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Auftrag_277_150dpi.pdf - Gemeinschaft Katholischer Soldaten

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SICHERHEIT UND FRIEDENSETHIKKlugheit, jener Tugend, welche dieheute auszuführenden Handlungenanzeigt mit Rücksicht darauf, wasmorgen geschehen kann. 21Um die Menschheit zu einer10. nachhaltigen Bewirtschaftungder Umwelt und der Ressourcender Erde zu führen, ist der einzelnedazu berufen, seine Intelligenzim Bereich der wissenschaftlichenForschung und Technologie sowie inder Anwendung der daraus resultierendenEntdeckungen einzusetzen.Die „neue Solidarität“, die Papst JohannesPaul II. in der Weltfriedensbotschaftvon 1990 22 anmahnte, unddie „weltweite Solidarität“, die ichselbst in der Weltfriedensbotschaftvon 2009 23 in Erinnerung gerufenhabe, erweisen sich als grundlegendeHaltungen, um den Einsatz für dieErhaltung der Schöpfung durch einSystem des Gebrauchs der Ressourcender Erde, welches auf internationalerEbene besser koordiniert wird,zu lenken. Dies gilt vor allem für dieaugenblickliche Situation, in der inimmer deutlicherer Weise die starkeWechselbeziehung zum Vorscheinkommt, die zwischen der Bekämpfungvon Umweltschäden und der Förderungder ganzheitlichen Entwicklungdes Menschen besteht. Es handeltsich um eine unabdingbare Dynamik,insofern „die volle Entwicklung nur ineiner solidarischen Entwicklung derMenschheit geschehen“ 24 kann. Mitden vielen wissenschaftlichen Möglichkeitenund den potentiellen innovativenProzessen, die es heute gibt,können befriedigende Lösungen geliefertwerden, welche die Beziehungzwischen Mensch und Umwelt harmonischgestalten. Zum Beispiel istes nötig, die Forschungen zu fördern,die darauf abzielen, die wirksamstenModalitäten zur Nutzung der großenKapazität der Solarenergie zu ermitteln.Ebenso ist die Aufmerksamkeitauf die mittlerweile weltweite Problematikdes Wassers und auf das globalehydrogeologische System zu richten,dessen Kreislauf von primärer Be-21 Vgl. HL. THOMAS VON AQUIN, S. Th.II-II, q. 49, 5.22 Vgl. Nr. 9.23 Vgl. Nr. 8.24 PAUL VI., Enzyklika Populorum progressio,43.deutung für das Leben auf der Erdeist und dessen Stabilität durch klimatischeVeränderungen stark bedrohtwird. Gleichermaßen sind geeigneteStrategien der ländlichen Entwicklungzu suchen, welche die Kleinbauernund ihre Familien in den Mittelpunktstellen. Es ist auch nötig, geeigneteMaßnahmen zur Bewirtschaftungder Wälder wie auch zur Abfallentsorgungbereitzustellen und die vorhandenenSynergien zwischen den Maßnahmengegen den Klimawandel undder Armutsbekämpfung zur Geltungzu bringen. Hierzu sind engagiertenationale Maßnahmen notwendig, unddiese sind durch einen unerlässlicheninternationalen Einsatz zu ergänzen,der vor allem mittel- und langfristigbedeutende Vorteile mit sich bringenwird. Insgesamt ist es erforderlich,die Logik des bloßen Konsums hintersich zu lassen, um landwirtschaftlicheund industrielle Produktionsformenzu fördern, die die Schöpfungsordnungachten und den primären Bedürfnissenaller Rechnung tragen.Die ökologische Frage ist nicht nur imHinblick auf die fürchterlichen Perspektivenanzugehen, die sich durchdie Umweltschäden am Horizont abzeichnen.Sie muss vor allem von derSuche nach einer echten Solidaritätin weltweitem Umfang getragen sein,die durch die Werte der Liebe, derGerechtigkeit und des Gemeinwohlsinspiriert wird. Im Übrigen habe ichbereits daran erinnert, dass „die Technikniemals nur Technik ist. Sie zeigtden Menschen und sein Streben nachEntwicklung, sie ist Ausdruck derSpannung des menschlichen Geistesbei der schrittweisen Überwindunggewisser materieller Bedingtheiten.Die Technik fügt sich daher in den<strong>Auftrag</strong> ein, „die Erde zu bebauenund zu hüten“ (vgl. Gen 2, 15), denGott dem Menschen erteilt hat, undmuss darauf ausgerichtet sein, jenenBund zwischen Mensch und Umweltzu stärken, der Spiegel der schöpferischenLiebe Gottes sein soll“. 25Es zeigt sich immer deutlicher,dass das Thema der11.Umweltverschmutzung das Verhalteneines jeden von uns sowie die heutegängigen Lebensstile und Modelle des25 BENEDIKT XVI., Enzyklika Caritas inveritate, 69.Konsums und der Produktion, die oftaus sozialer Sicht, aus Umweltschutzgründenund sogar aus wirtschaftlichenÜberlegungen untragbar sind,zur Rechenschaft ruft. Es ist mittlerweileunerlässlich, dass es zu einemtatsächlichen Umdenken kommt, dasalle zur Annahme neuer Lebensweisenführt, „in denen die Suche nachdem Wahren, Schönen und Guten unddie Verbundenheit mit den anderenfür ein gemeinsames Wachstum jeneElemente sind, die die Entscheidungenfür Konsum, Sparen und Investitionenbestimmen“. 26 Es muss immermehr dazu erzogen werden, denFrieden durch weitsichtige Optionenauf persönlicher, familiärer, gemeinschaftlicherund politischer Ebene zufördern. Wir alle sind für den Schutzund die Bewahrung der Schöpfungverantwortlich. Diese Verantwortungkennt keine Einschränkungen. ImSinne des Subsidiaritätsprinzips istes bedeutsam, dass sich jeder auf derihm entsprechenden Ebene dafür einsetzt,dass das Übergewicht der Partikularinteressenüberwunden wird.Eine Aufgabe der Sensibilisierungund der Schulung kommt besondersden verschiedenen Einrichtungen derZivilgesellschaft und den Nicht-Regierungs-Organisationenzu, die sichentschieden und großzügig für dieVerbreitung einer ökologischen Verantwortungeinsetzen. Diese müssteimmer mehr in der Achtung der„Humanökologie“ verankert sein. Essei auch an die Verantwortung derMedien in diesem Bereich erinnert,die positive Beispiele als Anregungvorstellen können. Der Einsatz fürdie Umwelt erfordert also eine weiteund globale Sicht der Welt; eine gemeinsameund verantwortungsvolleAnstrengung, um von einer auf dasselbstsüchtige nationalistische Interessekonzentrierten Denkweise zu einerVision zu gelangen, die stets dieBedürfnisse aller Völker in den Blicknimmt. Wir können gegenüber dem,was um uns geschieht, nicht gleichgültigbleiben; denn die Schädigungirgendeines Teils des Planeten würdeauf alle zurückfallen. Die Beziehungenzwischen den Personen, dengesellschaftlichen Gruppen und denStaaten, sowie jene zwischen Mensch26 JOHANNES PAUL II., Enzyklika Centesimusannus, 36.8 AUFTRAG <strong>277</strong> • MÄRZ 2010

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