innerhalb hoher Isochronen. Der Grund dafür ist, dass ein grösser Teü des Distriktes zum Nahverkehrsgebietder Millionenstadt Warschau und der Westen noch zum Litzmannstädter Industriegebietgehört. Das Gebiet östlich der Weichsel aber war ein Teü der grossen AufmarschzoneRusslands vor dem Weltkriege, sodass es ebenfalls ein schon früh und gut ausgebautes, aufWarschau orientiertes Schienennetz erhalten hatte.Im einzelnen ist aus den Karten Folgendes zu erkennen: Karte 2: Der Nahverkehr Warschauszeigte bereits ein Jahr nach dem Kampf um die Stadt eine starke Frequenz. Ausserhalb derNahverkehrszone besassen nur die Verkehrsstränge des westlichen Industriebezirkes (Skierme-wice) eine höhere Zugbelastung als die anderen Hauptstränge des Ostbahnnetzes. Jenseits der50 km-Zone um Warschau bestanden keine übermässigen Verkehrsbedürfnisse zwischen Landund Grosstadt. Warschau erscheint damit als eine recht isolierte Menschenballung riesigenAusmasses innerhalb eines rein landwirtschaftlichen Gebietes. Beim Warschauer Netz ist auffallend,dass im Norden und im Süden die Gabelungspunkte, welche den Verkehrsstern auseinanderstrahlenlassen, fehlen. Dies wie die Unvollständigkeit der Ringverbindung im Abstandvon etwa 80 km weist darauf hin, dass der Ausbau des Verkehrsmittelpunktes Warschau inder polnischen Zeit noch lange nicht abgeschlossen war (es wird an die erst wenige Jahre bestehendeErgänzung Radom— Warschau erinnert).Karte 3: Immerhin war das Netz um Warschau so weit gediehen, dass auch heute ein grösserTeü des Distriktes von Zonen niedriger Isochronen eingenommen wird. So hegen aUe Kreisstädteinnerhalb der 5-Stunden-Isochrone, was in den anderen Distrikten nicht erreicht wird.Ausserhalb der 14-Stundenlinie, welche die Grenze der entlegenen Gebiete darsteüt, sind nurunbedeutende Ecken im Südosten gelegen.Ein Vergleich mit der Isochronenkarte des nördlichen Mittelpolens von M. R o s ic k i11), dieebenfalls Warschau als Ausgangspunkt hat, aber den totalen Verkehr erfasst, zeigt die leichtverständliche Verlangsamung des Bahnverkehrs, die einmal durch die kriegerischen Ereignissedes Herbstes 1939, welche im Raum um Warschau bekanntlich die stärksten Auswirkungenhatten, zum anderen Male durch die Einschränkung des Personenverkehrs während der Dauerdes Krieges bedingt ist. Dass aber der Personenverkehr bereits ein Jahr, nachdem der WarschauerRaum von der polnischen Heeresleitung sinnlos den schwersten Kampfhandlungen überlassenworden war, in dieser geregelten und totalen Form durchgeführt werden konnte, ist ein hervorragendesZeugnis für die deutsche Aufbauarbeit im Osten.Karte 4: Auf aüen Strecken, ausser auf der Linie ostwärts Siedlce, ist wenigstens eine Verbindungnach Warschau vorhanden, die unter den angenommenen Bedingungen eine Hm- und Rückfahrtohne Übernachtung oder Nachtfahrt ermöglicht. Ausgesprochen schlechte Anschlüsse, welchein der Karte durch Überspringen einer Signatur der Fahrtdauerskala bemerkbar werden, smdnicht vorhanden. Dies ist gegenüber dem Distrikt Krakau, der wohl absolut ein ähnlich dichtesNetz besitzt, der Beleg für die relativ bessere Erschlossenheit des Distriktes Warschau, was aufdie ungünstigere Lage der Stadt Krakau und die starke Reliefierung seines Gebietes zurückgeht.D er Distrikt RadomRadom ist ohne Zweifel jene Distriktshauptstadt des Generalgouvernements, welche von ihrenKreisstädten auf dem Bahnwege am schlechtesten zu erreichen ist. Die wichtigste Bahnkreuzungvon Skarzysko Kamienna liegt über 35 km südwärts Radom. Es kreuzen sich hier zwei Diagonalu) M. Rosicki, Isochrony W arszaw y, W iadom . Sluzby Geogr. 1924, W arschau.17
