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VIERTEIJAHRESSCHRIFT DES INSTITUTS FÜR DEUTSCHE ...

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Ein Vergleich von Nominallöhnen und wichtigen Preisen im Reich und im ehemaligen Polenerweckt den Eindruck, als hätten die Reallöhne in beiden Staaten etwa gleiches Niveau eingehalten.Sowohl wichtige vergleichbare Löhne als auch wichtige vergleichbare Kleinhandelspreisestellten sich im ehemaligen Polen in Zloty etwa ebenso hoch wie im Altreich in Reichsmark.Ein durchgängiger Vergleich von Gesamtdurchschnittslöhnen ist allerdings aus statistischenwie aus sachlichen Gründen nicht möglich, doch können die Durchschnittslöhne einiger Gewerbezweigeverglichen werden.Tabelle 1:Vergleichbare Nominallöhne einiger Gewerbezweige im Altreich Durchschnitt 1936 und imehem. Polen August 1936W o c h e n lö h n e 3)FacharbeiterlöhneLöhne für mänliche UngelernteG e w e r b e z w e ig Altreich ehem. Polen Altreich ehem. PolenR m ZI R m ZIM eta llv era rb eitu n g ................. 49,28 46,01 32,96 27,93Chemische In d u strie................. 49,75 51,65 40,92 33,08Industrie der Steine und Erden. 34,73 40,15 28,59 22,51Sägeindustrie.............................. 28,60 21,08 24,39 12,89Papiererzeugung.......................... 35,96*) 49,48 31,93 27,29P a p iervera rb eitu n g................. 45,95 54,54 31,29 24,01Textilindustrie.............................. 29,49 36,98 23,12 27,12B ra u g e w e rb e .............................. 44,87 37,58 39,04 24,24Die Facharbeiterlöhne sind, wenn von der angenommenen Vergleichsbasis Reichsmark = Zlotyausgegangen wird, im Reich relativ niedrig. Nur in zwei von den betrachteten acht Industriezweigenlagen sie höher als im ehem. Polen, nämlich bei der metallverarbeitenden Industrieund dem Braugewerbe, in den übrigen Fällen dagegen umso niedriger. Dagegen sind die Löhnefür männliche Ungelernte mit einziger Ausnahme der Textilindustrie für Polen niedriger ausgewiesen.Dieser Unterschied ist typisch: in einem wenig industrialisierten Lande wie Polen, dasauch über eine entsprechend geringere gewerbliche Bevölkerung verfügt, war die Einschätzungdes gelernten Arbeiters im Vergleich zum ungelernten übermässig hoch. Die ungelernten Arbeiter,die jederzeit aus der mit Arbeitskräften übersetzten Landwirtschaft herausgezogen werdenkonnten, wurden sehr schlecht bezahlt. Demnach dürfte der Gesamtdurchschnitt der Löhnefür alle Arbeiterkategorien im ehem. Polen in Zloty etwas niedriger gelegen haben als im Reichin Reichsmark.Demgegenüber haben die Kleinhandelspreise einander etwa geglichen. In Berlin wurden imJuli 1938 in Reichsmark, in Warschau im Durchschnitt des Jahres 1938 in Zloty bezahlt: für1 kg ortsübliches Brot 0,33 gegen 0,31; für 1 kg Weizenmehl 0,46 gegen 0,49; für 1 kg Speisekartoffeln0,23 gegen 0,10; für 1 kg Schweinefleisch 1,60 gegen 1,47; für 11 Vollmilch 0,24 gegen0,27; für 1 kg Butter 3,13 gegen 3,54; für 1 kg Zucker 0,74 gegen 1,004). Die Massennahrungsmittelund Fleich waren also in Warschau etwas billiger, qualifizierte Nahrungsmittel wie Butterund Zucker dagegen teurer als in Berlin. Vor allem waren aber, wofür wir allerdings nur auss) Quelle: für Deutschland Statistisches Jahrbuch für das Deutsche R eich, 1937, S. 315, für das ehem. Polen StatystykaPracy. 1938, S. 36.*) Gelernte und ungelernte.4) Quelle: für Berlin Statistisches Jahrbuch für das Deutsche R eich, 1938, S. 332; für W arschau M aly Rocznik Sta-tystyczny 1939, S. 254.27

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