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10 Aktuellesverheimlichen, aber die Landesmedienanstaltenhaben es in der Vergangenheitdurch ihre effiziente Arbeitsstruktur fastimmer geschafft, Entscheidungen auchdann zu vermitteln und durchzusetzen,wenn nicht alle Medienanstalten hundertprozentigeinverstanden waren.Sitz der LfMin DüsseldorfEine zentrale (Bundes-)Medienanstalt, und dannnoch aus Steuergeldernfinanziert, widersprichtunserer Verfassung.INFOSAT: Wie sollen solche „internen“Konflikte künftig vermiedenwerden?Brautmeier: Natürlich ist es eines meinerZiele, dass wir im Fall Pro Sieben Sat 1doch noch zu einer gütlichen Lösunginnerhalb der Kollegenschaft kommen.A und O für etwaige weitere Fälle, dieein Streitpotenzial haben können, bleibtKommunikation. Und zwar vor allem frühzeitignach innen und dann aber auchnach außen.Mit dem Bundeskartellamthaben wir eine verbindlichereZusammenarbeitbereits vereinbart, mitder Bundesnetzagenturbereiten wir entsprechendeGespräche vor.INFOSAT: Kritiker der föderalenMedienaufsicht haben sich zuletzt füreine zentrale – möglicherweisesteuerfinanzierte – Medienaufsichtausgesprochen. Was halten Siedavon?Brautmeier: Nichts. Ich bin ein Anhängerdes Föderalismus, auch wenn er oftkompliziert ist. Unsere Vielfalt auch undgerade im Medienbereich verdanken wirdem Föderalismus. Eine zentrale (Bundes-)Medienanstalt,und dann noch ausSteuergeldern finanziert, widerspricht unsererVerfassung. Mit der Konzentrierungder bundesweiten Aufgaben in der neuenGeschäftsstelle in Berlin haben wir aberim Grunde so etwas wie eine zentraleMedienaufsicht, die, unterstützt durchdie im Regionalen verankerten Medienanstaltenmit ihrer vor Ort vorhandenenExpertise, wunderbar funktioniert. Wieman dies Modell letztendlich nennt, istfür mich zweitrangig. Wichtig ist für mich,dass wir die Aufgaben, die uns gestelltsind, mit Blick auf Effizienzsteigerung etc.vor der gesetzten Zeit erfüllt haben unddass diese Struktur mit der zentralen Anlaufstellein Berlin arbeitstechnisch schonnahezu reibungslos funktioniert. Dies habenwir in den letzten Monaten ja auchmehrfach unter Beweis gestellt.Ich bin ein Anhänger desFöderalismus, auch wenner oft kompliziert ist.INFOSAT: Welche weiteren Herausforderungenwollen Sie in Ihrer Amtszeitals DLM- und ZAK Vorsitzendermeistern?Brautmeier: Nach innen ist für michwichtig, die Zusammenarbeit und Geschlossenheitder Medienanstalten wiederzu verbessern. Nach außen geht esdarum, die Relevanz der Medienaufsichtfür das Funktionieren unseres deutschenMediensystems zu verdeutlichen.Die großen Herausforderungen, die unsdurch Digitalisierung und Konvergenztagtäglich beschert werden, bewältigenwir nur im Dialog mit der Politik und derBranche. Hier wird eine meiner Hauptaufgabenliegen.Das deutsche Mediensystemwird zu Recht weltweit gelobt.Ganz konkret geht es unter anderem darum,dass wir mit den anderen Agenturenund Institutionen, die rundfunkrechtlichrelevante Aufgaben haben, zu einer verbindlicherenZusammenarbeit kommen.Mit dem Bundeskartellamt haben wirdies bereits vereinbart, mit der Bundesnetzagenturbereiten wir entsprechendeGespräche vor.Ein weiterer Punkt: Ich würde gernedie großen Vorteile der deutschen gesellschaftlichverfassten und öffentlichorganisierten Medienaufsicht deutlichermachen. Wenn man sich Länder ansieht,in denen die Medienaufsicht zentralistischfunktioniert, dann bedeutetdies nicht unbedingt, dass wir in diesenLändern auch ein qualitativ besseresMediensystem haben; oftmals ganz imGegenteil. Das deutsche Mediensystemwird zu Recht weltweit gelobt, und ichbilde mir ein, dass die föderale Medienaufsichteinen kleinen Anteil an diesemschönen Befund hat.INFOSAT: Herr Dr. Brautmeier, vielenDank für das Gespräch.

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