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BN_Version_Times.qxp 07.02.2011 14:50 Seite 26<br />

Titel<br />

Durchstarten<br />

System mit<br />

vielen<br />

Möglichkeiten<br />

Ausbildung und Studium<br />

in der Landwirtschaft<br />

Von Roland Weber<br />

Die Ausbildungsmöglichkeiten im<br />

deutschen Agrarbereich sind<br />

weltweit einzigartig, besonders<br />

ihre Vielseitigkeit. Die klassische Berufsausbildung<br />

mit dem Abschluss zum<br />

Gehilfen zum Beispiel gibt es in den<br />

meisten anderen Ländern nicht. Doch in<br />

der deutschen Landwirtschaft entwickeln<br />

sich die Möglichkeiten zum<br />

Positiven.<br />

In den letzten Jahren wurden die tendenziell<br />

festen Strukturen der Agrarbildung<br />

aufgeweicht. Das nun flexiblere System<br />

ermöglicht es, auch über den zweiten<br />

Bildungsweg absolvierte Abschlüsse als<br />

Zugangsberechtigung für ein Studium zu<br />

nutzen. Für den Nachwuchs im Agrarbereich<br />

gilt es, den richtigen Weg einzuschlagen.<br />

Vorab ist es wichtig, sich klar zu<br />

werden, was einem wichtig ist. Zudem sollte<br />

man für optimale Voraussetzungen sorgen,<br />

die Ausbildung zukunftsorientiert<br />

absolvieren zu können:<br />

Hof oder/und<br />

außerbetriebliche Arbeitswelt?<br />

Die Landwirtschaft ist im Umbruch. Auch<br />

im Ökolandbau setzt der Strukturwandel<br />

ein, wenn auch etwas gebremst. Für die<br />

Jugend ist es nicht immer absehbar, ob der<br />

Betrieb im Vollerwerb weitergeführt wird,<br />

ob der Zu- oder Nebenerwerb zum Tragen<br />

kommt, oder ob man sich später in der<br />

Arbeitswelt komplett außerhalb des Betriebes<br />

wiederfindet. Trotzdem sollten sich junge<br />

Männer und Frauen zu Beginn der<br />

Ausbildung mit der Frage beschäftigen, in<br />

welche Richtung sie gehen wollen: Steht<br />

der eigene Betrieb im Vordergrund, oder<br />

läuft es eher auf eine Anstellung im vor-<br />

26 BioNachrichten 1 | Februar/März 2011<br />

oder nachgelagerten Bereich des Agrarsektors<br />

ab? Dies ist wichtig und ist ein wesentlicher<br />

Parameter für die Entscheidung, welchen<br />

Weg man einschlägt.<br />

Eltern sind gefordert,<br />

den Kindern Freiraum zu schaffen<br />

Die wichtigste Voraussetzung für eine<br />

erfolgreiche Ausbildung ist Zeit. Deswegen<br />

sollten Eltern ihre potentiellen<br />

Nachfolger während ihrer Ausbildung/ ihres<br />

Studiums nicht oder nur sehr eingeschränkt<br />

im Betrieb einplanen. Ob Fremdlehre oder<br />

mehrjährige Fachschulen, die Auszubildenden<br />

müssen abkömmlich sein. Dies ist<br />

die Voraussetzung dafür, dass sie nach der<br />

Ausbildung ihre Ideen und Optimierungsstrategien<br />

im Betrieb umsetzen können.<br />

Bio oder Konventionell?<br />

Biobauern leben von ihrer Überzeugung.<br />

Diese muss wachsen. Deswegen ist gerade<br />

für biologisch arbeitende Jungbauern von<br />

Vorteil, auch einen Teil ihrer Ausbildungszeit<br />

in der konventionellen Landwirtschaft<br />

zu absolvieren. Nur so kann es zu einem<br />

überzeugten „Ja“ zum Ökolandbau für die<br />

nächste Generation, aber auch bei der<br />

Arbeitsstellenwahl kommen.<br />

Zukunftsqualifikationen<br />

Unternehmerisches Handeln im Einklang<br />

mit der Nachhaltigkeit sind entscheidende<br />

Zukunftsqualifikationen. Eine starke Persönlichkeit,<br />

Teamfähigkeit und gute Allgemeinbildung<br />

sind weitere Grundlagen für<br />

eine erfolgreiche Unternehmensführung<br />

und sollten in die Entscheidungsfindung<br />

des richtigen Ausbildungsweges oder<br />

Studienganges einfließen.<br />

Bild: TU München-Weihenstephan<br />

Spaß im Praxis-Unterricht auf dem Versuchsgut Viehhausen: Studenten der TUM.<br />

Lebenserfahrung Auslandspraktikum<br />

Ob im Praxisjahr zwischen Lehre und weiterführender<br />

Schule oder als Praktikum<br />

während des Studiums ist eine Zeit im<br />

Ausland eine Erfahrung, die man sein<br />

Leben lang in Erinnerung behält.<br />

Arbeitsweise und Lebensart unterscheiden<br />

sich oftmals gewaltig zur heimischen<br />

Landwirtschaft. Viele der <strong>Biokreis</strong>mitarbeiter<br />

haben Auslandserfahrungen und<br />

können bei der Suche nach Praktikumsbetrieben<br />

helfen.<br />

Mögliche Bildungswege<br />

Berufliche Ausbildung zum Landwirtschaftlichen<br />

Gehilfen: Die dreijährige<br />

Landwirtschaftslehre bedeutet das Aneignen<br />

von praktischen Fähigkeiten und vor<br />

allem den Blick für das Ganze. Auch für<br />

spätere Studienzeiten kommt dies zu Gute.<br />

Schnupperlehren in den letzten Jahrgangsstufen<br />

in Haupt- und Realschulen bieten<br />

die Möglichkeit, einen entsprechenden<br />

Ausbildungsbetrieb auszuprobieren. Die<br />

guten Ausbildungsplätze sind in der Regel<br />

mindestens ein bis zwei Jahre im Voraus<br />

ausgebucht. Deswegen ist es wichtig, hier<br />

schon frühzeitig aktiv zu werden. Für die<br />

Persönlichkeitsbildung ist ein Lehrbetrieb<br />

im gebührenden Abstand zum eigenen Hof<br />

von Vorteil. Der Lehrling muss sich somit<br />

auf andere Gepflogenheiten einstellen und<br />

ist auf sich selbst gestellt.<br />

Klassische Landwirtschaftsschule: Die<br />

dreisemestrige Fachschule für Agrarwirtschaft<br />

mit dem Abschluss zum staatlich<br />

geprüften Wirtschafter für Landbau bietet<br />

einen fundierten Wissensaufbau auf die

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