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BN_Version_Times.qxp 07.02.2011 14:40 Seite 1<br />

1 | 2011 Februar/März<br />

ISSN 0 178 476507193 F P.b.b. GZ 06Z036931 M<br />

www.biokreis.de | www.bionachrichten.de<br />

Jetzt durchstarten!<br />

Bildungswege in die Landwirtschaft<br />

Die Tiergesundheit im Blick<br />

Tipps für Halter von Milchvieh, Schafen und Ziegen<br />

Ährlich bio!<br />

Wir suchen die schönsten <strong>Biokreis</strong>-Höfe


BN_Version_Times.qxp 07.02.2011 14:40 Seite 2


BN_Version_Times.qxp 07.02.2011 14:41 Seite 3<br />

Inhalt<br />

AKTUELLES<br />

4 Termine<br />

6 Notizen<br />

8 Die Zeit ist reif<br />

Saatgutfonds für gentechnikfreie Züchtungsforschung<br />

BIOKREIS<br />

12 Die Tiergesundheit im Blick<br />

Nachlese zum <strong>Biokreis</strong>-Milchviehtag<br />

14 „Wenn Du keine Sorgen hast, kauf’ Dir eine Ziege“<br />

Nachlese zum <strong>Biokreis</strong> Schaf- und Ziegentag<br />

16 <strong>Biokreis</strong>-Landwirt testet Maissilage in Rundballen<br />

19 Einladung Mitgliederversammlungen<br />

20 Ährlich bio! Wir suchen die schönsten <strong>Biokreis</strong>-Höfe<br />

21 <strong>Biokreis</strong> organisiert Exkursionen<br />

23 Aktuelle Meldungen aus NRW und Hessen<br />

24 Aktuelles aus Bayern: Bayerische Staatliche Ökoberatung<br />

TITEL<br />

26 Viele Möglichkeiten, durchlässiges System<br />

Ausbildung und Studium in der Landwirtschaft<br />

28 „Die Leute kommen nicht am Ökolandbau vorbei“<br />

TU Weihenstephan für Agrarstudenten gut gerüstet<br />

30 Lernen und Studieren in NRW, Niedersachsen und Hessen<br />

Haus Riswick, FH- Osnabrück, Uni Kassel/Witzenhausen<br />

32 „Nicht Jammern – an den Lösungen arbeiten!“<br />

Interview mit Johann Schneck, Leiter der Öko-Fachschule<br />

in Landshut-Schönbrunn<br />

BIOWELT<br />

34 Neue Serie: Der Klimawandel<br />

1. Teil: Landwirtschaft und globale Erwärmung<br />

36 Mehr Vielfalt für den Garten<br />

Alternatives Saatgut für besondere Sorten<br />

38 Indien – oder meine Reise in eine andere Welt<br />

Endlose Teeplantagen, schwebende Tempel<br />

40 Marktplatz<br />

45 Verlosung<br />

46 Bücher, Vorschau, Impressum<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

die Ausbildungsmöglichkeiten in der Landwirtschaft<br />

sind in Deutschland einzigartig. Die<br />

Vielfalt an Wegen, die junge Menschen hier einschlagen<br />

können, macht die Entscheidung aber<br />

nicht leichter. Berufsausbildung oder Studium?<br />

Konventionell oder auf Ökolandbau spezialisiert?<br />

Fachhochschule oder Universität? Diese<br />

Fragen müssen geklärt werden. Wie gut, dass<br />

das System durchlässig ist und man an vielen<br />

Stellen den Bildungsweg auch wechseln kann.<br />

Dennoch sollten sich die jungen Frauen und<br />

Männer schon gegen Ende der Schulzeit mit<br />

ihren beruflichen Zielen befassen. Unser<br />

Titelthema soll dabei Orientierung geben.<br />

Doch auch die Fachberatung zur betrieblichen<br />

Praxis kommt nicht zu kurz: <strong>Biokreis</strong>-Beraterin<br />

Christa Zeitlmann berichtet ausführlich über die<br />

wichtigsten Erkenntnisse des Milchviehtags und<br />

des Schaf- und Ziegentags 2010 des <strong>Biokreis</strong>.<br />

Im Mittelpunkt stand jeweils die Tiergesundheit.<br />

Der Klimawandel ist das Thema unserer neuen<br />

Serie: Wie er die Landwirtschaft beeinflusst und<br />

wie die EU damit umgeht, lesen sie auf Seite 34.<br />

In der Rubrik Haus & Garten geht es dieses Mal<br />

um Saatgut von alternativen Anbietern – lassen<br />

Sie sich einfach inspirieren und bereichern Sie<br />

damit Ihren Garten.<br />

In eigener Sache:<br />

Wie Sie schon bemerkt haben, haben wir die<br />

Titelseite der Bionachrichten moderner gestaltet.<br />

Doch auch das Layout veränderten wir leicht,<br />

um die Bionachichten noch übersichtlicher zu<br />

machen. Wir haben dadurch mehr Platz für<br />

Fotos und ein bisschen mehr „Luft“ auf den<br />

Seiten.<br />

Viel Spaß beim Lesen wünscht<br />

Ihre<br />

BioNachrichten 1 | Februar/März 2011 3


BN_Version_Times.qxp 07.02.2011 14:41 Seite 4<br />

Aktuelles<br />

Termine<br />

<strong>Biokreis</strong>-Fachtagung<br />

Bio-Bauernhof-Check<br />

Gut vorbereitet auf CC- und<br />

Fachrechtskontrollen<br />

Folgende Themen werden in der Gruppe<br />

bearbeitet:<br />

- Welche geseztlichen Vorgaben muss<br />

ich in meinem Biobetrieb einhalten?<br />

- Welche Dokumentationen müssen<br />

für CC und Fachrecht vorliegen?<br />

- Welche Fristen sind einzuhalten?<br />

- Wie bereite ich mich sinnvoll auf die<br />

Biokontrolle vor?<br />

Termine:<br />

Montag, 28. Februar, 9.30 – 16 Uhr<br />

Gasthof Schreyer, Salzburger Str. 7,<br />

84529 Tittmoning. Tel. 08683/352<br />

Dienstag, 1. März, 9.30 – 16 Uhr<br />

Vesperstube Freytag, Boxlohe 7,<br />

90596 Schwanstetten. Tel. 0170/<br />

5638301<br />

Anmeldung: <strong>Biokreis</strong> e.V. Passau,<br />

Tel. 0851/75650-0<br />

Anmeldeschluß für beide Fachtagungen:<br />

Montag, 21. Februar<br />

Stammtische<br />

<strong>Biokreis</strong> Bayern<br />

Niederbayern Ost<br />

Dienstag, 8. März, 19.30 Uhr<br />

Informationen zur ökologischen<br />

Legehennenhaltung. Erfahrungsaustausch<br />

der <strong>Biokreis</strong>-Legehennenhalter und Besichtigung<br />

des <strong>Biokreis</strong>betriebes der Familie<br />

Haas mit 6000 Legehennen und eigener<br />

Junghennenaufzucht. Anschließend:<br />

Informationen zur Vermarktung von ökologischen<br />

Eiern.<br />

Familie Haas, Sulzbach 1, 84326<br />

Falkenberg. Tel. 08726/969102<br />

Referent: Roland Weber, <strong>Biokreis</strong> e.V. und<br />

Walter Höhne, Geschäftsführer der Biohennen<br />

AG<br />

Niederbayern West und<br />

Oberbayern Nord<br />

Dienstag, 22.März, 20 Uhr<br />

Strukturen des Ökomarktes, aktuelle<br />

Entwicklung, Vermarktungsstrategien,<br />

alternative Früchte.<br />

Landgasthof Gut Winkelacker, Am Euler 52<br />

85051 Ingolstadt. Tel. 08450/928151<br />

Referent: Roland Weber, <strong>Biokreis</strong> e.V.<br />

Oberbayern Süd<br />

Montag, 21. Februar, 20 Uhr<br />

Besichtigung der Heutrocknungsanlagen<br />

und Vorstellung der Grundlagen zur Heutrocknung<br />

mit anschliessender Diskussion.<br />

Familie Schwaighofer, Waakirchner Weg<br />

4 BioNachrichten 1 | Februar/März 2011<br />

83666 Piesenkam. Tel. 08021/505348<br />

Referentin: Christa Zeitlmann, <strong>Biokreis</strong> e.V.<br />

Oberbayern Mitte<br />

Mittwoch, 27. April, 20 Uhr<br />

Besichtigung des neuen Jungviehstalls<br />

(Kammstall mit Liegeboxen und Auslauf<br />

für jede Gruppe).<br />

Familie Bodmaier, Nordhof 3,<br />

83104 Tuntenhausen.<br />

Tel. 08065/211<br />

Referentin: Christa Zeitlmann, <strong>Biokreis</strong> e.V.<br />

Oberpfalz Mitte und<br />

Oberpfalz Nord<br />

Donnerstag, 17. Februar, 19.30 Uhr<br />

Empfehlung zur Aussaat,<br />

Sortenbeschreibung.<br />

Gasthaus zur Linde, Schloßstr. 25,<br />

92366 Raitenbuch. Tel. 09472/248<br />

Referent: Manfred Schmid, <strong>Biokreis</strong> e.V.<br />

Oberfranken<br />

Mittwoch, 23. März,19.30 Uhr<br />

Empfehlung zur Aussaat,<br />

Sortenbeschreibung.<br />

Cafe Pension Krems, Heroldsberg-Tal 17<br />

91344 Waischenfeld. Tel. 09202/245<br />

Referent: Manfred Schmid, <strong>Biokreis</strong> e.V.<br />

Unterfranken<br />

Dienstag, 1. März, 9.30 - 16 Uhr<br />

CC-Biobauernhof-Check<br />

Vesperstube Freytag, Boxlohe 7, 90596<br />

Schwanstetten. Bitte beachten Sie die Programmankündigung.<br />

Mittelfranken<br />

Dienstag, 1. März, 9.30 - 16 Uhr<br />

CC-Biobauernhof-Check. Vesperstube<br />

Freytag, Boxlohe 7, 90596 Schwanstetten.<br />

Bitte beachten Sie die Programmankündigung.<br />

Schwaben Nord<br />

Mittwoch, 23. März, 20 Uhr<br />

Besichtigung der Landkäserei Herzog,<br />

Stoffenrieder Str. 1, 89297 Roggenburg-<br />

Schießen. Anschließend: Vorstellung des<br />

Projektes "regional und fair". Faire<br />

Partnerschaft zwischen Bio-Verarbeitern<br />

und Ökobauern in der Region.<br />

Informationen zur Qualitätssicherung.<br />

Referent: Roland Weber, <strong>Biokreis</strong> e.V.<br />

Allgäu/Kimratshofen und<br />

Allgäu/Marktoberdorf<br />

Dienstag, 15. Februar, 20 Uhr<br />

Heilpflanzen für Mensch und Tier.<br />

Gasthaus Fäßle, Landstr. 22<br />

87452 Kimratshofen. Tel. 08373/8728<br />

Referent: Peter Paulus, <strong>Biokreis</strong> e.V.<br />

<strong>Biokreis</strong> NRW<br />

Nächste Stammtischrunde auf drei Mitgliedsbetrieben<br />

mit aktuellsten<br />

Informationen zum NRW - Programm<br />

Ländlicher Raum.<br />

<strong>Biokreis</strong> Mitte<br />

Nächster Stammtisch in Hessen: Anfang/<br />

Mitte März. Einladungen werden termingerecht<br />

versandt.<br />

Veranstaltungen<br />

10. Februar<br />

Öko-Milchviehtag<br />

Landgasthof Schwarz, Veitsaurach<br />

91575 Windsbach<br />

Referent: Martin Kühberger, LfL Grub<br />

Anmeldung: Tel. 0951/8687-80<br />

16. – 19. Februar<br />

BioFach 2011<br />

Weltleitmesse für Bio-Produkte<br />

Nürnberg<br />

www.biofach.de<br />

28. Februar – 2. März<br />

Kompaktseminar für Umstellungsbetriebe.<br />

34269 Hofgeismar, Nordhessen.<br />

Durchführung: LLH und LWK NRW.<br />

Förderung: BMELV und BÖLN.<br />

www.oekolandbau.nrw.de<br />

Dr. Karl Kempkens, 0160/7016819<br />

karl.kempkens@lwk.nrw.de<br />

11. März<br />

Jahresmitgliederversammlung des<br />

Fleischrinder-Herdbuch Bonn (FHB)<br />

in der Geschäftsstelle Bonn.<br />

12. März<br />

Mitgliederversammlung <strong>Biokreis</strong><br />

Erzeugerring e.V.<br />

Tafernwirtschaft Hörger<br />

85402 Kranzberg-Hohenbercha.<br />

Bitte beachten Sie die ausführliche<br />

Programmankündigung auf den Seiten 5<br />

und 19.<br />

16. – 18. März<br />

Internationale Wissenschaftstagung zum<br />

ökologischen Landbau an der Universität<br />

Gießen.<br />

18. März<br />

19 Uhr: Mitgliederversammlung mit<br />

Vorstandswahlen des <strong>Biokreis</strong> Erzeugerring<br />

NRW e.V.<br />

Gasthof Suerlänner Eck, 57368 Lennestadt-<br />

Kirchveischede.


BN_Version_Times.qxp 07.02.2011 14:41 Seite 5<br />

25. März<br />

Fleischrindernacht des FHB mit umfangreicher<br />

Zuchttierschau und Auktion.<br />

In diesem Jahr unter dem Motto<br />

„50-Jahre FHB“.<br />

26. März<br />

Mitgliederversammlung <strong>Biokreis</strong> e.V.<br />

Landgasthof Sammeth-Bräu<br />

91746 Triesdorf-Weidenbach<br />

Bitte beachten Sie die ausführliche<br />

Programmankündigung auf den Seiten 5<br />

und 19.<br />

26. – 27. März<br />

Wochenendfahrt mit einer Übernachtung<br />

für die Mitglieder aus NRW/Hessen zur<br />

Mitgliederversammlung des Bundesverbandes<br />

<strong>Biokreis</strong> e.V. nach Bayern.<br />

Besichtigungen von interessanten Betrieben<br />

auf der Heimreise.<br />

28. – 29. März<br />

Gast + Küche<br />

Fachmesse für Hotellerie, Gastronomie<br />

und Gemeinschaftsverpflegung.<br />

Messepark Kohlbruck, 94034 Passau<br />

www.gast-kueche.de<br />

6. April<br />

Geplante Mitgliederversammlung<br />

des Vereins Ernährung NRW e.V.<br />

Anzeigen<br />

Bio-Gemüse ...und mehr<br />

geliefert frei Haus!<br />

Info unter: 08726/1686<br />

www.frischesbiogemuese.de<br />

Einladung zur Mitgliederversammlung des <strong>Biokreis</strong> e.V.<br />

An alle Mitglieder des <strong>Biokreis</strong> Erzeugerring e.V.<br />

Wir laden Sie herzlich zur ordentlichen<br />

Mitgliederversammlung des <strong>Biokreis</strong> e.V.<br />

ein.<br />

Samstag, 26. März 2011, 10 Uhr<br />

Ort: Sammeth Bräu, Marktplatz 1, 91746<br />

Weidenbach Telefon: 09826 62400<br />

Telefax: 49-(0)9826 6240 40<br />

www.sammeth-braeu.de.<br />

10 Uhr Führung durch die<br />

Landwirtschaftlichen Lehranstalten Triesdorf,<br />

Markgrafenstraße 12, 91746<br />

Weidenbach. Treffpunkt am Infozentrum.<br />

Parkplätze sind auf dem Gelände vorhanden.<br />

www.triesdorf.de<br />

12 Uhr Mittagessen im Sammeth Bräu,<br />

Weidenbach<br />

13 Uhr Beginn der Mitgliederversammlung<br />

des <strong>Biokreis</strong> e.V.<br />

Wir laden Sie herzlich zur ordentlichen<br />

Mitgliederversammlung des <strong>Biokreis</strong><br />

Erzeugerring e.V. ein.<br />

Samstag, 12. März 2011, 10 Uhr<br />

Ort: Hörger Biohotel u. Tafernwirtschaft,<br />

Hohenbercha 38, 85402 Kranzberg<br />

Tel. 08166 / 990980<br />

www.hoerger-biohotel.de<br />

Tagesordnung<br />

1. Genehmigung Tagesordnung<br />

2. Geschäftsbericht, Haushalt 2010<br />

3. Haushaltvoranschlag 2011 (Beschluss)<br />

4. Bericht Kassenprüfer<br />

5. Entlastung Vorstandschaft (Beschluss)<br />

6. Neufassung der Satzung (siehe<br />

Erläuterungen S.19) (Beschluss)<br />

7.Neuwahl Vorstand<br />

8. Neuwahl Beirat<br />

9. Neuwahl Kassenprüfer<br />

10. Verabschiedung/Anpassung<br />

Richtlinien (siehe Erläuterungen<br />

S.19)<br />

11. Verschiedenes, Wünsche, Anträge<br />

Wir bitten, Wünsche und Anträge für die<br />

Mitgliederversammlung schriftlich an die<br />

Geschäftsstelle Stelzlhof 1, 94034 Passau<br />

zu richten.<br />

Den Anreisenden wird die Bildung von<br />

Fahrgemeinschaften empfohlen.<br />

Einladung zur Mitgliederversammlung des<br />

<strong>Biokreis</strong> Erzeugerring e.V.<br />

An alle Mitglieder des <strong>Biokreis</strong> Erzeugerring e.V.<br />

<strong>Biokreis</strong> Erzeugerring e.V.<br />

Stelzlhof 1<br />

94034 Passau<br />

Tel.:+49 / (0) 851 / 75 65 0 - 0<br />

Fax: + 49 / (0) 851 / 75 65 0 - 25<br />

eMail: info@biokreis.de<br />

www.biokreis.de<br />

<strong>Biokreis</strong> e.V. Stelzlhof 1, 94034 Passau<br />

Tel.:+49 / (0) 851 / 75 65 0 – 0<br />

Fax: + 49 / (0) 851 / 75 65 0 – 25<br />

eMail: info@biokreis.de<br />

www.biokreis.de<br />

Tagesordnung<br />

1. Genehmigung Tagesordnung<br />

2. Geschäftsbericht<br />

3. Haushalt 2010<br />

4. Haushaltsvoranschlag 2011(Beschluss)<br />

5. Bericht Kassenprüfer<br />

6. Entlastung Vorstandschaft (Beschluss)<br />

7. Neufassung der Satzung<br />

(s. Erläuterungen S.19)<br />

8. Wahl Vorstand<br />

9. Wahl Beirat<br />

10. Wahl Kassenprüfer<br />

11. Verschiedenes, Wünsche, Anträge<br />

Wir bitten, Wünsche und Anträge für die<br />

Mitgliederversammlung schriftlich an die<br />

Geschäftsstelle Stelzlhof 1, 94034 Passau<br />

zu richten.<br />

Den Anreisenden wird die Bildung von<br />

Fahrgemeinschaften empfohlen.<br />

BioNachrichten 1 | Februar/März 2011 5<br />

Termine Aktuelles


BN_Version_Times.qxp 07.02.2011 14:42 Seite 6<br />

Aktuelles<br />

Notizen<br />

Das Restaurant<br />

der Zukunft<br />

Auf welche betrieblichen Entscheidungen<br />

es für Restaurants und Kantinen ankommt,<br />

wenn sie ihre Gäste erfolgreich mit Bio-<br />

Gerichten bewirten wollen, haben Forscher<br />

der Universität Hohenheim untersucht.<br />

Dabei überprüfte das Team um Dr. Jana<br />

Rückert-John in 26 Gastronomiebetrieben,<br />

die an der Einführung von Bioprodukten<br />

gescheitert waren, die Betriebsabläufe,<br />

Speisekarten und Werbematerialien. Mit<br />

den daraus gewonnen Erkenntnissen entwickelten<br />

die Wissenschaftler einen Leitfaden<br />

zur betrieblichen Planung bei der Wiederoder<br />

Neueinführung von Bioprodukten. „Es<br />

muss um eine nachhaltige Ernährung gehen,<br />

die auch Mehrwerte wie Regionalität,<br />

Saisonalität und fairen Handel in den<br />

Mittelpunkt stellt“, fasst Dr. Jana Rückert-<br />

John zusammen.<br />

In München hat eine Initiative junger<br />

Bürger aus der Gastronomie genau das zum<br />

Ziel: Das Team um Guido Franke plant, ein<br />

„sozial-ökologisches Restaurant“ aufzubauen<br />

und sucht derzeit Sponsoren, künftige<br />

Lieferanten, Köche, Bedienungen und ideenreiche<br />

potenzielle Gäste, die sich mit<br />

ihren Vorschlägen in das Projekt einbringen<br />

wollen. Etliche Wissenschaftler, Organisationen<br />

und Unternehmen hielten das<br />

Konzept für vielversprechend und innovativ,<br />

teilt Guido Franke mit.<br />

www. amazee.com<br />

Folien-Entsorgung<br />

leicht gemacht<br />

In landwirtschaftlichen Betrieben kommen<br />

immer mehr Kunststoff-Folien zum Einsatz,<br />

etwa für die Konservierung von Tierfutter in<br />

Ballen. Die RIGK GmbH betreibt den<br />

Abholservice PELLE, über den Bauern ihre<br />

Silofolien einfach, kostengünstig und ordnungsgemäß<br />

entsorgen können.<br />

Infos: www.pelle-service.de<br />

Bild: pixelio.de<br />

Plastik in der Landschaft: Um den Abtransport der<br />

Folien kümmert sich ein Dienstleister.<br />

6 BioNachrichten 1 | Februar/März 2011<br />

Eine bunte Mischung: Jung und Alt protestierten gegen Gentechnik und Massentierhaltung.<br />

Rund 22000 Menschen haben am 22.<br />

Januar in Berlin für einen Systemwechsel<br />

in der Landwirtschaft demonstriert. Unter<br />

dem Motto „Wir haben es satt – Nein zu<br />

Gentechnik, Tierfabriken und Dumpingpreisen“<br />

verlangten sie eine Abkehr von<br />

Agrarfabriken und Massentierhaltung, hin<br />

zu bäuerlicher und ökologischer<br />

Landwirtschaft.<br />

„Wenn man die Äußerungen unserer<br />

Regierenden hört, möchte man meinen, es<br />

ginge im Moment lediglich um die<br />

Feinjustierung von Kontrollsystemen und<br />

Qualitätssicherung“, rief der Vorsitzende<br />

des Bund Ökologische Lebensmittelwirt-<br />

Machtvolle Demo für ökologische Landw<br />

schaft (BÖLW), Dr. Felix Prinz zu<br />

Löwenstein den Demonstranten am Hauptbahnhof<br />

zu, von wo sich der Zug Richtung<br />

Brandenburger Tor in Bewegung setzte. „Es<br />

geht aber um weit mehr! Es geht um die<br />

Entscheidung, mit welcher Art von<br />

Landwirtschaft und Ernährung unsere<br />

Zukunft gestaltet werden soll“. Löwenstein<br />

forderte von Bundesministerin Ilse Aigner,<br />

den Ökologischen Landbau als Leitbild für<br />

eine Ressourcen schonende, umwelt- und<br />

naturverträgliche Landwirtschaft zu nutzen.<br />

Die Bundesregierung solle sich dafür einsetzen,<br />

dass die Agrarmittel für die Ökologisierung<br />

der Europäischen Landwirtschaft ein-<br />

Verbraucher für mehr Tier- und Umweltschutz<br />

Immer mehr Verbraucher lernen,<br />

Bioprodukte besonders zu schätzen. Ihr<br />

Wissen um die Vorteile von Ökoprodukten<br />

für das eigene Wohlbefinden sowie den Tierund<br />

Umweltschutz steigert sich kontinuierlich<br />

– das ist das Ergebnis des Ökobarometers<br />

2010, das das Bundesministerium für<br />

Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />

beim Marktforschungsinstitut<br />

TNS in Auftrag gab. Die wichtigsten Gründe<br />

für den Kauf von Ökowaren sind artgerechte<br />

Tierhaltung, eine möglichst geringe<br />

Schadstoffbelastung und die regionale<br />

Herkunft. Auch die Einhaltung hoher sozialer<br />

Standards wird wichtiger. Knapp die<br />

Hälfte der Befragten gab an, dass auch<br />

gerechte Entlohnung und faire Arbeitsbedingungen<br />

ihre Kaufentscheidung positiv<br />

beeinflussen. Beim Außer-Haus-Verzehr<br />

spielen Biolebensmittel allerdings noch<br />

keine große Rolle. Ein Großteil aber legt<br />

Wert auf ausreichende Bioangebote in<br />

Kindertagesstätten und Kindergärten.<br />

Befragt worden waren rund 1000 Bundesbürger<br />

ab 14 Jahren.


BN_Version_Times.qxp 07.02.2011 14:42 Seite 7<br />

sche Landwirtschaft<br />

Bild: Karl Haberzettel<br />

gesetzt werden. „Den Anfang können Sie<br />

aber schon hier in Deutschland machen, das<br />

erwarten die Bürgerinnen und Bürger dieses<br />

Landes von Ihnen“, sagte er an die Adresse<br />

der Ministerin gerichtet. Bei der bislang<br />

größten Demonstration dieser Art seit<br />

Jahrzehnten zogen Bauern, Umweltschützer,<br />

Imker und Verbraucher gemeinsam zum<br />

Brandenburger Tor, darunter Vertreter des<br />

<strong>Biokreis</strong>. Getragen wurde die Veranstaltung<br />

von mehr als 120 Bauern- und<br />

Umweltverbänden, Bürgerinitiativen gegen<br />

Massentierhaltung und Gentechnik, sowie<br />

Entwicklungsorganisationen.<br />

Direktvermarktermesse<br />

Von 25. bis 28. Februar findet die 17. „Ab<br />

Hof“- Spezialmesse für Direktvermarkter in<br />

Wieselburg (Niederösterreich) statt. Im<br />

Mittelpunkt stehen Milch-, Fleisch-, Obst-,<br />

Getreide- und Gemüseverarbeitung, Vermarktungseinrichtungen,<br />

Transport, Lagerung,<br />

Verpackung und Verkauf sowie<br />

Marketing und Werbung für bäuerliche<br />

Produkte. Der Fokus liegt auf dem<br />

Fachpublikum, doch auch für Konsumenten<br />

gibt es zwei Hallen. Täglich von 9 bis 17<br />

Uhr. Infos: Tel. 0043/7416/502-0, Internet:<br />

www.messewieselburg.at.<br />

Biohennen AG sucht neue Landwirte<br />

Die Biohennen AG, eine <strong>Biokreis</strong>-<br />

Erzeugergemeinschaft für Hennenhaltung<br />

und Eiervermarktung mit Sitz in Vohburg<br />

(Oberbayern), will sich vergrößern. Nach<br />

dem süddeutschen Vorbild soll nun für das<br />

Saarland, Rheinland-Pfalz, Hessen und<br />

Nordrhein-Westfalen eine Erzeugergemeinschaft<br />

mit eigener Packstelle gegründet<br />

werden. Gesucht werden Landwirte, die<br />

eine Legehennenhaltung als weiteres<br />

Standbein oder Ersatz der bisherigen<br />

Tierhaltung sehen. Infos zu den Richtlinien<br />

unter www.diebiohennen.de und Tel.:<br />

08457/9345-0.<br />

Nach Trockenheit: Mehr als<br />

17000 indische Bauern nahmen sich das Leben<br />

In Indien haben sich im Jahr 2009 nach der<br />

schlimmsten Trockenheit seit Jahrzehnten<br />

17.386 Landwirte das Leben genommen,<br />

das berichteten die Aargauer Zeitung und<br />

die Schweizerische Depeschenagentur Mitte<br />

Januar. Von der Selbstmordwelle seien vor<br />

allem die Bundesstaaten Maharashtra,<br />

Karnataka und Andhra Pradesh im Süden<br />

und Westen des Landes betroffen, teilte die<br />

Regierung mit. Sie nannte zwar offiziell<br />

keine Gründe. Doch 2009 war der Monsun<br />

so schwach wie seit 37 Jahren nicht mehr,<br />

Trockene Erde wurde indischen Bauern zum Verhängnis.<br />

Glückliche Hühner gesucht!<br />

Ohrstanzproben im Eigentum behalten<br />

Die BVD-Verordnung schreibt vor, dass alle<br />

Kälber, die nach dem ersten Januar 2011<br />

geboren werden und alle Rinder, die aus<br />

dem Betrieb verbracht werden sollen, auf<br />

BVD untersucht werden müssen. Betriebe,<br />

die die Gewebeproben ihrer Rinder nicht<br />

dem Tiergesundheitsdienst Bayern überlassen<br />

wollen, können die Ohrstanzen auch<br />

alternativ untersuchen lassen. Die medizinischen<br />

Laboratorien von Dr. Staber und<br />

Kollegen bieten den gleichen Service wie<br />

Bild: Biohennen AG<br />

der TGD, sichern dem Auftraggeber aber zu,<br />

dass die Proben in seinem Eigentum bleiben<br />

und die erhobenen Daten nicht an Dritte<br />

weitergegeben werden. Die Kosten betragen<br />

pro Untersuchung 4,49 Euro inkl. Mwst.<br />

von sieben Prozent.<br />

Bei Interesse können Sie sich entweder bei<br />

Ihrem <strong>Biokreis</strong>-Berater oder im Internet<br />

unter www.staber-partner.de informieren.<br />

und dementsprechend schlecht die Ernte.<br />

Angehörige von Landwirten hatten auch<br />

Schulden als Grund für die Selbstmorde<br />

genannt.<br />

Der Landwirtschaftsminister des Staates<br />

Madhya Pradesh gab chemischen Düngemitteln<br />

die Schuld. Sie hätten den Pflanzen<br />

geschadet. Er rief die Bauern auf, ihre<br />

Betriebe auf ökologische Landwirtschaft<br />

umzustellen. In Indien leben zwei Drittel der<br />

Bevölkerung auf dem Land.<br />

Bild: Dieter-Schütz/pixelio.de<br />

BioNachrichten 1 | Februar/März 2011 7<br />

Notizen Aktuelles


BN_Version_Times.qxp 07.02.2011 14:43 Seite 8<br />

Aktuelles<br />

Agrarpolitik & Markt<br />

Die Zeit ist reif<br />

Saatgutfonds für eine ökologische<br />

und gentechnikfreie Züchtungsforschung<br />

Von Oliver Willing, Zukunftsstiftung Landwirtschaft<br />

Wir sind an einem Punkt angelangt,<br />

an dem es um eine his-<br />

„ torische Weichenstellungen<br />

geht. Die Frage ist, mit welchen Ressourcen<br />

und mit wessen Ressourcen<br />

unsere Lebensmittel erzeugt werden.“<br />

Diese Herausforderung hat Dr. Felix<br />

Prinz zu Löwenstein, Vorstand des<br />

Bundes Ökologische Lebensmittelwirtschaft<br />

(BÖLW), bei der Jubiläumsfeier<br />

der Zukunftsstiftung Landwirtschaft formuliert.<br />

Eine dieser wesentlichen Ressourcen<br />

für landwirtschaftliche und<br />

gärtnerische Betriebe ist das Saatgut.<br />

Der ökologischen Pflanzenzüchtung widmeten<br />

sich seit den 80er Jahren allerdings<br />

nur einige wenige Praktiker und<br />

Züchtungsforscher aus dem biologischdynamischen<br />

Umfeld.<br />

Gentechnik schärft den Blick<br />

Aber die Zeiten haben sich geändert. Die<br />

Gentechnik-Diskussion schärfte den Blick.<br />

Und auch die Konzentration der Pflanzenzüchtung<br />

in den Händen weniger Konzerne,<br />

die Frage der Patentierbarkeit von Lebewesen<br />

und Nachbaugebühren beschäftigen<br />

immer mehr Anbauer. Ein entscheidendes<br />

„Produktionsmittel“ drohte ihnen aus den<br />

Händen zu gleiten. Vor diesem Hintergrund<br />

und um die wenigen Ökozüchter finanziell<br />

zu unterstützen gründete die GLS Treuhand<br />

e.V. einen Saatgutfonds als Spendensammelfonds,<br />

erstmals 1996 mit ca. 90.000<br />

Euro.<br />

8 BioNachrichten 1 | Februar/März 2011<br />

Ausgezeichnete<br />

ökologische Züchtungsprojekte<br />

Auf Grund der engagierten Arbeit der<br />

dadurch geförderten Züchtungsinitiativen<br />

stehen heute schon die ersten biologischdynamisch<br />

gezüchteten Getreide- und<br />

Gemüsesorten (z.B. von P. Kunz oder von<br />

Kultursaat e.V.) zur Verfügung. Seit 2000<br />

wird fast jedes Jahr eines dieser Projekte<br />

mit einem Preis ausgezeichnet.<br />

Inzwischen hat der Saatgutfonds über 3.000<br />

Spender und kann mit etwa 600.000 Euro<br />

jährlich 25 ökologische und biologischdynamische<br />

Projekte fördern. Doch<br />

Züchtung ist langwierig und teuer – der tatsächliche<br />

Bedarf dieser Initiativen liegt bei<br />

1,8 Millionen Euro. Die Entwicklung einer<br />

(!) Sorte kostet ca. 600.000 Euro und dauert<br />

zehn bis zwölf Jahre. Neben den bestehenden<br />

Züchtungsprojekten kommen nun neue<br />

hinzu: Ölpflanzen (P. Kunz), Leguminosen<br />

(Dr. K. J. Müller), Mais (Dr. H. Spieß, P.<br />

Kunz). Auch eine biologisch-organische<br />

Züchtungsinitiative für Gemüse hat ihre<br />

Arbeit begonnen (Christiansen`s Biolandhof).<br />

Alle diese Projekte benötigen Geld. Wenn<br />

nun alle Biobetriebe jeweils nur 50 Euro<br />

pro Jahr (oder 5 Euro im Monat) für diese<br />

Arbeit zur Verfügung stellen, würde sich<br />

der Handlungsspielraum für eine transparente,<br />

ökologische und gentechnikfreie<br />

Züchtungsforschung wesentlich erhöhen.<br />

Nicht mehr Sponsor<br />

der Agrarkonzerne sein!<br />

Daher wäre es ein großer Schritt, wenn sich<br />

jeder Biobetrieb am Saatgutfonds beteiligt.<br />

Denn bisher kaufen die meisten Biobetriebe<br />

– auch in Ermangelung an Alternativen –<br />

noch Sorten, die aus konventioneller Züchtung<br />

stammen, und finanzieren durch diesen<br />

Kauf indirekt weiter die konventionellen<br />

Züchtungsfirmen und -konzerne!<br />

Überlassen wir den „Kindergarten“ – also<br />

die Zuchtgärten – unserer Kulturpflanzen<br />

nicht mehr diesen Firmen. Sorgen wir für<br />

Bio „von Anfang an“. Durch eine Spende<br />

tragen Sie zu einer ökologischen Weiterentwicklung<br />

des Kulturgutes Saatgut bei.<br />

Natürlich ohne Gentechnik und Patente.<br />

Denn über die zukünftigen Lebensmittel für<br />

unsere Kinder und Enkel sollten nicht nur<br />

die weltweit agierenden Agrarkonzerne<br />

bestimmen.<br />

Mehr Infos bei:<br />

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Christstraße 9, 44789 Bochum,<br />