linien: 1) Oberschlesien— Dublin— Nordrussland, 2) Litzmannstadt— Sandomir— Ukraine. Radomselbst war ebenso wie Kielce nur Durchgangsstation. Erst seit wenigen Jahren besteht die Gabelungvon Radom nach Warschau. Das Netz von Tschenstochau ist ebenso wie das von Litzmannstadt,das bis Koluszki reicht, durch die Grenzziehung zerschnitten. Im einzelnen lassen dieKarten Folgendes erkennen:Karte 2: Im Generalgouvernement hat mit der Erhebung Krakaus zum Regierungssitz diedirekte Nord-Süd-Yerbindung Krakau— Warschau sehr an Bedeutung gewonnen, während dieDiagonallinien verloren haben. Der Distrikt hat ferner Anteil an der ältesten diagonalen Fernverkehrsliniedieses Gebietes, der Linie Wien— Warschau, und zwar in dem Abschnitt Tschenstochau—Koluszki. Diese steht aber in schlechter Verbindung mit Radom. Die Kreisstädte längs derLinie — Radomsko und Petrikau — liegen daher von vornherein „abseits“ . Das fruchtbare Gebietum Busko ist durch Kleinbahnen aus dem Weltkriege nur schlecht erschlossen und nochschlechter mit Radom verbunden — ein Erbe aus polnischer Zeit.Karte 4: Die hier skizzierten Verhältnisse werden durch die Isochronenkarte gut veranschaulicht.Von Radom aus sind grosse Gebiete im Westen und im Süden verkehrsfern, d. h. sie liegen ausserhalbder 14-Stunden-Isochrone. Auch der Weichseldurchbruch nördlich Zawichost ist trotzgünstiger Verkehrsbedingungen schlecht erschlossen. Gut hebt sich die wesentlich bessereErschliessung südlich der Weichsel ab, worin sich heute noch die verschiedene VerkehrspolitikRusslands und Österreichs aus der Zeit vor mehr als 25 Jahren widerspiegelt. Ebenso gibt dieverschieden gute Erschliessung dies- und jenseits der Radom— Warschauer Distriktsgrenzenördlich Tomaschow zu denken. Der Grenzführung nach ist der Distrikt Radom zwar am bestenabgerundet, im Innern aber am uneinheitlichsten gegliedert und erschlossen. Immerhin ist dasVerkehrskreuz von Skarzysko Kamienna von grösser Bedeutung für die Erschliessung, weildurch die Nordwest-Südost-Linie das Gebiet von Tomaschow bis Sandomir der nahen VerkehrszoneRadoms angeschlossen wird. Im Bergland von Kielce wird durch die nahe Nachbarschaftdes grossen Bahnkreuzes die natürliche Verkehrsfeindlichkeit stark abgeschwächt.Karte 5: Auch hier zeigt sich kein besseres Bild. Keine einzige Kreisstadt liegt ausgesprochenverkehrsnah, d.h., man kann von keiner der Kreisstädte unter einem halben Tag Hin- und Rückfahrtsamt Erledigung in der Distriktsstadt durchführen. Von den Städten Petrikau und Radomskoist eine Erledigung in Radom nur mit Übernachtung zu machen. Von Busko aus muss aber bisJfdrzejow auf alle Fälle die Strasse benutzt werden, und Opatow hat ebenfalls keinen Bahnanschluss.Das Kleinbahnnetz um Busko hat für den Distrikts-Personenverkehr keinen Wert.Es ist hier die grösste Fläche im Generalgouvernement, in der, obwohl ein Schienenweg miteinem Bahnverkehr vorhanden ist, für weitere Fahrten auf alle Fälle die Strasse benutzt werdenmuss, da der Anschluss in Jgdrzejöw wegen zu geringer Zügeanzahl der Kleinbahn zu ungünstigist. Es ist klar, welche Forderungen dieser Zustand an das Kreisstrassennetz dieses Gebietesstellt. Aber auch ein Bahnanschluss von Kielce nach Szczuczin an der Weichsel würde bereitseine beträchtliche Lockerung der Verhältnisse bringen.D er Distrikt LublinNicht ganz so ungünstig sind die Verhältnisse trotz östlicherer Lage und geringerer Verkehrsbedürfnisseim Distrikt Lublin. Die Stadt ist infolge guter geographischer Lage seit langem dasZentrum eines grösseren Gebietes, was sieb auch früh auf das Verkehrsnetz auswirkte. Zuerstwar Lublin ebenfalls nur Durchgangsstation auf einer Diagonallinie Danzig— Warschau—Ukraine. Erst 1915 wurde die Verbindung mit dem Südwesten hergestellt. An der Buggrenzewerden die Linien fast durchwegs senkrecht, also gut geschnitten, nur die Verbindung Chelm—18
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mit Schlingwerk und Vögeln verzier
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und Byzanz also auch in diesem Fall
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des gleichen Portals. Diese, die Ho
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DER HANDEL DER STADT LEMBERG IM MIT
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Mehr als von diesen Männern, die i
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LEM BERG, U M 1390. M IR C Z A DER
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erhielt lediglich das Recht, in Pol
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DER HANDELLEIM M ITTELI N S T I T U
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Die Fortsetzung der Lemberger Stess
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