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Das NABU-Schutzgebiet „Amphibienparadies Steinau-Marborn“

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Gebäude, mit einer an der Giebelseite<br />

befindlichen Freitreppe.<br />

<strong>Das</strong> Gefängnis war rechtwinklig<br />

zum Amtsgerichtsgebäude angeordnet.<br />

Ebenfalls als zweigeschossiger Sandsteinbau<br />

errichtet, befanden sich drei<br />

Gefängniszellen und die Wohnung des<br />

Gerichtsdieners im Gebäude.<br />

Vor dem Amtsgericht befindet sich<br />

zwischen zwei Linden ein Denkmal<br />

zur Erinnerung an den deutsch-französischen<br />

Krieg von 1870/71. <strong>Das</strong> Denkmal<br />

wurde 1875 vom Kriegerverein<br />

Bieber errichtet.<br />

Auf den Grundmauern eines älteren<br />

Gebäudes wurde das Bergamt<br />

im Jahre 1821 erbaut. Es besteht aus<br />

einem massivem Erdgeschoss mit<br />

einem Fachwerkobergeschoß. Über der<br />

mittleren Achse besitzt es ein breites<br />

Zwerchhaus. Der Hauptbau ist als<br />

Walmdach, das Zwerchhaus als Satteldach<br />

ausgelegt.<br />

Nach Auflösung des Bergamts im<br />

Jahre 1875 durch den preußischen<br />

Staat, wurden die Bieberer Bergwerke<br />

unter die Aufsicht des Bergamtes<br />

Schmalkalden in Thüringen gestellt.<br />

Im Jahre 1855 kaufte der Kurhessische<br />

Staat ein ehemaliges Pfarrhaus in<br />

Bieber und richtete darin eine Forstdienstwohnung<br />

für den Revierverwalter<br />

und die Geschäftszimmer ein. <strong>Das</strong><br />

so entstandene Forstamt war ein zweistöckiges,<br />

langgestrecktes Fachwerkhaus<br />

mit einem mächtigen Walmdach<br />

und weiß geschindelter Fassade. Als<br />

Baujahr wird 1587 genannt.<br />

Einen zentralen Platz am Dalles<br />

nahm die Zehntscheune ein. Die Zehntscheune<br />

war in der Feudalzeit Sammelort<br />

für Naturalsteuern. Anfang<br />

des 20. Jahrhunderts wurde die<br />

Scheune auch an Bauern als Lager<br />

verpachtet.<br />

In wieweit die Zehntscheune auch<br />

als Kornmagazin diente, welches unter<br />

dem Bergmeister Johann Heinrich<br />

Canrinus 1742 errichtet wurde, ist nicht<br />

bekannt. Die Bediensteten des Bergbaus<br />

bezogen vom Kornmagazin, gegen<br />

einen geringen Lohnabzug, ihr Brotgetreide,<br />

so dass sie nicht Kornwucherern<br />

ausgeliefert waren. Die Einrichtung<br />

Der Dorfmittelpunkt Dalles im 19. Jahrhundert.<br />

bestand bis 1875, solange der Staat die<br />

Bieberer Bergwerke in eigener Regie<br />

betrieb.<br />

Die Zeiten, als sich die Bevölkerung<br />

am Dalles um den Kerbbaum versammelte,<br />

sind lange vorbei. Heute im 21.<br />

Jahrhundert hat sich das Dorfbild um<br />

den Dalles gewandelt.<br />

<strong>Das</strong> Amtsgericht Bieber wurde 1932<br />

aufgelöst und beherbergte anschließend<br />

das Forstamt. Seit der Auflösung<br />

des Forstamtsbezirkes Bieber, im Jahre<br />

1996, wird das Gebäude privat genutzt.<br />

<strong>Das</strong> Gefängnisgebäude diente von<br />

1986 bis 1997 als Forstmuseum. Seit<br />

2000 ist hier das Biebergrund-Museum<br />

untergebracht.<br />

Eine wechselhafte Geschichte weist<br />

das ehemalige Bergamtsgebäude auf.<br />

Von 1925 bis 1961 als katholisches<br />

Pfarrhaus genutzt, beherbergte es nach<br />

dem Zusammenschluss des Obergrundes<br />

mit den Orten Bieber, Roßbach,<br />

Lanzingen und, Breitenborn-Lützel zur<br />

Gemeinde Bieber im Jahre 1971 die<br />

DER DALLES – DORFMITTELPUNKT VON BIEBER<br />

Gemeindeverwaltung. Aus dieser Zeit<br />

stammt der heute noch gängige Name<br />

„Altes Rathaus“. Seit Bildung der Großgemeinde<br />

Biebergemünd im Jahre<br />

1974 ist hier nun die Außenstelle der<br />

Gemeindeverwaltung untergebracht.<br />

<strong>Das</strong> alte Forstamtsgebäude wurde<br />

in den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts<br />

abgerissen und an dieser<br />

Stelle ein Kindergraten errichtet.<br />

Am einstigen Standort der Zehntscheune<br />

steht heute ein Drogeriemarkt.<br />

■<br />

Quellenangabe:<br />

Festschrift 500 Jahre Bieberer Bergbau<br />

1494 –1994, Hrg. Gemeinde Biebergemünd –<br />

1994<br />

Festschrift 250 Jahre Forstamt Biebergemünd<br />

1736–1986<br />

10 Jahre Geschichtsverein Biebergemünd e.V.<br />

2009 · 34. Jahrgang MKK · Mitteilungsblatt · Zentrum für Regionalgeschichte<br />

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