Tel. 0234/5797172<br />

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Spendenkonto:<br />

Zukunftsstiftung Landwirtschaft<br />

Kontonr. 30 005 412<br />

BLZ 430 609 67<br />

GLS Bank<br />

Bild: Zukunftstiftung Landwirtschaft<br />

Die Diskussion über den Einsatz von Gentechnik schärfte den Blick: Saatgut ist eine wesentliche Ressource für landwirtschaftliche Betriebe.


ndwirtschaft<br />

BN_Version_Times.qxp 07.02.2011 14:43 Seite 9<br />

Gelungene Premiere<br />

<strong>Biokreis</strong>-Stand auf der Grünen Woche in Berlin<br />

Von Sepp Brunnbauer<br />

Mit der erstmaligen Teilnahme<br />

an der Internationalen<br />

Grünen Woche in Berlin,<br />

der weltgrößten Lebensmittelmesse,<br />

hat der <strong>Biokreis</strong> Ende Januar bundespolitisches<br />

Terrain betreten. Mit<br />

einem guten, verbraucherorientierten<br />

Messekonzept präsentierte er sich<br />

den zahlreichen Besuchern.<br />

Von allgemeinen Informationen über Bio<br />

bis hin zu den unterschiedlichen Standards<br />

der Anbauverbände – das Team um<br />

Geschäftsführer Sepp Brunnbauer und die<br />

Berliner <strong>Biokreis</strong>-Mitarbeiterin Jana Werner<br />

lieferten den Verbrauchern Ant-worten<br />

auf all ihre Fragen. Der politische Besuch<br />

am <strong>Biokreis</strong>-Stand interessierte sich besonders<br />

für das Projekt „regional & fair“ und<br />

für die eigens gedruckten Postkarten der<br />

<strong>Biokreis</strong>-Kampagne „ehrlich bio“. In diesem<br />

Zusammenhang konnten die <strong>Biokreis</strong>-<br />

Vorstände zahlreiche Kontakte zu politischen<br />

Entscheidungsträgern knüpfen. Doch<br />

auch im Gesamtprogramm der Messehalle<br />

brachte sich der <strong>Biokreis</strong> ein: Gerhard<br />

Präsentierte Claudia Roth, Bundesvorsitzender<br />

von Bündnis90/Grüne, seine Weine: Gerhard<br />

Hoffmann (l. ) mit Karl Haberzettl.<br />

<strong>Biokreis</strong>-Verarbeiter Thomas Weber (ehemals<br />

Tomski) präsentierte seinen Edelsenf.<br />

Hoffmann vom Privatweingut Hoffmann<br />

etwa diente bei einem Gewinnspiel auf der<br />

Hallenbühne als Glücksfee. Mit einem Quiz<br />

für Erwachsene und einem lustigen Kinder-<br />

Rätsel konnte der <strong>Biokreis</strong> zusätzliche<br />

Aufmerksamkeit gewinnen. Besonders<br />

beliebt war es bei Alt und Jung, Getreide-,<br />

Kerne- und Saaten erraten – bei den meisten<br />

Teilnehmern konnten wir hier erhebliche<br />

Wissenslücken bei heimischen<br />

Getreidesorten schließen. Unter den<br />

Besuchern waren auch viele <strong>Biokreis</strong>-<br />

Mitglieder, die sich freuten, die bekannten<br />

Gesichter am Messestand in Berlin zu<br />

sehen. Fazit: Die Resonanz war sehr gut.<br />

Auch wenn es vordergründig nicht um<br />

Verkauf ging, konnten die <strong>Biokreis</strong>-<br />

Vertreter wichtige Kundenkontakte schließen,<br />

so dass sich die Teilnahme in jedem<br />

Fall gelohnt hat. Inwieweit wir auch kommendes<br />

Jahr mit von der Partie sein werden,<br />

ist noch nicht entschieden. Wenn ja,<br />

wollen wir die Gelegenheit nutzen, die<br />

Besucher noch aktiver anzusprechen und<br />

mit modernen Medien die unterschiedlichen<br />

Formen von Landwirtschaft noch plastischer<br />

darstellen.<br />

Rätselte gerne mit: Grünen-MdB Cornelia Behm<br />

(l.) mit <strong>Biokreis</strong>-Mitarbeiterin Jana Werner.<br />

Bilder: <strong>Biokreis</strong><br />

Beim Saaten-Raten: Karl Haberzettl beschäftigte<br />

die kleinen Besucher am <strong>Biokreis</strong>-Stand.<br />

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Agrarpolitik & Markt Aktuelles<br />

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zum Endverbraucher<br />

Gemeinsam zu etwas stehen,<br />

gemeinsam etwas bewegen,<br />

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BioNachrichten 1 | Februar/März 2011 9


BN_Version_Times.qxp 07.02.2011 14:44 Seite 10<br />

Aktuelles Kommentar<br />

Irgendwie ist der Wurm drin – also<br />

im ökologischen Weihnachtsbaum<br />

meine ich, bzw. besser gesagt seinem<br />

Anbau. Die meisten deutschen Bundesländer<br />

gewähren selbst in Weihnachtsstimmung<br />

keine Ökoförderung für entsprechende<br />

landwirtschaftliche Anbauflächen.<br />

Betriebsleiter tun sich hart mit<br />

der ökonomischen Kalkulation für die<br />

Biotannen oder –nordmänner. Und allzu<br />

viele Beschwerden seitens der Konsumenten<br />

über ein zu geringes Angebot an<br />

Ökobäumen kann man auch nicht vernehmen.<br />

Wie kommt es also, dass sich selbst<br />

umweltbewusste Käufer so schwer tun mit<br />

einem Produkt, von dem in Deutschland<br />

aus konventioneller Produktion alljährlich<br />

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10 BioNachrichten 1 | Februar/März 2011<br />

Oh(je) Tannenbaum…<br />

Kommentar von Jörn Bender<br />

nahezu 30 Millionen Exemplare sicher<br />

nachgefragt werden – Tendenz steigend.<br />

Wertschätzt und honoriert der Verbraucher<br />

Öko nur bei Lebensmitteln? Dann ließe sich<br />

die Nachfrage nach Ökotextilien, Kosmetik<br />

und Reinigungsmitteln kaum erklären. Oder<br />

hat der Konsument am Ende gar keine<br />

Vorstellung vom regen Düngemittel- und<br />

Pflanzenschutzeinsatz im herkömmlichen<br />

Weihnachtsbaumanbau, von der Bodenentnahme<br />

bei Ballenware (Anm.: kleine<br />

Bäume mit Erdballen) ganz zu schweigen?<br />

Widerstrebt der Anblick der großen<br />

Forstkulturen, etwa im Sauerland, der<br />

Politik so sehr, dass man sich verklärt nach<br />

dem selbst geschlagenen Bäumchen aus<br />

dem natürlichen Mischwald sehnt? Dann<br />

wäre es gerade an der Zeit für eine<br />

Produkte für den biologischen Landbau<br />

Kohlens. Kalk trocken und feucht, mit und ohne Schwefel<br />

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KSM Kalk für die Kalkstrohmatratze<br />

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DüKa®-Schwefel als Granulat, Pulver und flüssig<br />

Förderung ökologischer Anbauformen, hat<br />

doch der Großstädter kaum die<br />

Möglichkeit, einen Baum in freier<br />

Wildbahn zu erlegen. Oder schaffen es die<br />

Weihnachtsbaumanbauer mangels kreativer<br />

Werbung schlicht nicht, das womöglich<br />

große schlummernde Nachfragepotential zu<br />

wecken?<br />

Wer den Brauch des Christbaumes nicht<br />

abschaffen möchte, kommt wie so oft an<br />

der unbequemen Realität des großflächigen<br />

konventionellen Anbaus nicht vorbei. Hier<br />

würden angemessene Förderung, aufklärende<br />

Kommunikation und stärkere Nachfrage<br />

unserer Umwelt sicher gut tun!<br />

(siehe auch Artikel auf Seite 22)<br />

LACON ist eine europaweit tätige Kontrollstelle im Bereich der ökologischen Lebensmittelerzeugung.<br />

Ab sofort suchen wir für unsere Niederlassung in 59199 Bönen/Nordrhein-Westfalen einen/eine<br />

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Aufgabengebiet ist die Durchführung von Kontrollen gemäß der EU-Bio Verordnung im Bereich Landwirtschaft und Lebensmittelverarbeitung sowie weiterer<br />

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BN_Version_Times.qxp 07.02.2011 14:44 Seite 11<br />

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BIO-SW KADRILJ (7)<br />

Sommergerste<br />

BIO-MARGRET<br />

BIO-MODENA<br />

Hafer<br />

BIO-MONARCH<br />

BIO-TYPHON<br />

Sojabohne<br />

BIO-ESSOR (00)<br />

BIO-CARDIFF (00)<br />

BIO-MERLIN (000)<br />

BIO-LISSABON (000)<br />

Körnererbse<br />

BIO-ANGELA<br />

Ackerbohne<br />

BIO-BIORO<br />

Lupine<br />

BIO-PROBOR<br />

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BN_Version_Times.qxp 07.02.2011 14:44 Seite 12<br />

<strong>Biokreis</strong><br />

Fachberatung<br />

Die Tiergesundheit im Blick<br />

Nachlese zum <strong>Biokreis</strong>-<br />

Milchviehtag 2010<br />

Von Christa Zeitlmann<br />

Beim <strong>Biokreis</strong>-Milchviehtag Ende<br />

2010 in Betzigau (Oberallgäu)<br />

und Innerthann (Lkr. Rosenheim)<br />

drehte sich alles um die<br />

Tiergesundheit. Auf dem Programm<br />

standen die Themen Fütterung, Eutergesundheit<br />

und Klauengesundheit.<br />

Den Anfang machte Referentin Petra Rauch<br />

vom Institut für Tierernährung der<br />

Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) in<br />

Grub/Poing (Lkr. Ebersberg). Die LfL ist an<br />

einem bundesweiten Forschungsprojekt zur<br />

Tiergesundheit und Leistungsfähigkeit von<br />

Öko-Milchkühen beteiligt, in das die Daten<br />

von 100 Betrieben einfließen. Vorläufige<br />

Ergebnisse zeigen, dass Öko-Milchkühe<br />

ähnliche gesundheitliche Probleme wie ihre<br />

konventionellen Kolleginnen haben, entscheidend<br />

ist hier weniger die Produktionsweise<br />

als das Management. Petra Rauch<br />

beleuchtete die Stoffwechselerkrankungen<br />

Ketose, Azidose und das Milchfieber. Alle<br />

drei Krankheiten treten in der kritischen<br />

Phase zu Beginn des Laktationszyklus auf,<br />

wenn die Kuh „an vielen Fronten“ zu<br />

kämpfen hat: Die Gebärmutter ist noch<br />

nicht zurückgebildet, die Laktation beginnt,<br />

der Zyklus beginnt und unter Umständen<br />

muss die Kuh sich wieder in die Herde und<br />

an eine neue Futterration gewöhnen.<br />

Ketose: Bedarfsgerecht füttern<br />

In den ersten acht Wochen nach der<br />

Kalbung schmilzt die Kuh verstärkt<br />

Körperfett ein, die dabei entstehenden<br />

Ketokörper werden in der Leber angereichert<br />

und führen zu einer Vergiftung des<br />

Stoffwechsels. Erkennbar ist die Ketose an<br />

einem erhöhten Fett-Eiweiß-Quotienten in<br />

der Milch von mehr als 1,5 bei niedrigen<br />

Eiweißgehalten, an Appetitlosigkeit, Abmagern<br />

und manchmal an dem apfelartigem<br />

Geruch des Atems. „JoJo-Kühe“, die während<br />

der Laktation starke Schwankungen<br />

der Kondition haben, sind besonders ketosegefährdet,<br />

ebenso Kühe in Anbindehaltung.<br />

12 BioNachrichten 1 | Februar/März 2011<br />

Petra Rauch nennt als wichtigsten Punkt zur<br />

Vorbeugung von Ketose-Erkrankungen die<br />

bedarfsgerechte Fütterung während der<br />

Laktation. Fehler in der Fütterung können<br />

nicht in der Trockenstehphase wieder gut<br />

gemacht werden, hier sollten die Kühe<br />

weder zu- noch abnehmen. Die<br />

Kraftfutterration der laktierenden Kühe<br />

sollte nach ihrer Milchleistung bemessen<br />

werden. Plötzliche Rationsumstellungen<br />

sollten vermieden werden, eine langsame<br />

Gewöhnung 14 Tage vor der Kalbung auf<br />

die Ration der Laktierenden hilft dabei, die<br />

Pansenflora am Leben zu erhalten.<br />

Azidose: Strukturversorgung<br />

muss stimmen<br />

Azidosen entstehen durch die Fütterung von<br />

zu vielen leicht löslichen Kohlenhydraten.<br />

Stärke und Zucker werden im Pansen zu<br />

Fettsäuren abgebaut, wenn diese sich anreichern,<br />

senken sie den pH-Wert im Pansen<br />

und es kommt zur Übersäuerung. Die<br />

Pansenbakterien sterben ab und die<br />

Verdauung funktioniert nicht mehr optimal.<br />

Häufig schließen sich an die Azidose<br />

Folgeerkrankungen wie Fruchtbarkeitsstörungen<br />

oder Klauenrehe an, da nicht nur die<br />

Magenschleimhaut, sondern alle anderen<br />

Schleimhäute des Organismus angesäuert<br />

werden.<br />

Azidosen erkennt man an einem niedrigen<br />

Fett-Eiweiß-Quotienten in der Milch von<br />

weniger eins bei niedrigen Fettgehalten,<br />

Appetitlosigkeit, dünnflüssigem Kot und<br />

einem niedrigen Wiederkauindex (weniger<br />

als 50 Wiederkauschläge je Bissen).<br />

Eigentlich könnte man denken, dass eine<br />

Öko-Kuh keine Probleme mit Azidosen<br />

haben sollte, bekommt sie doch niemals die<br />

in der Fachliteratur angegebene Höchstmenge<br />

an Kraftfutter (max. 55% der TM-<br />

Aufnahme). Doch weit gefehlt, Azidosen<br />

werden durch verschiedene Faktoren<br />

begünstigt:<br />

� Die Grundfutteraufnahme ist zu<br />

niedrig. Auch Öko-Kühe sollten 12 bis<br />

14 kg TM pro Tag fressen. Hier sieht<br />

Bild: pixelio.de<br />

Petra Rauch noch viele Optimierungsmöglichkeiten.<br />

� Die Kuh bekommt zu viel pansenverfügbare<br />

Stärke. Futtermittel mit viel<br />

pansenverfügbarer Stärke sind Weizen,<br />

Roggen oder Triticale. Reich an pansenstabiler<br />

Stärke ist vor allem der Körnermais.<br />

� Die Kuh bekommt zu viel Kraftfutter<br />

auf einmal. Jungkühe sollten pro<br />

Kraftfuttergabe maximal 2 kg bekommen,<br />

Mehrkalbskühe maximal 2,5 kg.<br />

Hier liegen die entscheidenden Vorteile<br />

der Kraftfutterautomaten.<br />

� Die Kuh wurde zu schnell angefüttert.<br />

Nach der Kalbung sollte die Kraftfuttergabe<br />

um maximal 2 kg pro Woche<br />

gesteigert werden.<br />

� Die Kuh wurde nicht an die stärkereichen<br />

Kraftfutter gewöhnt. 14 Tage vor<br />

der Kalbung sollte mit der Vorbereitungsfütterung<br />

begonnen werden.<br />

Die Strukturversorgung in der Ration muss<br />

stimmen. Kühe, die genügend Rohfaser<br />

bekommen, kauen viel wieder und bilden<br />

viel Speichel, der den Pansen-pH puffert.<br />

Milchfieber: Kalium und<br />

Calcium reduzieren<br />

Milchfieberfälle treten unmittelbar nach der<br />

Kalbung auf, wenn der hohe Calcium-<br />

Bedarf durch die Milch nicht mehr aus den<br />

Knochen mobilisiert werden kann. Dabei<br />

muss die Kuh nicht immer festliegen, 30<br />

Prozent der Milchfieberfälle sind subklinisch<br />

und nur schwer zu erkennen. Manche<br />

Kühe haben einen unsicheren Gang oder<br />

wechselwarme Ohren und tun sich mit dem<br />

Aufstehen schwer. Andere kommen einfach<br />

nicht richtig „in Fahrt“, sie rindern nicht<br />

mehr, nehmen nicht auf und ihre<br />

Milchleistung lässt zu wünschen übrig.<br />

Kühe mit Milchfieber leiden unter einem<br />

schlechten Muskeltonus im gesamten Körper,<br />

so ist unter anderem auch die<br />

Gebärmuttermuskulatur oder der Ringmuskel<br />

der Euterzitze betroffen. Das Risiko für<br />

Nachgeburtsverhalten steigt um das


BN_Version_Times.qxp 07.02.2011 14:45 Seite 13<br />

6,5fache, das für Euterentzündungen sogar<br />

um das 8fache!<br />

Vorbeugend gegen Milchfieber ist vor allem<br />

eine calcium- und kaliumarme Ration für<br />

die Trockensteher wichtig. Doch wie sollen<br />

reine Grünlandbetriebe mit einer grasbetonten<br />

Futterration eine kaliumarme Futterration<br />

hinbekommen? Eine Möglichkeit<br />

wäre das Verfüttern von Silagen, die von<br />

eher extensiven, weniger begüllten Flächen<br />

stammen. Heu enthält tendenziell weniger<br />

Kalium als Silage, und auch das Trockenstehermineralfutter<br />

darf nicht vergessen<br />

werden.<br />

Eutergesundheit: Technik<br />

und Hygiene verbessern<br />

Das Thema Eutergesundheit übernahmen in<br />

Betzigau Frau Dr. Hagg, in Innerthann Frau<br />

Dr. Huber vom Tiergesundheitsdienst. Sie<br />

betonten, dass die Eutergesundheit in vielen<br />

Biobetrieben nicht gerade zum Besten steht.<br />

Ökos weisen tendenziell höhere Zellzahlen<br />

auf als ihre konventionellen Kollegen.<br />

Mastitiden benötigen dabei den Löwenanteil<br />

an Antibiotika unter allen Krankheiten<br />

und ist die Hauptursache für hemmstoffhaltige<br />

Milch, so dass gerade im Ökolandbau<br />

diese Krankheit Probleme verursacht.<br />

Möglichkeiten, die Eutergesundheit zu verbessern,<br />

sehen die Expertinnen mehrere.<br />

Zwei Punkte sind relativ leicht zu optimieren:<br />

1. Die Melktechnik: Bei einer Untersuchung<br />

von 170 Biobetrieben 2009 war<br />

bei 80 Prozent die Melkanlage nicht in<br />

Ordnung. Beanstandet wurden häufig ein<br />

falsch eingestelltes Vakuum, fehlerhaft<br />

arbeitende Pulsatoren und Regelventile,<br />

falsch dimensionierte oder fehlerhaft eingebaute<br />

Pumpen und Leitungen sowie fehlender<br />

Service von Anlage und Verschleißteilen.<br />

2. Die Melkhygiene: Viele Betriebe benutzen<br />

weiterhin einen Euterlappen für mehrere<br />

Kühe. Von 170 untersuchten Bio-<br />

Betrieben haben 2009 57 Prozent das Euter<br />

vor dem Melken unhygienisch gereinigt.<br />

Dabei treten viele Euterinfektionen in der<br />

frühen Trockenstehphase auf. Die Gründe<br />

hierfür sind vielfältig:<br />

� die Erreger werden nicht mehrmals täglich<br />

mit der Milch „ausgespült“.<br />

� die tägliche Desinfektion der Zitze entfällt.<br />

� der Keratinpfropf ist noch nicht ausgebildet.<br />

� der Euterinnendruck steigt, der Strichkanal<br />

als Eintrittspforte der Erreger<br />

wird verkürzt.<br />

� Botenstoffe können schlechter an das<br />

Immunsystem geschickt werden.<br />

� Fresszellen können weniger leicht ausschwärmen.<br />

Klauengesundheit: Auf die Pflege achten<br />

Zum Thema Klauengesundheit referierte in<br />

Betzigau der Klauenpfleger Claus-Markus<br />

Kolb, in Innerthann der Klauenpflegerausbilder<br />

Rainer Höfler. Beide betonten die<br />

starke Bedeutung von Lahmheiten für die<br />

gesamte Tiergesundheit. Lahme Kühe<br />

bewegen sich weniger, sie gehen weniger<br />

zum Fressen und magern ab. Die Folgen:<br />

Milchleistung und Fruchtbarkeit nehmen<br />

Abbildungen: Rainer Höfler<br />

Fachberatung <strong>Biokreis</strong><br />

� die Restmilch im Euter eignet sich her<br />

vorragend als Nahrung für die vorhande<br />

nen Erreger.<br />

Zitzenversiegler sollten dabei nur bei klinisch<br />

gesunden Kühen angewendet werden,<br />

da die Erreger ansonsten im Euter eingesperrt<br />

werden und sich frei entfalten können<br />

ab. Lahme Kühe liegen mehr und stehen<br />

schwerer auf, Euterentzündungen und<br />

Zitzenverletzungen sind häufiger.<br />

Die Klauengesundheit verschlechtert sich<br />

dabei nicht mit zunehmender Milchleistung.<br />

Die Klauenspezialisten betonten dagegen<br />

die große Bedeutung der funktionellen<br />

Klauenpflege nach dem Motto: „Erst schauen<br />

– dann denken – dann schneiden“.<br />

Bild: Zeitlmann<br />

Klauenpflege will geübt sein..<br />

BioNachrichten 1 | Februar/März 2011 13


BN_Version_Times.qxp 07.02.2011 14:45 Seite 14<br />

<strong>Biokreis</strong><br />

Fachberatung<br />

„Wenn Du keine Sorgen<br />

hast, kauf’ Dir eine Ziege“<br />

Nachlese zum <strong>Biokreis</strong> Schaf- und Ziegentag 2010<br />

Von Christa Zeitlmann<br />

Weidehaltung, Vermarktung<br />

und Tiergesundheit – das<br />

waren die Themen des<br />

<strong>Biokreis</strong>-Schaf- und Ziegentags Ende<br />

2010 in Schönram nahe des Waginger<br />

Sees in Oberbayern.<br />

Dr. Ferdinand Ringdorfer vom Lehr- und<br />

Forschungszentrum Raumberg-Gumpenstein<br />

referierte über einen Versuch zur<br />

Weidehaltung von Ziegen. Dabei wurden<br />

die Unterschiede zwischen der reinen<br />

Stallhaltung, der Koppelhaltung (einmal in<br />

der Woche neue Weide) und der<br />

Portionsweidehaltung (jeden Tag eine neue<br />

Weide) bei Ziegen untersucht.<br />

Die Ziegen der Koppel-Gruppe hatten dabei<br />

die höchste Trockenmasse-Aufnahme und<br />

auch die höchste Milchleistung. Bei der<br />

Stallhaltung fiel auf, dass die Futteraufnahme<br />

der Ziegen abhängig von der<br />

Silagequalität stark schwankte. Ein Zusammenhang<br />

zwischen der Witterung und<br />

der Futteraufnahme oder der Milchleistung<br />

konnte nicht festgestellt werden.<br />

Versuch für Ziegenhaltung.<br />

Bild: Ringdorfer<br />

Christian Wagner von der Andechser<br />

Molkerei Scheitz berichtete über Aktuelles<br />

aus der Vermarktung. Die Andechser<br />

Molkerei Scheitz verarbeitet inzwischen ca.<br />

7,5 Mio. Kilogramm Bio-Ziegenmilch pro<br />

14 BioNachrichten 1 | Februar/März 2011<br />

Jahr. Erfasst wird vor allem in Oberbayern<br />

und im Allgäu, aber auch im Salzburger<br />

Land, in Ober- und Niederösterreich.<br />

Problematisch ist für Christian Wagner die<br />

saisonal schwankende Anlieferung der<br />

Ziegenmilch: Die Hauptmenge wird in den<br />

Sommermonaten geliefert, doch im Winter<br />

wird die meiste Milch benötigt. Die<br />

Molkerei versucht, dies über ihre<br />

Produktpalette auszugleichen. Trotz weiterhin<br />

begrenzter Absatzmöglichkeiten machte<br />

Christian Wagner den Teilnehmern „Mut<br />

zur Lücke“. Er ist davon überzeugt, dass<br />

der Markt für Ziegenmilchprodukte weiterhin<br />

wächst.<br />

Dr. Ursula Domes vom Tiergesundheitsdienst<br />

gab den <strong>Biokreis</strong>-Landwirten einen<br />

guten Überblick über verschiedene Tierkrankheiten:<br />

Die Pseudotuberkulose ist eine bakteriell<br />

verursachte Erkrankung, die vor allem<br />

Ziegen und Schafe, aber auch andere<br />

Tierarten befällt und weltweit großen wirtschaftlichen<br />

Schaden verursacht. Schätzungen<br />

gehen davon aus, dass 20 bis 25<br />

Prozent der Schafe und Ziegen mit<br />

Pseudotuberkulose infiziert sind. Eine<br />

Übertragung auf den Menschen ist bei massivem<br />

Erregerkontakt möglich.<br />

Die äußerliche Form, die vor allem bei den<br />

Ziegen auftritt, ist an entzündeten und vergrößerten<br />

äußerlichen Lymphknoten erkennbar,<br />

die aufplatzen und Eiter absondern.<br />

Meist sind die Lymphknoten an<br />

Ohren, Hals und Lenden betroffen. Bei der<br />

inneren Form, die vor allem bei Schafen<br />

häufig ist, bilden sich Abszesse in Organen<br />

wie Lunge und Leber. Sie verläuft oft ohne<br />

Symptome und wird erst bei der<br />

Schlachtung bemerkt.<br />

An Pseudotuberkulose erkrankte Tiere sind<br />

lebenslang infiziert, die Abszesse heilen ab<br />

und entzünden sich bei Stress oder anderen<br />

Belastungen wieder von neuem. Ein tödlicher<br />

Verlauf ist eher selten, die Tiere sind<br />

aber anfälliger für andere Krankheiten wie<br />

z.B. Parasitenbefall oder Euterentzündungen.<br />

Die Übertragung findet hauptsächlich über<br />

den Eiter, aber auch über Urin, Kot, Milch<br />

statt. Der Erreger kann bis zu einem Jahr in<br />

der Umwelt überleben. Symptome sind<br />

außerdem ein Leistungsrückgang von bis zu<br />

20 Prozent. Die Tiere magern ab und haben<br />

Atem- und Schluckbeschwerden.<br />

Die Diagnose der Pseudotuberkulose ist<br />

über ein Abtasten der äußeren Lymphknoten<br />

möglich (Tiergesundheitsdienst). Man<br />

kann den Erreger im Eiter oder Antikörper<br />

im Blut nachweisen.<br />

Zur Bekämpfung der Pseudotuberkulose<br />

sollten hochgradig erkrankte Tiere mit offenen<br />

Abszessen von der Herde entfernt werden,<br />

um eine Verbreitung zu unterbinden.<br />

Diese Tiere sollten langfristig gemerzt werden.<br />

Im Schweizer Sanierungsprogramm werden<br />

die Ziegen in gesunde und kranke Herden<br />

aufgeteilt. Die Kitze der kranken Herde<br />

werden mutterlos aufgezogen und dann in<br />

die gesunde Herde eingegliedert, während<br />

die Mütter langfristig gemerzt werden. Um<br />

so konsequent zu arbeiten, bräuchte man<br />

aber eigentlich einen zweiten Melkstand.<br />

Eine Impfung unterdrückt die Krankheit<br />

zwar, hilft aber nicht immer.<br />

Während die Pseudotuberkulose „nur“<br />

erheblichen wirtschaftlichen Schaden verursacht,<br />

ist die richtige Tuberkulose eine<br />

Vergrößerte Lymphknoten sind Symptome der<br />

Pseudotuberkulose.


