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Das NABU-Schutzgebiet „Amphibienparadies Steinau-Marborn“

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WIE UNS DER BIEBER BEIM DUSCHEN HILFT<br />

In und um die Biberteiche gibt es<br />

ganze Lebensgemeinschaften, die von<br />

diesen kleinräumigen Strukturen abhängen.<br />

Wo ein Biberteich wächst, sterben<br />

Bäume und Landpflanzen ab. Totholz<br />

entsteht. Heute weiß man, welche<br />

wichtige Funktion Tothölzer in einem<br />

Gewässer erfüllen. Sie verändern die<br />

Strömung und schaffen Lebensräume<br />

unterschiedlicher Fließgeschwindigkeit<br />

im Gewässer. Mehr Licht gelangt zum<br />

Boden, die Gewässertemperatur steigt<br />

an. In Randbereichen entstehen neue<br />

Kleingewässer, die vom steigenden<br />

Grundwasserspiegel gespeist werden,<br />

zuerst ohne Anschluss an den Bachlauf.<br />

Zunächst fischfrei, sind sie daher<br />

ideale Lebens-und Fortpflanzungsstätte<br />

für Amphibien. Neue Pflanzengesellschaften<br />

stellen sich ein. Bei längeren<br />

Anstauungen treten Schilf, Rohrkolben<br />

und Pfeilkraut auf. Eisvogel, Schwarzstorch<br />

und Fischotter gesellen sich<br />

ebenso gerne in die vom Biber geschaffenen<br />

Auenbereiche wie später<br />

Teich- und Drosselrohrsänger, Rohrammer<br />

und Wasserralle.<br />

Der Rückgang an solchen Feuchtflächen<br />

durch das Entwässern von<br />

Flächen, die Begradigung von Flüssen<br />

und Bächen und die Versiegelung<br />

durch Straßen und Besiedlung haben<br />

die Hochwassergefährdung in den letzten<br />

100 Jahren stetig verschärft. Wo der<br />

Biber nun seinen Damm wieder bauen<br />

darf, werden natürliche Retentionsräume<br />

und Feuchtflächen wieder erschaffen,<br />

die unserer Umwelt ihre Dynamik wiedergeben.<br />

Denn eines haben die Biber<br />

und ihre Dämme mit dem Hochwasser<br />

gemeinsam: Sie sind nicht von Dauer,<br />

sie kommen und gehen.<br />

Je öfter jedoch der Biber in Zukunft<br />

seine Dämme bauen darf, umso seltener<br />

werden Hochwasserereignisse werden.<br />

Weil er eine Schlüsselrolle spielt<br />

in der Ökologie unserer Auen und Vorreiter<br />

sein darf für ein wiedergekehrtes<br />

Verständnis unserer Umwelt.<br />

Damit das Wasser aus der Dusche<br />

kommt und nicht im Keller steht …<br />

■<br />

Ältere und bereits vergriffene Ausgaben des Mitteilungsblattes werden demnächst<br />

für Sie auch im Internet als pdf-Dateien zum Herunterladen bereitgestellt.<br />

Besuchen Sie virtuell das Zentrum für Regionalgeschichte auf der Homepage des<br />

Main-Kinzig-Kreises (www.mkk.de).<br />

Falls Sie Autor des Mitteilungsblattes werden möchten, wenden Sie sich bitte per<br />

E-Mail an zfr@mkk.de.<br />

MKK · Mitteilungsblatt · Zentrum für Regionalgeschichte 34. Jahrgang · 2009

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