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Das NABU-Schutzgebiet „Amphibienparadies Steinau-Marborn“

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DAS HANDWERK DER KORBMACHER IN DÖRNIGHEIM<br />

<strong>Das</strong> Haus der Korbmacher-Familie<br />

Scheerer in der Bahnhofstraße 17.<br />

Die Aufnahme entstand 1910.<br />

Kartoffel- und Obstkörbe für die Bauern<br />

hergestellt, aber auch Fischkörbe,<br />

Aalreusen, Flaschenkörbe mit und<br />

ohne Deckel und Wäschemahnen aus<br />

geschälter Weide. Zur Aufgabe von<br />

Peter Scheerer gehörte das Erneuern<br />

des Schwimmkorbes für die Boje im<br />

Main und der Signalkörbe für die<br />

Schifffahrt an der Mühlheimer<br />

Schleuse. Der Bedarf an Rückentragekörben,<br />

den Kiepen, und den ohne<br />

Bügel gearbeiteten Körben, in denen<br />

Frauen Lasten auf dem Kopf trugen,<br />

wurde nach der Jahrhundertwende<br />

immer geringer.<br />

Verpackungskörbe im Hof der Korbflechterei<br />

in der Bahnhofstraße.<br />

Wilhelm Scheerer unterwegs mit seinem Kuhgespann, mit dem die geschnittenen<br />

Weidenruten transportiert wurden.<br />

Die Arbeitsgrundlage für das Korbmacherhandwerk<br />

bildete die Weide.<br />

Regelmäßig zwischen November und<br />

März wurden die wild wachsenden<br />

Weidenbüsche auf dem etwa 3.000<br />

Quadratmeter großen gemeindeeigenen<br />

Gelände nördlich vom Bahnhof,<br />

dem heutigen Gewerbegebiet Nord, bis<br />

auf 50 Zentimeter Höhe geschnitten.<br />

Die zwei bis drei Fuhren Weidenruten<br />

konnten dann im Laufe des Jahres zur<br />

Verarbeitung von dem Lagerplatz an<br />

der Ecke der heutigen Zeppelinstraße<br />

und Bahnhofstraße abgeholt werden.<br />

Die Kopfweiden entlang des Mainufers<br />

Korbweiden am Main, aufgenommen 1992.<br />

wurden ebenfalls regelmäßig geschnitten.<br />

Ihre Ruten waren für die industrielle<br />

Fertigung jedoch nicht von Bedeutung.<br />

Sie dienten vielmehr der privaten<br />

Korbflechterei.<br />

Die Inflation machte auch vor den<br />

Korbmachern nicht halt. Die Geschäftsbücher<br />

belegen es. Am 25. Oktober 1923<br />

kosteten 100 Körbe 1.500 Milliarden<br />

Mark, das Stück zu 15 Milliarden Mark.<br />

Dem nachfolgenden wirtschaftlichen<br />

Aufschwung in den dreißiger Jahren<br />

setzte der Zweite Weltkrieg ein Ende.<br />

Eine Anfrage von Peter Scheerer an<br />

MKK · Mitteilungsblatt · Zentrum für Regionalgeschichte 34. Jahrgang · 2009

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