BN_Version_Times.qxp 07.02.2011 14:46 Seite 15<br />

gefährliche, meldepflichtige Bakterienerkrankung,<br />

die auch auf den Menschen übertragbar<br />

ist. Die Übertragung des Erregers<br />

geschieht über die Atemluft oder die<br />

Nahrung, die Bakterien können mehrere<br />

Wochen in der Umwelt überleben. Die<br />

Symptome sind unspezifisch, von schlechtem<br />

Allgemeinbefinden über starken<br />

Gewichtsverlust bis zur Lungenentzündung<br />

ist alles möglich. Am lebenden Tier kann<br />

mit einer Tuberkulin-Spritze in die Haut die<br />

Erkrankung nachgewiesen werden, bei<br />

positiven Tieren bilden sich nach ca. 72<br />

Stunden berührungsempfindliche Verdickungen.<br />

In manchen Landkreisen wird<br />

dieser Nachweis inzwischen von den<br />

Veterinärämtern gefordert, einige übernehmen<br />

auch die Kosten von ca. sechs Euro<br />

pro Tier.<br />

Die Erreger der Paratuberkulose sind<br />

weltweit beim Wiederkäuer verbreitet,<br />

leben im Darm und können in der Umwelt<br />

ein Jahr überleben. Ein Zusammenhang<br />

zwischen der Paratuberkulose der<br />

Wiederkäuer und der Erkrankung „Morbus<br />

Crohn" des Menschen kann nicht ausgeschlossen<br />

werden.<br />

Die Erkrankung verläuft oft unterschwellig<br />

und hat eine Inkubationszeit von sechs<br />

Monaten bis 15 Jahre. Man geht davon aus,<br />

dass bei einer sichtbar kranken Ziege 10 bis<br />

30 Prozent des Bestands infiziert sind. Bei<br />

Stress wie während der Kitzzeit, bei<br />

Wurmbefall oder Mängeln in der<br />

Ernährung kann die Krankheit ausbrechen.<br />

Symptomatisch ist vor allem die starke<br />

Abmagerung mit Leistungsabfall, zum Teil<br />

verbunden mit starkem Durchfall.<br />

Bild: pixelio.de<br />

Die Ansteckung erfolgt vor allem vom<br />

Muttertier auf das Neugeborene über<br />

Milch, Kot oder Harn. Auch die<br />

Ansteckung über verseuchtes Futter oder<br />

über Rinder ist möglich. Man geht davon<br />

aus, dass in Deutschland 2,6 Prozent der<br />

Ziegen Paratuberkulose-positiv sind, bei<br />

Schafen dürfte der Prozentsatz ähnlich liegen.<br />

Eine Behandlung ist nicht möglich,<br />

positive Tiere müssen gemerzt werden.<br />

Die Caprine Arthritis Enzephalitis<br />

(CAE) ist eine Viruserkrankung der Ziege,<br />

deren Erreger eng mit den Erregern der<br />

„Maedi Visna“-Erkrankung der Schafe verwandt<br />

ist. CAE äußert sich bei älteren<br />

Ziegen in einer chronischen Entzündung<br />

und Anschwel-lung der Gelenke, bevorzugt<br />

der Carpalgelenke. Die Entzündung ist mit<br />

starken Schmerzen verbunden, die Tiere<br />

liegen mehr und fressen weniger, sie<br />

magern ab und die Milchleistung geht<br />

zurück. Auch chronische Euter- und<br />

Lungenentzündun-gen sind symptomatisch<br />

für CAE. Bei Kitzen bis zum Alter von vier<br />

Monaten können CAE-Viren zu einer<br />

Hinterhand-schwäche führen, die sich dann<br />

kopfwärts ausbreitet und bis zur vollständigen<br />

Lähmung gehen kann. Eine<br />

Behandlung ist nicht möglich, positive<br />

Tiere müssen gemerzt werden.<br />

Die Übertragung findet vor allem über die<br />

Milch aber auch durch den direkten<br />

Kontakt von Mutter und Kind statt. CAEpositive<br />

Betriebe müssen also eine mutterlose<br />

Aufzucht einführen und die Milch<br />

erhitzen (Kolostrum eine Stunde bei 56°C,<br />

Milch mindestens 15 Sekunden bei 75 °C).<br />

Fachberatung <strong>Biokreis</strong>


BN_Version_Times.qxp 07.02.2011 14:46 Seite 16<br />

<strong>Biokreis</strong><br />

Fachberatung<br />

„Reine Formsache“<br />

<strong>Biokreis</strong>-Landwirt testet Maissilage in Rundballen<br />

Text und Bilder: Jörn Bender<br />

Dem aufmerksamen Leser der<br />

Landtechnik-Zeitschrift „profi“<br />

könnte der Inhalt der folgenden<br />

Zeilen bekannt vorkommen, berichtete<br />

das Magazin für Agrartechnik doch<br />

bereits vor Jahren über die Möglichkeit,<br />

Silomais als Silagerundballen zu konservieren.<br />

Bekannt ist die Technik oftmals<br />

dort, wo Grundfutter als Verkaufsprodukt<br />

gehandelt wird und somit ein transportwürdiges<br />

– sprich hoch verdichtetes<br />

und luftdichtes Gut gefordert ist.<br />

Wesentliche Nachfrage nach entsprechender<br />

Maissilage gibt es etwa aus dem<br />

alpenländischen Raum, sodass die<br />

Technik in Süddeutschland zumindest<br />

nicht gänzlich unbekannt sein dürfte.<br />

Ende Oktober 2010 warteten hingegen im<br />

sauerländischen Eslohe, nebst 15 interessierten<br />

Landwirten, gleich zwei Traktoren,<br />

ein Teleskoplader und auch der achtreihige<br />

Maishäcksler auf die Attraktion des Tages:<br />

Per LKW-Zugmaschine wurde die gut<br />

200.000 Euro teure Göweil-Presswickelkombination<br />

eines Lohnbetriebes aus dem<br />

Kreis Soest auf den <strong>Biokreis</strong>-Hof von<br />

Gottfried Erves gebracht.<br />

Variable Presskammer<br />

Während mit Häcksler und Abfuhrgespannen<br />

die Arbeit auf dem Maisacker begann,<br />

wurde die Presse nebst Zuführbunker auf<br />

der Hoffläche aufgebaut und an einen 100<br />

Kilowatt-Schlepper angehängt. Rückwärts<br />

fuhren nachfolgend die Wagen der<br />

Häckselkette an den mit Kratzboden ausgestatteten<br />

Zuführbunker von gut 10 Kubikmeter<br />

Inhalt und entluden ihr Häckselgut.<br />

Vom Bunker aus wurde dieses kontinuierlich<br />

per Förderband in einen Trichter über<br />

der Presskammer weitergeleitet. In der<br />

variablen, von einem Gummiband umgebenen<br />

Presskammer wurde das Häckselgut zu<br />

festen Rundballen mit ca. 1,20 Meter<br />

Durchmesser und etwa einer Tonne<br />

Gewicht gepresst. Um Beschädigungen des<br />

ungewickelten Rundballens zu vermeiden,<br />

fuhr nach der Netzbindung ein Schlitten<br />

unter die Presskammer, übernahm den<br />

Rundballen und brachte diesen zurück auf<br />

16 BioNachrichten 1 | Februar/März 2011<br />

den Wickeltisch. Nach der Wicklung wurde<br />

der Rundballen möglichst schonend auf den<br />

mit Textilvlies ausgelegten Boden neben<br />

der Presswickelkombination gerollt.<br />

Ballen im Minutentakt<br />

Die wesentliche Logistikleistung besteht<br />

darin, die bei reibungslosem Ablauf minütlich<br />

von der Presse gefertigten Ballen sicher<br />

und schnell abzutransportieren. Nach kaum<br />

einer Stunde waren so der ein Hektar große<br />

Maisacker beerntet und knapp 40 Tonnen<br />

Maisfrischmasse zu 38 Rundballen verpresst<br />

worden.<br />

Für wen lohnt sich ein solcher Aufwand?<br />

Bei mehr als 20 Euro Presskosten je Ballen<br />

zzgl. den Aufwendungen für die normale<br />

Häckselkette gibt es drei klassische Motive<br />

für das Verfahren: Zum einen eine sehr kleine<br />

Maisanbaufläche. Durch ggf. wenig<br />

geeignete oder im Verhältnis zum Volumen<br />

mit zu großer Oberfläche angelegte<br />

Fahrsilos besteht dann schnell die Gefahr<br />

erheblicher Silierverluste durch Schimmelbildung<br />

und Nacherwärmung. Auch die zu<br />

Beginn genannte Transport-/Verkaufsfähigkeit<br />

des Erntegutes kann für die<br />

Erstellung von Maisrundballen sprechen.<br />

Zu guter Letzt findet das Verfahren dort<br />

Anwendung, wo ein wertvolles Produkt in<br />

optimaler Qualität erhalten bleiben soll. Je<br />

höher der Wert des silierten Maises, umso<br />

sinnvoller auch die Inkaufnahme der hohen<br />

Verfahrenskosten. Konventionelle Kälbermäster<br />

etwa – so der beauftragte Lohnunternehmer<br />

– lassen häufig Top-<br />

Maissilage mit ca. 50 Prozent TS mittels<br />

des Verfahrens konservieren.<br />

Der <strong>Biokreis</strong> NRW hat für Gottfried Erves<br />

ausgerechnet, was eine Tonne (ca. ein<br />

Ballen) der Maissilage im Verhältnis zu<br />

Körnermais kosten darf. Abhängig von<br />

Trockenmasse, Energiegehalt und aktuellen<br />

Kosten für Öko-Getreide/-Körnermais sind<br />

so schnell Preise von 70 bis 110 Euro je<br />

Tonne Frischmasse realistisch. Eine Silageanalyse<br />

scheint dabei zur Preisfindung<br />

unerlässlich.<br />

Die Übergabe der Ballen aus der Presskammer<br />

auf den Wickeltisch erfolgt schonend.<br />

Für Presse, Antriebsschlepper und Anfahrt des Häckselgutes sind ca. 30 Meter Freifläche nötig.


BN_Version_Times.qxp 07.02.2011 14:47 Seite 17<br />

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BN_Version_Times.qxp 07.02.2011 14:47 Seite 18<br />

<strong>Biokreis</strong><br />

Intern<br />

Mischfutter selber mischen: aber sicher!<br />

Technische Lösungen prüfen - Betreiber zur Sorgfalt verpflichten<br />

Von Roland Weber<br />

Wie in jüngster Zeit durch den Dioxinskandal<br />

wieder bestätigt, haben viele<br />

Lebensmittelskandale ihren Ursprung in der<br />

konventionellen Futtermittelindustrie bzw.<br />

im konventionellen Handel und Transport.<br />

Zudem haben die Ökokontrollstellen den<br />

Auftrag, vermehrt Getreide- und Futterproben<br />

auf den Betrieben zu ziehen und auf<br />

Gentechnik, Lager- und Pflanzenschutzrückstände<br />

zu untersuchen. Deswegen ist es<br />

wichtig, die Überlappungen von ökologischer<br />

und konventioneller Landwirtschaft<br />

zu minimieren bzw. Vermischungen zu vermeiden.<br />

Ein Brennpunkt ist die mobile<br />

Mahl- und Mischanlage. Sie stellt ein<br />

erhöhtes Risiko dar, da sie auf konventio-<br />

18 BioNachrichten 1 | Februar/März 2011<br />

nellen und biologischen Betrieben gleichermaßen<br />

zum Einsatz kommt. Die sicherste<br />

Maßnahme ist, eine eigene Technik zu<br />

installieren. Entsprechend der Betriebsstruktur<br />

ist dies aber nicht immer möglich.<br />

Grundsätzlich befürwortet der <strong>Biokreis</strong> die<br />

Verwendung von hofeigenem oder regionalem<br />

Bio-Futtergetreide und Körnerleguminosen.<br />

Technische Lösung und verbesserte<br />

Dokumentation: Die Totalentleerung und<br />

Reinigungseinrichtungen der neuen Generation<br />

von mobilen Futtermühlen haben<br />

einen wesentlichen Beitrag zur Sicherheit<br />

geleistet. Jedoch ist der Biobauer zu erhöh-<br />

Die Zigeuner sind los!<br />

Landkäserei Herzog hat neue Spezialitäten kreiert<br />

Von Simone Kuhnt<br />

Passend zur BioFach Mitte Februar<br />

stellt die Landkäserei Herzog<br />

(Roggenburg, Baden-Württemberg)<br />

neue Produkte vor: den Roggenburger<br />

Bio-Zigeunerkäse, die Bio-<br />

Zigeuner Creme und den Roggenburger<br />

Bio-Frühlingskäse Vitalis<br />

Finesse.<br />

Der Roggenburger Bio-Zigeneuerkäse ist<br />

ein feiner, feuriger Schnittkäse mit Chili-<br />

Paprika, dezent scharf, mindestens sechs<br />

Wochen gereift und weinrot gewachst (50<br />

Prozent Fett im Trockenanteil).<br />

Der Roggenburger Bio-Frühlingskäse „Vitalis<br />

Finesse“, der Saisonrenner für den Frühling, ist ein<br />

fettreduzierter Saison-Schnittkäse mit aufgestreuter<br />

Kräuter-Mischung, in der Folie gereift (30<br />

Prozent Fett in Trockenanteil). Einfach mal probieren!<br />

ten Sorgfaltspflicht angehalten. Somit hat er<br />

alle möglichen Maßnahmen zu ergreifen,<br />

um die Trennung zwischen biologischer<br />

und konventioneller Futterherstellung zu<br />

gewährleisten. Zudem ist in jedem Fall eine<br />

Spülcharge zu tätigen. Eine wesentliche<br />

Maßnahme ist, dass mit dem Betreiber der<br />

Mischanlage eine Vereinbarung geschlossen<br />

wird, in der sich der Dienstleister zur<br />

Sorgfalt verpflichtet. Ein Reinigungsprotokoll<br />

und ein Mischprotokoll sind in jedem<br />

Fall zu führen. Dokumentationshilfen und<br />

Vertragsvorlagen können beim <strong>Biokreis</strong><br />

angefordert werden.<br />

Die Roggenburger Bio-Zigeuner Creme ist<br />

eine dezent scharfe Frischcreme mit 25<br />

Prozent Fett im Milchanteil, gewürzt mit<br />

Chili-Paprika und extra-cremig.


er!<br />

BN_Version_Times.qxp 07.02.2011 14:47 Seite 19<br />

Auf den kommenden Mitgliederversammlungen<br />

von <strong>Biokreis</strong><br />

und <strong>Biokreis</strong> Erzeugerring steht<br />

bei beiden Vereinen die Neufassung der<br />

Satzung auf der Tagesordnung. Im<br />

Folgenden stellen wir die vorgeschlagenen<br />

Änderungen der Satzungen vor<br />

(siehe Termine Seite 5).<br />

Neufassung <strong>Biokreis</strong> Erzeugerring e.V.<br />

Neben kleineren redaktionellen Änderungen<br />

besteht die wesentliche Änderung beim<br />

<strong>Biokreis</strong> Erzeugerring e.V. in der strukturellen<br />

Trennung von <strong>Biokreis</strong> Erzeugerring<br />

e.V. und <strong>Biokreis</strong> e.V.. Dabei soll die derzeitige<br />

Personalunion des Vorstandes zwischen<br />

<strong>Biokreis</strong> Erzeugerring e.V. und<br />

<strong>Biokreis</strong> e.V. aufgegeben werden. Es wird<br />

vorgeschlagen, dass der Erzeugerring künftig<br />

einen eigenständigen Vorstand, bestehend<br />

aus drei Vorständen, für die Dauer von<br />

vier Jahren wählt. Damit soll der Erzeugerring<br />

mehr Eigenständigkeit bekommen, was<br />

auch durch die Änderung des Namens von<br />

"<strong>Biokreis</strong> Erzeugerring e.V". in "<strong>Biokreis</strong><br />

Erzeugerring Bayern e.V.“ zum Ausdruck<br />

gebracht werden soll.<br />

Neufassung <strong>Biokreis</strong>, Verband für ökologischen<br />

Landbau und gesunde<br />

Ernährung e.V.<br />

Die Satzungsänderung beim <strong>Biokreis</strong> e.V.<br />

soll der strukturellen Entwicklung des<br />

Verbandes in den letzten Jahren Rechnung<br />

tragen. Insbesondere die Gründung der<br />

Erzeugerringe / Landesverbände Bayern,<br />

NRW sowie Mitte (Hessen, Thüringen,<br />

Rheinland-Pfalz) gaben Anlass dazu, die<br />

derzeitige Vorstandsstruktur zu überdenken.<br />

Ziel ist es, eine Verzahnung zwischen den<br />

Landesverbänden im <strong>Biokreis</strong> e.V. herzustellen,<br />

ohne den basisdemokratischen<br />

Grundsatz aufzugeben. Deshalb schlägt der<br />

Vorstand im Satzungsentwurf für die kommende<br />

Mitgliederversammlung eine dreiteilige<br />

Struktur vor. Demnach setzt sich der<br />

für vier Jahre gewählte Vorstand aus den<br />

jeweilig ersten Vorsitzenden der Erzeugerringe/<br />

Landesverbände und einem erweiterten<br />

Vorstand zusammen. Damit wären die<br />

jeweils ersten Vorsitzenden der Erzeugerringe/Landesverbände<br />

quasi gesetzt und<br />

müssten von der Mitgliederversammlung<br />

im <strong>Biokreis</strong> lediglich bestätigt werden. Ein<br />

erweiterter dreiköpfiger Vorstand sollte<br />

paritätisch mit je einem Verarbeitervertreter,<br />

Verbrauchervertreter und einem Vertreter<br />

aus der Landwirtschaft besetzt sein und<br />

direkt von der Mitgliederversammlung<br />

gewählt werden.<br />

Des Weiteren gibt es einen Beirat, der aus<br />

den hauptamtlichen Geschäftsführern der<br />

Erzeugerringe besteht und ohne Stimmrecht<br />

an den Sitzungen des Vorstandes teilnehmen<br />

kann. Damit bestünde der künftige<br />

BioNachrichten 1 | Februar/März 2011 19<br />

Intern <strong>Biokreis</strong><br />

Mitglieder entscheiden über Verbandsstruktur<br />

Neufassung der Satzung bei <strong>Biokreis</strong> e.V. und <strong>Biokreis</strong> Erzeugerring e.V.<br />

5.5 Warenzeichen: […] Die Betriebe, die <strong>Biokreis</strong>-zertifiziert werden,<br />

sind dazu verpflichtet das <strong>Biokreis</strong>-Warenzeichen zu nutzen. […]<br />

7.2 Bäuerliche Landwirtschaft: […] Zielsetzung des <strong>Biokreis</strong> e.V. ist die<br />

Erhaltung einer vielfältigen Kulturlandschaft und die Förderung ländlicher<br />

Räume. […]<br />

Von den <strong>Biokreis</strong>-Landwirten sind in der Außenwirkung zwei Aspekte zu<br />

beachten:<br />

Die aktive Wirkung des Betriebes auf seine Umgebung. […)<br />

Die passive Wirkung des Betriebes auf sein Umfeld. […]<br />

8.3 Saat- und Pflanzgut: […] Der Einsatz von CMS-Hybriden ist<br />

untersagt. […]<br />

8.4 Fruchtfolge: […] Eine Größenordnung von 20 % der Ackerfläche<br />

unter Hauptfruchtleguminosen (z.B. Ackerbohnen, Einjähriges Kleegras,<br />

etc.) im Mittel von 5 Jahren ist verpflichtend, […].[…]<br />

Die Fruchtfolgestellung von Konsumweizen nach Körnermais […] ist<br />

daher unzulässig.<br />

Neue Erzeugerrichtlinie – die wichtigsten Änderungen<br />

Gesamtvorstand des <strong>Biokreis</strong> e.V. aus sechs<br />

Vorstandsmitgliedern, und die drei Beiratsmitglieder<br />

können beratend an den Vorstandssitzungen<br />

teilnehmen. Laut Satzungsvorlage<br />

wählt der Gesamtvorstand außerdem<br />

entweder eine siebte Person als hauptamtliche/n<br />

Vorstandsvorsitzende/n oder<br />

alternativ eine Person aus seinen Reihen als<br />

ehrenamtliche/n Vorstandsvorsitzende/n.<br />

Als Stellvertreter des Vorstandsvorsitzenden<br />

wird in jedem Fall eine Person aus der<br />

Mitte des Vorstandes bestimmt. Beide sind<br />

einzelvertretungsbefugt und vertreten den<br />

Verein gerichtlich und außergerichtlich.<br />

Der Vorstand ist überzeugt davon, dass die<br />

vorgeschlagene Satzungsänderung Voraussetzung<br />

dafür ist, dass der <strong>Biokreis</strong> e.V. mit<br />

wachsender Mitgliederzahl und steigender<br />

Anzahl der Erzeugerringe/-Landesverbände<br />

weiterhin erfolgreich arbeiten und die<br />

Interessen seiner Mitglieder effizient vertreten<br />

kann.<br />

Wir wünschen uns eine breite Beteiligung<br />

unserer Mitglieder und freuen uns auf ein<br />

zahlreiches Erscheinen bei den beiden<br />

Mitgliederversammlungen. Die Satzungsentwürfe<br />

können bei der Geschäftsstelle<br />

Passau angefordert werden.<br />

Der Vorstand des <strong>Biokreis</strong> Erzeugerring e.V.<br />

Der Vorstand des <strong>Biokreis</strong> e.V.<br />

8.8 Ernte – Überbetrieblicher Maschinen- und Geräteeinsatz:<br />

und sinngemäß<br />

9.3.1 Allgemeines (Nutzung überbetrieblicher Mahl- und<br />

Mischanlagen für Tierfutter):[…] Daher muss vor dem Einsatz auf<br />

einem <strong>Biokreis</strong>-Betrieb eine sorgfältige Entleerung und Reinigung durchgeführt<br />

werden. Die Vorgänge sind sorgfältig zu dokumentieren. […] Siehe<br />

auch S. 18.<br />

9.5.1 Allgemeines: Ein Zukauf von <strong>Biokreis</strong>-Betrieben ist vorzuziehen.<br />

Weiterhin darf nur von Betrieben zugekauft werden, die einem der anerkannten<br />

Öko-Anbauverbände angehören. Ein Zukauf von Betrieben, die<br />

aber nach der EG-Öko-Verordnung kontrolliert werden, ist nur gestattet,<br />

wenn nachweislich keine <strong>Biokreis</strong>-Tiere oder Tiere von anerkannten Ökoanbauverbänden<br />

verfügbar sind.<br />

Die komplette Erzeuger-Richtlinie mit allen Änderungen können beim<br />

<strong>Biokreis</strong> e.V. in der Geschäftstelle Passau angefordert werden. Sie soll am<br />

26. März 2011 in der Mitgliederversammlung des <strong>Biokreis</strong> e.V. verabschiedet<br />

werden.


BN_Version_Times.qxp 07.02.2011 14:48 Seite 20<br />

<strong>Biokreis</strong><br />

Intern<br />

Verbraucher waren es, die vor<br />

mehr als 30 Jahren den <strong>Biokreis</strong><br />

e.V. ins Leben gerufen haben.<br />

Ihr Interesse galt der gesunden<br />

Ernährung, die durch eine ökologische<br />

Bewirtschaftung ermöglicht werden sollte.<br />

Mit diesem Ansatz gewannen sie ab<br />

1979 nach und nach Landwirte und<br />

Verarbeiter, die sich diesem Leitgedanken<br />

anschlossen. Mittlerweile sind die<br />

Landwirte deutlich in der Überzahl:<br />

deutschlandweit gehören 900 Bauern, 80<br />

Verarbeiter und 200 Verbraucher zu<br />

unseren Mitgliedern.<br />

Gemeinsam mit Ihnen wollen wir die bäuerliche<br />

Landwirtschaft fördern und die<br />

regionalen Strukturen stärken. Durch diese<br />

Strukturen wird Vertrauen aufgebaut, das an<br />

die Verbraucher weitergegeben wird – das<br />

Vertrauen in „ehrliche“ biologische<br />

Produkte, ein unschätzbarer Wert, der kommuniziert<br />

werden sollte. Wir starten dazu<br />

das Projekt „Ährlich bio!“. Dabei stellen<br />

wir innerhalb eines Wirtschaftsjahres zwölf<br />

<strong>Biokreis</strong>-Landwirte mit ihren Höfen vor –<br />

in den Bionachrichten, in einem Kalender<br />

und auf der <strong>Biokreis</strong>-Homepage. Entsprechend<br />

Ihrer beispielhaften Betriebs-führung<br />

vergeben wir Ähren, und die drei schönsten<br />

Betriebe werden mit einem Preis ausgezeichnet.<br />

Wie kam es zu der Idee?<br />

Die Biobranche lebt von ihrer Glaubwürdigkeit<br />

durch regelmäßige Kontrollen, und<br />

dem Vertrauen der Verbraucher in die ökologisch<br />

erzeugten Produkte. Die Höfe auf<br />

denen diese Produkte hergestellt werden,<br />

haben Vorbildcharakter für die gesamte<br />

Branche. Daher wird der erste Eindruck,<br />

den ein Biobetrieb beim Besucher hinterlässt,<br />

zunehmend wichtiger. Immer mehr<br />

Lebensmittelunternehmen und –händler<br />

entwickeln eigene Richtlinien und<br />

Qualitätsstandards, nach denen die<br />

Landwirte arbeiten sollen, wenn sie ihre<br />

Urprodukte verkaufen möchten. Die<br />

Lebensmittelwirtschaft möchte damit die<br />

Rückverfolgbarkeit und Transparenz ihrer<br />

Waren gewährleisten. Auch immer mehr<br />

Verbraucher legen darauf großen Wert.<br />

Allerdings ist das Bild, das viele<br />

20 BioNachrichten 1 | Februar/März 2011<br />

Ährlich bio!<br />

Wir suchen die schönsten <strong>Biokreis</strong>-Höfe<br />

Von Eva Schuster<br />

Verbraucher von ökologischen Betrieben<br />

haben, durch die Medienwelt oft zu einer<br />

Bauernhofidylle verklärt, die mit der Realität<br />

nicht viel zu tun hat. Doch wie sieht<br />

heute ein moderner Biobetrieb aus?<br />

Wie sieht Ihr <strong>Biokreis</strong>-Hof aus?<br />

Mit der Auszeichnung „Ährlich bio!“ wollen<br />

wir den Verbrauchern ein realistisches<br />

Bild der ökologischen Landwirtschaft vermitteln.<br />

Gleichzeitig möchten wir Ihnen,<br />

den <strong>Biokreis</strong>-Landwirten ermöglichen, die<br />

hohen Qualitätsstandards, denen Sie sich<br />

unterwerfen öffentlichkeitswirksam vorzustellen.<br />

Das Projekt soll eine Plattform sein,<br />

auf der Sie Verbrauchern, Kunden und<br />

Kollegen aus der biologischen und konventionellen<br />

Landwirtschaft zeigen können,<br />

wie Sie auf den Höfen arbeiten. Wir bieten<br />

Ihnen die Möglichkeit zu zeigen, dass ein<br />

landwirtschaftlicher Bio-Betrieb durchaus<br />

schön und vorzeigbar ist. Die Auszeichnung<br />

soll dazu motivieren, die Vorbildfunktion<br />

des ökologischen Landbaus<br />

herauszustellen.<br />

Für das Projekt „Ährlich bio!“ können sich<br />

landwirtschaftliche <strong>Biokreis</strong>-Betriebe aus<br />

ganz Deutschland anmelden. Die Bewerber<br />

müssen anerkannte Biobetriebe sein. Aus<br />

allen Einsendungen werden zwölf Betriebe<br />

ausgewählt, die wir im Laufe des<br />

Wirtschaftsjahres 2011/2012 besuchen.<br />

Über die Betriebsleiterfamilien und ihre<br />

Höfe werden zur Veröffentlichung im<br />

Internet und in den Bionachtrichten<br />

Portraits erstellt. Geplant ist außerdem ein<br />

Kalender für das Jahr 2012. Am Ende des<br />

Projektes steht die Prämierung der<br />

Gewinner auf dem Ökofest 2012 in Passau.<br />

Welche Kriterien werden bewertet?<br />

In die Beurteilung gehen mit ein: Das allgemeine<br />

Erscheinungsbild des Betriebes,<br />

Tierhaltung, Pflanzenbau, Vermarktung und<br />

Verarbeitung sowie Engagement.<br />

Wie kann man sich anmelden?<br />

Ein Anmeldungsformular liegt den Bionachrichten<br />

bei oder kann bei uns angefordert<br />

werden. Sollten Sie noch Fragen zur<br />

Umsetzung, Anmeldung, Bewertung etc.<br />

haben, helfen wir Ihnen gerne weiter!<br />

Die ausgefüllte Anmeldung schicken Sie<br />

bitte bis 15. März 2011 per Post oder Fax<br />

an: <strong>Biokreis</strong> e.V., Stelzlhof 1,94034 Passau,<br />

Tel: 0851/7565018<br />

Fax: 0851/7565025<br />

Email: schuster@biokreis.de.<br />

Bild: Kuhnt<br />

Ordentlich und trotzdem authentisch: Ein Hof in Niederbayern.


BN_Version_Times.qxp 07.02.2011 14:48 Seite 21<br />

<strong>Biokreis</strong> organisiert zwei Exkursionen<br />

Schottland-Reise ausgebucht – Tour in die neuen Bundesländer<br />

Von Jörn Bender und Susan Waldow<br />

Cawdor Castle nahe Inverness – das Schloss aus Wiliam Shakespears Roman „Macbeth“.<br />

