11. - KOPS
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Intelview<br />
Was sehen Sie als wichtige Voraussetzung bz w. Schritte an, den Buddhismus<br />
angesichts der 'Modewelle' nicht zu sehr einer möglichen Verflachung auszusetzen?<br />
Zunächst muß sichergestellt werden, daß sich jeder in Deutschland über<br />
die Lehre des Buddha informieren kann. Auch diejenigen, die sich<br />
Buddhisten nennen, sollten es als Pflicht empfinden, sich weiterzubilden.<br />
Der Buddhismus ist schließlich keine Lehre, in die man wie in ein Wasserbecken<br />
einfach reinspringen und schwimmen kann. Und rein intellektuell<br />
geht das ohnehin nicht. Dazu gehören immer neue Anstrengungen,<br />
wobei die Ethik nur die Basis bildet. Die buddhistische Literatur, gute<br />
Pali-Übersetzungen - nicht nur die Sekundärliteratur - müßte jetzt und<br />
auch in Zukunft in den Buchhandlungen verfügbar sind. Früher gab es<br />
die gelbe Schriftel11'eihe von Christiani. Auch der Diederichs Verlag hat<br />
in seiner 'Gelben Reihe' manches buddhistische Buch veröffentlicht.<br />
Diese Bücher waren schon an ihrer gelben Farbe in der Auslage zu<br />
erkennen. Da wußte man immer gleich, das ist sicherlich ein buddhistisches<br />
Buch. Und deswegen ist ja auch die von mir unternommene Neuherausgabe<br />
von Dahlkes Dhammapäda gelb und nicht wie alle Bücher<br />
von Dahlke schwarz; diese Beerdigungsfarbe war nicht gut. Schon<br />
Anfang der 1930er Jahre stellten wir fest, dieses Dahlke-Buch sieht wie<br />
ein Gebets- oder Gesangbuch aus. Aber immerhin, weil der Inhalt so gut<br />
war, hat man das auch in Kauf genommen. Also, die Literatur müßte verfügbar<br />
sein. Das ist eben leider nicht der Fall. Denn die Dahlke-Bücher<br />
sind seit Jahrzehnten nicht zu haben. Das einzige ist eben der Nachdruck<br />
des Dhammapäda. Aber die ganzen Lehrreden, die Dahlke übersetzt hat,<br />
sind seit 1935 nicht mehr zu haben. Und das ist natürlich sehr bedauerlich.<br />
Da gibt es zwar andere Übersetzungen, aber ob sie an Dahlke<br />
herankommen, ist fraglich. 4<br />
Die Übersetzungen sind deshalb so wichtig, da es von größtem<br />
Interesse sein müßte zu fragen, was Buddha Säkyamuni wirklich gesagt<br />
und gelehrt hat. Mich hat es schon 1933 gewundert, daß der Indologe<br />
Ernst Waldschmidt sich ausgerechnet auf 'die Legende des Buddha' spezialisiert<br />
hatte. Natürlich kann man auch aus den latakas sehr viel Beleh-<br />
4)<br />
126<br />
In 2. Auflage liegt nun wieder vor P. Dahlke, Buddha. Auswahl aus dem Pälikanon,<br />
Wiesbaden: Fourier-Verlag 1995, 894 S.; es handelt sich um die Neuauflage<br />
von 49 von P. Dahlke übersetzten Lehrreden aus dem Sutta-Pi{aka, zuvor<br />
publiziert im Goldmann-Verlag, München, 3. Aufl. 1979 (mit Vorwort von<br />
M. Steinke/Tao Chün), auf der Vorlage der Originalausgabe in der Brandus'schen<br />
Verlagsbuchhandlung 1920.