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Balanceorientierte Arbeitszeit- und Dienstplangestaltung in der Pflege

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Expertise: <strong>Balanceorientierte</strong> <strong>Arbeitszeit</strong>- <strong>und</strong> <strong>Dienstplangestaltung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong>1. Balanceorientierung – was bedeutet das?Lebensqualität <strong>und</strong> Leistungsfähigkeit mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> <strong>in</strong> E<strong>in</strong>klang zu br<strong>in</strong>gen, so lautet – aufe<strong>in</strong>e knappe Formel gebracht – e<strong>in</strong>e mögliche Def<strong>in</strong>ition für „Balanceorientierung“.Gr<strong>und</strong>lage ist dabei das Zusammenspiel mehrerer Lebensfaktoren:• Privatleben (private Lebenszeit, Aktivitäten mit <strong>und</strong> für Familie sowie Fre<strong>und</strong>e,Familienarbeit)• Berufsleben (Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen <strong>und</strong> -zeit, Karriere, Erfolge, Wertschätzung)• Selbst <strong>und</strong> Werte (Wie b<strong>in</strong> ich mit me<strong>in</strong>en Werten im E<strong>in</strong>klang?)• Kommunikation <strong>und</strong> Kooperation (Zusammenwirken mit An<strong>der</strong>en)• F<strong>in</strong>anzielle Sicherheit (Sicheres <strong>und</strong> auskömmliches E<strong>in</strong>kommen)• Ges<strong>und</strong>heit (psychische <strong>und</strong> physische Belastungen versus Ges<strong>und</strong>heitsför<strong>der</strong>ung)Balanceorientierung heißt, die betrieblichen Maßnahmen <strong>und</strong> <strong>in</strong>dividuelle Kompetenzenaufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong> zu beziehen sowie zu entwickeln, das Verhältnis von Arbeit <strong>und</strong> Leben <strong>in</strong> e<strong>in</strong>esozial nachhaltige Beziehung zu br<strong>in</strong>gen: <strong>Arbeitszeit</strong> <strong>und</strong> Lebenszeit, Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>und</strong>Ressourcen, Wertschätzung <strong>und</strong> Perspektiven, Verausgabung <strong>und</strong> Erholung sowie Quantität<strong>und</strong> Qualität von Arbeit.Die Vere<strong>in</strong>barkeit von Beruf <strong>und</strong> Privatleben ist <strong>in</strong> <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esrepublik e<strong>in</strong> viel diskutiertesThema. Insbeson<strong>der</strong>e die Situation berufstätiger Mütter wird als beson<strong>der</strong>sverbesserungswürdig angesehen. Die politische Debatte etwa bezüglich des Angebots anK<strong>in</strong><strong>der</strong>betreuungsplätzen (U3-Betreuung) o<strong>der</strong> auch das nach wie vor aktuelle Thema e<strong>in</strong>esBetreuungsgeldes für Eltern, die auf K<strong>in</strong><strong>der</strong>tagesstättenbetreuung verzichten, zielt lediglichauf die Spitze e<strong>in</strong>es Eisbergs: Laut e<strong>in</strong>er Studie des Instituts für Demoskopie Allensbach,Monitor Familienleben 2011, wird <strong>in</strong>sgesamt auf die Bedürfnisse von Familien zu wenigRücksicht genommen:• In <strong>der</strong> Arbeitswelt (sagen 65,0 % <strong>der</strong> Bevölkerung <strong>in</strong>sgesamt)• bei dem Angebot für K<strong>in</strong><strong>der</strong>betreuungsplätzen (54,0 %) 1Die Vere<strong>in</strong>barkeit bei<strong>der</strong> Lebensbereiche ist die Voraussetzung, um dauerhaft ges<strong>und</strong> mitsich <strong>und</strong> <strong>der</strong> Umwelt im E<strong>in</strong>klang zu stehen. Ohne diese Balance wird <strong>der</strong> Mensch auf Dauerpsychisch <strong>und</strong> physisch krank.»Work-Life-Balance bedeutet e<strong>in</strong>e neue, <strong>in</strong>telligente Verzahnung von Arbeits- <strong>und</strong>Privatleben vor dem H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> e<strong>in</strong>er verän<strong>der</strong>ten <strong>und</strong> sich dynamisch verän<strong>der</strong>ndenArbeits- <strong>und</strong> Lebenswelt. Betriebliche Work-Life-Balance-Maßnahmen zielen darauf ab,erfolgreiche Berufsbiografien unter Rücksichtnahme auf private, soziale, kulturelle <strong>und</strong>ges<strong>und</strong>heitliche Erfor<strong>der</strong>nisse zu ermöglichen.«B<strong>und</strong>esm<strong>in</strong>isterium für Familie, Senioren, Frauen <strong>und</strong> JugendE<strong>in</strong>e etwas weitergehende Betrachtung sieht den Menschen „nicht nur als Rollen- <strong>und</strong>Funktionsträger <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Arbeitswelt (...), son<strong>der</strong>n <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Lebens- <strong>und</strong> <strong>der</strong>Arbeitswelt. Die Rollen <strong>und</strong> Funktionen des Individuums <strong>in</strong> beiden Bereichen s<strong>in</strong>d somit nichtlosgelöst vone<strong>in</strong>an<strong>der</strong> zu betrachten, um e<strong>in</strong>e Balance zwischen beiden Bereichen1Vgl. Pfahl 2011, S. 32

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