Die <strong>Biokreis</strong> Exkursion 2011 wird<br />

uns noch weiter in die Ferne<br />

führen, als nach Südtirol im<br />

vergangen Jahr und Frankreich 2009:<br />

Nach Nordengland und Schottland! Das<br />

Interesse daran ist überwältigend: Bereits<br />

nach einer informellen Voranfrage<br />

unter <strong>Biokreis</strong>-Mitgliedern in NRW war<br />

die Reise ausgebucht!<br />

Damit auch Mitglieder aus Süddeutschland<br />

nach Schottland reisen können, bietet der<br />

<strong>Biokreis</strong> die Exkursion im kommenden Jahr<br />

einfach noch einmal an. Als Ersatz in diesem<br />

Jahr organisieren wir auf Wunsch kurzfristig<br />

eine zweite Exkursion, und zwar in<br />

die neuen Bundesländer.<br />

Exkursion in die neuen Bundesländer:<br />

Neben einem extensiv wirtschaftenden<br />

<strong>Biokreis</strong>-Grünlandbetrieb im mittleren<br />

Thüringer Wald, einem Putenzuchtbetrieb<br />

und/oder einem Ackerbaubetrieb besuchen<br />

wir als kulturellen Höhepunkt der Reise die<br />

Hauptstadt Berlin. Die Exkursion bietet<br />

einen guten Einblick in die landwirtschaftlichen<br />

Strukturen des ehemals sozialistischen<br />

Teils Deutschlands und macht die daraus<br />

entstandenen Folgen für die heutige<br />

Landwirtschaft in den neuen Bundesländern<br />

verständlich. Die Reise wird Mitte/Ende<br />

Juni voraussichtlich in der 24. oder 25.<br />

Kalenderwoche stattfinden und ca. drei<br />

Tage dauern. Nähere Informationen und die<br />

Kosten der Fahrt teilen wir in den nächsten<br />

BioNachrichten mit. Um mit der<br />

Reiseplanung beginnen zu können, bitten<br />

wir alle Interessenten, sich spätestens bis<br />

zum 28. Februar 2011 bei uns zu melden:<br />

<strong>Biokreis</strong> Erzeugerring Bayern e.V., Susan<br />

Waldow, Stelzlhof 1, 94034 Passau, Tel.<br />

0851/75650-14, Fax: 0851/75650-25. Mail:<br />

waldow@biokreis.de. Bitte geben Sie Ihren<br />

Namen, ihre Anschrift und Ihre<br />

Telefonnummer an und teilen uns die<br />

Anzahl der Personen mit. Sollten Sie<br />

Anmerkungen haben, geben Sie uns auch<br />

diese durch!<br />

Exkursion nach Schottland:<br />

Die Anreise ist für die Erzeugerringe aus<br />

NRW und Mitte per Fähre über Holland<br />

nach Newcastle (Nordengland) vorgesehen.<br />

Die Exkursion wird nach derzeitiger<br />

Bild: Jörn Bender<br />

Planung durch das englisch-schottische<br />

Grenzgebiet (Heimat der Galloway-Rinder)<br />

vorbei an Edinburgh und entlang einiger als<br />

„Lochs“ bezeichneter Seen in die zentralen<br />

Highlands führen. Dort könnte die<br />

Whiskyregion rund um den Spey-River<br />

(auch Ursprung vieler anfänglicher Anguszuchten)<br />

sowie das Bergmassiv der<br />

„Cairngorms“ den nördlichsten Punkt der<br />

Reise darstellen. Neben dem Besuch landwirtschaftlicher<br />

Betriebe werden Wanderungen,<br />

die Besichtigung historischer<br />

Stätten und Städte sowie Eindrücke der<br />

schottischen Gastronomie- und Pubkultur<br />

die Fahrt zu einem unvergessenen Erlebnis<br />

werden lassen. Derzeit ist mit Kosten von<br />

etwa 500 bis maximal 600 Euro für die<br />

sechstägige (NRW und Mitte) zu rechnen.<br />

Reisetermin ist der 27.8 bis 1.9.2011.<br />

Wer 2012 dabei sein will, kann sich schon<br />

jetzt bei der Geschäftsstelle in NRW<br />

melden! (Tel: 02733/124455) sowie für<br />

süd- und ostdeutsche Mitgliedsbetriebe<br />

über die Geschäftsstelle Passau<br />

(Tel. 0851/756500).<br />

BioNachrichten 1 | Februar/März 2011 21<br />

Intern <strong>Biokreis</strong>


BN_Version_Times.qxp 07.02.2011 14:48 Seite 22<br />

<strong>Biokreis</strong><br />

Aktuelles<br />

Weihnachtsbäume ohne Öko-Förderung<br />

Öko-Landwirte mit Weihnachtsbaumkulturen in NRW müssen sich entscheiden<br />

Text und Bild: Jörn Bender<br />

Ohne Förderung bleibt er konventionell:<br />

der Weihnachtsbaum aus NRW.<br />

Passend zur Weihnachtszeit haben sich<br />

<strong>Biokreis</strong>, Landwirte und das Ministerium<br />

(MKULNV) in NRW im Dezember 2010<br />

mit dem Weihnachtsbaumanbau auf Öko-<br />

22 BioNachrichten 1 | Februar/März 2011<br />

Betrieben in Nordrhein-Westfalen beschäftigt.<br />

Im Mittelpunkt stand die Klarstellung<br />

der Förderrichtlinien. NRW zahlt, anders<br />

als bei allen übrigen landwirtschaftlichen<br />

Kulturen, auch weiterhin keine Ökoprämie<br />

für Weihnachtsbäume auf landwirtschaftlichen<br />

Flächen, unter anderem deshalb, weil<br />

diese einen Eingriff nach dem Landschaftsgesetz<br />

darstellen.<br />

Dennoch fordert das MKULNV bei einer<br />

Gewährung von Öko-Fördermitteln auch<br />

eine Umstellung der Weihnachtsbaumflächen<br />

(nur Kulturen auf landwirtschaftlichen<br />

Flächen!) nach den Regelungen der<br />

Gesamtbetriebsumstellung. Am 30. Juni<br />

2011 wird der Vertrauensschutz für bisher<br />

im Förderverfahren befindliche Unternehmen<br />

auslaufen. Dann müssen sich die<br />

Betriebsleiter entscheiden, aus der laufenden<br />

Ökoförderung vorzeitig auszusteigen<br />

oder Weihnachtsbäume fortan eindeutig<br />

ökologisch kontrolliert anzubauen.<br />

C.N. Moritz schafft das Maximum<br />

Flotter Verlauf der Zuchtbullenaktion auf Haus Düsse<br />

Text und Bild: Jörn Bender<br />

Zur ersten Fleischrinderauktion des Jahres<br />

haben Fleischrinderhalter aus ganz<br />

Deutschland die Auktionsscheune im<br />

Landwirtschaftszentrum Haus Düsse bei<br />

Soest am 8. Januar bis auf den letzten Platz<br />

gefüllt. Die hervorragende Besucherresonanz<br />

führte gegenüber dem Jahr 2010 zu<br />

einer sehr hohen Verkaufsquote. Nur 6<br />

(davon leider 5 Charolais) der insgesamt 68<br />

angebotenen Fleischrinderbullen erhielten<br />

kein Gebot im Ring. Mit 42 Tieren (62 %)<br />

stieg die Quote der genetisch hornlosen<br />

Bullen über alle Rassen gegenüber 2010<br />

nochmals um beachtliche 17 %-Punkte.<br />

Erstmals waren diese Tiere auch bei<br />

Einzelbetrachtung der Rassen im Schnitt<br />

deutlich teurer (Ø 200 bis 300 €) als genetisch<br />

behornte Bullen. 6.300 € Steigpreis<br />

für „C.N. Moritz P“ aus dem Hause Cord<br />

Niemeier, Lemgo setzten kurz vor Ende der<br />

Auktion den krachenden Höhepunkt der<br />

Veranstaltung. Mit 1.815 g Prüfungstagszunahme<br />

lag der dreimal 8 gekörte Vererber<br />

mehr als 300 g über dem langjährigen<br />

Mittelwert der Limousinbullen auf Haus<br />

Düsse. Beachtliche 7 Zuchttiere waren aus<br />

den <strong>Biokreis</strong>betrieben Hengst, Imöhl, Ochs<br />

(2), Scholl und Winter (2) aufgetrieben<br />

worden. Dabei erreichte Dietmar Winter<br />

mit seinem Limousinbullen „Candy“<br />

(8/8/8g, RZF 114, 1.719 g TZ in Prüfg.) den<br />

Spitzenpreis der <strong>Biokreis</strong>tiere.<br />

Beachtenswert auch die Erfolge der<br />

Fleckviehzüchter: Nachdem 2010 nur ein<br />

Tier aufgetrieben worden war, konnten<br />

aktuell fünf Bullen aus vier Zuchtsstätten<br />

verkauft werden. <strong>Biokreis</strong>-Betrieb Hartmut<br />

Scholl lag mit einem Verkaufserlös von<br />

2.300 € exakt auf dem Preistrend der Rasse.<br />

Daneben erbrachten Blonde d´Aquitaine<br />

In der Praxis oftmals ein Widerspruch, wie<br />

der <strong>Biokreis</strong> NRW findet, denn jenseits<br />

eines Hobbyanbaus ist die ökologische<br />

Bewirtschaftung von größeren Weihnachtsbaumflächen<br />

ohne eine angemessene<br />

Förderung, welche man seitens <strong>Biokreis</strong><br />

angeregt hatte, kaum möglich. Wer darum<br />

weiß, keine Förderung gewährt und gleichzeitig<br />

die Gesamtbetriebsumstellung fordert,<br />

schließt Betriebe mit nennenswerten<br />

Weihnachtsbaumkulturen von der Möglichkeit<br />

einer Ökoförderung quasi aus.<br />

Das voraussehbare Ergebnis: auf jeden Fall<br />

der Verlust von ökologisch bewirtschaftetem<br />

Grünland in NRW und die versäumte<br />

Chance, mittels der bislang oft konventionell<br />

aber extensiv bewirtschafteten<br />

Weihnachtsbaumkulturen auch weiterhin<br />

zumindest ein wenig ökologisches Gedankengut<br />

in den sonst meist hochintensiven<br />

Weihnachtsbaumanbau zu transportieren.<br />

Siehe Kommentar S. 10<br />

2.788 € (8 Bullen), Charolais 2.300 € (9),<br />

Limousin 2.932 € (34), Angus 2.275 € (5),<br />

Aberdeen Angus 1.800 € (1) und Main<br />

Anjou 2.100 € (1).<br />

Sieger des Tages: C.N. Moritz (l.)


g<br />

BN_Version_Times.qxp 07.02.2011 14:49 Seite 23<br />

Aktuelles aus NRW<br />

n Landmarkt-Konzept<br />

bald auch in NRW?<br />

In der „Vereinigung Hessischer Direktvermarkter“<br />

(VHD) zusammengeschlossene<br />

Landwirte beliefern in Hessen derzeit 82<br />

Rewe-Märkte mit ihren Produkten. Aufgrund<br />

ihrer starken Organisation und der<br />

Tatsache, dass Regionalität zum guten<br />

Image des Handelskonzerns beiträgt, dabei<br />

aber nicht unendlich austauschbar ist, ist es<br />

dem VHD gelungen, mit Rewe auf<br />

Augenhöhe zu verhandeln. So werden<br />

Lieferkonditionen durch den VHD, die<br />

Endverkaufspreise durch die liefernden<br />

Betriebe festgelegt. Nach einer ersten<br />

Informationsveranstaltung im November<br />

2010 in Köln-Auweiler gibt es nun konkrete<br />

Planungen, das Landmarkt-Konzept auch<br />

in NRW zu etablieren. el<br />

Rindermotive zur<br />

Jahreshauptversammlung<br />

Bei der Jahresmitgliederversammlung des<br />

<strong>Biokreis</strong> NRW am 18. März 2011 wird die<br />

aus dem Ruhrgebiet stammende Künstlerin<br />

Christine Goldberg-Witthüser Bilder mit<br />

Fleischrindermotiven zeigen. Auf den zum<br />

Teil in Öl gestalteten Werken finden sich oft<br />

extensive Rassen wie Highland-Cattle oder<br />

Heckrinder. Da die Bilder die Tiere realistisch<br />

abbilden, bieten sich die Werke besonders<br />

für Zuchtbetriebe an, die Wohnung,<br />

Büro oder Verkaufsräume mit dem Portrait<br />

eines wertvollen eigenen Zuchttieres<br />

schmücken möchten. jb<br />

Keine höhere Förderung<br />

für Ökoverbände<br />

Entgegen ersten Ankündigungen aus der<br />

zweiten Jahreshälfte 2010 wurde den Ökoverbänden<br />

in NRW kurz vor Jahresende<br />

mitgeteilt, dass im Haushalt 2011 des<br />

zuständigen Ministeriums (MKULNV<br />

Aktuelles aus Hessen<br />

Ökoförderung gesichert<br />

Nach langer Ungewissheit über die<br />

Fortführung der Ökoförderung nach 2013<br />

und Unsicherheit bei den Ökobetrieben,<br />

deren Verträge in diesem Jahr auslaufen, ist<br />

nun eine sichere Lösung gefunden worden.<br />

Auf der landwirtschaftlichen Woche in<br />

NRW) gegenüber 2010 kein höherer Mittelansatz<br />

für Projekte der Ökoverbände vorgesehen<br />

ist. jb<br />

Förderausschluss<br />

für Mutterkühe ?<br />

Mutterkühen geht es zu gut – so könnte<br />

man meinen, sehen die EU-Vorgaben für<br />

ELER-Programme doch keine Fördermöglichkeiten<br />

für Mutterkühe hinsichtlich<br />

Weidehaltung und Stroheinstreu vor. Der<br />

Nochmals konkretisiert hat das zuständige<br />

Ministerium in NRW die Haltung und<br />

Fütterung von Pferden in Betrieben, die<br />

Fördermittel für den ökologischen Landbau<br />

erhalten. Demnach ist den Pferden entsprechender<br />

Auslauf und Weidegang in der<br />

Vegetationszeit zu gewähren. Bei der<br />

Fütterung sind Grundfutter sowie regelmäßig/täglich<br />

verabreichte Kraftfuttermittel<br />

wie Mischfutter (Pellets/ Müsli) oder<br />

Baunatal gab Thomas Zebunke (HMUELV)<br />

offiziell bekannt, wie der Übergang der<br />

Ökoförderung bis zur neuen Agrarförderperiode<br />

ab 2013 gestaltet wird. Bereits<br />

umgestellte Ökobetriebe, deren Verträge in<br />

diesem Jahr auslaufen, bekommen neue<br />

Zweijahresverträge bis 2014. Neue Um-<br />

Pferdehaltung in Ökobetrieben<br />

Aktuelles <strong>Biokreis</strong><br />

<strong>Biokreis</strong>, die übrigen Bioverbände in NRW<br />

sowie das Fleischrinderherdbuch Bonn<br />

(FHB) weisen jedoch darauf hin, dass nicht<br />

alle Mutterkühe in eingestreuten Laufställen<br />

stehen. Vielerorts gebe es Laufställe mit (zu<br />

dünnen) Gummimatten oder Anbindeställe<br />

ohne eine entsprechend gute Einstreu. Auch<br />

Vollspaltenställe sind außerhalb des Ökobereiches<br />

selbst für Mutterkühe noch anzutreffen.<br />

Grund genug also für mehr Einsatz<br />

auch bei Förderprogrammen zur tiergerechteren<br />

Haltung von Mutterkühen. jb<br />

Getreide als zertifizierte Biofuttermittel zu<br />

beziehen. Dabei ist es unerheblich, ob<br />

Einstaller oder (Pensions-) Betrieb die<br />

Futtermittel zur Verfügung stellen. Nur sporadisch<br />

und in kleinen Mengen angebotene<br />

„Leckerlis“ sind von dieser Vorschrift ausgenommen.<br />

Anfragen nach Ökofuttermitteln<br />

beantwortet gerne Ihre <strong>Biokreis</strong>-<br />

Geschäftsstelle. jb<br />

Friedliche Stimmung: im ökologischen Landbau haben Pferde reichlich Auslauf.<br />

stellungsbetriebe können einen Fünfjahresvertrag,<br />

unter Vorbehalt einer Ausstiegsklausel<br />

nach zwei Jahren seitens des<br />

Ministeriums abschließen. Die genaue<br />

Förderhöhe wurde noch nicht bekannt gegeben.<br />

ah<br />

BioNachrichten 1 | Februar/März 2011 23


BN_Version_Times.qxp 07.02.2011 14:49 Seite 24<br />

<strong>Biokreis</strong><br />

Aktuelles<br />

Aktuelles aus Bayern<br />

Bayerische Staatliche Ökoberatung<br />

Bodenerosion:<br />

Ergänzungen zum<br />

Gefährdungskataster<br />

(Stand Dez. 2010)<br />

Der Erhalt der Bodenfruchtbarkeit und die<br />

Verhinderung des Bodenabtrages sind zwar<br />

seit jeher Bestandteile der „guten landwirtschaftlichen<br />

Praxis“. Dennoch wurden auch<br />

hier gesetzliche Regelungen erlassen. Seit<br />

dem 1. Juli 2010 gelten neue Vorgaben zur<br />

Bodenerosionsvermeidung, die auch im<br />

Rahmen von „Cross Compliance“ festgelegt<br />

sind. Die Auflagen zum Erosionsschutz<br />

sind seitdem abhängig von der Einstufung<br />

nach der Erosionsgefährdung, wobei bei<br />

Gefährdungsstufe CC-Wasser 0 keine diesbezüglichen<br />

Auf-lagen zum Erosionsschutz<br />

mehr bestehen. Im Februar 2010 erhielten<br />

Sie im Flächen- und Nutzungsnachweis der<br />

bewirtschafteten Ackerflächen eine<br />

Einteilung in die Erosionsgefährdungsstufen<br />

CC-Wasser 1 und 2 und den ungefährdeten<br />

Flächen CC-Wasser 0. Bei Unstimmigkeiten<br />

bezüglich der Einstufung ihrer<br />

Flächen wenden Sie sich bitte an das<br />

zuständige Amt für Ernährung, Landwirtschaft<br />

und Forsten (AELF).<br />

Ergänzend zum Stand im Frühjahr 2010<br />

(siehe BioNachrichten 015, April 2010, S.<br />

19) ergeben sich wichtige Änderungen:<br />

� Wichtig bei Flächen mit Erosionsgefährdungsklasse<br />

CC-Wasser 1: Bei Grundbodenbearbeitung<br />

und Aussaat quer zum<br />

Hang, bei eindeutiger Hangausrichtung, entfallen<br />

die nachstehenden Verpflichtungen;<br />

dies bedeutet, die Flächen sind ohne<br />

Auflagen wie ebene Flächen zu bearbeiten.<br />

� Der Einsatz eines Schälpfluges oder<br />

eines Stoppelhobels bis zu einer Bearbeitungstiefe<br />

von 15 Zentimetern gilt nicht als<br />

„Pflugeinsatz im Sinne dieser Verordnung“.<br />

� Die „frühen Sommerkulturen“, bei<br />

denen eine „raue Pflugfurche mit Ver-zicht<br />

auf Bearbeitung vor dem 16.2.“ als<br />

„Erosionsschutzmaßnahme“ anerkannt<br />

wird, wurden als „abschließende Liste“ festgelegt.<br />

� Bei den Reihenkulturen Mais,<br />

Kartoffeln und Zuckerrüben gibt es die<br />

Möglichkeit, durch die Anlage von<br />

24 BioNachrichten 1 | Februar/März 2011<br />

„Erosionsschutzstreifen“ im Jahr des Anbaues<br />

auch bei Pflugeinsatz zu diesen<br />

Kulturen die Vorgaben zu erfüllen. Nähere<br />

Informationen erteilen die Ämter für<br />

Ernährung Landwirtschaft und Forsten oder<br />

sind über das Internet unter http://<br />

www.stmelf.bayern.de/landwirtschaft/agrar<br />

oekologie_umwelt/39359/ einzusehen.<br />

B. Schwab<br />

AELF Bamberg<br />

Mehr Fördermöglichkeiten<br />

für Bergbauern<br />

Im Bayerischen Bergbauernprogramm<br />

(BBP) werden bestehende Fördermöglichkeiten<br />

mit neuen Fördermaßnahmen zusammengeführt.<br />

Damit können erstmals auch<br />

kleinere Bau- und Diversifizierungsmaßnahmen<br />

sowie die Anschaffung von kleineren<br />

Spezialmaschinen im Berggebiet gefördert<br />

werden.<br />

Teil A: Das bisherige Schwendprogramm<br />

wird zum Teil A des neuen BBP. Das<br />

„Schwenden“ ist eine wichtige Maßnahme<br />

zur Freihaltung der Almflächen z.B. von<br />

natürlichem Holzaufwuchs, und dient der<br />

Pflege und Gestaltung der alpinen<br />

Kulturlandschaft. Bayern stellt dafür jährlich<br />

200.000 Euro bereit. Die Förderung<br />

beträgt 900 Euro/Hektar Lichtweidefläche.<br />

Der Höchstbetrag liegt bei 3.000<br />

Euro/Betrieb innerhalb von drei Kalenderjahren.<br />

Teil B: Teil B des neuen BBP bildet das bisherige<br />

Kulturlandschaftsprogramm Teil B.<br />

Hierunter fallen z.B. der Bau von<br />

Almgebäuden und Viehschutzhütten, Weideeinrichtungen<br />

wie Einzäunung und die<br />

Sicherstellung der Wasserversorgung. Die<br />

Förderhöhe liegt bei 50 Prozent. Die<br />

Förderung ist auf Flächen des Berg- und<br />

Kerngebietes beschränkt.<br />

Teil C: Ein neues Förderelement ist Teil C.<br />

Kleine investive Maßnahmen im Talbetrieb<br />

wie Gebäude, bauliche Anlagen und<br />

technische Einrichtungen mit einem zuwendungsfähigen<br />

Investitionsvolumen von<br />

10.000 bis 20.000 Euro werden mit 25<br />

Prozent bezuschusst. Auch die Anschaffung<br />

von Spezialmaschinen wird bei einem<br />

Investitionsvolumen von 5.000 bis 20.000<br />

Euro mit 25 Prozent gefördert. Gefördert<br />

werden können Betriebe im Berggebiet und<br />

in Gemeinden bzw. Gemarkungen des<br />

Kerngebietes der benachteiligten Agrarzone,<br />

die im Durchschnitt höher als 800<br />

Meter liegen oder für mindestens 50<br />

Prozent der landwirtschaftlich genutzten<br />

Fläche eine Höhenlage zwischen 600 und<br />

800 Metern und eine Hangneigung über 18<br />

Prozent aufweisen (Kerngebiet mit vergleichbarenBewirtschaftungserschwernissen).<br />

Teil D: Neu ist auch der Teil D: Diversifizierungsmaßnahmen<br />

für Talbetriebe wie<br />

Vermarktung, Käseherstellung und Tourismus<br />

mit einem zuwendungsfähigen<br />

Investitionsvolumen von 10.000 bis 20.000<br />

Euro werden ebenfalls mit 25 Prozent bezuschusst.<br />

Förderkulisse siehe Teil C. An den<br />

neuen Programmteilen können die<br />

Bergbauern ohne großen bürokratischen<br />

Aufwand teilnehmen. Auf Fördervoraussetzungen<br />

wie Wirtschaftlichkeitsanalyse,<br />

landwirtschaftliche Ausbildung und betriebliche<br />

Mindestgröße wird soweit wie möglich<br />

verzichtet. Anträge für die neuen Teile<br />

des BBP können ab 3. Januar 2011 gestellt<br />

werden.<br />

Info<br />

Sortenberatung<br />

U. König, AELF Ebersberg<br />

W. Wolfrum, AELF Bamberg<br />

Zur Sortenberatung im Ökolandbau hat das<br />

Amt für Ernährung, Landwirtschaft und<br />

Forsten Bamberg viele Hinweise und<br />

Beratungsunterlagen zusammengestellt, zu<br />

finden im Internet unter:<br />

http://www.aelf-ba.bayern.de/<br />

pflanzenbau/23008/index.php.


BN_Version_Times.qxp 07.02.2011 14:50 Seite 25<br />

Anzeigen<br />

Bio-Wirtshaus "Zum Fliegerbauer"<br />

Samstag, 19. Februar, 19 Uhr<br />

Krimidinner – Mördernacht<br />

Freitag, 4. März, 19 Uhr<br />

Dampfplauderer – Musikkabarett<br />

Genießen Sie im Winter köstlichen Enten- und<br />

Gänsebraten.<br />

Reservieren Sie rechtzeitig für Ihre Familienoder<br />

Firmenfeier.<br />

Wir bieten Platz für bis zu 90 Personen.<br />

Menüs – Buffets – Catering in Bio-Qualität,<br />

zur Abholung oder auch Anlieferung.<br />

Geöffnet Mo.-Do. 16 - 1 Uhr<br />

Fr.-So. & Feiertage 10 - 1 Uhr<br />

und auf Anfrage<br />

Bitte reservieren Sie unter:<br />

Tel. 0851 - 988 34 39<br />

www.biowirtshaus.de<br />

Ökologisches Zentrum Passau Stelzlhof<br />

Samstag, 19. Februar, 10 – 16 Uhr<br />

Der richtige Obstbaumschnitt. Referentin: Ariane<br />

Herrmann, Dipl.Ing. (FH) Gartenbau<br />

Treffpunkt: Stelzlhof<br />

Teilnahmegebühr: 5,- Euro<br />

Samstag, 5. März, 9 – 16 Uhr<br />

Geführte Wanderung in der Donauleite von Jochenstein<br />

nach Riedl/Ebenstein, mit Erich Wurstbauer u.<br />

Martin Scherr. Lernen Sie Flora u. Fauna in der<br />

Donauleite kennen u. informieren Sie sich zur<br />

Thematik Pumpspeicherkraftwerk u. seine<br />

Auswirkungen auf die Natur.<br />

Treffpunkt: Stelzlhof für Fahrgemeinschaften<br />

od. 10 Uhr am Radlerparkplatz, Jochenstein<br />

Samstag, 12. März, 10 – 16 Uhr<br />

Fachseminar-Verkehrspolitik in Ost/Niederbayern<br />

mit Verabschiedung einer Resolution/Eingabe an<br />

den Deutschen Bundestag.<br />

Referent: MdB Dr. Anton Hofreiter<br />

Treffpunkt: Stelzlhof, Seminarraum 1. Stock<br />

Seminargebühr: 10,- Euro<br />

Ökologisches Zentrum Passau-Stelzlhof e.V.<br />

Ökostation des Bund Naturschutz für Niederbayern<br />

Stelzlhof 1 · 94034 Passau<br />

Telefon 08 51 / 9 66 93 66<br />

Stadtbus-Linie 6/Stelzlhof<br />

www.stelzlhof.de


BN_Version_Times.qxp 07.02.2011 14:50 Seite 26<br />

Titel<br />

Durchstarten<br />

System mit<br />

vielen<br />

Möglichkeiten<br />

Ausbildung und Studium<br />

in der Landwirtschaft<br />

Von Roland Weber<br />

Die Ausbildungsmöglichkeiten im<br />

deutschen Agrarbereich sind<br />

weltweit einzigartig, besonders<br />

ihre Vielseitigkeit. Die klassische Berufsausbildung<br />

mit dem Abschluss zum<br />

Gehilfen zum Beispiel gibt es in den<br />

meisten anderen Ländern nicht. Doch in<br />

der deutschen Landwirtschaft entwickeln<br />

sich die Möglichkeiten zum<br />

Positiven.<br />

In den letzten Jahren wurden die tendenziell<br />

festen Strukturen der Agrarbildung<br />

aufgeweicht. Das nun flexiblere System<br />

ermöglicht es, auch über den zweiten<br />

Bildungsweg absolvierte Abschlüsse als<br />

Zugangsberechtigung für ein Studium zu<br />

nutzen. Für den Nachwuchs im Agrarbereich<br />

gilt es, den richtigen Weg einzuschlagen.<br />

Vorab ist es wichtig, sich klar zu<br />

werden, was einem wichtig ist. Zudem sollte<br />

man für optimale Voraussetzungen sorgen,<br />

die Ausbildung zukunftsorientiert<br />

absolvieren zu können:<br />

Hof oder/und<br />

außerbetriebliche Arbeitswelt?<br />

Die Landwirtschaft ist im Umbruch. Auch<br />

im Ökolandbau setzt der Strukturwandel<br />

ein, wenn auch etwas gebremst. Für die<br />

Jugend ist es nicht immer absehbar, ob der<br />

Betrieb im Vollerwerb weitergeführt wird,<br />

ob der Zu- oder Nebenerwerb zum Tragen<br />

kommt, oder ob man sich später in der<br />

Arbeitswelt komplett außerhalb des Betriebes<br />

wiederfindet. Trotzdem sollten sich junge<br />

Männer und Frauen zu Beginn der<br />

Ausbildung mit der Frage beschäftigen, in<br />

welche Richtung sie gehen wollen: Steht<br />

der eigene Betrieb im Vordergrund, oder<br />

läuft es eher auf eine Anstellung im vor-<br />

26 BioNachrichten 1 | Februar/März 2011<br />

oder nachgelagerten Bereich des Agrarsektors<br />

ab? Dies ist wichtig und ist ein wesentlicher<br />

Parameter für die Entscheidung, welchen<br />

Weg man einschlägt.<br />

Eltern sind gefordert,<br />

den Kindern Freiraum zu schaffen<br />

Die wichtigste Voraussetzung für eine<br />

erfolgreiche Ausbildung ist Zeit. Deswegen<br />

sollten Eltern ihre potentiellen<br />

Nachfolger während ihrer Ausbildung/ ihres<br />

Studiums nicht oder nur sehr eingeschränkt<br />

im Betrieb einplanen. Ob Fremdlehre oder<br />

mehrjährige Fachschulen, die Auszubildenden<br />

müssen abkömmlich sein. Dies ist<br />

die Voraussetzung dafür, dass sie nach der<br />

Ausbildung ihre Ideen und Optimierungsstrategien<br />

im Betrieb umsetzen können.<br />

Bio oder Konventionell?<br />

Biobauern leben von ihrer Überzeugung.<br />

Diese muss wachsen. Deswegen ist gerade<br />

für biologisch arbeitende Jungbauern von<br />

Vorteil, auch einen Teil ihrer Ausbildungszeit<br />

in der konventionellen Landwirtschaft<br />

zu absolvieren. Nur so kann es zu einem<br />

überzeugten „Ja“ zum Ökolandbau für die<br />

nächste Generation, aber auch bei der<br />

Arbeitsstellenwahl kommen.<br />

Zukunftsqualifikationen<br />

Unternehmerisches Handeln im Einklang<br />

mit der Nachhaltigkeit sind entscheidende<br />

Zukunftsqualifikationen. Eine starke Persönlichkeit,<br />

Teamfähigkeit und gute Allgemeinbildung<br />

sind weitere Grundlagen für<br />

eine erfolgreiche Unternehmensführung<br />

und sollten in die Entscheidungsfindung<br />

des richtigen Ausbildungsweges oder<br />

Studienganges einfließen.<br />

Bild: TU München-Weihenstephan<br />

Spaß im Praxis-Unterricht auf dem Versuchsgut Viehhausen: Studenten der TUM.<br />

Lebenserfahrung Auslandspraktikum<br />

Ob im Praxisjahr zwischen Lehre und weiterführender<br />

Schule oder als Praktikum<br />

während des Studiums ist eine Zeit im<br />

Ausland eine Erfahrung, die man sein<br />

Leben lang in Erinnerung behält.<br />

Arbeitsweise und Lebensart unterscheiden<br />

sich oftmals gewaltig zur heimischen<br />

Landwirtschaft. Viele der <strong>Biokreis</strong>mitarbeiter<br />

haben Auslandserfahrungen und<br />

können bei der Suche nach Praktikumsbetrieben<br />

helfen.<br />

Mögliche Bildungswege<br />

Berufliche Ausbildung zum Landwirtschaftlichen<br />

Gehilfen: Die dreijährige<br />

Landwirtschaftslehre bedeutet das Aneignen<br />

von praktischen Fähigkeiten und vor<br />

allem den Blick für das Ganze. Auch für<br />

spätere Studienzeiten kommt dies zu Gute.<br />

Schnupperlehren in den letzten Jahrgangsstufen<br />

in Haupt- und Realschulen bieten<br />

die Möglichkeit, einen entsprechenden<br />

Ausbildungsbetrieb auszuprobieren. Die<br />

guten Ausbildungsplätze sind in der Regel<br />

mindestens ein bis zwei Jahre im Voraus<br />

ausgebucht. Deswegen ist es wichtig, hier<br />

schon frühzeitig aktiv zu werden. Für die<br />

Persönlichkeitsbildung ist ein Lehrbetrieb<br />

im gebührenden Abstand zum eigenen Hof<br />

von Vorteil. Der Lehrling muss sich somit<br />

auf andere Gepflogenheiten einstellen und<br />

ist auf sich selbst gestellt.<br />

Klassische Landwirtschaftsschule: Die<br />

dreisemestrige Fachschule für Agrarwirtschaft<br />

mit dem Abschluss zum staatlich<br />

geprüften Wirtschafter für Landbau bietet<br />

einen fundierten Wissensaufbau auf die


BN_Version_Times.qxp 07.02.2011 14:50 Seite 27<br />

Landwirtschaftliche Berufsausbildung. Seit<br />

geraumer Zeit stellt der Abschluss einen<br />

Teil der Meisterausbildung dar. Im<br />

Anschluss zur Landwirtschaftschule kann in<br />

einem halben Jahr der Meisterbrief erworben<br />

werden. An dieser Stelle ist auf die<br />

Fachschulen in Landshut-Schönbrunn (siehe<br />

S. 32, 33). und in Kleve (S. 30) zu verweisen.<br />

Technikerschule für Agrarwirtschaft:<br />

Einjährig nach absolvierter Fachschule oder<br />

zweijährig nach der Berufsaubildung bietet<br />

die Technikerschule ein weitgefächertes<br />

Wissensspektrum. Der Abschluss „Staatlich<br />

geprüfter Techniker für Landbau“ bereitet<br />

nicht nur auf die Führung des eigenen<br />

Betriebes vor, er ist auch eine Eintrittskarte<br />

für eine Tätigkeit im Vor- und nachgelagerten<br />

Bereich, sowie in Forschung und<br />

Versuchswesen. Auch hier kann der<br />

Absolvent die Berufs- und Ausbildungsbefähigung<br />

erlangen. Bayern bietet zwei<br />

Standorte für die Technikerschule: Landsberg/Lech<br />

und Triesdorf. Beispiele für<br />

Hessen sind Fulda und Fritzlar.<br />

Fachoberschule (FOS) / Berufsober-schule<br />

(BOS): Für Absolventen der Realschule<br />

bietet die FOS in zwei Jahren und die BOS<br />

in einem Jahr nach der beruflichen<br />

Ausbildung die Möglichkeit, die Fach-<br />

Meisterkurs:<br />

Abschluss: Meisterprüfung<br />

2 Jahre Praxis<br />

Landwirtschaftsschule<br />

(3 Semester)<br />

Abschluss: Staatlich gepr.<br />

Wirtschaftler für Landbau<br />

Ein Praxisjahr auf dem Betrieb<br />

Höh. Landbauschule<br />

(10 Monate)<br />

Abschluss:<br />

Staatlich gepr. Betriebswirt<br />

Ausbildereignung<br />

Technikerschule<br />

(2 Jahre)<br />

Abschluss: Staatlich gepr.<br />

Techniker für Landbau<br />

Berufsausbildung zum Landwirt<br />

1 Grundschuljahr + 2 Jahre Praxis (od. 3 Jahre Praxis bei Mittl. Reife)<br />

Abschluss: Landwirtschaftlicher Gehilfe<br />

hochschulreife zur erlangen. Der Vorteil<br />

gegenüber dem allgemeinen Abitur ist, dass<br />

die Fachoberschulen im Bereich Agrarwirtschaft<br />

ihre Schüler gezielt auf das<br />

Grundstudium der Hochschulen vorbereiten.<br />

Ein breites Wissensspektrum in den<br />

naturwissenschaftlichen Fächern erleichtert<br />

den Einstieg ins Studium. Die Fachrichtung<br />

Öko-Agrarwirtschaft wird in Landshut<br />

Schönbrunn und in Triesdorf angeboten.<br />

Doch unter anderem auch in Osnabrück<br />

gibt es eine FH (S. 30, 31).<br />

Studium: Das Studium im Agrarsektor<br />

erweitert beruflich den Horizont. Die<br />

Fachhochschulen (FH), die in sieben<br />

(Bachelor) bis zehn Semestern (Master) zu<br />

absolvieren sind, bemühen sich um einen<br />

starken Praxisbezug. Der dabei erzielte<br />

Informationsangebote<br />

Weitere Informationen zu Aus- und Weiterbildung<br />

sowie Studienrichtungen finden Sie im<br />

Internet unter http://www.bildungsserveragrar.de,<br />

einem Angebot des Bundesministeriums<br />

für Ernährung, Land-wirtschaft und<br />

Verbraucherschutz (BMELV). Für den Ökolandbau<br />

bietet sich die Seite der Stiftung Ökologie<br />

und Landbau (SÖL) an: www.soel.de.<br />

Natürlich helfen auch die <strong>Biokreis</strong>-Berater<br />

gerne weiter!<br />

Technikerschule<br />

(1 Jahr)<br />

Abschluss:<br />

Staatlich gepr. Techniker<br />

Ausbildereignung<br />

Durchstarten Titel<br />

Abschluss, früher Diplom Agraringenieur<br />

(FH) – heute „Bachelor of Science“ – ist für<br />

Hofnachfolger eine Qualifikation, die<br />

Weitblick und unternehmerisches Handeln<br />

ermöglicht. Auch in vor- und nachgelagerten<br />

Berufen sind FH-Absolventen gefragt.<br />

Die Universitäten mit ihrem in der Regel<br />

angestrebten Abschluss „Master of<br />

Science“ zeichnen sich durch wissenschaftlichen<br />

Anspruch und die Möglichkeit zur<br />

Promotion aus. FH-Absolventen können<br />

nach ihrem Abschluss an der Uni weitermachen<br />

und ebenfalls promovieren. Die<br />

Spezialisierung auf den ökologischen<br />

Landbau bietet die Universität Kassel/<br />

Witzenhausen (S. 31). Eine Teilausrichtung<br />

mit einem Lehrstuhl für Ökolandbau ist an<br />

der TU München-Weihenstephan (S. 26,<br />

27) sowie an der Universität Bonn möglich.<br />

Fachhochschule<br />

(4 Semester)<br />

Abschluss:<br />

Master of Science<br />

Fachhochschule<br />

Praxisbezug<br />

(6-7 Semester)<br />

Abschluss:<br />

Bachelor<br />

(Dipl. Agr. Ing.)<br />

Ausbildereignung<br />

BOS FOS<br />

(1 Jahr) (2 Jahre)<br />

Abschluss: Fachhochschulreife<br />

Hauptschulabschluss Mittlere Reife Allgemeines<br />

Qualifizierter Abschluss Abitur<br />

Promotion<br />

Universität<br />

(4 Semester)<br />

Abschluss:<br />

Master of Science<br />

Universität<br />

Wissenschaftsbezug<br />

(6 Semester)<br />

Abschluss:<br />

Bachelor<br />

(Dipl. Agr. Ing.)<br />

Ausbildereignung<br />

Die Übersicht ist eine vereinfachte Darstellung der bayerischen Gegebenheiten. Die Begriffe und Zugangsvoraussetzungen besonders in den mittleren Bildungsgängen<br />

zwischen standardisierter Basisausbildung und dem Uni/FH-Studium können in den Bundesländern geringfügige Unterschiede aufweisen.<br />

