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VIERTEIJAHRESSCHRIFT DES INSTITUTS FÜR DEUTSCHE ...

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Zur selben Zeit wie die Zornbergs siedelte sich ein anderes deutsches Geschlecht in Lembergan: die Zindrich oder Zinreich. Ihre ersten Vertreter in Lemberg waren Martin Zynnereich,der 1412 Schöffe war (1466 treffen wir ihn zum letzten Male) und Nikolaus Zindrich, der biszum Schwarzen Meer handelte, ein grosses Vermögen — Grundbesitz in der Stadt und auf demLande erwarb und 1454 starb162). Seine Handelsgeschäfte und auch seine finanziellen Transaktionenwurden von seiner Frau weiter geführt. Sie starb vor 1471163). Ihr ältester Sohn Jakobhandelte mit Orientwaren und Fischen. Er erwarb zu den ererbten Dörfern noch mehrere andereund wurde in den Rat gewählt164). In den Landakten hiess er bald „nobilis et generosus“ . Vonseinem Bruder ist dasselbe zu sagen. Er war mit Sofia Nymand, einer Lemberger Patriziertochter,verheiratet165). Jakob Zindrich starb 1481166). Er hinterliess offenbar keine Kinder, denn seinErbe nehmen sein Bruder Georg, dessen Schwiegervater Peter Nymand, und seine SchwesterMargarethe, die Frau des Lemberger Kaufmanns Nikolaus Zarogowski. Georg Zindrich starb1487, gleichfalls kinderlos. Sein riesiges Vermögen fiel an die letzte Repräsentantin der Familie,an Margarethe Zarogowski, und bewirkte den Aufstieg der Zarogowskis167).Die Schicksale der übrigen bedeutenden Familien ähneln mehr oder weniger denjenigen, diebisher beschrieben worden sind. Die Familie Schrop kam aus Krakau; 1417 erwarb JohannSchrop aus Krakau in Lemberg das Bürgerrecht168). Bis zum Jahre 1470 können wir das Geschlechtin Lemberg verfolgen. In diesem Jahre starb Alexius Schrop. Sein Vermögen fiel anden König, weil er keine Erben hinterliess169).Eine Familie namens Lindner treffen wir im 15. Jhrt. in Krakau, in Posen und schliesslichauch in Lemberg170). Alle Familienmitglieder unterhielten zueinander Handelsbeziehungen171),weshalb man annehmen kann, dass sich das Geschlecht in allen bedeutenden HandelszentrenPolens festgesetzt hat. 1417 erwarben Johann Lyndner aus Lezajsko und Nikolaus Lyndeneraus Cosse in Lemberg das Bürgerrecht172). Vielleicht stammten sie aus Breslau, wo es in derzweiten Hälfte des 15. Jhrts. einen nahen Verwandten der Lindner gab.In der zweiten Hälfte des 15. Jhrts. hat das Geschlecht eine der bedeutendsten Lemberger Kaufmannsgestaltendieser Zeit überhaupt hervorgebracht. Das war Lukas Lindner, der mit Sucava,Breslau, Krakau und Posen Handel trieb173). Sein Bruder Peter handelte ebenfalls mit Breslau,wo sein Schwager Michael Granck174) wohnte. Seine Frau war eine Tochter Nikolaus Schultis,des Jüngeren. Nach dem Tode ihres Bruders Nikolaus erbte Peter unter anderem den Ort Sommersteinund eine Scholtisei in Schlesien175). Durch die Schultis waren die Lindner mit den Steinkellers,den Hellbesem und den Klopper verwandt, ein Beispiel dafür, wie sehr das LembergerPatriziat im 15. Jhrt. immer mehr zu einer geschlossenen Kaste geworden war, die nur untereinanderheiratete.162) P D I V N r. 1446, 1451. A G Z X I V , 1340 und Skoczek S. 54 Anm . 2— 6.163) A G Z X I I 2978; X I V 2730; V I 100.1M) AGZ X V 754, 1304, 1541, 3801. Cons. Leop. I S. 368.165) Cons. Leop. I Nr. 1165 und 1180.166) ebenda.167) Resign. II Nr. 3348. Stadtarchiv Lemberg Hdschr. III A S. 605.i«8) PD III S. 29— 31.168) p p IV 1413 und Skoczek S. 56/7.17°) Cons. Leop. I Nr. 858. Matric. Regni Pol. Summ. III Nr. 2190.171) Cons. Leop. I 403. Resign. II Nr. 1582.i” ) PD III S. 30/31.Cons. Leop. I Nr. 403, 1382, 584. Resign. II Nr. 84, 3138, 876, 886, 1046, 828, 1207. AGZ X V 1320, 1334.174) Resign. II Nr. 1582.175) Cons. Leop. I Nr. 1150, 4229. Skoczek 1. c.91

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