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Balanceorientierte Arbeitszeit- und Dienstplangestaltung in der Pflege

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Expertise: <strong>Balanceorientierte</strong> <strong>Arbeitszeit</strong>- <strong>und</strong> <strong>Dienstplangestaltung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong>Der Index „Gute Arbeit“ befragte die Beschäftigten auch danach, welche Maßnahmen,Verän<strong>der</strong>ungen <strong>und</strong> E<strong>in</strong>flussmöglichkeiten aus Sicht <strong>der</strong> Beschäftigten geeignet seien, denTerm<strong>in</strong>- <strong>und</strong> Zeitdruck abzubauen. Entsprechend <strong>der</strong> am meisten genannten Ursache iste<strong>in</strong>e höhere Personalbemessung die häufigste genannte Maßnahme zur Beseitigung. Mite<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>schränkung: Im Ges<strong>und</strong>heitsdienst sieht mit über 54,0 % die Mehrheit <strong>der</strong> Befragtene<strong>in</strong>e klare Arbeitsorganisation <strong>und</strong> e<strong>in</strong> reibungsloser Ablauf als wirksamste Maßnahmean. Hier folgt die stärkere Personalbemessung erst an zweiter Stelle. Auffällig ist, dass demmitarbeiterseitigen E<strong>in</strong>fluss auf Arbeitsorganisation, Arbeitsmenge <strong>und</strong> <strong>Arbeitszeit</strong> amwenigsten zugetraut wird, das Problem Zeit- <strong>und</strong> Term<strong>in</strong>druck zu l<strong>in</strong><strong>der</strong>n.5.5. Ges<strong>und</strong>heitliche BeschwerdenWenn auch nicht im Mittelpunkt dieser Betrachtung, soll doch <strong>der</strong> Vollständigkeit halber dasThema Ges<strong>und</strong>heit am Arbeitsplatz nicht unerwähnt bleiben. So befragte <strong>der</strong> DGB-Indexerstmals auch zu ges<strong>und</strong>heitlichen Beschwerden <strong>der</strong> Beschäftigten im Zusammenhang mitihrer Arbeit. Im Ergebnis kam es zu e<strong>in</strong>er bedenklich langen Liste:−−−−−−Allgeme<strong>in</strong>e Müdigkeit, Mattigkeit o<strong>der</strong> ErschöpfungSchmerzen im unteren Rücken, im Nacken- <strong>und</strong> SchulterbereichKopfschmerzenNervosität o<strong>der</strong> ReizbarkeitNie<strong>der</strong>geschlagenheitNächtliche SchlafstörungenE<strong>in</strong>seitige körperliche Belastungen kamen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnen Berufen zu den psychischenBeschwerden h<strong>in</strong>zu, etwa Schmerzen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hüfte o<strong>der</strong> <strong>in</strong> den Knien. Schmerzen <strong>in</strong> Be<strong>in</strong>en<strong>und</strong> Füßen sowie Armen <strong>und</strong> Händen s<strong>in</strong>d bei Krankenschwestern <strong>und</strong> -pflegern sowie denAltenpfleger<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Altenpflegern häufig genannt.5.6. Handlungsmöglichkeiten <strong>der</strong> betrieblichen Akteur<strong>in</strong>nen <strong>und</strong>AkteureNeben dem aufmerksamen Blick auf die E<strong>in</strong>haltung gesetzlicher Regelungen <strong>und</strong> Tarifverträgehaben die Interessenvertretungen die Möglichkeit, Betriebsvere<strong>in</strong>barungen abzuschließen,wenn <strong>der</strong>en Sachverhalte nicht bereits <strong>in</strong> Tarifverträgen geregelt s<strong>in</strong>d (§77 Abs. 3BetrVG). Dabei s<strong>in</strong>d Betriebliche Vere<strong>in</strong>barungen Verhandlungsergebnisse, die Ausdruckvon Gestaltungsbedarf s<strong>in</strong>d. Sie s<strong>in</strong>d abhängig vom Kräfteverhältnis <strong>und</strong> <strong>der</strong> wirtschaftlichenLage des jeweiligen Unternehmens.Die Beschäftigten brauchen frühzeitig KlarheitDie Lage ihrer <strong>Arbeitszeit</strong> <strong>und</strong> entsprechende Erholungszeiten s<strong>in</strong>d so rechtzeitig bekannt zumachen, dass die Beschäftigten e<strong>in</strong> geregeltes Privatleben führen können. Der Gesetzgeberhat deshalb im §12, TzBfG e<strong>in</strong>e Frist von m<strong>in</strong>destens vier Tagen festgelegt, wenn <strong>der</strong>Arbeitsvertrag ausdrücklich „Arbeit auf Abruf“ vorsieht. Die Beteiligten s<strong>in</strong>d auf <strong>der</strong> sicherenSeite, wenn Mitarbeitervertretung <strong>und</strong> Unternehmer e<strong>in</strong>e Vere<strong>in</strong>barung zur (rechtzeitigen)Vorlage e<strong>in</strong>es Schichtplans geschlossen haben.25

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