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11. - KOPS

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Weggefährten<br />

seI' Hinsicht hat das Auftreten neuer buddhistischer Schulen und Lehrrichtungen<br />

aus Japan, Tibet und Vietnam und das stärkere Engagement<br />

der Jugend sicherlich manche erfreuliche Kursänderung gebracht. In<br />

Österreich wurde sogar ein buddhistischer Religionsunterricht, ermöglicht<br />

durch die gesetztliehe Anerkennung des Buddhismus 1983, staatlich<br />

sanktioniert und gefördert.<br />

DI'. Klar war auch in anderer Hinsicht ein bemerkswertel' Mann.<br />

Obwohl er zeitlebens dem Theraväda-Buddhismus verpflichtet blieb, der<br />

vorherrschenden Lehrichtung in Deutschland der Zwischenkriegszeit,<br />

war er doch nie einem starren Dogmatismus verfallen. Sein Interesse galt<br />

stets auch anderen buddhistischen Richtungen. Am Shin-Buddhismus<br />

lobte er sein undogmatisches Auftreten in der Gesellschaft, sein Engagement<br />

für soziale Aufgaben und Ideen und seine durch kein starres<br />

monastisches Festhalten charakterisierte Hinwendung zu einem Laienbuddhismus.<br />

Die Schatten des 'kalten Krieges' lagen damals über Europa und wir<br />

Österreicher als die Östlichsten der Westlichen waren oft hautnah mit<br />

den Nöten und Problemen unserer buddhistischen Freunde in den Ländern<br />

des 'realen Sozialismus' konfrontiert. Oft besprach ich deren Situation<br />

mit D1'. Klar, den es oft aus beruflichen Gründen in osteuropäische<br />

Staaten führte. Ich erinnere mich besonders lebhaft eines Gesprächs, das<br />

wir an einem schönen Spätsommernachmittags auf der Festung Hohensalzburg<br />

führten. Besonders empört waren wir, daß einem 'Pionier' des<br />

polnischen Buddhismus [Wo Misiewicz, Teilnehmer der Konferenz 1974<br />

in London; HK], der bereits in Vorkriegspolen für die buddhistische<br />

Lehre tätig gewesen war, die Herausgabe eines Wörterbuches buddhistischer<br />

Päli-Termini verweigert wurde. Er hatte es abgelehnt, ein zwanzigseitiges<br />

VOIWOI't über die gesellschaftliche Bedeutung des Marxismus­<br />

Leninsmus zu verfassen.<br />

Rückblickend kann ich sagen, daß es trotz vi erle I' Mühen und<br />

Schwierigkeiten schöne Jahre waren, frei von jedem Dogmatismus einzelner<br />

buddhistischer Schulen und Persönlichkeiten, aber auch Jahre der<br />

Dankbarkeit, eine so wunderbare Botschaft wie die Lehre des Buddha<br />

vernommen zu haben.<br />

Max GlashofT: Ich erinnere mich<br />

Auf der Jahrestagung der Deutschen Buddhistischen Union (DBU) von<br />

1960 im Buddhistischen I-laus in Berlin-Frohnau wurde ich von Josef<br />

German Bauer gebeten, die Leitung der DBU zu übernehmen. Bauer<br />

war der damalige Sekretär und Leiter der DBU und auf seine Initiative<br />

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