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Synthese und Transformationen chiraler 2,3 ...

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III. Diskussion <strong>und</strong> Ergebnisse 31beobachten ist. Besonders markant unterscheidet sich zum Beispiel die Lage der Banden fürdie Carbonylvalenzschwingungen im IR. Findet man beim Hauptprodukt Wellenzahlen von1700 cm -1 (ν C=O, Lactam) <strong>und</strong> 1630 cm -1 (ν C=O, Formamid), die mit der Lage der Bandenbei den übrigen β-Hydroxyverbindungen 21 vergleichbar sind, so treten hier für dasNebenprodukt Banden bei 1735 cm -1 <strong>und</strong> 1690 cm -1 auf. Letztere entspricht dem für dasLactam erwarteten Wert. Dagegen kann die Absorption bei 1735 cm -1 nicht dem Formamidzugeordnet werden. Der Wert entspricht eher der Erwartung für einen Ester. Ebenso sindinsbesondere im1 H-NMR Unterschiede zu beobachten, die aus der bisher gutenÜbereinstimmung von Daten von vergleichbaren Verbindungen herausfallen. Einsignifikanter Shift des Formyl-Signals von 8.72 ppm auf 8.09 ppm ist besonders auffällig.Gewöhnlich liegen die Signale der N-Formyl-Gruppe an formylierten MMI-Derivaten beietwa 8.80 ppm. Dies legt eine Wanderung der Formylgruppe auf die Alkoholfunktion unterBildung eines Formylesters nahe. Auch für H-3 <strong>und</strong> H-17 tritt ein deutlicher Shift ein. Fürdas Hauptprodukt kann ein Signal bei 4.55 ppm über ein 1 H 13 C-COSY Experiment H-3 <strong>und</strong>ein Signal bei 3.75 ppm H-17 zugeordnet werden. Zusätzlich bestätigt werden kann dieZuordnung durch das Auftreten einer Kopplung zu der Hydroxygruppe für H-17. Für dasNebenprodukt treten die entsprechenden Signale bei 5.05 ppm <strong>und</strong> 3.61 ppm auf. Im Falleeiner Esterbildung ist für H-3 ein Hochfeldshift <strong>und</strong> für H-17 ein Tieffeldshift zu erwarten.Dementsprechend kann das Signal bei 5.05 ppm H-17 <strong>und</strong> das bei 3.61 ppm H-3 zugeordnetwerden. Diese Zuordnung konnte durch ein 1 H 13 C-COSY Experiment belegt werden.Ein weiteres Indiz für die N,O-Wanderung greift auf an späterer Stelle behandelteUmsetzungen zu Mesylaten vor. Für 21a,b <strong>und</strong> c gelingt die Reaktion mit Methansulfonylchloridfür beide Diastereomeren der im Gemisch eingesetzten β-Hydroxyverbindungen.Für die Produkte der Addition von Pivalaldehyd findet jedoch keine Reaktionbeider Komponenten statt. Das Nebenprodukt 22 bleibt unverändert zurück.Infolgedessen kann eine N,O-Wanderung der Formylgruppe während der Aldoladdition unterBildung des Esters 22 angenommen werden (Abb. III-15). Das entstehende Alkoholat-Aniongreift intramolekular die nahegelegene Carbonylfunktion an. Es entsteht möglicherweise eincyclisches Intermediat, [52] das unter Bildung des Esters <strong>und</strong> der freien Aminfunktion zerfällt.Über die Frage, warum sich der thermodynamisch gewöhnlich weniger stabile Ester bildet,kann nur spekuliert werden. Als Gr<strong>und</strong> vermutete auch Seebach, der am BMI diesesPhänomen der Schutzgruppenwanderung schon beobachtete, [53] stereoelektronische Effekte

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