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VIERTEIJAHRESSCHRIFT DES INSTITUTS FÜR DEUTSCHE ...

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1487— 1491.26) Im Jahre 1464 schuldete er gemeinsam mit einem anderen Italiener dem VenezianerNembrot Veluti eine beträchtliche Summe, die er aber nicht bezahlte, so dass sich derDoge von Venedig für Nembrot beim polnischen König verwenden musste.27) Der dritte unsnäher bekannt gewordene Italiener, der in Reussen ansässig geworden ist, hiess Julian Gabelettode Valetariis. Um das Jahr 1453 lieh er dem Theodor Buczaczki 1000 Floren, die dann späterdessen Sohn Nikolaus zurückzahlte28). Als der Genuese Missoporo de Ansaldo dem Georg LangwinowiczGeld geliehen hatte, und beide, Gläubiger wie Schuldner gestorben waren, schlossJulian Gabeletto namens der Tochter des Missoporo mit dem Sohn des Schuldners einen Vertrag ab,dem zufolge die Tochter 400 Floren erhielt, von denen ein Teil in bar, ein anderer aber in Gestaltvon 40 Zobelfellen und zwei pelzgefütterten Schauben entrichtet wurde.29)Das sind die armenischen und italienischen Kaufleute, die aus Kaffa nach Lemberg kamen, umdort Handel zu treiben oder sich ständig niederzulassen.Spärlicher im Verhältnis zu dem riesigen Warenverkehr, der tatsächlich stattgefunden hat, sinddie Nachrichten über Kaufleute, die von Lemberg nach Kaffa gezogen sind.Es sind uns eigentlich nur zwei Fälle bekannt, wo Kaufleute aus Lemberg in Kaffa erscheinen:Einmal handelt es sich um die Kaufleute aus Polen, deren Waren im Jahre 1453 als Sicherheitfür eine Schuld des Theodor von Buczacz in den genuesischen Kolonien beschlagnahmt wurden30)und der andere Fall ist die Reise des Lemberger Kaufmanns Clemens de Caden, der 1459 zur Seevon Weissenburg (Citatea Alba) nach Kaffa fuhr und unterwegs Schiffbruch erlitt. Der genuesischeKonsul von Soldai eignete sich seine Waren an und gab sie trotz der Intervention desKönigs von Polen nicht wieder heraus.31)Über den Warenverkehr wissen wir, dass Gewürze und Seide die wichtigsten Dinge waren, dieaus Kaffa nach Lemberg gebracht wurden. Lemberg versorgte im 14. und 15. Jhrt. mit Orientwarenaus Kaffa Polen, Schlesien, Preussen und zu einem beträchtlichen Teil auch Flandernund Deutschland. Die Austauschwaren, die es durch den Handel mit dem Westen und Nordwestengewann, waren vor allem Tuche, insbesondere Tuche aus Flandern und England, aberauch solche aus Schlesien und Polen. Über die Ausfuhr von Bernstein über Lemberg nach demOrient haben wir keine ausdrücklichen Zeugnisse. Dafür sind die Nachweise über den Handelmit Fellen, besonders mit Zobelfellen, die nach Kaffa und von dort nach Italien gingen, umsozahlreicher. Felle standen in der Ausfuhr der genuesischen Kolonien mit an erster Stelle. Siekamen von den Wolgamärkten, aus Kiew, aus Litauen und aus Reussen.Als Konstantinopel 1453 in die Hände der Türken gefallen war und die Türken wenige Jahredanach auch Samstri, Sinope und Trapezunt eroberten, wurde die Lage Kaffas bedrohlich. Genuakonnte seiner Kolonie nicht helfen. Unter diesen Umständen war der einzige Weg, der der Stadtzu ihrer Rettung zur Verfügung stand, eine politische Annäherung an Polen. Am 2. April 1462wandte sich der Konsul von Kaffa dieserhalb an den polnischen König und erhielt am 1. Juli ausHohensalza eine zusagende Antwort, für die er sich überschwenglich bedankte.32) Polen konnteaber der Stadt keine wirksame Hilfe bringen. Eine Gesandtschaft, die 1469 den König aufsuchte,27) Cod. epist- saec. X V Nad. II Nr. 7528) A G Z X I V Nr. 2749, 3218, 3263.2») Cons. Leop. II S. 167 A G Z X I V Nr. 275 und 301.30) A G Z X I V 2749, 3218 und 3226.31) H ubert, S. 11— 13. Pami^tniki H istoryczne B d. I, W arschau 1861.32) Matr. Regni. Pol. Summ. I Nr. 587; 609.72

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