Das NABU-Schutzgebiet „Amphibienparadies Steinau-Marborn“
Das NABU-Schutzgebiet „Amphibienparadies Steinau-Marborn“
Das NABU-Schutzgebiet „Amphibienparadies Steinau-Marborn“
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
54<br />
DER DALLES – DORFMITTELPUNKT VON BIEBER<br />
Der Dalles – Dorfmittelpunkt von Bieber<br />
Siegfried Emmrich<br />
Der Kerbbaum auf dem Dalles vor der Zehntscheune um 1900. Rechts hinter<br />
den zwei Linden das alte Forstamt. Am linken Bildrand erkennt man die Fassade<br />
des Bergamts.<br />
Die durch Bieber führende Bundesstraße<br />
B276 durchquert den Spessart<br />
von Wirtheim nach Lohr am Main. Von<br />
Wiesen kommend trifft in Bieber die<br />
Kreisstraße K 889 auf die Bundesstraße<br />
B 276. Beide Straßen sind alte<br />
Verkehrswege, an deren Wegegabelung<br />
sich der Dorfmittelpunkt von Bieber<br />
bildete. Dieses Zentrum wird dominiert<br />
durch einen großen Platz, der<br />
Dalles genannt wird.<br />
Der Name „Dalles“ wurde vermutlich<br />
vom französischen Wort dalle für<br />
Platte abgeleitet. Der Name Dalles ist<br />
auch in Süd- und Rheinhessen ein<br />
häufig verwendeter Name für einen<br />
freien Platz, auf dem man sich trifft.<br />
Dort wie hier sind viele französische<br />
Wörter in die Umgangssprache eingeflossen.<br />
Noch heute gehen die Bieberer<br />
Bürger auf dem Trottoir und fahren auf<br />
der Chaussée.<br />
Nach heutigen Maßstäben muss<br />
man Bieber für das 19. Jahrhundert<br />
eine Stellung als „Oberzentrum“ zubilligen,<br />
da viele überregionale Einrichtungen<br />
hier beheimatet waren.<br />
Am Dalles hatten im 19. Jahrhundert<br />
drei Ämter ihren Verwaltungssitz.<br />
Es waren dies das Berg- und Forstamt<br />
sowie das Amtsgericht.<br />
Ferner waren in Bieber ein Hüttenund<br />
Rentamt (Finanzamt), zwei Pfarrämter<br />
und eine fürstlich Thurn und<br />
Taxische Posthalterei vorzufinden.<br />
<strong>Das</strong> alte Amtshaus aus kurhessischer<br />
Zeit, das mit Gefängnis und<br />
Scheune als Verwaltungszentrum angeordnet<br />
war, wurde 1866 durch ein<br />
repräsentatives Amtsgericht ersetzt.<br />
Es handelt sich hierbei um ein zweistöckiges,<br />
aus Sandstein errichtetes<br />
MKK · Mitteilungsblatt · Zentrum für Regionalgeschichte 34. Jahrgang · 2009