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BN_Version_Times.qxp 07.02.2011 14:55 Seite 36<br />

Biowelt<br />

Haus & Garten<br />

Mehr Vielfalt für den Garten<br />

Alternative Saatgutanbieter inspirieren<br />

zum Ausprobieren besonderer Sorten<br />

Von Ariane Herrmann<br />

Draußen herrscht noch Winter, so<br />

bleibt dem leidenschaftlichen<br />

Gärtner derweil nur das<br />

Träumen und Planen fürs nächste<br />

Gartenjahr. Gute Gartenbücher und<br />

Saatgut- und Pflanzenkataloge helfen,<br />

die Zeit zu überbrücken, bis wir wieder<br />

in der Erde wühlen dürfen. Wer einen<br />

Gemüsegarten besitzt, der hat jetzt<br />

Muße, seine Saatgutvorräte zu sichten –<br />

und eventuell aufzufüllen. Natürlich<br />

können Sie im Bau- oder Supermarkt<br />

gewöhnliche Samentütchen kaufen, es<br />

gibt jedoch verschiedene Gründe, sich<br />

nach alternativen Samen und Anbietern<br />

umzusehen (Kasten).<br />

Birnenförmige Tomaten,<br />

steirische Käferbohnen<br />

Zum einen ist da die große Sortenvielfalt,<br />

die zum Ausprobieren anregt. Es gibt z.B.<br />

bei Tomaten, Kürbissen oder Bohnen eine<br />

Form-, Farb-, und Geschmacksvielfalt, die<br />

das übliche Sortiment weit übersteigt.<br />

Kennen Sie etwa die Tomate Yellow<br />

Submarine, eine kleine, birnenförmige<br />

Tomate, die besonders Kinder lieben? Oder<br />

die steirische Käferbohne, die Sie sowohl<br />

als junge, zarte Hülsen, als auch als Kerne<br />

für Bohneneintopf verwenden können? Die<br />

hübschen, rotgesprenkelten Körner eignen<br />

sich zudem ausgereift zum Basteln oder als<br />

Spielsteine. Auch Popcornmais, Kalebassenkürbisse,<br />

Artischokken und Okra kann<br />

man sich in den Garten holen.<br />

36 BioNachrichten 1 | Februar/März 2011<br />

Die Anbieter (siehe Kasten) bemühen sich<br />

darum, die Sortenvielfalt, die über<br />

Jahrhunderte entstanden ist, zu erhalten und<br />

alte, fast vergessene Kulturpflanzen wieder<br />

bekannter zu machen. Wer kennt schon<br />

heute noch den guten Heinrich, eine mehrjährige<br />

Pflanze, die wie Spinat verwendet<br />

werden kann, oder die Spargelerbse, die<br />

wunderschön rot blüht und deren junge<br />

Triebe und zarten Schoten wie Zuckererbsen<br />

zubereitet werden?<br />

Anbieter züchten auf<br />

Geschmack und Robustheit<br />

Bei Neuzüchtungen legen alternative<br />

Anbieter Wert auf geschmackliche Qualität<br />

und robuste, an unser Klima angepasste, für<br />

Krankheiten weniger empfindliche Pflanzen,<br />

im Unterschied zu den Saatgutzüchtern,<br />

die für den kommerziellen Anbau auslesen,<br />

wo es oft primär um hohe Erträge<br />

und Transportierbarkeit geht. Beispiele<br />

dafür sind die berühmten holländischen<br />

„Wassertomaten“ und Erdbeeren, die zwar<br />

wochenlang schön bleiben, aber nach nichts<br />

schmecken.<br />

Wenn Sie Ihr Saatgut bei einem der<br />

Anbieter kaufen, die nach Bio-Richtlinien<br />

arbeiten und in Deutschland vermehren, tragen<br />

Sie dazu bei, die Spritzmittel und<br />

Kunstdünger, die auf die Mutterkulturen<br />

ausgebracht werden, zu vermeiden. Sie<br />

erhalten zudem Samen, die nicht mit chemischen<br />

Beizmitteln behandelt werden,<br />

Bild: pixelio.de<br />

und, da die Mutterpflanzen in unserem<br />

Klima wachsen, ist auch das Saatgut an<br />

unser Klima angepasst. Große Saatgutfirmen<br />

produzieren aufgrund von günstigeren<br />

Klimabedingungen, weniger strengen<br />

Vorschriften und billigeren Löhnen oft im<br />

Ausland.<br />

Bestellen Sie mit Maß und Ziel<br />

Doch bei der großen Vielfalt an alternativem<br />

Saatgut ist Vorsicht geboten, sonst sind<br />

die Augen oft größer als die Beete. Da<br />

Biosaatgut im Vergleich oft teurer ist als<br />

das im Samen aus dem Baumarkt, lohnt es<br />

sich, mit Maß und Ziel zu bestellen.<br />

Saatgut, das übrig bleibt, ist gut gelagert<br />

(trocken, eher kühl und dunkel) unterschiedlich<br />

lang haltbar, von nur kurz lagerfähigen<br />

Arten, wie Zwiebeln, die oft schon<br />

im nächsten Jahr nicht mehr keimen, bis<br />

hin zu Arten, die auch nach fünf Jahren oft<br />

noch problemlos keimen und wachsen, wie<br />

Bohnen und Erbsen. Besser ist es allerdings,<br />

nur soviel zu bestellen, wie in einem<br />

Jahr verbraucht wird. Mehr als eine Tüte<br />

pro Sorte wird das in keinem Falle sein, die<br />

Portionen sind meist großzügig bemessen<br />

und reichen für den normalen<br />

Küchengarten gut aus.<br />

Wenn Sie mehrere Sorten ausprobieren<br />

wollen, dann gibt es vielleicht die<br />

Möglichkeit, mit Bekannten zu tauschen.<br />

Bei Gemüsen und Kräutern, von denen man<br />

jeweils nur wenige Pflanzen benötigt

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