BioNachrichten 1 | Februar/März 2011 27


BN_Version_Times.qxp 07.02.2011 14:51 Seite 28<br />

Titel<br />

Durchstarten<br />

„Am Ökolandbau<br />

kommt keiner vorbei“<br />

Immer mehr Agrarstudenten<br />

spezialisieren sich auf Bio –<br />

TU Weihenstephan gerüstet<br />

Von Simone Kuhnt<br />

Agrarberufe werden immer<br />

beliebter. Hatten die Landwirtschaft<br />

und deren vor- und nachgelagerte<br />

Bereiche vor einiger Zeit noch<br />

ein schwaches Image bei Studienbewerbern,<br />

entscheiden sich jetzt immer mehr<br />

junge Menschen für ein Agrarstudium.<br />

Das beobachtet zumindest Prof. Dr.<br />

Kurt -Jürgen Hülsbergen (50), Studiendekan<br />

der Agrar- und Gartenbauwissenschaften<br />

und Inhaber des Lehrstuhls<br />

für Ökologischen Landbau am<br />

Wissenschaftszentrum Weihenstephan<br />

für Ernährung, Landnutzung und<br />

Umwelt (WZW) der Technischen<br />

Universität München (TUM).<br />

Jedes Jahr zählt er mehr Studienanfänger,<br />

und nicht einmal die Hälfte von ihnen<br />

kommt von einem landwirtschaftlichen<br />

Betrieb. „Zurzeit greifen viele Fernsehsen-<br />

28 BioNachrichten 1 | Februar/März 2011<br />

dungen und Reportagen die Herausforderungen<br />

in der Landwirtschaft auf, zum<br />

Beispiel, wenn es um Boden- und Klimaschutz,<br />

Ernährungssicherung und Biolebensmittel<br />

geht“, begründet Hülsbergen<br />

den Aufwärtstrend. Viele Schüler würden<br />

auch im Biologie- oder Geographie-<br />

Unterricht auf die Agrarwissenschaften aufmerksam,<br />

etwa bei den Themen Welternährung<br />

und Klimawandel, erklärt Hülsbergen.<br />

Stoffkreisläufe und Bodenfruchtbarkeit<br />

und Klimaschutz sind schon seit<br />

zwei Jahrzehnten seine Forschungsschwerpunkte.<br />

Ökolandbau mehr nachgefragt<br />

Seit dem Jahr 2003 leitet er den damals neu<br />

gegründeten Lehrstuhl für Ökologischen<br />

Landbau in Freising-Weihenstephan.<br />

Anfangs belegten nur wenige Studenten die<br />

Fächer zum Ökologischen Landbau.<br />

Mittlerweile wählen jedoch etwa 50<br />

Bild: TU München-Weihenstephan<br />

Theorie und Praxis gehören zusammen: Agrarstudenten am Computer.<br />

Prozent der Studierenden im Bachelorstudiengang<br />

das Wahlpflichtfach Ökologischer<br />

Landbau. Im Masterstudiengang Agrarmanagement<br />

ist eine Spezialisierung auf<br />

Ökologische Landwirtschaft möglich. Hier<br />

werden Module angeboten wie Ökologischer<br />

Marktfruchtbau, Biologischer Pflanzenschutz,<br />

Bodenfruchtbarkeit und Ertrag,<br />

Ökologische Tierhaltung und Betriebssysteme.<br />

„Die Studierenden wählen bewusst<br />

Fächer zum Ökolandbau, weil sie eine<br />

berufliche Perspektive sehen. Viele schreiben<br />

eine Bachelor- oder Masterarbeit zu<br />

einer ökologischen Fragestellung“, berichtet<br />

Hülsbergen, „Die jungen Leute merken,<br />

einfach, dass sie am Ökolandbau nicht<br />

mehr vorbeikommen.“<br />

Mädels stehen auf artgerechte<br />

Tierhaltung, Jungs auf Maschinen<br />

Auch die Tatsache, dass der Studiendekan<br />

der Agrar- und Gartenbauwissenschaften an<br />

der TUM ein Öko-Professor ist, beweist,<br />

dass der ökologische Landbau keine<br />

Außenseiterolle mehr spielt. „Während die<br />

jungen Männer eher technikbegeistert sind,<br />

interessieren sich die Mädels beispielsweise<br />

für artgerechte Tierhaltung. Das sind faszinierende<br />

Themen, die wir intensiv behandeln“,<br />

erklärt Hülsbergen. Seit etwa drei<br />

Jahren beobachtet er, dass speziell junge<br />

Frauen – ohne landwirtschaftlichen<br />

Hintergrund, dafür aber mit einem Einser-<br />

Schnitt im Abitur – in Weihenstephan studieren.<br />

Auch wenn der „exotische“<br />

Agrarbereich deren Mütter erst einmal in<br />

Aufregung versetzt, weil sie ihn ohne nachzudenken<br />

erst einmal mit Gummistiefeln<br />

verbinden.


BN_Version_Times.qxp 07.02.2011 14:51 Seite 29<br />

Unternehmen schätzen<br />

Managementkompetenzen<br />

Dabei sind die Berufsaussichten hervorragend,<br />

so Hülsbergen. „Die Unternehmen<br />

wissen die Managementkompetenzen unserer<br />

Absolventen zu schätzen. Wer gelernt<br />

hat, einen Betrieb zu führen, ist in vielen<br />

Bereichen gefragt. Die Weihenstephaner<br />

haben sehr gute Berufschancen bei<br />

Züchtungsunternehmen, Anbauverbänden,<br />

in Ministerien, bei Herstellern von<br />

Agrartechnik und Biogasanlagen, bei<br />

Versicherungen und Banken, in der<br />

Landesanstalt für Landwirtschaft und in<br />

vielen anderen Bereich.“<br />

Kooperationen für Praxisbezug<br />

Dass die TU-Absolventen einen so guten<br />

Ruf haben, kommt nicht von ungefähr:<br />

„Das Betreuungsverhältnis ist sehr gut, die<br />

Hochschullehrer und die Studienberater<br />

nehmen sich viel Zeit für die Anliegen der<br />

Studenten, und die technische Ausstattung<br />

der Labore und der Versuchsstationen ist<br />

hervorragend“, sagt Kurt - Jürgen Hülsbergen.<br />

Für den Praxisbezug und vielfältige<br />

Angebote sorgen Kooperationen und<br />

Bachelor-Studiengänge<br />

Angeboten wird der 6-semestrige Bachelor-Studiengang „Agrarwissenschaften<br />

und Gartenbauwissenschaften“. Integriert sind Exkursionen im Inund<br />

Ausland, insgesamt 16 Wochen Praktikum und die wissenschaftliche<br />

Bachelor-Arbeit. Der Studiengang ist allgemein ausgelegt, es ist jedoch die<br />

Vertiefung im Ökolandbau möglich. Bewerbungsfrist: jeweils der 15. Juli.<br />

Master-Studiengänge<br />

Aufbauend auf den „Bachelor of Science“ werden vier jeweils 4-semestrige<br />

Masterstudiengänge angeboten, an deren Ende die wissenschaftliche<br />

Masterarbeit anzufertigen ist:<br />

· Agrarmanagement (praxisorientiert, Managementpraktikum,<br />

Spezialisierung auf pflanzliche und tierische Erzeugnisse der Ökologischen<br />

Landwirtschaft möglich)<br />

· Agrarwissenschaften (forschungsorientiert, Forschungsparktika,<br />

Spezialisierung auf Agrarökosysteme möglich)<br />

· Internationaler Studiengang Horticultural Science<br />

(Gartenbauwissenschaften, verpflichtendes, einsemestriges Auslandsstudium)<br />

Bewerbungsfristen für diese drei Studiengänge: für<br />

Beginn im Sommersemester: 31. Dezember; für Beginn im Wintersemester:<br />

31. Mai)<br />

· Nachwachsende Rohstoffe (in Zusammenarbeit mit der Universität<br />

für Bodenkultur in Wien, Double Degree beider Universitäten möglich,<br />

Bewerbungsfrist: 15. Juli, Beginn nur im Wintersemester)<br />

Weitere Fakultäten am WZW<br />

· Biowissenschaften<br />

· Brau- und Lebensmitteltechnologie<br />

· Forstwissenschaft und Ressourcenmanagement<br />

· Landschaftsarchitektur und Landschaftsplanung<br />

· Ernährungswissenschaften<br />

Forschungsprojekte mit der Landesanstalt<br />

für Landwirtschaft, mit der benachbarten<br />

Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, mit<br />

Anbauverbänden und landwirtschaftlichen<br />

Betrieben.<br />

Am Anfang steht das Gespräch<br />

Doch nicht jeder kann in Weihenstephan<br />

studieren. Wer angenommen werden möchte,<br />

muss zunächst das „Eignungsfeststellungsverfahren“<br />

durchlaufen. Das Wort<br />

klingt dabei aber schlimmer als alles in<br />

Wirklichkeit abläuft: „Die Interessenten<br />

bewerben sich online und werden dann von<br />

uns zu einem 30-minütigen Gespräch eingeladen.<br />

Wir wollen damit zwanglos herausfinden,<br />

woher ihre Motivation rührt und ob<br />

sie die Voraussetzungen für das Studium<br />

erfüllen. Und die jungen Frauen und<br />

Männer, die teilweise sogar die Eltern mitbringen,<br />

haben die Chance, uns kennenzulernen<br />

und zu sehen, ob der Studiengang<br />

ihren Vorstellungen entspricht.“<br />

Nur wenige brechen ab<br />

Natürlich würden er und seine Kollegen auf<br />

die Abiturnote sehen, sagt Hülsbergen, aber<br />

Durchstarten Titel<br />

ein Auslandspraktikum, ein Freiwilliges<br />

Ökologisches Jahr oder ein anderer nachvollziehbarer<br />

Bezug zur Landwirtschaft<br />

verbessere die Chancen, aufgenommen zu<br />

werden, enorm. „Das Auswahlverfahren ist<br />

extrem aufwändig, aber wir haben dadurch<br />

praktisch keine Studienabbrecher mehr.<br />

Sowohl wir als auch die Studenten verschwenden<br />

damit weniger Zeit und<br />

Ressourcen.“<br />

Es werde jedoch niemand abgewiesen, der<br />

qualifiziert ist, sagt Hülsbergen. Im Oktober<br />

2010 waren es 100 Studienanfänger, doch<br />

Kapazitäten gibt es für 150. Besonders leistungsbereite<br />

Studenten können heuer statt<br />

erst zum Wintersemester 2011/2012 im Mai<br />

sofort nach dem Abitur beginnen. Im<br />

Schnelldurchlauf eignen sie sich bis Herbst<br />

den Stoff der ersten beiden Semester an und<br />

kommen dann im Oktober bereits in das<br />

dritte.<br />

„Viele haben Angst vor dem doppelten<br />

Abiturjahrgang in diesem Jahr, wir nicht.<br />

Wir sind sehr gut gerüstet. Wir freuen uns,<br />

wenn sich viele bewerben“, sagt Kurt -<br />

Jürgen Hülsbergen.<br />

Die Studienfakultät für Agrarwissenschaften und Gartenbauwissenschaften<br />

Studienberatung und Kontakt<br />

„Wir beraten unsere Bewerber sehr intensiv und nehmen uns viel Zeit“, sagt<br />

Susanne Papaja-Hülsbergen (44), Studienberaterin für Agrarwissenschaften<br />

und Ehefrau von Prof. Kurt-Jürgen Hülsbergen. Kontakt:<br />

Alte Akademie 8, 85350 Freising-Weihenstephan, Tel.:08161/713781, Fax:<br />

08161/713031, Mail: susanne.papaja@wzw.tum.de.<br />

Bürozeiten: Dienstag, Mittwoch, Donnerstag 9 bis 15 Uhr, Termine nach<br />

Vereinbarung. Infos im Internet unter http://www.agrar.wzw.tum.de und u.a.<br />

auf den Messen Agritechnica und Eurotier in Hannover und auf dem<br />

Karpfhamer Fest/der Rottal-Schau (Niederbayern) und vielen anderen.<br />

Studienort Freising und Wissenschaftscampus<br />

Freising liegt 33 Kilometer nordöstlich von München in Oberbayern. Die<br />

geschichtsträchtige Altstadt liegt an den Hügeln links der Flüsse Isar und<br />

Moosach, während sich östlich der Isar das flache Erdinger Moos mit neuen<br />

Stadtteilen erstreckt. Weiter südöstlich und nur fünf Kilometer vor der Stadt<br />

liegt der Flughafen München Franz Josef Strauß. Freising hat rund 45000<br />

Einwohner, davon sind rund 3500 Studenten. Die Domstadt ist katholisch<br />

geprägt. München und dessen kulturelles Angebot sind leicht mit der S-Bahn<br />

zu erreichen. Der Campus des WZW ist idyllisch auf einem Hügel gelegen,<br />

die relativ kleinen Gebäude passen sich gut in die Landschaft ein. In unmittelbarer<br />

Nähe zur TU befinden sich FH und LfL.<br />

Bild: TU München-Weihenstephan<br />

Modern und idyllisch: Der Campus auf dem Weihenstephaner Berg.<br />

BioNachrichten 1 | Februar/März 2011 29


BN_Version_Times.qxp 07.02.2011 14:51 Seite 30<br />

Titel<br />

Durchstarten<br />

Lernen und Studieren in NRW,<br />

Niedersachsen und Hessen<br />

Haus Riswick: Eine eigene Schule nur für ökologischen Landbau<br />

Wer eine abgeschlossene Berufsausbildung<br />

als Landwirt<br />

oder Gärtner hat und schon<br />

ein Jahr praktisch arbeitete, kann sich in<br />

der Fachschule für ökologischen<br />

Landbau in Kleve am Niederrhein<br />

(Nordrhein-Westfalen) zum staatlich<br />

geprüften Agrarbetriebswirt, Schwerpunkt<br />

ökologischer Landbau, ausbilden<br />

lassen. In zwei Jahren auf Haus Riswick<br />

werden die Schüler auf eine verantwortliche<br />

Tätigkeit auf ökologisch wirtschaftenden<br />

Betrieben vorbereitet. Auch die<br />

Arbeit in einem Verband, bei Vermarktungseinrichtungen<br />

oder Kontrollstellen<br />

kann zu ihrem zukünftigen Tätigkeitsfeld<br />

gehören.<br />

Der Unterricht ist praxisorientiert, zahlreiche<br />

Exkursionen auf Betriebe, zu Vermarktungsgenossenschaften<br />

und Biomärkten,<br />

sowie Feldbegehungen sind feste Bestandteile<br />

des Lehrplans. In 30 Wochenstunden<br />

werden die Fächer ökologischer Acker- und<br />

Pflanzenbau, ökologische Tierhaltung,<br />

Energienutzung und Bauen, Unternehmensführung,<br />

Marketing und Agrarrecht unterrichtet.<br />

Die Ausbildereignung kann im<br />

Personalwirtschaftunterricht erworben werden.<br />

Der Unterricht erfolgt im Klassenverband<br />

von 15 bis 20 Schülern. Anmeldeschluss<br />

ist der 28. Februar.<br />

Osnabrück, die niedersächsische<br />

Stadt an der Hase, in der einst<br />

der dreißigjährige Krieg beendet<br />

wurde, liegt zwischen Münsterland<br />

und Emsland im Zentrum der deutschen<br />

Tierproduktion und Landtechnikindustrie.<br />

Nicht verwunderlich also, dass sich<br />

alljährlich mehr als 150 Studenten in den<br />

Studiengang „Landwirtschaft“ der<br />

Agrarwissenschaftlichen Fakultät der<br />

Fachhochschule Osnabrück im Stadtteil<br />

Haste einschreiben.<br />

Die Hochschule lockt angehende Agrarabsolventen<br />

mit einer großen Vielfalt an<br />

30 BioNachrichten 1 | Februar/März 2011<br />

Interessierte können Kontakt aufnehmen zu<br />

Ralf Grigoleit (Ralf.Grigoleit@lwk.nrw.de)<br />

oder Christian Wucherpfennig (Christian.<br />

Wucher-pfennig@lwk.nrw.de).<br />

Tel. Schulbüro: 02821/996171, Internet:<br />

www.oekoschule.de. Die Ausbildung ist<br />

durch Schüler- oder Meister-Bafög förderfähig.<br />

Das sagen die Schüler:<br />

Glücklich auf Haus Riswick: Lukas Bensel und<br />

Katja Thull.<br />

Fächern. Die Studienangebote spiegeln zum<br />

Teil wider, woher viele Studierende kommen:<br />

aus der Region Weser-Ems, in der<br />

sich die Betriebe in den vergangenen Jahren<br />

stark auf Milchviehhaltung, Schweinezucht,<br />

Geflügelmast und Eierproduktion spezialisiert<br />

haben. Zugleich stehen etwa die<br />

Professoren Dieter Trautz und Robby<br />

Andersson für langjährige Erfahrung in der<br />

Lehre ökologischer Tier- und Pflanzenproduktion.<br />

Erleb- und überprüfbar werden die<br />

theoretischen Erkenntnisse auf den beiden<br />

Versuchsbetrieben der FH. Der nahe des<br />

Hochschulcampus gelegene „Waldhof“ mit<br />

bringen einen Großteil unserer Freizeit<br />

gemeinsam“, erklären sie, „das verbindet“.<br />

In Kleve lernen sich Menschen aus ganz<br />

Deutschland kennen, die am Ökolandbau<br />

interessiert sind. Viele Freundschaften halten<br />

über die Schulzeit hinaus, berichten<br />

Katja und Lukas.<br />

Katja hatte ein Freiwilliges Ökologisches<br />

Jahr im Ökostall auf Haus Riswick absolviert.<br />

Anschließend machte sie zwar eine<br />

Lehre auf einem konventionellen Versuchsbetrieb,<br />

für die gebürtige Essenerin<br />

stand aber schon während der Ausbildung<br />

fest, dass sie die Ökofachschule besuchen<br />

will. Am meisten interessiert sie sich für<br />

ökologische Tierhaltung. Außerdem ist sie<br />

begeistert vom Unterricht in Unternehmensführung.<br />

Lukas bekam von seinem Vater einen Flyer<br />

der Ökofachschule in die Hand gedrückt.<br />

„Mich reizte an der Ausbildung, dass sie<br />

nicht so stark auf den eigenen Betrieb bezogen<br />

ist. Ich wollte weg von zu Hause und<br />

andere Menschen kennen lernen“, erklärt<br />

Lukas. Sein Ziel ist es, zu einem vollwertigen<br />

Betriebsleiter zu werden. Das werde<br />

z.B. durch eine neue Sichtweise auf den<br />

Ackerbau mit vielen Aspekten zu<br />

Bodenfruchtbarkeit und Grundwasserschutz<br />

gefördert, so Lukas. Christina Bär<br />

FH- Osnabrück: Hochburg der Tierproduktion mit ökologischer Nische<br />

Bild: Bär<br />

Die Ökoschule für gut befunden haben<br />

Katja Thull und Lukas Bensel. Sie schätzen<br />

die angenehme Atmosphäre und die gute<br />

Klassengemeinschaft. „Wir Schüler ver-<br />

den Schwerpunkten Ackerbau und Geflügelhaltung<br />

wird seit vielen Jahren ökologisch<br />

bewirtschaftet. Mit „Bioverfahrenstechnik“<br />

soll sich künftig ein weiterer<br />

Studiengang im Bereich der Agrarwissenschaften<br />

etablieren. Auf dem parkähnlichen<br />

und persönlichen Campus in Haste werden<br />

mit steigenden Studierendenzahlen in den<br />

kommenden Jahren rund 2.500 junge<br />

Menschen ihrer Passion nachgehen können.<br />

Kontakt: Tel.: 0541/969-5110,<br />

Internet: www.al.hs-osnabrueck.de,<br />

Mail: dekanat-al@fh-osnabrueck.de.


BN_Version_Times.qxp 07.02.2011 14:52 Seite 31<br />

Das sagen Mitarbeiter und ehemalige Studenten:<br />

Die ehemalige Studentin Janina Kleiner und<br />

die wissenschaftliche Mitarbeiterin Inga<br />

Garrelfs haben sich aus anderen Gründen<br />

für die FH Osnabrück entschieden: Inga<br />

Garrelfs arbeitet als wissenschaftliche<br />

Mitarbeiterin von Robby Andersson im<br />

Geflügelschwerpunkt. „Die Vertiefungsmöglichkeit<br />

in Geflügelwissenschaften und<br />

Poultry-Management ist einmalig für eine<br />

Ökolandbau studieren an der Uni Kassel/Witzenhausen<br />

Der Fachbereich Ökologische<br />

Agrarwissenschaften ist einer<br />

von zwölf Fachbereichen der<br />

Universität Kassel (Hessen) und hat seinen<br />

Sitz in Witzenhausen – einer Kleinstadt<br />

in der Mittelgebirgslandschaft des<br />

Werratals vor Kassel. Der ländliche<br />

Charakter und die Nähe zu den großen<br />

Uni-Städten Kassel und Göttingen prädestinieren<br />

Witzenhausen als einzigartige<br />

Universität. Mit Fokus auf den Ökolandbau<br />

wird besonderer Wert auf die systemaren<br />

Bezieh-ungen zwischen Boden,<br />

Pflanze, Tier, Mensch und Technik<br />

gelegt.<br />

Für die momentan 800 Studierenden werden<br />

die Studiengänge Bachelor und Master<br />

Studieren im reiferen Alter:<br />

Inmitten seiner Herde von „Auerochsen“: Student Karl-Heinz Kronester.<br />

Karl-Heinz Kronester, Dipl. Ing. Landespflege<br />

(FH) und Nebenerwerbslandwirt aus<br />

Fladungen, hat die Studierlust noch einmal<br />

gepackt – mit Anfang 60. Den Bio-<br />

Nachrichten erzählt er, wie es ihm in<br />

Witzenhausen geht – und vor allem: was<br />

ihn bewegt. „Natürlich gab es in der ersten<br />

Zeit komische Situationen. In der ersten<br />

Vorlesung hielten mich viele Studenten<br />

ganz offensichtlich für den Professor und<br />

schauten verdutzt, als ich mich in ihren<br />

Reihen niederließ und ein deutlich jüngerer<br />

den Platz am „Professorenpult“ einnahm.<br />

Fachhochschule in Deutschland“, begründet<br />

die Bachelor-Absolventin ihre Tätigkeit in<br />

Haste. Janina Kleiner kam wegen des<br />

Studienschwerpunktes<br />

„Pferdemanagement“, der bereits im Bachelorstudiengang<br />

angeboten wird. Die beruflich<br />

aussichtsreichen Geflügel- und Pferdewissenschaften<br />

lassen sich in Osnabrück<br />

mit dem Master vertiefen. Jörn Bender<br />

Ökologische Landwirtschaft angeboten<br />

sowie die englischsprachigen Masterstudiengänge<br />

Sustainable International Agriculture<br />

und International Food Business<br />

and Consumer Studies.<br />

Der Bachelor kann zusätzlich als duales<br />

Studium studiert werden, in dem Studenten<br />

die landwirtschaftliche Gehilfenprüfung<br />

ablegen. Neben Seminar- und Laborräumen<br />

bewirtschaftet der Fachbereich ein Tropengewächshaus<br />

mit über 400 landwirtschaftlichen<br />

Nutzpflanzen sowie einen 340 Hektar<br />

ökologischen Lehr- und Versuchs-betrieb.<br />

Der Masterstudiengang Sustainable International<br />

Agriculture wird gemeinsam mit<br />

der Universität Göttingen angeboten und<br />

umfasst vier Semester.<br />

Bild: Helmer<br />

Aber mittlerweile bin ich ein Student wie<br />

jeder andere.<br />

Nach Abschluss meines ersten Studiums<br />

1980 als Diplomingenieur für Landespflege<br />

an der FH Osnabrück war ich im<br />

Gartenbau und im Naturschutz tätig, zuletzt<br />

bei der Stadt Schweinfurt. In dieser Zeit<br />

habe ich die ganzjährige Beweidung als<br />

eine Art der Landwirtschaft kennengelernt,<br />

die ich aus Tier- und Naturschutzgründen<br />

als die beste erachte. 2003 begann ich deshalb<br />

mit sechs „Auerochsen“, meine inzwischen<br />

auf 25 Tiere angewachsene Herde auf<br />

Durchstarten Titel<br />

Inga Garrelfs (l.) und Janina Kleiner. Bild: Bender<br />

Studierende vertiefen hier die Fragestellungen<br />

der Ökologischen Landwirtschaft und<br />

Nachhaltigkeit im globalen Kontext. Die<br />

International Food Business and Consumer<br />

Studies werden zusammen mit der Hochschule<br />

Fulda angeboten. Sie konzentrieren<br />

sich auf die Schnittstelle zwischen Landwirtschaft<br />

- Ernährungswirtschaft – Verbraucher.<br />

In beiden Studiengängen kommen<br />

Studierende aus aller Welt zusammen.<br />

Kontakt: Tel.: 05542/981215,<br />

Internet: www.uni-kassel.de/agrar,<br />

Mail: studsek@wiz.uni-kassel.de.<br />

Flächen der Gemarkung Fladungen/Rhön<br />

aufzubauen. Als überzeugter, ökologischer<br />

Landwirt setze ich mich seit langem für artgerechte<br />

Nutztierhaltung ein. Ende 2009,<br />

nach Beendigung des beruflichen Lebens,<br />

wollte ich mir weiteres Wissen aneignen.<br />

Zurzeit befinde ich mich im dritten<br />

Semester der „Ökologischen Agrarwissenschaften“<br />

an der Uni Kassel/Witzenhausen<br />

und werde in Zukunft die Bereiche<br />

Marketing, Management sowie Betriebswirtschaft<br />

vertiefen. Dadurch erhoffe ich<br />

mir, mit qualifizierter Öffentlichkeitsarbeit<br />

mehr für die ökologische Landwirtschaft<br />

tun zu können. Leider wird ab April 2011<br />

die Professur für „ökologisch-dynamische“<br />

Landwirtschaft an der Uni Kassel/<br />

Witzenhausen nicht mehr bestehen. Dies<br />

bedaure ich umso mehr, als dass dieser in<br />

Deutschland einzigartige Bereich einer meiner<br />

Hauptgründe war, an der Uni-<br />

Kassel/Witzenhausen zu studieren. Ich<br />

wünsche mir, dass diese Lücke geschlossen<br />

wird und werde dies in Zukunft beobachten.“<br />

Andrea Helmer<br />

BioNachrichten 1 | Februar/März 2011 31


BN_Version_Times.qxp 07.02.2011 14:52 Seite 32<br />

Titel<br />

Leute<br />

„Nicht Jammern –<br />

an den Lösungen arbeiten!“<br />

Interview mit Johann Schneck,<br />

Schulleiter an der Öko-Fachschule in Landshut<br />

Erst war Johann Schneck (54) aus<br />

dem Landkreis Straubing Pflanzenschützer<br />

in der konventionellen<br />

Landwirtschaft, heute ist er eine zentrale<br />

Figur des Ökologischen Landbaus in<br />

Bayern. Nach dem Studium der Agrarwissenschaft<br />

in Göttingen und Weihenstephan<br />

mit Schwerpunkt Pflanzenbau war er<br />

zunächst Landwirtschaftsrat in Dinkelsbühl<br />

und Ansbach. Im Jahr 1990 wechselte<br />

Johann Schneck schließlich in den<br />

Biobereich, lehrte sieben Jahre an der<br />

damaligen Technikerschule für Ökologischen<br />

Landbau in Landshut. Es folgten sieben<br />

Jahre als staatlicher Berater für Ökologischen<br />

Landbau in der Operpfalz – und<br />

dann der Rückruf an die Fachschule in<br />

Landshut. Als Aushilfe für den Unterricht<br />

im Pflanzenbau. Doch dabei blieb es nicht:<br />

Seit 2007 ist Johann Schneck dort<br />

Schulleiter. Er sei ein kleines Rad im<br />

Gesamtgetriebe aller, die den Ökolandbau<br />

voranbringen wollen, sagt er von sich. Im<br />

Interview erzählt er von der Schule und seiner<br />

Arbeit.<br />

Herr Schneck, was zeichnet die<br />

Fachschule für Agrarwirtschaft, Fachrichtung<br />

ökologischer Landbau, in<br />

Landshut-Schönbrunn aus?<br />

Wir sind eine reine Ökoschule, die einzige<br />

in Bayern, und mit der Gründung 1988 die<br />

älteste Fachschule in diesem Bereich in<br />

Deutschland. In den Semestern sind bei uns<br />

endlich einmal die Biobauern in der Über-<br />

32 BioNachrichten 1 | Februar/März 2011<br />

zahl, und an der Schule wachsen Netzwerke<br />

für die Zukunft. Hauptsächlich bilden wir<br />

Hofnachfolger und praktizierende Biobauern<br />

zu Betriebsleitern fort. Das Leben im<br />

Wohnheim fördert das Lernen in der<br />

Gemeinschaft. In den drei Semestern, die<br />

unsere Schüler jeweils im Winter bei uns<br />

sind, besichtigen und analysieren wir viele<br />

Betriebe. Wir Lehrkräfte pflegen intensiven<br />

Kontakt zu den Biobauern, und die<br />

Anbauverbände sind ebenfalls in den<br />

Unterricht eingebunden.<br />

Hat Spaß an seiner Arbeit: Johann Schneck.<br />

Auf welche Inhalte legen Sie besonders<br />

wert?<br />

Auf alle, die in unserem Lehrplan stehen.<br />

Schwerpunktfächer sind aber sicher Pflanzliche<br />

Erzeugung, Betriebslehre, Tierische<br />

Erzeugung. Ich bin auch stolz auf die<br />

Fächer „Organisation im ökologischen<br />

Landbau“ (das Fach der Anbauverbände)<br />

und „Diversifizierung und Direktvermarktung“.<br />

Wir vermitteln in diesen drei<br />

Semestern zwei Abschlüsse: den „Staatlich<br />

geprüften Wirtschafter für ökologischen<br />

Landbau“ und seit zwei Jahren auch den<br />

„Landwirtschaftsmeister“. In meinem Fach<br />

„Pflanzliche Erzeugung“ ist mir die<br />

Bodenfruchtbarkeit ein Herzensanliegen.<br />

Wie praxisnah wird unterrichtet?<br />

Unser Unterricht ist sehr nah an der Praxis.<br />

Die Beschäftigung der Studierenden mit<br />

den Kennzahlen des eigenen Betriebs<br />

(Buchung, Analyse und Zielplanung), die<br />

Versuchsanstellung mit Fragen auf dem<br />

eigenen Betrieb als Arbeitsprojekt ist die<br />

höchste Form des Lernens, das hat mir auch<br />

Dr. Urs Niggli, Direktor des FiBL, bescheinigt.<br />

Die praktische Ausbildung erfolgt<br />

während der Berufsausbildung. In ergänzenden<br />

Bereichen, wie Obstbaumschnitt,<br />

BAP und Versuchstechnik etc. gibt es aber<br />

auch praktische Lerninhalte.<br />

Welche Rolle spielt das Versuchsgut?<br />

Das Versuchsgut dient als „background“,<br />

um den Studierenden Betriebsleiterentscheidungen<br />

und unternehmerisches zu vermitteln.<br />

Die langjährigen Erfahrungen des<br />

seit 1993 auf ökologischen Landbau umgestellten<br />

Bezirksguts kommen uns allen zu<br />

Gute.Die Flächen nutzen wir natürlich auch<br />

für Unterrichtszwecke, z. B. für Bestands-,<br />

Grünland- und Bodenbeurteilungen.


