88 Radio„Totgesagte leben länger“Welche Stellschrauben bei DAB+ noch nachzuziehen sind –Rückblick IRT-DigitalradiotagDass sich das Digitalradio in Deutschland auf einem guten Weg befindet, darin waren sich die Experten aufdem IRT-Digitalradiotag, der während der Tonmeistertagung in Köln stattfand, weitgehend einig. Dennochsind einige Stellschrauben nachzuziehen. Wo es noch Nachbesserungsbedarf gibt, erläutert INFOSAT in einemHintergrundreport.„Totgesagte leben länger“ – mit einemkernigen Zitat eröffnete Susanne Rath,Geschäftsfeldleiterin Online und Tonbeim Institut für Rundfunktechnik (IRT),den Digitalradio-Expertentag in Köln.Sie machte damit sofort deutlich, dassdie deutschen Digitalradio-Macher aufeine bewegte Geschichte zurückblicken(müssen): Der erste Anlauf mit „DAB classic“,der Anfang des Jahrtausends startete,war zum Scheitern verurteilt. „Daskam zu früh – die Displays waren nichtbezahlbar, es gab keinen Mehrwert fürden Hörer und keine echte Beteiligungder privaten Sender“, blickte RüdigerMalfeld, stellvertretender Direktor Produktionund Technik beim WDR, zurück.Andere SituationHeute, da ist sich Malfeld sicher, ergibtsich eine andere Situation. Programminnovationenwie der Fußballsender 90elf,sinnvolle Mehrwertdienste und nicht zuletztbessere Möglichkeiten beim Aufbaudes Netzes deuten auf eine bessere Zukunftfür das Digitalradio hin, diesmal imModus DAB+.Malfeld verwies darauf, dass die ARDeine Hybridstrategie verfolgt – sie alsoIP-basiertes Radio nicht als Gegensatz,sondern als Ergänzung zum digital-terrestrischenHörfunk versteht. Und dasseben auch das „alte“ analoge Radio indiesem Mix eine Rolle spielt: „Ich warnedavor, Dogmatismus walten zu lassen –der UKW-Tod ist Gott sei Dank aus demGesetz entfernt.“Deutschlandradiofür mittelfristigen UKW-AusstiegDass das Thema UKW-Abschaltung innerhalbdes öffentlich-rechtlichen Rundfunksdurchaus differenziert betrachtetwird, machte eine Wortmeldung von ChrisWeck klar. Er ist bei Deutschlandradiofür Technik und Infrastruktur zuständigund verdeutlichte, welch wichtige Rolledie Verbreitungskosten spielen. „Wir sindmittelfristig an einer UKW-Abschaltunginteressiert und könnten damit 70 Prozentder Verbreitungskosten einsparen“,erläuterte Weck.„Totgesagte leben länger“: Susanne Rath,Geschäftsfeldleiterin Online und Ton beim Institutfür Rundfunktechnik (IRT), erinnerte an die bewegteDigitalradio-Geschichte in Deutschland.WDR-Mann Rüdiger Malfeld wies darauf hin, dassdie ARD eine Hybridstrategie verfolgt – sie alsoIP-basiertes Radio nicht als Gegensatz, sondernals Ergänzung zum digital-terrestrischen Hörfunkversteht.BMW-Manager Bertram Hock forderte, dass beiDAB+ noch stärker in die Sendeleistung investiertwird. „Die Endgeräte müssen zu Hause funktionieren,der Indoor-Empfang muss verbessert werden.“INFOSAT 298 Januar 2013
Radio 89130 terrestrische Digitalradioprogrammein Deutschland„UKW war gestern“ ist denn auch Titeleiner neuen Kampagne, die Willi Schreiner,Projektleiter der „Initiative DigitalradioDeutschland“, in Köln präsentierte. „Wirsind auf einem sehr guten Weg“, betonteder 56-Jährige, der im Hauptberuf Chefdes privaten Senders Absolut Radio ist.Mittlerweile gebe es 130 Digitalradioprogrammein Deutschland über die Terrestrikzu empfangen, 117 davon regionalund 13 bundesweit. Dass sich insbesonderedas Deutschlandradio – gemeinsammit dem Sendenetzbetreiber MediaBroadcast – stark für das Digitalradioengagiert, steht außer Frage und wurdeauch von Schreiner besonders hervorgehoben.Allein 2012 kamen 19 neueDAB+-Senderstandorte hinzu, sechsweitere sind für 2013 geplant. Schreinermachte aber auch klar, dass für privateSender in den nächsten zwei, drei Jahrenkeine Einnahmen über den neuen Verbreitungswegzu erlösen seien.Handel muss Digitalradio-Geschäftals lukrativ entdeckenUm Digitalradio zum Erfolg zu führen,müsse nun der Fokus auf die Schulungder Verkäufer gelegt werden. „Der Handelmuss das Geschäft mit Digitalradiosals lukrativ entdecken“, sagte der Digitalradio-Experte.Ein wichtiger Aspektdabei sei, dass nun endlich eine Repeaterlösungfür die Verkaufsräume geschaffenwurde – und somit Digitalradio in denMärkten tatsächlich auch hörbar wird.Neben verstärkten Verkaufsanstrengungenspielt Schreiner zufolge auch dasThema Automotive eine entscheidendeSchlüsselrolle für DAB+; er ermuntertedie Autoindustrie, in Neuwagen Digitalradioempfängerzu integrieren.Größere Sendeleistung notwendigBei BMW ist dies ab Jahresbeginnserienmäßig der Fall – allerdings zunächstnur in Großbritannien. Ob und wann esdazu auch in Deutschland kommt, ließBertram Hock, Bereichsleiter Entertainmentbei BMW, noch offen. Seit 2010bietet der bayerische Autobauer seinenKäufern jedenfalls hierzulande DAB+-Autoradiosoptional an. Hock betonte, dasssich die DAB+-Abdeckung in Deutschlandhervorragend entwickelt habe unddie Broadcast-Methode ein wesentlichesElement für einen Autohersteller sei. „Digitalradioist sehr gut mobiltauglich, robustund energiesparend“, erläuterte er. Gleichzeitigforderte Hock aber auch, dass nochstärker in die Sendeleistung investiert wird.„Die Endgeräte müssen zu Hause funktionieren,der Indoor-Empfang muss verbessertwerden“, betonte der BMW-Manager.Aufklärung on air im HörfunkÄhnlich sah dies Carsten Friedrich, AutomotiveMarketing Manager beim britischenChip-Herstellers Frontier Silicon.„Radio muss verlässlich und überall verfügbarsein“, erklärte er. Friedrich forderteeinen möglichst breiten – und zwar auchEU-weiten – Ausbau der Digitalradio-Verbreitung.Zudem nahm er die Programmanbieterin die Pflicht: „Wichtig ist, dassSie darüber reden“, appellierte er an dieRadiosender, die Hörer noch mehr überDigitalradio aufzuklären.FazitGut 18 Monate nach dem Neustart istDigitalradio in Deutschland auf einemguten Weg, ein weiterer Ausbau desNetzes ist für 2013 vorgesehen (sieheauch Beiträge auf den folgenden Seiten).Gleichwohl gibt es noch einiges zu tun,nicht nur mit Blick auf Sendernetz undSendeleistung: So muss den Expertenzufolge der Handel das Thema Digitalradionoch aktiver anpacken, gleiches giltfür die Aufklärungsarbeit des ein oderanderen Radiosenders selbst – damitaus dem Radio der Zukunft schließlichein Radio der Gegenwart wird.
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