26— 27. ZU S C H A U E R V O M JO H A N N E S*ALTA R IN D E R K R A K A U E R FLO R IA N I-K IR C H E
hier alles anmutiger, eleganter, spritziger. Die westlichen Züge hängen wohl damit zusammen,dass die ganze südostdeutsche Malerei dieser Jahre stark von deutscher Graphik, vor allem vonSchongauer-Stichen abhängig ist39). Im übrigen wäre die Vermutung, dass ein kölnisch geschidterMaler damals in Krakau arbeitet, nicht absolut abwegig. In Kaschau wird 1465 ein JohannesPictor aus Köln erwähnt40), und in Krakau hat am 12. Februar 1486 der Malergeselle Rudolfvon Köln einen Geldhandel vor Gericht41).Ein Prunkstück der Ausstellung bildeten schliesslich vier Reliefs und eine Gruppe von Halbfiguren— Reste eines Altars, die nach dem Polenfeldzug in sehr verschmutztem Zustand inder Krakauer Floriani-Kirche aufgefunden wurden. Inzwischen in der Werkstatt Kneisel einersorgfältigen Reinigung und Wiederherstellung unterzogen, wobei auch verschiedene Übermalungenabgenommen wurden, offenbarten sie sich nun als überaus wertvolle Zeugnisse deutscherKunst in Krakau an der Schwelle der Renaissance.Den Mittelschrein des Altars nahm ehemals eine Taufe Christi ein, von der sich ein kniend taufenderJohannes und drei Engel erhalten haben (z. Zt. ebenfalls in der Restaurierwerkstatt).Bei einer Restaurierung im Jahre 1860 wurden die erhaltenen Teile falsch zusammengefügtund mit einem neugotischen Altarumbau versehen42). Die vier erhaltenen Flügelreliefs wurdenlinks und rechts des Mittelschreins angebracht, und zwar links die Predigt in der Wüste unddie Taufe im Jordan, rechts der Tanz der Salome und die Enthauptung des Täufers. Die kleinenHalbfiguren wurden oben auf den Flügeln befestigt.Die Willkürlichkeit dieser Rekonstruktion ist seit langem erkannt worden43). Wenden wir uns —unter Ausserachtlassung der auf der Ausstellung nicht vertretenen Mittelschreinfiguren — denvier Reliefs zu, so geben uns gewisse Beobachtungen Anhaltspunkte für ihre ursprünglicheAnordnung. Der festlich prunkvollere Charakter der beiden Innenraumszenen (Tanz der Salomeund Enthauptung Johannis) gegenüber den landschaftlichen Szenen (Predigt und Taufe) istnämlich mit grösser Wahrscheinlichkeit als der typische Unterschied zwischen Innen- undAussenseite eines Altarflügels zu deuten. Wir hätten also die von einander getrennten InnenundAussenseiten eines Flügels vor uns. Bei den Landschaftsszenen deutet neben dem allgemeinbescheideneren, kleinfigurig gedrängten Charakter ihrer Komposition auch der silhouettenartigausgesägte obere Abschluss darauf hin, dass sie offenbar als Aussenseiten auf die Rückseiteder beiden anderen Reliefs geheftet waren. Wahrscheinlich war der Raum oberhalb der Landschaftskonturennoch bemalt. Im übrigen muss es sich hier um den rechten Flügel handeln, daer die späteren Ereignisse aus dem Leben des Täufers enthält. Der als verloren zu betrachtendefinke Flügel enthielt wahrscheinlich Szenen aus der Jugendgeschichte des Johannes: Verkündigungan Zacharias, Heimsuchung, Geburt des Johannes u. ä.39) Für Schlesien vgl. darüber H . Lossow, Der Marienaltar in der Elisabeth-Kirche zu Breslau, in: Jahrbuch der Preuss.Kunstsammlungen 1939, S. 127— 140. Für die Karpatenländer hat Edith H offm an sehr aufschlussreiches Materialgesammelt.40) Hekler, Ungarische Kunstgeschichte, Berlin 1937, S. 78.41) Ptasnik, Cracovia artificum 1300— -1500, Krakau 1917, Nr. 964.42) Der Altar in diesem Zustand abgebildet in Sprawozdania K om isyi do badania historyi sztuki w Polsce 6, S. 141.4S) vgl. L. Puszet, Oltarz sw. Jana Chrzciciela w kosciele sw. Floryana w Krakowie (D er Altar Johannes des Täufersin der Floriani-Kirche zu Krakau) in Sprawozdania... 6, S. 139— 152. D ort findet sich über die H erkunft des Altarsdie Angabe, er habe vorher in der 1802 aufgelösten Kirche der Hl. Scholastika gestanden. Da diese Kirche aber erst1648 erbaut sei, könne das auch nicht der ursprüngliche Standort gewesen sein. In diesem Zusammenhang sei eineNachricht bei Pruszcz, „K oscioly i K leynoty miasta K rakow a“ (1745) von besonderem Interesse, nach der „in derBoner-Kapelle (der M arien-Kirche) ein Altar Johannes des Täufers gestanden habe, eine alte und ausgezeichneteSchnitzarbeit“ .53
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