BN_Version_Times.qxp 07.02.2011 14:53 Seite 33<br />

Die Ökoschule hat sich von einer<br />

Technikerschule zu einer Meisterschule<br />

gewandelt – warum?<br />

Der Grund für die Umstrukturierung war,<br />

dass immer mehr Hofnachfolger an die<br />

Technikerschule kamen und die Techniker<br />

im Dienstleistungssektor damals nicht so<br />

nachgefragt waren.<br />

Woher kommen Ihre Schüler hauptsächlich,<br />

wohin wollen sie beruflich?<br />

Unsere Studierenden sind vor allem aus<br />

Süddeutschland, die meisten aus Biobetrieben.<br />

Etwa 80 Prozent wollen später den<br />

eigenen Betrieb führen, in der Regel, den<br />

der Eltern.<br />

Wie ist die Atmosphäre an der Schule?<br />

Lehrer und Schüler begegnen sich partnerschaftlich<br />

mit hoher Wertschätzung, aber<br />

auch mit ausreichender Distanz („Sie“ und<br />

nicht „Du“). Das ist besser für Prüfungssituationen.<br />

Es herrscht eine angenehme<br />

Lernatmosphäre, in der Regel mit gutem<br />

Gemeinschaftsgeist in den Semestern.<br />

Gibt es etwas, was Sie Ihren Schülern<br />

außer Fachwissen vermitteln möchten?<br />

Hohe Wertschätzung der Mitmenschen und<br />

Optimismus. Ich verdeutliche immer wieder,<br />

dass es außer Agrikultur eine gesellschaftliche<br />

Kultur gibt, dazu gehört zum<br />

Beispiel die Fähigkeit, vor einem Publikum<br />

seine Meinung zu äußern.<br />

Neben der Ökoschule in Landshut ist<br />

eine weitere in Kempten im Gespräch –<br />

mit Schwerpunkt Milchviehhaltung. Ist<br />

das für Sie eine Konkurrenz oder eine<br />

Ergänzung?<br />

Aufgrund der starken Ortstreue der<br />

Allgäuer und einem hohen Biobetriebsanteil<br />

dort versuchen die Kollegen verstärkt;<br />

Inhalte des ökologischen Landbaus<br />

in den Unterricht der konventionellen<br />

Landwirtschaftsschule einzubauen. Die<br />

Gründung einer reinen Bioschule ist mir<br />

derzeit nicht bekannt. Wenn die meisten<br />

Hofnachfolger von Biobetrieben in eine<br />

Ökoschule gehen würden, wäre leicht<br />

Potenzial für Ökoschulen da. Leider ziehen<br />

viele Bio-Hofnachfolger aus verschiedenen<br />

Gründen den Besuch der heimatnahen, konventionellen<br />

Landwirtschaftsschule vor.<br />

Sie sind schon lange in der Lehre tätig –<br />

Welche Perspektiven sehen Sie für bayerische<br />

Ökobetriebe? Welchen Stellenwert<br />

nimmt die Ökoschule dabei ein?<br />

Ich halte es mit der Aussage unseres<br />

Ministers Helmut Brunner, dass es für alle<br />

Betriebe eine Lösung gibt. Wir haben z.B.<br />

jetzt neu das Unterrichtsfach<br />

„Diversifizierung und Direktvermarktung“<br />

aufgenommen. Wir besuchen mit den<br />

Studierenden in den drei Semestern etwa 30<br />

Betriebe, die auf ihre Weise erfolgreich<br />

sind. Und diese Betriebe sind nicht nur die<br />

„großen Zukunftsbetriebe“<br />

Der Praxisbezug wird groß geschrieben: Johann Schneck mit seinen Schülern auf dem Feld.<br />

Leute Titel<br />

Kommt es vor, dass Schüler an der<br />

Zukunftsfähigkeit Ihrer Betriebe zweifeln?<br />

Ich kann mich nicht erinnern, dass einer<br />

unserer Studierenden je über das Schicksal<br />

der Landwirtschaft gejammert hat. Freilich<br />

sieht mancher beim Durchrechnen der Ist-<br />

Situation Probleme für die Zukunft, aber<br />

wie gesagt, hier muss dann an den<br />

Lösungen gearbeitet werden.<br />

Und welche beruflichen und privaten<br />

Ziele haben Sie?<br />

Berufliches Ziel ist es, noch viele<br />

Biobauern zum Meister fortzubilden.<br />

Privat: alles so zu lassen wie es ist und<br />

gesund zu bleiben. Ich verbringe gerne Zeit<br />

mit meiner Frau und meinen beiden<br />

Kindern (18 und 23).<br />

Ich liebe Musik, singe im Kirchenchor,<br />

habe einen großen Garten, eine<br />

Streuobstwiese und einen privaten<br />

Kleinwald. Ich liebe die Literatur und<br />

wenn`s mir die Zeit erlauben würde, käme<br />

auch der Sport nicht zu kurz. Ich erlaube es<br />

mir, gegen alle Regeln, kein besonderes<br />

Ziel zu haben. Aber langweilig wird’s mir<br />

nicht.<br />

Das Gespräch führten<br />

Simone Kuhnt und Sepp Brunnbauer<br />

Bilder: Ökoschule Schönbrunn<br />

BioNachrichten 1 | Februar/März 2011 33


BN_Version_Times.qxp 07.02.2011 14:53 Seite 34<br />

Biowelt<br />

1<br />

Serie<br />

Der Klimawandel ist eine Tatsache. Viel ist schon geschrieben worden darüber, und dennoch wollen wir ihm<br />

in den BioNachrichten eine eigene Serie widmen. Welche Auswirkungen hat die Abholzung des Regenwaldes<br />

auf das globale Klima? Wie beeinflusst die Landwirtschaft den Klimawandel, und umgekehrt: Wie beeinflusst<br />

der Klimawandel die Landwirtschaft – diesen Fragen wollen wir in den nächsten Ausgaben nachgehen.<br />

Wie die Landwirtschaft die globale Erwärmung beeinflusst<br />

Von Matthias Köhler<br />

Wie meist hängt es am Geld.<br />

Dass der Golfstrom, der in<br />

Nordeuropa gemäßigte Temperaturen<br />

ermöglicht, auf absehbare Zeit<br />

versiegen könnte, hält Prof. Dr. Hans<br />

Joachim Schellnhuber, Direktor des<br />

Instituts für Klimafolgenforschung in<br />

Potsdam, für unwahrscheinlich. Anders<br />

sehe es bei dramatischen Veränderungen<br />

im Monsun-System aus. Davon wären<br />

Hunderte Millionen Menschen existenziell<br />

betroffen. Im von enormen Überschwemmungen<br />

heimgesuchten Pakistan<br />

sei 2010 mit 53,5 Grad Celsius die höchste<br />

jemals in Asien gemessene Temperatur<br />

verzeichnet worden. Prof. Schellnhuber<br />

ist in diversen Expertengremien aktiv<br />

und berät auch die Bundesregierung.<br />

Zumindest versucht er es.<br />

Große Teile der Welt drohten unbewohnbar<br />

zu werden, so Schellnhuber: „Mehr als die<br />

Fakten kann man nicht auf den Tisch<br />

legen.“ Allein bis 2100 steuere der Globus<br />

auf mindestens 3,5 Grad Erwärmung zu.<br />

Ein fortwährender und auf seine Art „nachhaltiger“<br />

Prozess. „Wir haben absolut genügend<br />

Kohle, um die Erde zehnmal zum<br />

Kochen zu bringen – auf die alte schmutzige<br />

Weise“. Seit Jahren wird das „2-Grad-<br />

Ziel“ als gerade noch vertretbar propagiert.<br />

Für Schellnhuber „eine politische Zahl“.<br />

Und es gebe Versuche, „auch diese Zahl<br />

noch sturmreif zu schießen“. Der Politik<br />

gelinge es ohnehin nie, derartige<br />

Zielvorgaben einzuhalten. Auch der UN-<br />

Klimagipfel von Kopenhagen im Dezember<br />

2009 sei dem „Klingelbeutelprinzip“<br />

gefolgt: „Jeder wirft so wenig ein, wie er<br />

kann.“<br />

34 BioNachrichten 1 | Februar/März 2011<br />

Anpassen und abwenden?<br />

Klimawandel gab es zweifellos immer. Von<br />

verschiedener Art freilich. Mal in die eine<br />

Richtung, mal in die andere. 2010 war –<br />

global gesehen – das wärmste Jahr seit<br />

Beginn der Messungen.<br />

Die Landwirtschaft gibt es etwa 10.000<br />

Jahre. Reine Viehwirtschaft etwas länger.<br />

Beide haben wechselwirkende Effekte.<br />

Dafür spielen Vulkanausbrüche, extraterrestrische<br />

Einschläge, Eruptionen von<br />

Methan-Eis, Sonnen-Zyklen auch eine<br />

Rolle. Aber keine so plötzliche. Nie zuvor<br />

gab es eine Entwicklung, dass die gesamte<br />

Ernährung der Weltbevölkerung – derzeit<br />

ca. sieben Milliarden Menschen – dauerhaft<br />

bedroht sein wird. Für 2050 wird allgemein<br />

mit neun Milliarden zu versorgenden<br />

Köpfen gerechnet.<br />

Auffällig ist, dass<br />

die EU sich zwar<br />

ausführlich und<br />

detailliert mit den<br />

Auswirkungen<br />

des Klimawandels<br />

auf die Landwirtschaft beschäftigt,<br />

umgekehrt aber einigermaßen vage bleibt.<br />

Die Europäische Kommission hat einen<br />

Bericht über die „Anpassung an den<br />

Klimawandel: Eine Herausforderung für<br />

die Landwirtschaft und ländliche Gebiete in<br />

Europa“ vorgelegt.<br />

„Anpassung an Klimawandel:<br />

Eine Herausforderung für<br />

Landwirtschaft und ländliche<br />

Gebiete in Europa“<br />

Darin werden Anpassungserfordernisse<br />

geprüft, die Folgen für die Gemeinsame<br />

Agrarpolitik (GAP) sollen dargelegt sowie<br />

mögliche Orientierungen für künftige Maßnahmen<br />

erforscht werden.<br />

Methan & Co.<br />

Was jedoch die Landwirtschaft selbst gegen<br />

den Wandel des Weltklimas tun soll, scheint<br />

in Brüssel unkonkreter. Mindestens die<br />

umzusetzenden Maßnahmen. Zunächst<br />

werden auch in der Landwirtschaft verschiedene<br />

Treibhausgase freigesetzt. Besonders<br />

bei der Viehhaltung entstehen große<br />

Mengen an hochwirksamem Methan.<br />

Stickstoffdünger in der intensiven Bewirtschaftung<br />

wird in das noch schädlichere<br />

Lachgas umgewandelt. Hinzu kommt natürlich<br />

auch auf dem Acker und im Stall die<br />

„normale“ CO2-Emmission durch den weiter<br />

erforderlichen Verbrauch fossiler<br />

Brennstoffe.<br />

Die EU gibt sich für ihren Bereich optimistisch.<br />

Immer weniger dieser Gase würden<br />

erzeugt. Offiziellen Angaben nach stammen<br />

gegenwärtig neun Prozent der gesamten<br />

Treibhausgasemissionen der<br />

EU aus der Landwirtschaft –<br />

1990 waren es noch elf<br />

Prozent. Demnach gingen die<br />

landwirtschaftlichen Emissionen<br />

der 27 EU-Länder von<br />

1990 bis 2006 um 20 Prozent zurück, „weil<br />

weniger Vieh gezüchtet, Düngemittel effizienter<br />

eingesetzt und Gülle und Mist intelligenter<br />

verwertet wurden“, heißt es.<br />

Die EU nennt Maßnahmen gegen den Klimawandel<br />

auch durch die Landwirtschaft<br />

zwar vermehrt an prominenter Stelle. Das<br />

wird jedoch unter „anderweitigen Verpflichtungen“<br />

(Cross-Compliance) angefügt.<br />

Versprochen werden „Beihilfen zur<br />

Modernisierung landwirtschaftlicher Betriebe<br />

z. B. durch energiesparsame<br />

Ausrüstung und Gebäude, Ausbildung und


BN_Version_Times.qxp 07.02.2011 14:54 Seite 35<br />

Beratung, Förderung von Biogasanlagen,<br />

Ausgleichszahlungen für die zusätzlichen<br />

Kosten für Landwirte, die sich freiwillig an<br />

Umweltschutzmaßnahmen beteiligen“.<br />

Öko-Landbau vorbildlich<br />

Im Detail noch ungeklärt ist die Rolle des<br />

ökologischen Landbaus für die Stabilisierung<br />

des Klimas. Er sei auch in dieser<br />

Hinsicht ein „Aushängeschild“, sagt aber<br />

Dr. Robert Kloos, Staatssekretär im Bundesministerium<br />

für Ernährung, Landwirt-<br />

schaft und Verbraucherschutz (BMELV).<br />

Insbesondere weil er mit deutlich reduziertem<br />

Energieaufwand arbeite. Die<br />

Bundesregierung hat ihre erste Priorität<br />

allerdings auf die Bekämpfung des Hungers<br />

gelegt. „Rund 900 Millionen Menschen<br />

hungern auf der Welt. Das Recht auf<br />

Nahrung ist das meist verletzte<br />

Menschenrecht!“, beklagte Bundeslandwirtschaftsministerin<br />

Ilse Aigner in ihrer<br />

Eröffnungsrede der Internationalen Grünen<br />

Woche 2011. Das Problem der Welternäh-<br />

Russlands Premier Wladimir Putin soll sich erfreut über den Klimawandel gezeigt haben. Dann verbrannten<br />

2010 an die zwölf Millionen Hektar Land.<br />

Bilder: Köhler<br />

Klimaschutz braucht eine Lobby. Die Demo gegen industrielle Landwirtschaft in Berlin hat mit 22.000<br />

Teilnehmern gezeigt, dass sich die Massen durchaus mobilisieren lassen.<br />

rung könne man nicht damit lösen, „dass<br />

nur jeder für seinen Eigenverbrauch produziert“.<br />

Auch Klimaforscher Schellnhuber<br />

denkt über einen „völlig freien Welthandel<br />

ohne Subvention“ nach. Theoretisch – und<br />

enge internationale Kooperation vorausgesetzt<br />

– seien auch 12 Milliarden Menschen<br />

mit den Gewohnheiten von heute auf weniger<br />

als einem Drittel der Landwirtschaftsfläche<br />

ernährbar. Wie so viel Zusammenarbeit<br />

erreicht werden kann, sagt er wohlweißlich<br />

nicht.<br />

Integriert und nachhaltig<br />

Internationale Vereinbarungen und<br />

Verlautbarungen pflegen eine eigene Sprache. Im<br />

Abschlusskommuniqué des „3. Berliner<br />

Agrarministergipfels 2011“ am 22. Januar 2011<br />

in Berlin haben Agrarminister aus 48 Ländern in<br />

20 Spiegelstrichen allerlei „begrüßt“, „festgestellt“,<br />

„unterstrichen“, „betont“ und auch „appelliert“.<br />

Zwei Punkte betrafen den Klimawandel.<br />

Die Minister:<br />

„- stellen weiter fest, dass zur Sicherung der<br />

Welternährung angesichts knapper Ressourcen<br />

und der mit dem Klimawandel verbundenen<br />

wachsenden Risiken ein integrierter und nachhaltiger<br />

Ansatz für die Entwicklung der<br />

Landwirtschaft und der ländlichen Räume erforderlich<br />

ist;<br />

- bekräftigen die Schlussfolgerungen des 2.<br />

Berliner Agrarministergipfels vom 16. Januar<br />

2010 „Landwirtschaft und Klimawandel – neue<br />

Konzepte von Politik und Wirtschaft“.<br />

(Dort war u.a. empfohlen worden, ein eigenständiges<br />

Arbeitsprogramm zur Landwirtschaft zu<br />

erarbeiten, um in diesem Sektor die<br />

Klimaeffizienz der Produktion und die Anpassung<br />

an den Klimawandel zu verbessern, ohne<br />

dabei die Sicherstellung der Welternährung zu<br />

vernachlässigen.)<br />

Produktion und Folgen<br />

Weltweit knapp 60 Millionen Tonnen Rindfleisch<br />

werden der Welternährungsorga-nisation (FAO)<br />

zufolge jährlich produziert. Das entspricht also<br />

etwa 10 Kilogramm pro Kopf. (In Deutschland<br />

sind es fast 1,2 Millionen Tonnen Produktion, in<br />

der EU etwa 8 Millionen). Aus der Haltung von<br />

Wiederkäuern stammt gut ein Drittel der von<br />

Menschen verursachten Methan-Emissionen.<br />

Methan ist 20 bis 30 Mal so klimawirksam wie<br />

CO2.<br />

Die Weltproduktion an Getreide betrug 2007 laut<br />

FAO 2,351 Milliarden Tonnen. Nach ihren<br />

Prognosen wird die Nachfrage nach Getreide von<br />

derzeit 2,1 Milliarden Tonnen bis 2050 auf 3<br />

Milliarden Tonnen steigen. Gleichzeitig werde<br />

sich jedoch die landwirtschaftliche Fläche pro<br />

Kopf von derzeit rund 0,23 Hektar auf 0,17<br />

Hektar verringern. Die jüngsten Verknappungen<br />

der Lebensmittelproduktion hat die Organisation<br />

noch nicht eingerechnet.<br />

BioNachrichten 1 | Februar/März 2011 35<br />

Serie Biowelt


BN_Version_Times.qxp 07.02.2011 14:55 Seite 36<br />

Biowelt<br />

Haus & Garten<br />

Mehr Vielfalt für den Garten<br />

Alternative Saatgutanbieter inspirieren<br />

zum Ausprobieren besonderer Sorten<br />

Von Ariane Herrmann<br />

Draußen herrscht noch Winter, so<br />

bleibt dem leidenschaftlichen<br />

Gärtner derweil nur das<br />

Träumen und Planen fürs nächste<br />

Gartenjahr. Gute Gartenbücher und<br />

Saatgut- und Pflanzenkataloge helfen,<br />

die Zeit zu überbrücken, bis wir wieder<br />

in der Erde wühlen dürfen. Wer einen<br />

Gemüsegarten besitzt, der hat jetzt<br />

Muße, seine Saatgutvorräte zu sichten –<br />

und eventuell aufzufüllen. Natürlich<br />

können Sie im Bau- oder Supermarkt<br />

gewöhnliche Samentütchen kaufen, es<br />

gibt jedoch verschiedene Gründe, sich<br />

nach alternativen Samen und Anbietern<br />

umzusehen (Kasten).<br />

Birnenförmige Tomaten,<br />

steirische Käferbohnen<br />

Zum einen ist da die große Sortenvielfalt,<br />

die zum Ausprobieren anregt. Es gibt z.B.<br />

bei Tomaten, Kürbissen oder Bohnen eine<br />

Form-, Farb-, und Geschmacksvielfalt, die<br />

das übliche Sortiment weit übersteigt.<br />

Kennen Sie etwa die Tomate Yellow<br />

Submarine, eine kleine, birnenförmige<br />

Tomate, die besonders Kinder lieben? Oder<br />

die steirische Käferbohne, die Sie sowohl<br />

als junge, zarte Hülsen, als auch als Kerne<br />

für Bohneneintopf verwenden können? Die<br />

hübschen, rotgesprenkelten Körner eignen<br />

sich zudem ausgereift zum Basteln oder als<br />

Spielsteine. Auch Popcornmais, Kalebassenkürbisse,<br />

Artischokken und Okra kann<br />

man sich in den Garten holen.<br />

36 BioNachrichten 1 | Februar/März 2011<br />

Die Anbieter (siehe Kasten) bemühen sich<br />

darum, die Sortenvielfalt, die über<br />

Jahrhunderte entstanden ist, zu erhalten und<br />

alte, fast vergessene Kulturpflanzen wieder<br />

bekannter zu machen. Wer kennt schon<br />

heute noch den guten Heinrich, eine mehrjährige<br />

Pflanze, die wie Spinat verwendet<br />

werden kann, oder die Spargelerbse, die<br />

wunderschön rot blüht und deren junge<br />

Triebe und zarten Schoten wie Zuckererbsen<br />

zubereitet werden?<br />

Anbieter züchten auf<br />

Geschmack und Robustheit<br />

Bei Neuzüchtungen legen alternative<br />

Anbieter Wert auf geschmackliche Qualität<br />

und robuste, an unser Klima angepasste, für<br />

Krankheiten weniger empfindliche Pflanzen,<br />

im Unterschied zu den Saatgutzüchtern,<br />

die für den kommerziellen Anbau auslesen,<br />

wo es oft primär um hohe Erträge<br />

und Transportierbarkeit geht. Beispiele<br />

dafür sind die berühmten holländischen<br />

„Wassertomaten“ und Erdbeeren, die zwar<br />

wochenlang schön bleiben, aber nach nichts<br />

schmecken.<br />

Wenn Sie Ihr Saatgut bei einem der<br />

Anbieter kaufen, die nach Bio-Richtlinien<br />

arbeiten und in Deutschland vermehren, tragen<br />

Sie dazu bei, die Spritzmittel und<br />

Kunstdünger, die auf die Mutterkulturen<br />

ausgebracht werden, zu vermeiden. Sie<br />

erhalten zudem Samen, die nicht mit chemischen<br />

Beizmitteln behandelt werden,<br />

Bild: pixelio.de<br />

und, da die Mutterpflanzen in unserem<br />

Klima wachsen, ist auch das Saatgut an<br />

unser Klima angepasst. Große Saatgutfirmen<br />

produzieren aufgrund von günstigeren<br />

Klimabedingungen, weniger strengen<br />

Vorschriften und billigeren Löhnen oft im<br />

Ausland.<br />

Bestellen Sie mit Maß und Ziel<br />

Doch bei der großen Vielfalt an alternativem<br />

Saatgut ist Vorsicht geboten, sonst sind<br />

die Augen oft größer als die Beete. Da<br />

Biosaatgut im Vergleich oft teurer ist als<br />

das im Samen aus dem Baumarkt, lohnt es<br />

sich, mit Maß und Ziel zu bestellen.<br />

Saatgut, das übrig bleibt, ist gut gelagert<br />

(trocken, eher kühl und dunkel) unterschiedlich<br />

lang haltbar, von nur kurz lagerfähigen<br />

Arten, wie Zwiebeln, die oft schon<br />

im nächsten Jahr nicht mehr keimen, bis<br />

hin zu Arten, die auch nach fünf Jahren oft<br />

noch problemlos keimen und wachsen, wie<br />

Bohnen und Erbsen. Besser ist es allerdings,<br />

nur soviel zu bestellen, wie in einem<br />

Jahr verbraucht wird. Mehr als eine Tüte<br />

pro Sorte wird das in keinem Falle sein, die<br />

Portionen sind meist großzügig bemessen<br />

und reichen für den normalen<br />

Küchengarten gut aus.<br />

Wenn Sie mehrere Sorten ausprobieren<br />

wollen, dann gibt es vielleicht die<br />

Möglichkeit, mit Bekannten zu tauschen.<br />

Bei Gemüsen und Kräutern, von denen man<br />

jeweils nur wenige Pflanzen benötigt


BN_Version_Times.qxp 07.02.2011 14:56 Seite 37<br />

(es reichen z.B. zwei Zucchinipflanzen für<br />

einen Durchschnittshaushalt völlig aus), ist<br />

es oft sinnvoller, Jungpflanzen zu erstehen.<br />

Vom Züchten mit<br />

eigenen Pflanzensamen<br />

Bei vielen Gemüsearten ist es zudem sehr<br />

leicht, selbst Samen zu ernten, so dass man<br />

immer frisches Saatgut zur Verfügung hat.<br />

Wenn Sie sich in der Samengärtnerei üben<br />

wollen, sollten Sie folgendes beachten:<br />

Ernten Sie nur Saatgut von „durchgezüchte-<br />

Anbieter<br />

Dreschflegel<br />

Postfach 1213<br />

37202 Witzenhausen<br />

Tel. 05542-502744<br />

www.dreschflegel-saatgut.de<br />

Bingenheimer Saatgut AG<br />

Kronstraße 24-26<br />

61209 Echzell-Bingenheim<br />

Tel. 06035-18990<br />

www.bingenheimersaatgut.de<br />

Bioland Hof Jeebel<br />

Biogartenversand OHG<br />

Jeebel 1729410 Salzwedel<br />

Tel. 03 90 37 / 7 81<br />

www.biogartenversand.de<br />

Bio-Saatgut Gaby Krautkrämer<br />

Eulengasse 2<br />

55288 Armsheim<br />

Tel. 06734-915580<br />

www.bio-saatgut.de<br />

ten“ Sorten, das sind Sorten, bei denen die<br />

Folgegeneration die Eigenschaften der<br />

Mutterpflanze ausbildet. Verwenden Sie<br />

keine so genannten F1-Hybriden, da diese<br />

in der nächsten Generation instabil sind und<br />

ganz andere, meist schlechtere Eigenschaften<br />

zeigen, als die Mutterpflanzen. F1-<br />

Hybriden erkennen Sie an dem Aufdruck<br />

auf der Samentüte. Außerdem sollten Sie<br />

immer Pflanzen als Samenträger auswählen,<br />

die sortentypisch und gesund sind, um<br />

nicht eine negative Auslese zu betreiben.<br />

Was gibt’s zu entdecken?<br />

Bio-Saatgut von Gemüse, Kräutern, Blumen und<br />

Gründüngung, viele alte Sorten und<br />

Besonderheiten wie alte Getreidearten oder<br />

Linsen<br />

Bio-Saatgut von Gemüse, Kräutern, Blumen und<br />

Gründüngung, meist neuere robuste Sorten,<br />

außerdem Blumenzwiebeln und Tomatenjungpflanzen<br />

Saatgut, Jungpflanzen (Gemüse, Kräuter,<br />

Erdbeeren), Pflanzkartoffeln, Blumenzwiebeln,<br />

etc. in Bio- Qualität<br />

Bio-Saatgut von Gemüse, Kräutern, Blumen und<br />

Gründüngung, viele alte Sorten und vergessene<br />

Gemüsearten<br />

Artischocke Chili Kürbis<br />

Okra Rucola Yellow Stuffer<br />

Bilder: Bio-Saatgut<br />

Die Autorin Ariane Herrmann ist Dipl.-<br />

Gartenbauingenieurin und freiberufliche<br />

Gartenplanerin im Landkreis Deggendorf.<br />

Kontakt: www.nie-mehr-umgraben.de<br />

Tel.: 08547-914670<br />

Haus & Garten Biowelt<br />

Von Salaten, die vorzeitig blühen, hat es<br />

zum Beispiel weniger Sinn, Samen zu ernten,<br />

da die Neigung zum Schossen mit der<br />

Zeit verstärkt wird.<br />

Fülle im Garten –<br />

ohne einen Finger krumm zu machen<br />

Viele Arten säen sich im Garten auch selbst<br />

aus, wenn man ihnen die Möglichkeit gibt.<br />

Das heißt, man lässt sie in Ruhe zur Blüte<br />

kommen und ihre Samen ausstreuen. Mit<br />

etwas geübtem Auge können Sie bald die<br />

erwünschten Sämlinge von Unkrautjungpflanzen<br />

unterscheiden. Feldsalat, Petersilie,<br />

Kerbel, Dill, Salate und Rucola, sowie<br />

verschiedene Sommerblumen wie Sonnenblumen,<br />

Ringelblumen und viele andere<br />

können so jedes Jahr den Garten bereichern,<br />

ohne dass man einen Finger dafür krumm<br />

machen müsste. Die Blüten von<br />

Gemüsepflanzen und Kräutern bieten<br />

außerdem für die Insektenwelt einen reich<br />

gedeckten Tisch. Auch wenn Sie von schießenden<br />

Zwiebeln oder Möhren keine<br />

Samen ernten können, die Blüten sind allemal<br />

eine Zierde für den Gemüsegarten und<br />

ein Festmahl für Bienen, Hummeln,<br />

Schwebfliegen und Schmetterlinge.<br />

Anzeige<br />

BioNachrichten 1 | Februar/März 2011 37


BN_Version_Times.qxp 07.02.2011 14:56 Seite 38<br />

Biowelt<br />

Reise<br />

Indien – oder meine Reise<br />

in eine andere Welt<br />

Text und Fotos: Sepp Brunnbauer mit freundlicher Unterstützung von Susanne und Herbert, meinen Ayurveda-Kollegen<br />

Indien heißt Farben über alles. Farben, fast immer gezogen aus den<br />

Pflanzen der Natur. Farben, dem heißen Klima angepasst, viel leuchtender<br />

und greller als daheim. Allein die Saris der Frauen und die aufwändigen<br />

Verzierungen der Tempel. Dazu der Ganesha, der dickbäuchige und elefantenköpfige,<br />

hinduistische Glücksgott, gegossen aus Messing, allgegenwärtig in<br />

allen Größen und Variationen, teils verpackt in orangefarbene Beutel, zugeschnürt<br />

mit Bändchen, an denen goldene Glöckchen hängen. Ein guter Anfang.<br />

Voller Farbenpracht: Frauen in ihren Saris.<br />

Ein kleiner Snack: Mais gibts an der Straße.<br />

38 BioNachrichten 1 | Februar/März 2011<br />

Das Wunder vom<br />

schwebenden Tempel<br />

Meine einwöchige Rundreise mit öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln beginnt in der Stadt<br />

Cochin im südindischen Staat Kerala. Sie<br />

wird mich über Munnar nach Allappuzha<br />

zum Kanalsystem der Backwaters und dann<br />

wieder zurück nach Cochin führen. Nahe<br />

Cochin besuche ich einen hinduistischern<br />

Felsentempel. Auf dem Gelände befinden<br />

sich unzählige Skulpturen, alle bestreut mit<br />

Tumeric (Gelbwurz) und Kampfer, dessen<br />

scharfer Duft hier überall in der Luft hängt.<br />

Der Tempel-Fels, heißt es, berührt die Erde<br />

wider die Schwerkraft lediglich an einem<br />

einzigen Punkt. In einem Hohlraum unter<br />

dem riesigen, grauen Stein wurde eine religiöse<br />

Kultstätte errichtet. Voller Hingabe<br />

drängen sich Pilger hier um einen Schrein.<br />

Die Umstehenden diskutieren derweil darüber,<br />

wie es möglich ist, dass der Fels nicht<br />

zu Boden fällt. Jemand vermutet, es liege an<br />

der besonderen Statik. An manchen Stellen<br />

wurde allerdings nachgeholfen und die<br />

Menschen legten Steine unter, um den<br />

Koloss zu stützen. Damit hätten sie erst<br />

angefangen, als sie aufhörten, an das<br />

Wunder vom schwebenden Felsen zu glauben,<br />

sagt ein Pilger.<br />

Gewürze aus den<br />

Cardamom-Bergen<br />

Regen legt einen grauen Schleier über das<br />

Land, als ich weiterfahre, doch dann gibt er<br />

den Blich frei auf zart-grüne Reisfelder.<br />

Frauen, versteckt unter großen Strohhüten,<br />

setzen Reispflanzen. Auf anderen Feldern<br />

wird geerntet, Reis per Hand geschnitten, in<br />

Bündeln auf einen Dreschplatz ausgeschlagen<br />

und durch Hochwerfen der Reiskörner<br />

von den Spelzen getrennt. Bei drei Ernten<br />

im Jahr ein mühsames Unterfangen. Die<br />

Straße führt bergauf, am Fenster ziehen erste<br />

Kautschuk- und Teeplantagen vorbei. Ich<br />

kaufe getrocknete Teeblätter, die gebrüht<br />

für den süßen Milchtee verwendet werden,<br />

eine Hinterlassenschaft der „vertriebenen<br />

Engländer“. Dazu Gewürze aus den<br />

Cardamom-Bergen, schon immer eine<br />

wichtige Einnahmequelle Keralas: Anis,<br />

Gelbwurz, schwarze Pfefferkörner, Nelken,<br />

Zimt, Sternanis, Muskatnüsse, Muskatblüte,<br />

Tamarinde und, nicht zu vergessen,<br />

Kardamom.<br />

Currys in allen Variationen<br />

Am nächsten Morgen lasse ich mir ein<br />

südindisches Frühstück schmecken: Es gibt<br />

Idlis, blasse, gedünstete Reismehlklöße,<br />

deren Teig jeweils am Vorabend angesetzt<br />

wird und durch leichte Gärung säuerlich<br />

schmeckt. Und Appam, flache Fladen, in<br />

deren Mitte ein Höcker aus demselben Teig<br />

ist. Dazu isst man ein Curry – eine Soße<br />

welcher Art auch immer – oder<br />

Kokosnusschutney, angedickt mit geriebenen<br />

Cashewkernen. Ergänzt wird das Mahl<br />

durch Sambar, ein dünnes Gemüsecurry,<br />

gewürzt mit Tamarinde und Asafoetida. Das<br />

beliebteste vegetarische Essen der Inder ist<br />

der Thali, serviert auf Bananenblättern. Der<br />

in der Mitte angehäufte Reis ist umgeben<br />

von verschiedenfarbigen Currys, gewürztem<br />

Gemüse, scharfen Pickles, und Sambar,<br />

schon allein um den Reis zu feuchten. Dazu<br />

gereicht werden ein Schälchen voller<br />

Joghurt und süßer Reis, in Kokosmilch<br />

gekocht, mit Bananen und frischen<br />

Kokosnussraspeln. Eine reichhaltige<br />

Mahlzeit, besonders weil es überall<br />

Nachschlag gibt.


