalb, weil<br />
diese einen Eingriff nach dem Landschaftsgesetz<br />
darstellen.<br />
Dennoch fordert das MKULNV bei einer<br />
Gewährung von Öko-Fördermitteln auch<br />
eine Umstellung der Weihnachtsbaumflächen<br />
(nur Kulturen auf landwirtschaftlichen<br />
Flächen!) nach den Regelungen der<br />
Gesamtbetriebsumstellung. Am 30. Juni<br />
2011 wird der Vertrauensschutz für bisher<br />
im Förderverfahren befindliche Unternehmen<br />
auslaufen. Dann müssen sich die<br />
Betriebsleiter entscheiden, aus der laufenden<br />
Ökoförderung vorzeitig auszusteigen<br />
oder Weihnachtsbäume fortan eindeutig<br />
ökologisch kontrolliert anzubauen.<br />
C.N. Moritz schafft das Maximum<br />
Flotter Verlauf der Zuchtbullenaktion auf Haus Düsse<br />
Text und Bild: Jörn Bender<br />
Zur ersten Fleischrinderauktion des Jahres<br />
haben Fleischrinderhalter aus ganz<br />
Deutschland die Auktionsscheune im<br />
Landwirtschaftszentrum Haus Düsse bei<br />
Soest am 8. Januar bis auf den letzten Platz<br />
gefüllt. Die hervorragende Besucherresonanz<br />
führte gegenüber dem Jahr 2010 zu<br />
einer sehr hohen Verkaufsquote. Nur 6<br />
(davon leider 5 Charolais) der insgesamt 68<br />
angebotenen Fleischrinderbullen erhielten<br />
kein Gebot im Ring. Mit 42 Tieren (62 %)<br />
stieg die Quote der genetisch hornlosen<br />
Bullen über alle Rassen gegenüber 2010<br />
nochmals um beachtliche 17 %-Punkte.<br />
Erstmals waren diese Tiere auch bei<br />
Einzelbetrachtung der Rassen im Schnitt<br />
deutlich teurer (Ø 200 bis 300 €) als genetisch<br />
behornte Bullen. 6.300 € Steigpreis<br />
für „C.N. Moritz P“ aus dem Hause Cord<br />
Niemeier, Lemgo setzten kurz vor Ende der<br />
Auktion den krachenden Höhepunkt der<br />
Veranstaltung. Mit 1.815 g Prüfungstagszunahme<br />
lag der dreimal 8 gekörte Vererber<br />
mehr als 300 g über dem langjährigen<br />
Mittelwert der Limousinbullen auf Haus<br />
Düsse. Beachtliche 7 Zuchttiere waren aus<br />
den <strong>Biokreis</strong>betrieben Hengst, Imöhl, Ochs<br />
(2), Scholl und Winter (2) aufgetrieben<br />
worden. Dabei erreichte Dietmar Winter<br />
mit seinem Limousinbullen „Candy“<br />
(8/8/8g, RZF 114, 1.719 g TZ in Prüfg.) den<br />
Spitzenpreis der <strong>Biokreis</strong>tiere.<br />
Beachtenswert auch die Erfolge der<br />
Fleckviehzüchter: Nachdem 2010 nur ein<br />
Tier aufgetrieben worden war, konnten<br />
aktuell fünf Bullen aus vier Zuchtsstätten<br />
verkauft werden. <strong>Biokreis</strong>-Betrieb Hartmut<br />
Scholl lag mit einem Verkaufserlös von<br />
2.300 € exakt auf dem Preistrend der Rasse.<br />
Daneben erbrachten Blonde d´Aquitaine<br />
In der Praxis oftmals ein Widerspruch, wie<br />
der <strong>Biokreis</strong> NRW findet, denn jenseits<br />
eines Hobbyanbaus ist die ökologische<br />
Bewirtschaftung von größeren Weihnachtsbaumflächen<br />
ohne eine angemessene<br />
Förderung, welche man seitens <strong>Biokreis</strong><br />
angeregt hatte, kaum möglich. Wer darum<br />
weiß, keine Förderung gewährt und gleichzeitig<br />
die Gesamtbetriebsumstellung fordert,<br />
schließt Betriebe mit nennenswerten<br />
Weihnachtsbaumkulturen von der Möglichkeit<br />
einer Ökoförderung quasi aus.<br />
Das voraussehbare Ergebnis: auf jeden Fall<br />
der Verlust von ökologisch bewirtschaftetem<br />
Grünland in NRW und die versäumte<br />
Chance, mittels der bislang oft konventionell<br />
aber extensiv bewirtschafteten<br />
Weihnachtsbaumkulturen auch weiterhin<br />
zumindest ein wenig ökologisches Gedankengut<br />
in den sonst meist hochintensiven<br />
Weihnachtsbaumanbau zu transportieren.<br />
Siehe Kommentar S. 10<br />
2.788 € (8 Bullen), Charolais 2.300 € (9),<br />
Limousin 2.932 € (34), Angus 2.275 € (5),<br />
Aberdeen Angus 1.800 € (1) und Main<br />
Anjou 2.100 € (1).<br />
Sieger des Tages: C.N. Moritz (l.)