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Balanceorientierte Arbeitszeit- und Dienstplangestaltung in der Pflege

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Expertise: <strong>Balanceorientierte</strong> <strong>Arbeitszeit</strong>- <strong>und</strong> <strong>Dienstplangestaltung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong>5. Anfor<strong>der</strong>ungen an die Dienstplan- <strong>und</strong> <strong>Arbeitszeit</strong>gestaltung<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong>5.1. Wünsche <strong>der</strong> BeschäftigtenMit Faktoren, die <strong>in</strong> ihrer Gesamtheit dazu beitragen, dass Beschäftigte nicht <strong>in</strong> an<strong>der</strong>eBereiche abwan<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> frühzeitig aus dem Beruf ausscheiden, befasst sich unter an<strong>der</strong>em<strong>der</strong> „DGB-Index Gute Arbeit 2009: Gute Arbeit aus Arbeitnehmersicht“ sowie die Studie„Arbeits<strong>in</strong>tensität <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>heitliche Belastungen aus <strong>der</strong> Sicht von Beschäftigten imGes<strong>und</strong>heits-, Sozial- <strong>und</strong> Erziehungswesen“ im Auftrag <strong>der</strong> ver.di-B<strong>und</strong>esverwaltung. Dabeiwurden unter Berücksichtigung <strong>der</strong> geschlechtsspezifischen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen –überproportional hoher Frauenanteil – die folgenden Faktoren für „Gute Arbeit“ <strong>in</strong> den Fokusgenommen:−−−−Lage <strong>und</strong> Dauer <strong>der</strong> <strong>Arbeitszeit</strong>Atypische BeschäftigungsverhältnisseZeit- <strong>und</strong> Term<strong>in</strong>druck aus Sicht <strong>der</strong> BeschäftigtenGes<strong>und</strong>heitliche Beschwerden von Beschäftigten5.2. <strong>Arbeitszeit</strong>Anhand <strong>der</strong> <strong>Arbeitszeit</strong>lage erfasst <strong>der</strong> Index „Gute Arbeit“, wann die Arbeit stattf<strong>in</strong>det. Vonbeson<strong>der</strong>em Interesse ist dabei die <strong>Arbeitszeit</strong> außerhalb <strong>der</strong> klassischen <strong>Arbeitszeit</strong>: Arbeitam Wochenende, Arbeit am Abend (zwischen 18 <strong>und</strong> 22 Uhr), Nachtarbeit (zwischen 22 <strong>und</strong>5 Uhr), Schichtarbeit, Arbeit nach Bedarf <strong>und</strong> völlig unregelmäßige Arbeit.Für die Mehrzahl <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong>berufe <strong>in</strong> Krankenhäusern <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>e<strong>in</strong>richtungen ist Wochenendarbeite<strong>in</strong> fester Bestandteil ihrer <strong>Arbeitszeit</strong>. Nachtarbeit (zwischen 22 <strong>und</strong> 5 Uhr)müssen <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e Krankenschwestern <strong>und</strong> -pfleger leisten. In diesen <strong>Pflege</strong>bereichens<strong>in</strong>d Zwei- bis Drei-Schicht-Systeme die berufliche Realität.Die Arbeit nach betrieblichem Bedarf ist mit 42,0 % weit verbreitet. Insbeson<strong>der</strong>eAltenpfleger<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> -pfleger s<strong>in</strong>d davon betroffen. Je<strong>der</strong> zweite Beschäftigte diesesBerufes beantwortete im DGB-Index „Gute Arbeit“ die Frage damit, dass sich se<strong>in</strong>e Arbeitnach dem betrieblichen Bedarf richte. Immer noch 14,0 % gaben an, dass die anfallendeArbeit „völlig unregelmäßig“ sei.Im Vergleich zur Gesamtheit <strong>der</strong> Beschäftigten s<strong>in</strong>d die <strong>Pflege</strong>berufe deutlich häufigerteilzeitgeprägt, da die überwiegend weiblichen Beschäftigten die Vere<strong>in</strong>barkeit von Familie<strong>und</strong> Beruf hier am ehesten realisieren könnten. Zwar handle es sich angesichts e<strong>in</strong>esdeutlich weniger vorhandenen Angebots an Vollzeitstellen faktisch um „Zwangsteilzeit“, dieüberproportionalen Teilzeitverträge führen <strong>in</strong>sgesamt jedoch zu e<strong>in</strong>er kürzerenwöchentlichen <strong>Arbeitszeit</strong>.23

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