BN_Version_Times.qxp 07.02.2011 14:57 Seite 39<br />

Von Tee und Biotee<br />

Ich fahre weiter Richtung Thekkady, der<br />

Eintrittsbereich in den Periyar Wildpark.<br />

Um mich herum ein Stück noch erhaltener<br />

Urwald, überall leuchten die langsam aufgehenden,<br />

roten Blüten der Flammenbäume.<br />

Ich sehe Wasserschlangen, Bisons und<br />

Elefanten in freier Wildbahn, der Tiger<br />

jedoch bleibt versteckt. Serpentine um<br />

Serpentine bahnt sich der überfüllte Bus<br />

seinen Weg durch eine grandiose Landschaft<br />

hinauf zu den Teeplantagen von<br />

Munnar. Immer wieder ergeben sich spektakuläre<br />

Ausblicke auf die Berge, auf<br />

Wasserfälle und schier endlose Teefelder. In<br />

Blau, Rot, Violett, Gelb und Grün und<br />

sämtlichen Zwischentönen gekleidete,<br />

freundlich wirkende Teepflückerinnen<br />

„schneiden“ - nicht pflücken - mit wohl<br />

eigens dafür entwickelten Geräten die<br />

Blätter von den hüfthohen Büschen. Dann<br />

kommt Munnar in Sicht, auf 1524 Meter in<br />

frischer Höhe gelegen und überragt von den<br />

höchsten Bergen Südinidiens. Die Stadt gilt<br />

als das kommerzielle Zentrum der<br />

Teegewinnung und -verarbeitung Keralas.<br />

Der ehemals koloniale Kurort der<br />

Engländer ist heute Ausflugsziel betuchter<br />

Inder und westlicher Touristen. Größter<br />

Teeanbauer der Gegend ist die Firma TaTa.<br />

Ihr gehören mehr als 80 Prozent der<br />

Plantagen, darunter auch biologische. Auf<br />

die Frage, ob denn die tamilischen<br />

Teepflückerinnen bei Biotee mehr als den<br />

gewöhnlichen Tageslohn (umgerechnet<br />

zwei Euro) verdienen, ernte ich Gelächter.<br />

Obwohl Biotee teurer verkauft wird,<br />

bekommen die Pflückerinnen hier nicht<br />

mehr Geld für ihre Arbeit.<br />

Faszinierend: ein Tempel aus Fels nahe Cochin.<br />

Unterwegs auf dem Kanal<br />

Von Munnar geht es über Kotayamm nach<br />

Allappuzha. Von dort aus fahre ich mit<br />

einem Fährschiff auf den Backwaters weiter,<br />

flache und schmale Kanäle, die von den<br />

Holländern angelegt wurden, um Reis und<br />

Gewürze aus dem Hinterland auf dem<br />

Wasserweg zu den größeren Häfen am<br />

Meer transportieren zu können. Im Wind<br />

wogende Palmen säumen ihre Ufer. Vom<br />

Schiff aus beobachte ich die Menschen bei<br />

ihren alltäglichen Tätigkeiten: bei der<br />

Körperpflege im dunklen Wasser, beim<br />

Wäschewaschen und Geschirrspülen inmitten<br />

winkender, badender Kinder.<br />

Ziehbrückenwärter, angemahnt durch das<br />

Hupen des Bootes, hängen sich zum <strong>Öffnen</strong><br />

der Brücke an die Seile und lassen uns passieren.<br />

Schmale, flache Holzboote beladen<br />

mit Steinen, Säcken und Kokosnüssen fahren<br />

an uns vorbei. Hier und da sorgen hinduistische<br />

Tempel und kleine christliche<br />

Kirchen für Abwechslung. Eine Schleuse<br />

dient dem Zweck, Salz- und Süßwasser zu<br />

trennen, um in dem Schwemmland, das<br />

unter dem Meeresspiegel liegt, Reis anbauen<br />

zu können. Palmen, Reisfelder, vorbeiziehende<br />

Kähne – nichts von alldem spiegelt<br />

sich im Wasser, denn das quillt an manchen<br />

Stellen vor Plastikmüll geradezu über.<br />

Schmelztopf der Religionen<br />

Die letzte Etappe führt mich zurück nach<br />

Cochin und zur Halbinsel Mattancherry, auf<br />

der Fort Cochin liegt. Das Fort beherbergt<br />

die erste europäische Kirche auf indischen<br />

Boden, die St. Francis Church. Unverändert<br />

in ihrer äußern Form, zeugt sie von einer<br />

wechselvollen Geschichte: Zur Zeit der por-<br />

tugiesischen Kolonialherrschaft war sie<br />

römisch-katholisch geprägt, später diente<br />

sie den Niederländern als religiöses<br />

Zentrum und danach als anglikanische<br />

Gotteshaus den Engländern. Ich besuche<br />

auch das Judenviertel, das frühere Zentrum<br />

des Gewürzhandels, aus dem die Stadt ihren<br />

Reichtum schöpfte. Breite, saubere Straßen<br />

reihen sich hier ordentlich aneinander, die<br />

vielen Läden bieten Souvenirs, Kunsthandwerk,<br />

Antiquitäten und Bücher an. Es macht<br />

Spaß, hier zu stöbern. Mein Hauptinteresse<br />

aber gilt der Synagoge. Sie ist gleichermaßen<br />

geprägt von europäischen und asiatischen<br />

Einflüssen. Das Wertvollste sind die<br />

hinter einem Vorhang verborgenen sechs<br />

Rollen der Thora. Sie werden in goldenen<br />

Behältern aufbewahrt und sind nur bei<br />

Gottesdiensten zu sehen.<br />

Chaos und Gelassenheit<br />

Hier in Cochin endet meine kurze Rund-reise,<br />

nach der ich in Nagarjuna nahe Cochin<br />

Airport eine Ayurveda-Kur antrete. Die<br />

Fahrt von gerade einmal 35 Kilometern zu<br />

dem sehr empfehlenswerten Ayurveda-<br />

Zentrum Nagarjuna (http:// www.nagarjun.com)<br />

dauert zwar ganze vier Stunden,<br />

doch ich bin wieder einmal schwer beeindruckt<br />

von der Ruhe, mit der sich die Inder<br />

in ihrem Verkehrschaos bewegen.<br />

Wir könnten viel aus indischen Verhaltensweisen<br />

lernen, denke ich, in jedem Fall<br />

Gelassenheit und Freundlichkeit. Die<br />

Farben jedoch, so leuchtend und grell, kann<br />

man nicht mit nach Hause nehmen. Nur in<br />

der Erinnerung.<br />

Dienen als Hausboote für Urlauber: Reisbarken im Kanalsystem der Backwaters.<br />

BioNachrichten 1 | Februar/März 2011 39<br />

Reise Biowelt


BN_Version_Times.qxp 07.02.2011 14:57 Seite 40<br />

Biowelt<br />

Marktplatz<br />

Warenbörse-Angebote<br />

Futter<br />

Bayern<br />

Futter und Einstreu; Resele, 86510 Baindlkirch;<br />

Tel. 08202/904927 <strong>Biokreis</strong>*<br />

Soja; getoastet oder als Kuchen; Klaus-Dieter<br />

Brügesch, 64660 Alsbach; Tel. 06257-934012<br />

Maiscobs; 12 to; Peter Mayer, 86485 Biberbach;<br />

Tel. 0176/24050669<br />

Körnermaiscobs; U-Ware Körnermaiscobs<br />

Fürstl. Fugger v. Glött´sch, 87757 Kirchheim/<br />

Schwaben;Tel. 0171/6372657 <strong>Biokreis</strong>*<br />

Ackerbohnen; ca. 7 t, gereinigt, Sorte: Fuego;<br />

Peter Schmid, 86551 AichachTel. 08251/3854<br />

Dinkel; 4 t Dinkel zu verkaufen; Franz<br />

Binsteiner, 83567 Unterreit; Tel.08073/3097<br />

<strong>Biokreis</strong>*<br />

Futtergetreide; WW 150 dt, Triticale 150 dt;<br />

Irmgard Sicheneder, 85405 Nandlstadt;<br />

Tel. 0174 337 95 28<br />

Triticale; ca. 4 Tonnen bester Qualität für<br />

Futterzwecke usw.; Josef Maier, 94140 Ering;<br />

Tel. 08573/331 <strong>Biokreis</strong>*<br />

Rundballen; 25 Rundballen Heu (ca. 12 - 13t)<br />

zu verkaufen; Michael Härterich, 97532<br />

Ebertshausen; Tel. 09724/1479<br />

Futterweizen; ca. 65 t Futterweizen U-Ware,<br />

Sorte: Schamane; Johannes Scharvogel, 97340<br />

Martinsheim; Tel. 09332/9115<br />

50 Siloballen; 50 Siloballen 3. und 4. Schnitt;<br />

Bernd und Inge Fleischmann, 91459 Markt<br />

Erlbach; Tel. 09106/967<br />

40 BioNachrichten 1 | Februar/März 2011<br />

Heu Rundballen; 11 Rundballen Heu Durchmesser<br />

130 in Unterfranken Kreis Schweinfurt<br />

abzugeben.; Martin Plößner, 97535 Burghausen;<br />

Tel. 09728 618<br />

Wicken; Winterwicken auf 50 kg abgesackt. Aus<br />

Untersaat gereinigt. Im allgemeinen sehr sauber.<br />

Erwin Vogelmeir, 86675 Baierfeld;<br />

Tel. 0175-6693495 u. 09099-921946<br />

Gereinigter Hafer, teils noch mit sehr geringem<br />

Wickenbesatz. Kann nochmals über Reinigung<br />

laufen. Erwin Vogelmeir, 86675 Baierfeld; Tel.<br />

0175-6693495 u. 09099-921946<br />

Futtergetreide; WW 150 dt Triticale 150dt;<br />

Irmgard Sicheneder, 85405 Nandlstadt; Tel. 0174<br />

337 95 28<br />

Kleegras-Cobs; Resele, 86510 Baindlkirch; Tel.<br />

08202/904927 <strong>Biokreis</strong>*<br />

Kleegras-Siloballen; Resele, 86510 Baindlkirch;<br />

Tel. 08202/904927 <strong>Biokreis</strong>*<br />

Ackerbohnen 8 to, Erbsen 5 to; Umstellungsware;<br />

Resele, 86510 Baindlkirch; Tel.<br />

08202/904927 <strong>Biokreis</strong>*<br />

Winterweizen 15 to, Tritikale 12 to, Hafer 12 to;<br />

Resele, 86510 Baindlkirch; Tel. 08202-904927<br />

<strong>Biokreis</strong>*<br />

Ackerbohnen U-Ware 5-10 to.; Pierre Ramnick,<br />

97259 Greußenheim; Tel. 09369/980450<br />

Futterstroh; Hafer; Hubert Spengler, 86850<br />

Reitenbuch; Tel. 08236/2860<br />

U-Ware; 3 to.gereinigte U-Ware Braugerstensorte<br />

Marthe; Pierre Ramnick, 97259<br />

Greußenheim; Tel. 09369/980450<br />

Himalaya Salzsteinbrocken; in 25 kg Säcke od.<br />

Palettenweise a`750 kg; Horst Küchle, 87740<br />

Buxheim; Tel. 08331/74358<br />

Baden-Württemberg<br />

50 Silagekleerundballen; wegen Aufgabe der<br />

Rinderhaltung abzugeben; Wolfgang Zahn,<br />

68766 Hockenheim; Tel. 06205/12165<br />

Kleecobs; Rot/Weisskleecobs in Bigbag je ca. 1<br />

to. gesamt ca. 5 to. über 20% RP; Andreas Hof,<br />

89542 Herbrechtingen;Tel.0163/7817310<br />

Andere Regionen<br />

Winterweizen, Triticale, Erbsen, Hafer; U-Ware<br />

Michael Scherer, 65510 Hünstetten-Talhof; Tel.<br />

06126-3182<br />

Backroggen, Fallzahl 250 und 50 t<br />

Ackerbohnen; Heinrich Niggemeier, 34466<br />

Wolfhagen-Nothfelden; Tel. 05692-8635<br />

Siloballen; Biete Siloballen 2.Schnitt zum<br />

Verkauf; Stefan Bode-Kirchhoff, 28816 Stuhr;<br />

Tel. 0171/1938927<br />

Heu; grobes Heu in Rundballen 1,80 m, trocken,<br />

auch in kleinen Mengen, Gesamtmenge 50<br />

Ballen; Heino Cordes, 27318 Hilgermissen; Tel.<br />

04256 542<br />

Winterweizen; ca. 3 t Winterweizen zu verkaufen;<br />

Albrecht Goldbeck, 49479 Ibbenbüren; Tel.<br />

0163 789 59 70<br />

Erbsen-Weizen 70/ Sebastian Martin, 76865<br />

Insheim Insheim; Tel. 0171/1412883<br />

200 RB Kleegrassilage, 1,3m; Stefan Meiers,<br />

66679 Losheim-Wahlen; Tel. 06872/1072<br />

Süßlupinen gereinigt; Fritz Siedentopf, 39606<br />

Kossebau; Tel. 0177/6486766<br />

Futterweizen (10,6-10,9% Protein)FALLZ<br />

(112/92), Futterroggen FALLZ (85); durchweg<br />

gute Futterqualität; Fritz Siedentopf, 39606<br />

Kossebau; Tel. 0177/6486766<br />

Konsumware<br />

Bayern<br />

Speisekartoffeln, Sorte Agria, an Wiederverkäufer<br />

abzugeben: Wandl, 94107 Untergriesbach,<br />

Tel. 08593/1634 <strong>Biokreis</strong>*<br />

Apfelsaft, 5 od. 10 Liter, Bag in Box. Ökologisches<br />

Zentrum Stelzlhof, 94034 Passau Tel.<br />

0851/966 96 30 <strong>Biokreis</strong>*<br />

Agria, Nicola, lose oder gesackt; Sehr schöne<br />

Agria und Nicola, lose oder gesackt; Bals, 82256<br />

Fürstenfeldbruck; Tel. 08141 17446<br />

Dinkel; 5 t Dinkel im Spelz mit 14,5% EW, 255<br />

Fallzahl zu verkaufen; Michael Härterich, 97532<br />

Ebertshausen; Tel. 09724/1479<br />

Apfelsaft, Apfelmischsäfte mit Birnen,<br />

Holunder, Quitten in 5l u.10l Bag in Box,mit<br />

Hydropresse schonend gepresst; Georg u.<br />

Marianne Stöckl, 93352 Rohr; Tel.08783-679


BN_Version_Times.qxp 07.02.2011 14:58 Seite 41<br />

Winterweizen und Roggen; Resele, 86510<br />

Baindlkirch; Tel. 08202/904927 <strong>Biokreis</strong>*<br />

Ditta und Agria in 12,5 kg Säcken; Resele,<br />

86510 Baindlkirch; Tel. 08202/904927<br />

<strong>Biokreis</strong>*<br />

Speisezwiebeln; Sorte "Bajosta",samenfest;<br />

M. Apfelbeck, 94563 Otzing; Tel. 09931/8658<br />

Baden-Württemberg<br />

Speisekartoffel; 1 t Linda, 0,5 t Solara; Klaus<br />

Stopper, 72108 Rottenburg; Tel. 07457/4216<br />

Agria 10 t, Ditta; 15 t; Kirchhofer, Werner u.<br />

Grether-Kirchhofer, Karin, 79588 Blansingen;<br />

Tel. 07628 942617<br />

Feine Speisemöhren; Sehr guter Geschmack,<br />

gute Lagerfähigkeit, Sorte Eleganza; Hans-Peter<br />

Mack, 89555 Steinheim Tel.07329/5620<br />

Wachtel-Eier; frisch oder ausgeblasen. Ab ca.<br />

März Entenbruteier von vom Aussterbenb<br />

bedrohten Rassen.; Herbert Witt, 73342 Bad<br />

Ditzenbach; Tel. 07334-959384<br />

Speisekartoffel; Marena, Agria, Rosara, Ditta<br />

und Nicola; Wolfgang Preiß, 89555 Steinheim;<br />

Tel. 07329/6281<br />

Christa; Wir haben ca. 4 to Frühkartoffeln der<br />

Sorte Christa zu verkaufen; Martin Hämmerlin,<br />

79426 Buggingen; Tel. 07631-8646<br />

Andere Regionen<br />

Laura rotschalig, Belana festkochend, Gunda<br />

mehlig kochende!; Friedrich+ Ulrike Ostendorff<br />

59192 Bergkamen Tel.02307/62281<br />

Bio-Kartoffeln; Nicola in 2/5/12,5/25 kg<br />

Gebinden zu verkaufen; Ralf Lipper, 33775<br />

Versmold; Tel. 0175 118 37 96<br />

Speisekartoffeln:; Marabel, Belana, Rosara,<br />

Allianz, abgepackt in 12,5 kg Einheiten.;<br />

Henning Wolf, 58553 Halver; Tel. 02353/903266<br />

/ Fax: /903268 <strong>Biokreis</strong>*<br />

Obstbäume und -sträucher; Wir haben noch<br />

Küstentannen, Hallische Riesenhaselnuss, diverse<br />

Obstbäume, Sträucher: Johannisbeere,<br />

Stachelbeere, Heidelbeere. Brombeeren, Himbeeren,<br />

Rhabarberstauden, Erdbeerpflanzen,<br />

Sanddornsträucher (männl.+ weibl.) zu verkaufen.Peter<br />

Berwald, 24340 Altenhof; Tel.<br />

04351/726872 <strong>Biokreis</strong>*<br />

Mensch & Land<br />

Bayern<br />

Lehrling gesucht für 2011/20. Wir suchen eine/n<br />

Auszubildende/n für unseren Milchvieh- und<br />

Ackerbaubetrieb mit Milchverarbei-tung und<br />

Lieferservice. Lenzbauer Naturland-Hof, Ulrich<br />

und Andrea Forsthofer, www.lenzbauer.de;<br />

Ulrich und Andrea Forsthofer, 93354 Siegenburg;<br />

Tel. 09444 14 04<br />

Baden-Württemberg<br />

Praktikantenstelle; auf vielseitigem, landschaftlich<br />

wunderschönen Schwarzwaldhof mit<br />

Rinderhaltung, Direktvermarktung und Grünland<br />

u.v.m. Wälder GbR, 79856 Hinterzarten;<br />

Tel. 07652-982582<br />

Ferienwohnungen; Urlaub in Bodenseenähe in<br />

ruhiger Alleinlage; Herbert Jochum, 88263<br />

Horgenzell; Tel. 07504 1881<br />

Andere Regionen<br />

Rittergut Möglin - historisches Anwesen mit<br />

Zukunftspotenzial; * Der Gutshof besteht aus<br />

einem schlossartigen Herrenhaus mit dazugehörigen<br />

Stallungen für Pferde, Hühner und Schweine<br />

wobei ein Teil der Stallungen zu einem Museum<br />

umgebaut ist. Die Gesamtfläche der Anlage<br />

beträgt ca. 4,44.ha umgeben von umfangreichen<br />

Acker-, Grünland- und Waldflächen in Möglin. *<br />

Zu dem Gutshof gehört weiterhin ein idyllischer<br />

See, der sich in die weitläufige Parkanlage einbettet<br />

und an die sich die historische, kleine<br />

Kirche anschließt. * Ökologischer Anbau, inklusive<br />

Nutztierhaltung und der Betrieb eines<br />

Bioladens sind auf diesem historischen Gut möglich<br />

und erwünscht.; Kerstin Völzke, 15345<br />

Reichenow-Möglin; Tel. 05143-981077<br />

Lehrstelle; Wir haben einen Ausbildungsplatz ab<br />

Sommer zu vergeben. Der Kreuzhof liegt in<br />

Nordhessen mit 80 ha Grünland, Milchziegen,<br />

Käserei,DV,Mutterkühen und Islandpferden. Sehr<br />

schöne Unterkunft für Azubi. Mehr unter<br />

www.der-kreuzof.de; Bernd Dietrich, 37296<br />

Ringgau; Tel. 05659/523<br />

Wohnung auf Biohof; Einzellage in OWL<br />

Weserbergland ca.70qm Z.H.+Herd, frei, stundenweise<br />

Mithilfe im Gemüsebau und<br />

Vermarktung möglich, auch eigenständiges wirtschaften<br />

denkbar! Kein Raucher ,Kein Trinker!;<br />

Schrampfer Treviranus, 32699 Extertal; Tel.<br />

05262-3591<br />

sonstige Betriebsmittel<br />

Bayern<br />

Biolit Urgesteinsmehl im BigBag (ca. 800kg)<br />

Naturreines Steinsalz für Mensch und Tier.<br />

EM-Produkte: Kreizeder GbR, Aigenerstr. 35,<br />

Irching, 94072 Bad Füssing Tel. 08537/687<br />

Getreidekiste mit 3 Fächern, pro Fach mindestens<br />

25 kg, zu verkaufen. Familie<br />

Liane u. Dieter Hofmann, 94113 Haselbach<br />

Tel. 08509/423 <strong>Biokreis</strong>*<br />

Käsetheke und Sichtglaskühlschrank aus<br />

Hofladenauflösung zu verk. Hans Urbauer,<br />

83361 Helming 3, Tel.08628/9873962<br />

<strong>Biokreis</strong>*<br />

10 - 15 Bienenvölker, einräumig auf Zander,<br />

ohne Beute, im Fraühjahr 2011 abzugeben.<br />

100,- Euro/Volk. Christian Windorfer, 94139<br />

Breitenberg. Tel. 0175/36 75 304<br />

Wegen Imkerei Aufgabe abzugeben: 40 Herold<br />

<strong>Biokreis</strong>-Werbemittel für<br />

Direktvermarkter,<br />

Landwirte & Verarbeiter<br />

Marktplatz Biowelt<br />

Bestellen Sie Papier- oder Folientaschen,<br />

Westen und Schürzen,<br />

Bäckertüten, Einschlagpapiere, Eierschachteln,<br />

Getreidesäcke und<br />

Werbematerial beim <strong>Biokreis</strong> e.V.<br />

Stelzlhof 1, 94034 Passau<br />

Tel. 0851/756 50-15<br />

Fax: 0851/756 50-25<br />

Email: scheitza@biokreis.de<br />

BioNachrichten 1 | Februar/März 2011 41


BN_Version_Times.qxp 07.02.2011 14:58 Seite 42<br />

Biowelt<br />

Marktplatz<br />

Beuten, 3 Fach Zargen Boden und Futterzargen<br />

unbehandelt aus Bio Imkerei. Ca. 10<br />

Blechdeckel, ca. 1400 Stck. Rähmchen modifiziert,<br />

40 Absperrgitter, 1 Honigschleuder<br />

Automatic 4 Waben, Selbstwendeschleuder, 2<br />

Sonnenwachs Schmelzer, 2 Waben u. 8 Waben,<br />

1 Dampfwachs Schmelzer Elektrisch 230 V ca.<br />

12 Waben. 1 Melitherm komplett, 1 V2A 30 l<br />

Honig Eimer, 1 Entdecklungsmaschine, 1<br />

Honigrührgerät mit 2 Rührstäben, 1 Honig<br />

Entdeckelungsgeschirr, 1 Honigauftaubox<br />

Wärmemeister mit Frankenbeute Styropor, 30<br />

Stück EWK 100l Wasser Holzfeuerung, 10kg<br />

Natron, Pollenfalle 2 Fach im Stock und 1<br />

Außen. 20 Propolisgitter, 10kg Natron, 1<br />

Honigwaage, 1 Bienenstockwaage, 10kg Natron,<br />

incl. Klein-Zubehör. 1 Bienenhaus € 500<br />

Selbstabbau, 9 Völker 1 Bienenhaus mit<br />

Freiständer kann auch verkauft werden für 24<br />

Völker, 1 Bienenwagen mit Gummirädern für<br />

14Völker. Am liebsten wäre uns eine Gesamtabnahme.<br />

Verkaufspreis gesamt. Verhand lungs-<br />

Basis 5.500.-€ mit Bienenwagen. Ohne Bienen-<br />

Häuser. Komplettabgabe. Tel 08553-920386 Fax<br />

08553-920384. Mail info@woges-vertrieb.de<br />

<strong>Biokreis</strong>*<br />

Andere Regionen<br />

Öko-Komposte; in verschiedenen Absiebun-gen,<br />

auf Wunsch auch weitere Aufbereitung.<br />

Blumenerde, Gartenerde und weitere Substrate<br />

aus eigener Produktion. Produkte auch als<br />

Sackware in neutralen Säcken. Lieferung möglich.<br />

Galafa Erdenwerk 14476 Potsdam Tel.<br />

03322/2477-0<br />

Herbst- & Winter-; Porreeziehpflanzen in bester<br />

Qualität für kommende Saison. Sortenwünsche<br />

möglich ab 20.000 Pflanzen. Hauptsorten<br />

Shelton und Kenton. Lieferung möglich n.<br />

Absprache. Franz-Josef Lesker, 48703 Stadtlohn;<br />

Tel. 02563-209793<br />

Beteiligung am Getreidelager und Trocknung im<br />

Kreis Preetz Ascheberg; Stefan Sporleder 24211<br />

Kührsdorf; Tel. 04526/339039<br />

42 BioNachrichten 01 | Februar/März 2011<br />

Technik/Maschinen<br />

Bayern<br />

4 Schar-Pflug; Landsberg 4 Schar-Wendepflug<br />

mit Streifenkörper, Vorschäler, Scheibensech,<br />

Doppelstützrad, Scharen neuwertig (15 ha).<br />

Arbeitsbreite 160 cm, Körperabstand 102 cm.<br />

Kann auch als 3 Scharer gefahren werden.<br />

Einsatzbereiter Zustand. Preis 2700,-€ inkl. Mwst<br />

Bilder auf Anfrage; Josef Lenz, 84435 Lengdorf;<br />

Tel. 08083-1676<br />

Betriebsumstellung: diverse Technik zu verkaufen;<br />

Kuhn Blockschneider mit Doppelmes-ser,<br />

Melkanlage Alfa Laval mit 4 Melkzeugen, 2<br />

Milchtanks 400+ 600 l mit Kühlung, Schrotmühle<br />

Oscha 10 PS; Beatrice Ackermann, 83370<br />

Seeon; Tel. 08624-2523 <strong>Biokreis</strong>*<br />

Schrägfressgitter; Patura-Schrägfressgitter für<br />

Rinder (Kühe), verzinkt, 6 m lang 1m hoch 12<br />

Plätze guter Zustand, Preis 290,- €; Josef Lenz,<br />

84435 Lengdorf; Tel. 08083-1676<br />

Pflanzgerät; für Lauch und Zwiebeln; Georg<br />

Pfundt, 91456 Diespeck; Tel. 09161/9714<br />

Milchkühltank; Kühlwanne 350 l ohne Agregat;<br />

Christoph Lerchenmüller, 87509 Immenstadt;<br />

Tel. 08323/52114 <strong>Biokreis</strong>*<br />

Weichel-Rotoregge; AB 2m, Baujahr 1987, neuwertig,<br />

sehr wenig gelaufen. evtl. mit<br />

Schichtengrubber; Kleinle, 86660 Tapfheim; Tel.<br />

0175 2623703 <strong>Biokreis</strong>*<br />

Futterwagen Auslauf li./re., Siloschneidzange,<br />

Miststreuer 2-achsig mit 3 stehenden Walzen,<br />

Westfalia Absauganlage mit Tanks; Resele,<br />

86510 Baindlkirch; Tel. 08202/904927<br />

Feller Kreiselheuer, mit 7,90 m Arbeitsbreite,<br />

gezogen + Feller Kreiselheuer, mit 6,80m<br />

Arbeitsbreite, hydro; Franz Hartmann, 87488<br />

Betzigau; Tel. 08304 55 73<br />

Baden-Württemberg<br />

Stalltechnik; Biete alles von Happel: 8<br />

Melkzeuge S90, 8 Pulsatoren für Robotex,<br />

Spülkappen, Druckpumpe für S90, Kraftfutterstation<br />

mit 2 Boxen; Thorsten Krug, 88634<br />

Herdwangen-Schönach; Tel. 07557 929520<br />

Andere Regionen<br />

Fendt FWA 182 S; Baujahr 1972 77KW(105<br />

PS), HU 09/2011, Allradantrieb, Kabine, guter<br />

Allgemeinzustand, 6 Zylinder MWM, Welle vom<br />

Getriebe Richtung Kupplung muss reparariert<br />

bzw.erneuert werden. Preis VB; Krick, 36320<br />

Heimertshausen; Tel. 0179/1488559<br />

Siebsortierer; ALF Jabelmann Siebsortierer JKS<br />

165, Kartoffelsortiermaschine mit 2 Sieben und<br />

3-Größensortierung, wg. Verkleinerung<br />

Kartoffelproduktion zu verkaufen.; Wiebke<br />

Brinkmann, 32791 Lage Tel. 05232 5749<br />

Stalltür von Bonrath, neu, Bongossiholz, zweiflügelig,<br />

H 220 x B 120, Preis VB.; Martina<br />

Lorenz, 45549 Sprockhövel; Tel.02324/51179<br />

Erdbeer-Pflanzmaschine und Strohstreuer;<br />

Biete 4-reihige Erdbeer-Pflanzmaschine und<br />

Strohstreuer für kleine Hochdruckballen; Sven<br />

Jacobsen, 25845 Nordstrand Tel. 04842/1012<br />

Tiere<br />

Bayern<br />

2 FV Kälber wbl; Vater: Rureif u. Vanstein;<br />

Felix Hagenauer, 83416 Surheim; Tel. 08654 614<br />

05 <strong>Biokreis</strong>*<br />

Stierkälber; 2x FV und 1x FV/WBB suchen<br />

guten Platz mit Familienanschluß; Frank<br />

Weingand, 82418 Riegsee; Tel. 08841/48759<br />

Wbl Kälber FV und FV*HF; Ludwig Winkler,<br />

83547 Babensham; Tel. 08071 36 03<br />

5 Zuchtkälber der Rasse Braunvieh mit guter<br />

ML zu verkaufen.; Siegfried Pretscher, 87452<br />

Frauenzell; Tel. 08373/8309 <strong>Biokreis</strong>*<br />

2 Färsen, kalben Anfang Januar u. Anfang<br />

Februar; Hans Stöttner, 83134 Prutting; Tel.<br />

08036/305770 <strong>Biokreis</strong>*<br />

Absetzer weiblich; Schöne weibl. Limo Absetzer<br />

9-11mon.zu verkaufen; Konrad Hefele, 85229<br />

Ainhofen; Tel. 08136 5816<br />

15 Ferkel DLxPit; Peter Fiedler, 95473<br />

Creussen; Tel. 09270 1488<br />

Milchkuh; Fleckvieh Milchkuh zu verkaufen;<br />

Leonhard Schlögel, 82439 Großweil; Tel.<br />

08851/7488<br />

Suche Junge Mutterkühe; Gerr, 83623<br />

Dietramszell; Tel. 08027/372<br />

hochträchtige Kalbinnen u. Kühe; FV, mit<br />

Hörner, Südbayern; Johann Sappl, 83730<br />

Fischbachau; Tel. 08025-4189985


BN_Version_Times.qxp 07.02.2011 14:58 Seite 43<br />

IHR STARKER PARTNER<br />

WENN ES UM BIOFUTTER GEHT.<br />

MÜHLE UND MISCHFUTTERWERK GMBH<br />

A-4982 Obernberg am Inn, Mühlberg 3<br />

Tel. 0043-7758 / 2210, Fax-DW 4<br />

www.wiesbauer-muehle.at<br />

3 weiblich, FV ca. 260-300kg; Hubert Graf, Kalbinnen HF,; geälpt, horntragend, brav,<br />

