13.07.2015 Aufrufe

Balanceorientierte Arbeitszeit- und Dienstplangestaltung in der Pflege

Balanceorientierte Arbeitszeit- und Dienstplangestaltung in der Pflege

Balanceorientierte Arbeitszeit- und Dienstplangestaltung in der Pflege

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Expertise: <strong>Balanceorientierte</strong> <strong>Arbeitszeit</strong>- <strong>und</strong> <strong>Dienstplangestaltung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong>3. Branchenfokus <strong>Pflege</strong> – Bedeutung wächstProfessionelle <strong>Pflege</strong> wird <strong>in</strong> Deutschland im Krankenhaussektor, aber auch im ambulanten<strong>und</strong> im stationären <strong>Pflege</strong>bereich geleistet. <strong>Pflege</strong>berufe s<strong>in</strong>d „typisch“ weiblich – d.h. <strong>der</strong>Anteil <strong>der</strong> Frauen liegt im Allgeme<strong>in</strong>en im nicht approbierten Bereich deutlich über <strong>der</strong>Dreiviertelmarke. Bei auch <strong>in</strong> Zukunft steigendem Fachkräftebedarf stagniert jedoch die Zahl<strong>der</strong> Beschäftigten. Während die demografische Entwicklung im Gr<strong>und</strong>satz mehr Personalnotwendig macht, führen gleichzeitig die aktuellen Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen sowie Lohn- <strong>und</strong>Gehaltsgefüge eher zur Abwan<strong>der</strong>ung von Beschäftigten <strong>in</strong> an<strong>der</strong>e Bereiche. Nach e<strong>in</strong>em„Status-quo-Szenario“ des Instituts für Arbeitsmarkt- <strong>und</strong> Berufsforschung Nürnberg (IAB)steigt <strong>der</strong> Bedarf an <strong>Pflege</strong>vollkräften ausgehend vom Jahr 2005 bis 2025 um r<strong>und</strong> 27,3 %an.3.1. Boombranche <strong>Pflege</strong>Die Entwicklungen <strong>der</strong> pflegenden Dienstleistungen werden maßgeblich von <strong>der</strong>Verfügbarkeit qualifizierter Fachkräfte bestimmt. Dabei wird <strong>Pflege</strong> fast immer alsKostenfaktor gesehen.Der Wandel vom Kostentreiber zum Wachstumsmotor kann nur funktionieren, wenn auch <strong>in</strong>Zukunft genügend Fachkräfte zur Verfügung stehen. Das Darmstädter Forschungs<strong>in</strong>stitutWifOR <strong>und</strong> die Unternehmensberatung PricewaterhouseCoopers (PwC) haben <strong>in</strong> e<strong>in</strong>ergeme<strong>in</strong>samen Studie die Personalentwicklung <strong>in</strong> ambulanten sowie stationärenE<strong>in</strong>richtungen für ärztliches <strong>und</strong> nichtärztliches Personal analysiert. Ihr Fazit: Ohneentschlossene Kursän<strong>der</strong>ung wird <strong>der</strong> Fachkräftemangel zunehmen. 2030 werdenb<strong>und</strong>esweit m<strong>in</strong>destens 400.000 Vollzeitkräfte fehlen. Die PwC-Studie geht im schlimmstenFall von bis zu knapp e<strong>in</strong>er Million fehlenden Fachkräfte aus.Dabei ist <strong>der</strong> Fachkräftemangel schon heute im gesamten <strong>Pflege</strong>bereich deutlich spürbar.Die WifOR/PwC-Studie zeigt, dass es beson<strong>der</strong>s betroffene Regionen geben wird. InBrandenburg <strong>und</strong> Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz bleiben im Basis-Szenario <strong>der</strong> Expertenstudie im Jahr2030 r<strong>und</strong> 28,0 % <strong>der</strong> Stellen unbesetzt.3.2. Demografischer WandelBed<strong>in</strong>gt durch den demografischen Wandel steigt <strong>der</strong> Anteil älterer Menschen an <strong>der</strong>Gesamtbevölkerung. Lebensweisen <strong>und</strong> mediz<strong>in</strong>ische Versorgung tragen dazu bei, dasssich die durchschnittliche Lebensdauer erhöht. So nimmt die Zahl älterer Menschen zu,gleichzeitig wächst die Zahl <strong>Pflege</strong>bedürftiger. Alle<strong>in</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bevölkerungsgruppe <strong>der</strong> über 80-Jährigen wird e<strong>in</strong> Anstieg von r<strong>und</strong> 73,0 % auf 6,3 Millionen erwartet. Bis 2030 werden über28 Millionen Menschen <strong>in</strong> Deutschland 60 Jahre o<strong>der</strong> älter se<strong>in</strong> 18 . Für Berl<strong>in</strong> wird mit e<strong>in</strong>erZunahme <strong>der</strong> 65- bis unter 80-Jährigen um 14,0 % gerechnet. Die Zahl <strong>der</strong> über 80-Jährigensoll im gleichen Zeitraum sogar um 87,0 % steigen. 1918 Vgl. Initiative Neue Qualität <strong>der</strong> Arbeit (INQA), 200819 Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berl<strong>in</strong> (2009), S. 1717

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!