11. - KOPS
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Lebensportrait<br />
es buddhistische Bestrebungen und Kreise. Zu de n Treffen im Hause<br />
Müller kamen auch jüdische Mitbürger; ohne hin war der Anteil ehemaliger<br />
Juden, die den Buddhismus als ne ue Lebensorientierung angenommen<br />
hatten, im Vergleich zum reichsweiten Proporz (1 %) signifikant<br />
überrepräse ntiert. Dem Breslauer Kreis gehörte auch Walter Tausk<br />
(1890-1941) an, Autor des Breslauer Tagebuch 1933-1940 (Berlin: Siedler<br />
Verlag 1988). Tausk, als Jude geboren und dann zum Buddhismus übergetreten,<br />
wurde ebenso wie 800 weitere Jude n Breslaus im November<br />
1941 ins litauische Ghetto von Kowno deportiert und dort erschossen.<br />
Private buddhistische Z irkel wie eben solche in Breslau spielten für<br />
den Buddhismus in Deutschland während der 1930er Jahre, aber auch<br />
später bis in die Gegenwart hinein, eine große Rolle. Vor 1955 gab es<br />
keine zentrale Organisation oder einen Dachverband, der die verschiedenen<br />
Gesellschaften und Einzelpersone n untereinander verbunden<br />
hätte. Der brieflich e Kontakt und gegenseitige Besuche bildeten das<br />
Kommunikationsband. Klar traf sich am 28. März 1933 im Liegnitzer<br />
'Cafe Hoppe' erstmals mit Müller. Als ein hervorragender Kenner<br />
buddhistischer Philosophie und des chinesischen Buddhismus führte der<br />
damals 34-jährige Müller den Oberschüle r Klar in die buddhistische Literatur<br />
ein und kümmerte sich um den jungen Buddhisten. Da Klars<br />
Heimatstadt Goldberg etwa 100 km von Breslau entfernt war, konnte<br />
Klar jedoch nur ein- bis zweimal im Jahr an de n Treffen in der Wohnung<br />
Mülle rs teilne hme n. Doch man traf sich wiederholt in Liegnitz, wenn<br />
Müller dort zu Verwandte nbesuche n war (siehe de n Be itrag unter II. 2).<br />
Außer dem Kontakt zu Arno Mülle r in Schlesien sollte für Klar de r<br />
buddhistische Kreis der Dahlke-Freunde in Berlin präge nd werden. Bertha<br />
Dahlke lud Helmut Klar im Juli 1933 nach We nningstedt auf Sylt ein.<br />
Auf Sylt hatten die E lte rn der Dahlke Geschwister ein Ferienhaus; dort,<br />
und später im eigens erbauten 'Bibliotheks-Haus', hatte Paul Dahlke<br />
oftmals seine Ferien verbracht. Klar wohnte für einige Tage in Paul<br />
Dahlkes ehemaligem Sommerdomizil, einem kleinen, spartanisch eingerichte<br />
te n Flachdach-Haus. Selbstverständlich suchte Klar auch das<br />
buddhistische Denkmal in der Heide, nördlich von Braderup, auf. De n<br />
buddhistische n Gedenkstein hatte Paul Dahlke 1927 errichtet, zu Ehren<br />
Buddhas, wie der Messinginschrift "Namo Buddhäya" zu entnehmen war<br />
(siehe den Beitrag unter TI. 1).<br />
Von Sylt aus begleitete Klar Bertha Dahlke nach Berlin, in das<br />
Buddhistische Haus Frohnau. Dort begegnete Klar erstmals leibhaftig<br />
ein em buddhistische n Mönch, es war Bhikkhu Ananda Kausalyayäna von<br />
der 'Mahäbodhi Society of Calcutta'. Mit di esem bescheidenen, gebilde-<br />
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