WIESB0000_Inserat_56x84.indd 85447 Grucking; Tel. 08122 1 20769 23.10.2008 <strong>Biokreis</strong>* 16:03:44 Uhr Laufstall und Außenstall gewohnt.; Herbert Flak,<br />

88317 Aichstetten; Tel. 07565-1800<br />

7 männliche DA; Weidegewöhnt; Helmut<br />

Meyer, 91257 Pegnitz; Tel. 09241/8902<br />

weibl. Absetzer; Limousin, 8 - 9 Monate alt<br />

<strong>Biokreis</strong>*<br />

abzugeben; Matthias Spinner, 97922 Lauda-<br />

Königshofen; Tel. 09343/4565<br />

Deckbullen; Pinzgauer, und Gelbviehbullen,<br />

gekört; Fritz Kollmar, 86736 Auhausen; Tel.<br />

0171/9764686 <strong>Biokreis</strong>*<br />

behornte Fleckviehjungkuh laufstallgewohnt<br />

zu verkaufen.; gekalbt am 25.11.20; Christian<br />

und Regine Heberle, 87452 Altusried; Tel.<br />

08373/1582 <strong>Biokreis</strong>*<br />

Jung- oder Altkuh, frischmelkend, sowie bis zu<br />

10 Kuhkälber zu verkaufen; Pretscher, 87452<br />

Altusried; Tel. 08373/ 8309 <strong>Biokreis</strong>*<br />

Highländer, Jungbullen, Kuh mit Kalb und<br />

Jungvieh für Weide. Franz Kinateder, 94065<br />

Waldkirchen, Tel. 08581/3256 abends<br />

<strong>Biokreis</strong>*<br />

Charolais, 5 weibl. Biokalbinnen, Absetzer,<br />

1-jährig, zur Zucht, sehr brav, Weidegewohnt;<br />

Moser, 94307 Eggenfelden; Tel. 08721/5713<br />

<strong>Biokreis</strong>*<br />

Hähne Augsburger; Sehr schöne Hähne aus<br />

Naturbrut, Kreuzung Augsburger Huhn - Bramas<br />

abzugeben; Anton Albrecht, 87474 Buchenberg;<br />

Tel. 08378 93 20 37 <strong>Biokreis</strong>*<br />

Baden-Württemberg<br />

Junghennen; vom Biolandhof Mollenkopf.<br />

Nächster Liefertermin Januar 2011. Bitte rechtzeitig<br />

bestellen! Martin Mollenkopf, 89180<br />

Treffensbuch; Tel. 07344/21235<br />

Bullenkälber; Schwarzbunt und Fleckvieh, gelegentlich<br />

auch weibl. Kälber. Martin Werner,<br />

79777 Ühlingen. Mobil: 0174-79041<br />

od. Tel. 07743-929321<br />

Mehrere Limousin-Bullen; Norbert und<br />

Melanie Steidle, 88693 Deggenhausertal; Tel.<br />

07555/92030 <strong>Biokreis</strong>*<br />

Andere Regionen<br />

Verkaufe Piemonteser, männliche Bio-Absetzer,<br />

reinrassig und Kreuzung, Kurt Saal, 53577<br />

Neustadt/Wied, Tel. 0151/56 37 85 84<br />

Abgekalbte Holsteinkühe; Laufstallgewöhnte<br />

Erst- und Zweitkalbskühe Holstein schwarzbunt<br />

und rotbunt, Herdbuch, BHV1 frei, BVD unverdächtig;<br />

Krick, 36320 Heimertshausen; Tel.<br />

01791488559<br />

FL-Kälber m/w; Biete mehrer Fleckviehkuhkälber<br />

und Bullenkälber zum Verkauf an. Alter:<br />

3-5 Wochen Rasse: Fleckvieh und Fleisch-<br />

Milchkreuzungen; Egbert Flügel, 36163<br />

Poppenhausen; Tel. 0171/6820524<br />

Marktplatz Biowelt<br />

Fleckvieh Fleisch Deckbulle; Fleckvieh Fleisch<br />

Deckbulle zu verkaufen. Genetisch hornlos, sehr<br />

gute Bemuskelung, friedlich im Umgang. Der<br />

Deckbulle hat eine exellente Abstammung.<br />

Besichtigung jederzeit nach Absprache möglich<br />

und erwünscht.; Stefan Bode-Kirchhoff, 28816<br />

Stuhr; Tel. 0171/1938927<br />

Tragende Deutsch-Angus Mutterkühe (rot)<br />

abzugeben; Kurt Scheibner, 37181 Hardegsen-<br />

Espol; Tel. 05555/368 <strong>Biokreis</strong>*<br />

BDE Zuchtlämmer wbl; hoher Blut-Anteil frz.<br />

Zuchtlinien und gutes altes Riswicker Blut.<br />

Gesundheit: Betrieb CAE unverdächtig, alle<br />

Tiere gg Para TB geimpft, Heptavac grundimmunisiert;<br />

Fr. u.H. Dörmann GbR, 32469<br />

Petershagen; Tel. 05705 7816<br />

3 trächtige Mutterkühe; Abkalbung im März,<br />

nicht mehr jung aber fit, Limousin X Alte RB,<br />

zum Aufbau einer Mutterkuhherde.; Friedrich,<br />

Biolanhof Tixhoven, 51491 Overath; Tel. 02206-<br />

1721<br />

Limousin-Kreuzung; 2 weibl. Absetzer, knappes<br />

Jahr alt, Limousin-Kreuzung; Christine Steuber,<br />

59969 Hallenberg-Liesen; Tel. 02984/1303<br />

<strong>Biokreis</strong>*<br />

Nürnberg 16.-19. 2.2011<br />

Wir freuen uns, Sie in Halle 7 Stand 241<br />

(täglich von 9 bis 18 Uhr) begrüßen zu dürfen.<br />

BioNachrichten 1 | Februar/März 2011 43


BN_Version_Times.qxp 07.02.2011 14:58 Seite 44<br />

Biowelt<br />

Marktplatz<br />

Warenbörse-Suche<br />

Futter<br />

Bayern<br />

Futterkartoffeln; Klaus-Dieter Brügesch, 64660<br />

Alsbach; Tel. 06257-934012<br />

Heu, Quaderballen; Alois Bernhard, 87452<br />

Altusried; Tel. 08373 432 *<strong>Biokreis</strong><br />

Silo Heu Mais; Christoph Lerchenmüller, 87509<br />

Immenstadt; Tel. 08323/52114<br />

Baden-Württemberg<br />

Heu oder Stroh; zum Einstreuen für Schweine;<br />

Dagmar Diers, 26937 Seefelder-außendeich; Tel.<br />

0174/7130663 <strong>Biokreis</strong>*<br />

Heu; Berthold König, 88299 Leutkirch Tel.<br />

07561/72798 <strong>Biokreis</strong>*<br />

Stroh; Suche Stroh (Quaderballen); Jürgen<br />

Waizenegger, 88693 Deggenhausertal; Tel. 07555<br />

929161 <strong>Biokreis</strong>*<br />

Arvila Erbsen als Futter und zur Aussaat<br />

gesucht; Walter Bauer, 91790 Nennslingen<br />

Tel. 09147/1785<br />

Erbsen oder Ackerbohnen; 6 t; Gerhard Baiker,<br />

89134 Blaustein; Tel. 07304/42814 <strong>Biokreis</strong>*<br />

andere Regionen<br />

Hafer oder Gerste; im Raum MS, ST, WAF!;<br />

Dirk Hilge, 48341 Altenberge; Tel. 02505-9367<br />

Suche Stroh in Rund- oder Quaderballen.<br />

Getreideart egal!; Hole selbst ab! Alles anbieten!<br />

Daniel Rolfsmeyer, 32547 Bad Oeynhausen; Tel.<br />

0177-7451102 <strong>Biokreis</strong>*<br />

Futterstroh; ; Heinz-Josef Hilgers, 57489<br />

Drolshagen; Tel. 02761-73002, 0175-347346<br />

<strong>Biokreis</strong>*<br />

Stroh: Weizen, Roggen, Dinkel in QB oder RB;<br />

Benno Moser, 40764 Langenfeld; Tel.<br />

0217/145681 <strong>Biokreis</strong>*<br />

Mensch & Land<br />

Bayern<br />

Suchen ehemaligen Hofladen mit Kühlung oder<br />

Ähnliches - nur für Produktion und Lagerung.<br />

Umkreis von max. 20 km. 94099 Ruhstorf/Rott,<br />

Tel. 08534/969 265<br />

Bio-Landwirtschaft zum Pachten; Hallo, wir<br />

sind zwei junge Leute (30/27) die eine Bio-<br />

Landwirtschaft zum Pachten suchen. Im Raum<br />

Erding oder Mühldorf a. Inn. Wir vertreiben im<br />

Moment Austernpilze und Kartoffeln und es wäre<br />

super, wenn wir dies weiterführen könnten;<br />

Thomas Müller jun., 84428 Buchbach; Tel.<br />

0162/7632016<br />

44 BioNachrichten 1 | Februar/März 2011<br />

Wir suchen für unseren ökologisch bewirtschafteten<br />

Betrieb im Ballungsraum Nürnberg zum 1. April 2011<br />

einen<br />

Betriebsleiter<br />

Die Gesamtfläche umfasst 145 ha unterteilt in Ackerfläche, Gemüsebau,<br />

Teichwirtschaft, Forst und Schweinemast mit 210 Plätzen.<br />

Ihr Profil<br />

• Sie haben eine abgeschlossene Berufsausbildung im Bereich Landwirtschaft<br />

od. Gemüsebau, Techniker od. Meister o. Ä.<br />

• Sie arbeiten selbständig, sorgfältig u. eigenverantwortlich<br />

Wir bieten Ihnen<br />

• Eine langfristige Stelle<br />

• Selbständiges Arbeiten<br />

• Faires Gehalt u. Erfolgsbeteiligung<br />

• Bei Bedarf eine schöne Wohnung u. auch für Ihren Partner die Möglichkeit zur<br />

Mitarbeit<br />

• Leben im Ballungsraum Nürnberg<br />

Bitte senden Sie Ihre aussagekräftige Bewerbung per Mail an wvm@abokiste.de<br />

oder postalisch an Haiko Winkler von Mohrenfels,<br />

Landgut Schloß Hemhofen, 91334 Hemhofen<br />

Jungviehaufzuchtbetrieb langfristig gesucht;<br />

für 10 bis 15 weibliche Rinder; Klaus und Karl<br />

Röttinger GbR, 86736 Auhausen; Tel.<br />

09082/90060 <strong>Biokreis</strong>*<br />

andere Regionen<br />

Lehrstelle; Suche Lehrstelle in Bio-<br />

Landwirtschaft im Bereich MV, Brandenburg,<br />

SH. Ich komme selbst aus einem Biobetrieb.<br />

David, 19376 Tessenow; Tel.01520 4903103<br />

Lehrstelle; für das erste Jahr der freien<br />

Ausbildung; Olivier Beermann, 58454 Witten;<br />

Tel. 0179-5155316<br />

Lehrstelle für Ausbildungsjahr 2011/2012, mit<br />

Milchviehhaltung; 2. Lehrjahr; Martin Böhß,<br />

42799 Witzhelden; Tel. 0151/12928909<br />

sonstige Betriebsmittel<br />

andere Regionen<br />

Lein; 100 kg oder Leindotter, möglichst neue<br />

Ernte; Alois Stopper, 72108 Rottenburg; Tel.<br />

07457/4216<br />

Vorkeimkisten für Kartoffeln; ca. 360 Stück<br />

aus Plastik, mögl. weiß; Frank Scholz, 25358<br />

Horst; Tel. 0163-8188815<br />

Technik/Maschinen<br />

Baden-Württemberg<br />

Güttler-Prismenwalze Förderband für Kar-toffeln;<br />

AB ca. 4,5 m, kleines; Lorenz Truffner,<br />

72108 Rottenburg; Tel. 07472/41104<br />

andere Regionen<br />

Kartoffel Vorkeimkisten; Suche größere Menge<br />

weisse Kartoffel Vorkeimkisten (12,5 kg/kiste);<br />

Urlich Schulze, 37136 Ebergötzen; Tel. 0171 534<br />

04 14<br />

Kartoffel Vorkeimkisten; 500-1000 St.<br />

(Kunststoff oder Holz); Heinrich Helberg, 27313<br />

Dörverden; Tel. 04239/205<br />

Wurstfüllmaschine; 20-30 L; Kurzen, 48308<br />

Senden; Tel. 02597/5256<br />

Pneumat. Gemüsesämaschine; 3m AB, 4-reihig;<br />

Frank Scholz, 25358 Horst;<br />

Tel. 0163-8188815<br />

Tiere<br />

Bayern<br />

Wer übernimt Jungvieh zur Aufzucht?<br />

Ca. 10 Stck. ab Frühjahr, für Sommer oderm<br />

ganzjährig. Raum Schwaben oder angrenzenden<br />

Baden Württemverg. Thomas Dirr, 89246<br />

Bibertal; Tel. 08226/1011 <strong>Biokreis</strong>*<br />

Suche hornlose Kalbinnen bzw.niederträchtiges<br />

Jungvieh; Daniel Jörg, 87657 Görisried; Tel.<br />

08302 922 620 <strong>Biokreis</strong>*<br />

Braunvieh mit Hörnern; behornte Kühe gerne<br />

auch mit Original Braunvieh Blutführung<br />

gesucht; Franz-Josef Kögel, 87488 Betzigau; Tel.<br />

08304/1303<br />

FV-Jungkuh; hornlos zu kaufen gesucht; Josef<br />

Rampp, 87719 NassenbeurenTel. 08261-5670


BN_Version_Times.qxp 07.02.2011 14:58 Seite 45<br />

Junge Kühe für Mutterkuhaltung; Suche junge<br />

Kühe mit niedriger Milchleistung (für<br />

Mutterkuhhaltung) die zum schlachten zu schade<br />

sind.Bevorzugt BV oder Fl Kühe ohne Hörner.<br />

Johannes Gerr, 83623 Dietramszell; Tel. 08027 3<br />

72<br />

Ferkel für Mai Dl/Durok oder andere; bitte Fax<br />

oder AB bei nicht Erreichen; Martin Wiethaler,<br />

94375 Stallwang; Tel. 09964/610190<br />

<strong>Biokreis</strong>*<br />

Braunvieh - Kühe od.Kalbinnen mit Leistungsnachweis;<br />

Albert Rapp, 87616 Marktoberdorf;<br />

Tel. 08342/4302<br />

Baden-Württemberg<br />

Braunvieh-Jungkuh; Berthold König, 88299<br />

Leutkirch; Tel. 07561/72798<br />

Deckbulle; Suche FV Deckbulle; Schelkle,<br />

73240 Wendlingen; Tel. 07024-5019016<br />

<strong>Biokreis</strong>*<br />

Angebote<br />

· Rotes Höhenvieh, Mutterkühe, Färsen u.<br />

Absetzer, Tel. 02723-3132<br />

· Mehrere männl. Fleckvieh-Fleisch Absetzer,<br />

gen. hornlos, aus Bio-Herdbuchbetrieb<br />

in der Rhön, Tel. 06656-9110999<br />

· Limousin-Herdbuchbetrieb, umgängli -<br />

che hornlose und gehörnte Bullen und<br />

weibl. Zuchtvieh aus deutschen und französischen<br />

Spitzenlinien. Tel. 02762-3000.<br />

· Angus-Herdbuchtiere, Kühe mit und<br />

ohne Kalb, gekörte Bullen, Tel. 05643-488<br />

· Deckfähige Ch/FlV Kreuzungsrinder<br />

und FlV-Mutterkühe mit Kälbern sowie<br />

200 RB Heu 1,25 m, scheunengelagert<br />

Andere Regionen<br />

Rot- oder Braunvieh; Ingold Weyrich, 66909<br />

Krottelbach; Tel. 06386-999077<br />

Bio-Schlachtvieh; Kühe, Bullen, weibl.<br />

Jungvieh; Roderich Höfer, 57581 Katzwinkel<br />

Tel. 0171-4945063<br />

Suche Angus-Rinder zum Aufstocken meiner<br />

Herde (Absetzer, Schlachttiere, Bullen); Stefan<br />

Sporleder, 24211 Kührsdorf;Tel. 04526/339039<br />

BioNachrichten<br />

Anzeigen/Heidi Scheitza<br />

Stelzlhof 1, 94034 Passau<br />

Tel. 0851/7 56 50-15<br />

Fax 0851/7 56 50-25<br />

scheitza@biokreis.de<br />

Die nächste Ausgabe der BioNachrichten<br />

erscheint am 04. April 2011<br />

Anzeigenschluss: 16. März 2011<br />

Warenbörse <strong>Biokreis</strong> NRW / Mitte<br />

sowie 7t Roggen, Tel. 06054-6113 o. 0170-<br />

3102636<br />

· FlV Absetzer, 2 männl., gen. hornlos sowie 2<br />

weibl. Absetzer und Biokartoffeln<br />

„Granola“ o. „Anuschka“ Tel. 02750-978066<br />

o. 0160-2506012<br />

· Bioheu- und Silagerundballen, 1,25 m,<br />

aktuell sowie auch langfristig und regelmäßig<br />

abzugeben, Raum Meschede,<br />

Tel. 02903-2136<br />

· Verkaufe "Alesco" Kartoffel-/ Futterwaage ,<br />

0-1000 kg, Auflagefläche 80x80cm, mit<br />

Stempelapparat, guter Zustand, VB 100,- €,<br />

nur Abholung, Tel.: 02753/507586<br />

(Erndtebrück)<br />

· Limousin-Herdbuchtiere: Deckbulle, 4<br />

Jahre, sehr ruhig und führig sowie mehrere<br />

männliche u. weibliche Absetzer,6-7<br />

Mon., französische Abstammung Tel.<br />

0170-9224052<br />

Gesuche<br />

· Fleckvieh, tragende Färse gesucht, Tel.<br />

0177-6020263<br />

· Deckfähige Fleckviehrinder oder Futterkühe<br />

gesucht, 0171-8236394<br />

Marktplatz Biowelt<br />

Neue Milchsprecher gewählt<br />

Die <strong>Biokreis</strong>-Lieferanten der Andechser<br />

Molkerei Scheitz (Lkr. Starnberg,<br />

Oberbayern) haben Anfang Februar zwei<br />

neue Milchsprecher gewählt: Franz<br />

Stroblaus, Hohenschäftlarn (r.) und<br />

Martin Wachter aus Seeg (Mitte). Der<br />

altgediente und bewährte Milchsprecher<br />

Anton Daxenbichler (l.) wurde mit klarer<br />

Mehrheit in seinem Amt bestätigt. Wir<br />

gratulieren dem Trio und danken den<br />

Milchsprechern schon im Voraus für Ihr<br />

Engagement. cz<br />

Bezüglich aller o.g. Angebote und zur Abgabe<br />

von Angeboten für die nächste Ausgabe können<br />

sie sich auch unter 02733-124455 an die<br />

<strong>Biokreis</strong> Geschäftsstelle NRW wenden!<br />

Wir verlosen Wein und Honig<br />

in köstlich-gesunder Bioqualität!<br />

Bild: Zeitlmann<br />

Schicken Sie uns eine Postkarte mit dem Stichwort<br />

„Verlosung“, mit Ihrem Namen und Ihrer Adresse an<br />

<strong>Biokreis</strong> e.V., Stelzlhof 1, 94034 Passau, oder senden<br />

Sie uns eine E-Mail mit Namen und Adresse an<br />

kuhnt@biokreis.de!<br />

Die Bücher „Mit dem Mond durchs Gartenjahr<br />

2011“ haben gewonnen:<br />

I. Eberhardt, Jena; Roswitha Seyferth, Chamerau;<br />

und Diana Wessel, Magdeburg.<br />

BioNachrichten 1 | Februar/März 2011 45


BN_Version_Times.qxp 07.02.2011 14:59 Seite 46<br />

Biowelt Bücher / Vorschau / Impressum<br />

Bücher<br />

Kritischer Agrarbericht 2011<br />

Der Schwerpunkt des KAB11, herausgegeben<br />

vom AgrarBündnis, ist der Biodiversität gewidmet.<br />

Im Internationalen Jahr der biologischen<br />

Vielfalt 2010 wird der Politik ein vernichtendes<br />

Urteil ausgesprochen, beschleunigte sich doch<br />

der Verlust an biologischer Vielfalt noch<br />

Dennoch spricht der KAB von einem<br />

„Schicksalsjahr“ für die Vielfalt, denn Hoffnung<br />

machte im Oktober die 10. Vertragsstaatenkonferenz<br />

der Konvention zur Biologischen Vielfalt<br />

in Nagoya. Dort „mündete das Versagen der bisherigen<br />

Politik in neuen, ambitionierten Beschlüssen<br />

und der politisch bekundeten Absicht,<br />

in den nächsten zehn Jahren doch noch eine<br />

Umkehr im ökologischen Abwärtstrend einzuleiten“.<br />

Eine Chance dazu bietet die anstehende<br />

EU-Agrarreform, so der KAB11. „Es liegt nun<br />

an allen, den geöffneten Raum für Debatten und<br />

Vorschläge auch zu nutzen“, heißt es im<br />

Kritischen Agrarbericht, der umfangreich und<br />

fundiert eine Vielzahl von Anregungen bereit<br />

hält.<br />

Der kritische Agrarbericht 2011, 304 Seiten, 22<br />

Euro, zu beziehen über den AbL-Verlag, Bahnhofstraße<br />

31, 59065 Hamm, Fax: 02381/ 492221,<br />

www.bauernstimme.de.<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Biokreis</strong> e.V.<br />

Stelzlhof 1<br />

D-94034 Passau<br />

Tel.: +49 (0) 851 / 7 56 50 - 0<br />

Fax: +49 (0) 851 / 7 56 50 - 25<br />

eMail: info@biokreis.de<br />

www.biokreis.de<br />

Bild: pixelio.de<br />

Auflage:<br />

5000<br />

Gründer:<br />

Heinz Jacob<br />

Redaktion:<br />

Simone Kuhnt<br />

Josef Brunnbauer<br />

46 BioNachrichten 1 | Februar/März 2011<br />

Als die Brüder ins Land zogen<br />

In der Bienenhof Edition von <strong>Biokreis</strong>-Imker<br />

Hans Georg Oswald ist das Ergebnis der privaten<br />

Forschung als Buch erschienen: Die Geschichte<br />

zweier Hutterischer Brüder, die 1560 in Landshut<br />

enthauptet wurden. Die Bruderhöfe der urchristlichen<br />

Hutterer sind ein seit 450 Jahren erfolgreiches<br />

Modell für Wirtschaften in Hofgemeinschaften.<br />

Die Nachfahren dieser weitgehend<br />

unbekannten bayerischen Volksgruppe gelten<br />

heute als die besten Bauern Nordamerikas. Ihre<br />

Betriebe stehen dem Autor zufolge für eine<br />

zukunftsfähige und nachhaltige Form der<br />

Agrarkultur, die gerade für die ökologische<br />

Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion interessant<br />

sei. „Nicht nur auf neueste naturwissenschaftliche<br />

Er-kenntnisse sollten sich Bauern verlassen,<br />

sie sollten auch ihre Identität bewusst<br />

machen“, sagt Hans Georg Oswald aus der<br />

Hallertau. In seiner Berarbeitung des historischen<br />

Bekennt-nisses von Hutterer Claus Felbiger zur<br />

Vollkommenheit Christi finden sich Zeittafeln<br />

und die frühesten Abbildungen der Agrarkultur<br />

im Passauer- und Rottaler Raum. Ein christlichlandwirtschaftliches<br />

Buch für Liebhaber.<br />

Hans Georg Oswald: „Als die Brüder ins Land<br />

zogen – Claus Felbiger und sein Bekenntnis zur<br />

Vollkommenheit Christi – 1560“, Bienenhof<br />

Edition, 2010, 364 Seiten, 14,50 Euro, erhältlich<br />

beim Autor unter Telefon: 08782/979-577, Fax: -<br />

570<br />

Bionachrichten April/Mai 2011<br />

Vorschau<br />

Qualität sichern<br />

Gerade nach der besonderen Witterung und<br />

Erntesituation im Jahr 2010, in dem viele Getreidebestände<br />

nur unter großen Anstrengungen<br />

von Mensch und Maschine abgeerntet werden<br />

konnten, stellten sich schnell weitere Probleme<br />

ein: Was tun bei zu hohen Feuchtegehalten und<br />

der Gefahr des Verderbs? Wie können im<br />

Getreideanbau z.B. Brandkrankheiten vermieden<br />

werden? Welche Möglichkeiten des Vorratsschutzes<br />

gibt es aktuell? Diese Fragen beantwortet<br />

die 64-seitige Broschüre „Qualität sichern –<br />

Risiken vermeiden“, herausgegeben vom<br />

Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH). Die<br />

neue Fachinformation gibt gleichermaßen ökologisch<br />

und konventionell wirtschaftenden Betrieben<br />

wertvolle Hinweise. Gesundes Saatgut ist<br />

besonders für Ökobetriebe eine zwingende<br />

Voraussetzung, deshalb wird in der überarbeiteten<br />

Broschüre dem Thema „Saatgutgesundheit“<br />

ein eigenes Kapitel gewidmet.<br />

„Qualität sichern – Risiken vermeiden. Getreide<br />

und Körnerleguminosen im landwirtschaftlichen<br />

Betrieb.“, LLH, 64 Seiten, Schutzgebühr fünf<br />

Euro plus Versandkosten, zu bestellen per Mail:<br />

bibliothek@llh.hessen.de. Weitere Infos unter :<br />

http://www.llh-hessen.de/landwirtschaft/oekolandbau/index_oeko.htm<br />

und bei Heinz<br />

Gengenbach, LLH Griesheim Tel: 06155/79800-<br />

34, Mail: heinz.gengenbach@ llh.hessen.de.<br />

Der Frühling kommt, und passend dazu widmen wir das Titelthema der nächsten Ausgabe den Pflanzen.<br />

Ein Schwerpunkt wird der ökologische Kartoffelanbau sein. In der Serie Klimawandel berichtet der Ex-<br />

Bionachrichten-Redakteur Norbert Suchanek aus Amazonien, und die Rubrik <strong>Biokreis</strong> wird geprägt sein<br />

von Betriebsporträts.<br />

Autoren:<br />

Simone Kuhnt<br />

Sepp Brunnbauer<br />

Jörn Bender<br />

Christa Zeitlmann<br />

Matthias Köhler<br />

Ariane Herrmann<br />

Eva Lisges<br />

Eva Schuster<br />

Christina Bär<br />

Andrea Helmer<br />

Roland Weber<br />

Oliver Willing<br />

Susan Waldow<br />

B. Schwab<br />

U. König<br />

W. Wolfrum<br />

Karl-Heinz Kronester<br />

Anzeigen:<br />

Heidi Scheitza<br />

Tel.: +49 (0) 851 / 7 56 50 - 15<br />

Fax: +49 (0) 851 / 7 56 50 - 25<br />

eMail: scheitza@biokreis.de<br />

Satz und Layout:<br />

Inocentiu Fron<br />

Titelbild:<br />

Christina Bär<br />

Druck:<br />

Druckerei Tutte, Salzweg<br />

Gedruckt auf umweltfreundlichem, FSC-zertifiziertem Papier<br />

Alle namentlich gekennzeichneten Artikel geben die Meinung des Verfassers wieder, die nicht verbindlich ist für die Meinung der Redaktion. Die in dieser Zeitschrift veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck ist nur mit schriftlicher<br />

Genehmigung der Redaktion möglich. Für unverlangt eingesandte Texte oder Fotos usw. wird keine Haftung übernommen. Bei Leserbriefen behält sich die Redaktion vor, die Texte zu kürzen. Die Redaktion ist nicht für den Inhalt der veröffentlichten<br />

Internet-Adressen verantwortlich. Der Bezug von sechs Ausgaben Bionachrichten pro Jahr ist im Mitgliedsbeitrag für den <strong>Biokreis</strong>/Erzeugerring e.V. enthalten.


BN_Version_Times.qxp 07.02.2011 14:59 Seite 47<br />

Anzeigen<br />

LACON - News<br />

Marktplatz Biowelt<br />

Bitte beachten Sie unsere nächsten<br />

Veranstaltungen im Bereich<br />

Verarbeitung:<br />

HACCP-Seminar für kleinere und<br />

mittlere Lebensmittelhersteller<br />

und Handwerksbetriebe<br />

Programm:<br />

Entsprechend der Verpflichtung, als<br />

Hersteller von Lebensmittelprodukten<br />

ein Gefahrenmanagement<br />

nach der Hygiene-Verordnung (EG)<br />

852/2004 durchzuführen, vermitteln<br />

wir in unserem Seminar die Umsetzung<br />

der entsprechenden Maßnahmen<br />

einer guten Hygienepraxis,<br />

sowie Möglichkeiten zur Risiko-<br />

Minimierung auf Grundlage der<br />

jeweiligen betrieblichen Prozesse<br />

anhand von Beispielen. Dabei werden<br />

die Voraussetzungen für ein<br />

HACCP-System, die Umsetzung bei<br />

der Einführung eines solchen<br />

Systems, wie auch der Prüfungsablauf<br />

dargestellt.<br />

Termin und Ort<br />

17. März 2011 in Bönen / NRW<br />

24. März 2011 in Of fenburg / BW<br />

www.lacon-institut.com<br />

BioNachrichten 1 | Februar/März 2011 47


BN_Version_Times.qxp 07.02.2011 15:00 Seite 48<br />

für höhere Grundfutterleistungen<br />

& bessere Bodenfruchtbarkeit<br />

» zweifach ampferfrei getestet<br />

» hoher Leguminosenanteil<br />

» artenreich und vielfältig<br />

» besonders leistungsstarke, robuste Sorten<br />

» beste Futterqualität<br />

» geprüft und empfohlen<br />

» aus heimischer Vermehrung<br />

» mit IVANA dem ausdauerndsten Dt. Weidelgras<br />

» mit - Gras ABERAVON dem Weidelgras mit der besonders<br />

schmackhaften Futterqualität<br />

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Fax: 0 89 / 96 24 35 - 50<br />

E-Mail: info@bsv-saaten.de<br />

oder per Post an:<br />

Bayerische Futtersaatbau GmbH<br />

Postfach 1161, 85729 Ismaning

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