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Auftrag_277_150dpi.pdf - Gemeinschaft Katholischer Soldaten

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GESELLSCHAFT NAH UND FERNGKS muss das Alleinstellungsmerkmalheutiger Streitkräfte herausarbeitenund bestärken. Dieses bestehtdarin, zusammen mit lokalen Sicherheitskräftendie Voraussetzungen dafürzu schaffen, dass in einem ausgewogenenGesamtkonzept der nachhaltigeProzess zu Frieden und Gerechtigkeiteingeleitet werden kann, beidem die einheimische Bevölkerungdie wesentliche Verantwortung trägt.Zivile humanitäre und entwicklungspolitischeHilfsorganisationen,die ohne jeden Zweifel weltweit nachweislichgroße humanitäre Erfolgeund Fortschritte erzielt haben, tragenin Krisengebieten mit fundamentalistischenGlaubensfanatikern und anarchistischenRebellengruppen zurVerschlimmbesserung und Verlängerungder üblen Gesamtsituation bei,wenn sie auf sich allein gestellt sind,wie Mary B. Anderson in „Do NotHarm“ nachgewiesen hat (Vgl. auch„Chancen und Grenzen der ZivilenKonfliktbearbeitung“ im AUFTRAG276 S. 8ff). Die „Friedenskonsolidierungin der Konfliktfolgephase“ (postconflictpeace-building) der Agendafor Peace (Ziffer 55ff.) hat im 21.Jahrhundert eine wichtige Brückenfunktionfür weltweite Entwicklungzu Frieden und Gerechtigkeit (sieheMittelamerika, Süd-Ost-Asien, Balkanect.). Die <strong>Gemeinschaft</strong> <strong>Katholischer</strong><strong>Soldaten</strong> muss bei ihrer Lobby-Arbeit im Deutschen Bundestag undbei der Bundesregierung ständig daraufdringen, dass das Gesamtkonzepteines Friedenseinsatzes zielführendist und <strong>Soldaten</strong> nicht als Lückenbüßereiner verfehlten Politik missbrauchtwerden.3. Einsatz für diegeschundene BevölkerungDie <strong>Gemeinschaft</strong> <strong>Katholischer</strong><strong>Soldaten</strong> sollte ihren gesamten Einflussgeltend machen, damit die Lageder geschundenen Bevölkerung in denEinsatzgebieten der Bundeswehr zumBesseren geführt wird. Es ist nichthinzunehmen, dass deutsche <strong>Soldaten</strong>in einen nicht ungefährlichen Einsatzwie z.B. in die DR Kongo gesandt werden,um die dortigen demokratischenWahlen abzusichern und anschließendTeile des Landes (Ost-Kongo)bis heute noch in einer katastrophalenMenschenrechtslage verbleiben.AUFTRAG <strong>277</strong> • MÄRZ 2010Es genügt auch nicht, dass Hilfsorganisationenmit staatlicher, finanziellerUnterstützung einen Teil derOpfer, meist Frauen und Kinder medizinischbehandeln. Die Bundesregierungmuss zusammen mit der EuropäischenUnion darauf dringen, dass dieschweren, systematischen Menschenrechtsverletzungenim Ost-Kongo imRahmen der „Responsibility to Protect(R2P)“ überhaupt verhindert werden.Dazu bedarf es keines erneutenmilitärischen Einsatzes, es genügenfinanzielle Mittel für folgende Zwecke:a. Die reguläre kongolesischenStreitkräfte (FARDC) im Ost-Kongomüssen angemessen bezahltund ihre Familien menschenwürdiguntergebracht werden, damitdiese Truppenteile nicht plünderndund vergewaltigend durchdas Land ziehen.b. Die FDLR (ehemalige Hutumilizen,die mittlerweile kongolesischeFrauen haben) müssen mitnachhaltigen Angeboten in dieZivilgesellschaft integriert werden.Ein entsprechender Vermittlungsversuchvon Sant’Egidio istu.a. wegen mangelnder finanziellerMittel gescheitert (siehe „katastrophaleMenschenrechtslageim Ost-Kongo, Seite ).Die <strong>Gemeinschaft</strong> <strong>Katholischer</strong><strong>Soldaten</strong> wäre auf Grund ihre Unabhängigkeit,Glaubwürdigkeit und Uneigennützigkeitin besonderer Weisegeeignet, Fürsprache im Parlamentund bei der Bundesregierung für diegeschundenen Menschen zu leisten,besonders wenn die genannten Institutionenerwarten, dass die deutschen<strong>Soldaten</strong> bei ihren Auslandseinsätzenihr Leben aufs Spiel setzen. ❏KurznachrichtenMilitärischer Einsatz ist oft letztes MittelDer Hildesheimer Bischof Norbert Trelle hält den Einsatz militärischerMittel unter bestimmten Voraussetzungen für gerechtfertigt.Der Mensch habe den <strong>Auftrag</strong>, die Welt vom Terrorismuszu befreien; wenn dabei alle friedlichen Mittel versagten,bleibe oft als letztes Mittel nur der militärische Einsatz, sagte derDiözesanbischof am 4. Februar in Hildesheim. Militärische Gewalt,etwa in Afghanistan, dürfe jedoch nur eingesetzt werden, „umdadurch zivile Hilfsmaßnahmen wirksam werden zu lassen undLebensräume zu öffnen, in denen Menschen wieder in Sicherheitund Gerechtigkeit miteinander leben und arbeiten können“, soder Bischof. Er äußerte sich beim Friedensgottesdienst unter demMotto „Wenn Du Frieden willst, bewahre die Schöpfung“, an demrund 500 <strong>Soldaten</strong> und zivile Mitarbeiter der Bundeswehr sowieAngehörige von Polizei und Bundespolizei teilnahmen.Weiter sagte Trelle, wo die Umwelt zerstört werde, komme esoft zu Kriegen um die Existenzgrundlagen der Menschen. Dahersei mit dem militärischen Einsatz in Afghanistan zu Recht auchein ziviler Hilfseinsatz verbunden. Denn wo Menschen bedrohtund ihrer Existenzgrundlagen beraubt würden, dürfe man nichttatenlos zuschauen, unterstrich der Bischof. Ausdrücklich zollteTrelle den <strong>Soldaten</strong>, die bei einem „gerechtfertigten militärischenEinsatz Leib und Leben“ einsetzen, Dank, Respekt und Anerkennung.Sie seien die Hüter der Ordnung, des Rechts, der Sicherheit,des Friedens und der Freiheit in Deutschland und jenseitsder deutschen Grenzen. Damit leisteten sie den Menschen einenwichtigen Dienst, betonte Trelle.(KNA)35

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