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11. - KOPS

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Interview<br />

Interesses stehen, drohen die sich anbahnenden Kontakte in dem Genuß<br />

von Spezialitäten zu ersticken. Schlimm ist die furchtbar laute Musik bei<br />

ihren Festlichkeiten, denn die Lautstärke kann man bequem aufdrehen.<br />

Damit ist jede Unterhaltung unterbunden und diejenigen Thailänderinnen,<br />

die sehr schlecht Deutsch können, merken dann gar nicht, daß sie<br />

nicht 'sprechen können', weil ja die Anderen dann auch nicht mehr sprechen.<br />

So machte ich die merkwürdige Entdeckung, daß die begrüßenswerte<br />

Annäherung der Deutschen und Thai durch Kleinigkeiten zunichte<br />

gemacht werden kann.<br />

Man sollte unbedingt vermeiden, daß verschiedene Volksgruppen<br />

zusammen feiern. Dazu sind die ethnischen Gruppen viel zu unterschiedlich.<br />

Da ich seit mehr als 20 Jahren Kontakt zu Ausländern aus<br />

buddhistischen Ländern habe, kann ich das beurteilen. Verschiedene<br />

Völker können sich zwar gegenseitig tolerieren, es bestehen aber trotzdem<br />

große psychologische Unterschiede und gewisse Animositäten. Die<br />

Völker haben auch gar nicht das Bedürfnis, näher miteinander bekannt<br />

zu werden. Das muß man akzeptieren. Die Ausländer haben genug damit<br />

zu tun, sich auf die Deutschen einzustellen und damit 'fertig zu werden'.<br />

Sie wollen sich wirklich nicht mit zusätzlichen Problemen belasten.<br />

Eine Ausnahme bilden die Laoten, die in Deutschland nicht zahlreich<br />

sind. Sie sind den Thai so ähnlich, daß sie gut zueinander passen.<br />

Schon seit Jahren feiern sie im Raum I-Ieidelberg/Mannheim ihre Neujahrsfeste<br />

(Songkran) und das Licherfest (Loy Krathong) zusammen mit<br />

den Thai. Ihre Musikkapellen sind so ähnlich, daß man nicht weiß, spielen<br />

heute die Laoten oder die Thai.<br />

Bei den Thai und den Kambodschanern bestehen jedoch große kultut'elle<br />

und ethnische Unterschiede. Die Kambodschaner sind sehr stolz<br />

auf ihre ältere Kultur und wissen genau darüber Bescheid, daß die Thaischrift<br />

durch die ältere kambodscha nische Schrift beeinflußt worden ist<br />

und nicht etwa umgekehrt. Sie sind im Gegensatz zu den Thai auch echte<br />

politische Flüchtlinge. Da sie schon viele Jahre von ihrer angestammten<br />

Kultur, den Sitten und Gebräuchen der Heimat getrennt sind, halten sie<br />

um so mehr an ihrer alten Kultur und der buddhistischen Religion fest.<br />

Das kann man bei den Festen gut beoachten. Bei ihren Festlichkeiten,<br />

Neujahr und Lichterfest, kommen extra drei Mönche aus Frankreich, um<br />

den Feierlichkeiten einen religiösen Rahmen zu geben. Auf dieses<br />

buddhistische Ambiente wollen die Kambodschaner auf keinen Fall verzichten.<br />

Besonders beim Lichterfest im Oktober/Anfang November<br />

geben sie sich Mühe, ihre Tradition zu wahren. Tagsüber geben die kambodschanischen<br />

Mönche aus Frankreich Belehrungen; abends begibt<br />

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