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11. - KOPS

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Zeitgeschichte des Buddhismus<br />

Ein weiterer Vorteil des gedruckten Wortes gegenüber dem gesprochenen<br />

besteht darin, daß Bücher und Zeitschriften optischer leichter zu<br />

überblicken sind und übersichtlich gegliedert werden können. Vor allem<br />

hat der Leser die Möglichkeit, schwierige Stellen nochmals zu lesen. Auf<br />

die Zweckmäßigkeit von Wiederholungen wurde gerade von Dahlke<br />

immer wieder hingewiesen.<br />

Dahlke, der im wahrsten Sinne des Wortes ein 'Leben für die Lehre'<br />

geführt hat, erkannte aber auch frühzeitig, daß eine literarische Tätigkeit<br />

allein nicht genügt, um Europa einen wirkungsvollen und nachhaltigen<br />

Eindruck vom Buddhismus zu vermitteln.ln seiner Zeitschrift Brockensammlung<br />

bemerkte er (1925, S. 84): "In unserem papiernen und schreibseligen<br />

Zeitalter hat ein literarisches Erzeugnis zu wenig Wert und<br />

Anziehungskraft. Das Bedürfnis nach einem örtlichen Mittelpunkt<br />

machte sich (zu Beginn der zwanziger Jahre) immer fühlbarer."<br />

So war die Errichtung des 'Buddhistischen Hauses' eine echte Notwendigkeit<br />

für jemanden, dem es ernst war, die Lehre des Buddha in<br />

Europa zu verkünden. Unter großen finanziellen Opfern erwarb Dahlke<br />

in Berlin-Frohnau ein herrliches, hügeliges Waldgelände von 30.600 qm<br />

Grundfläche, das mit hohen Kiefern und Buschwerk bestanden ist. Hier<br />

kann man auch innerhalb der Großstadt Ruhe finden. Der Straßenlärm<br />

ist weitgehend gedämpft und der Duft nach dem Harz der Föhren erfüllt<br />

die Luft. Wenn irgendwo in einer Großstadt, dann waren hier die Voraussetzungen<br />

für Entspannung und Meditation gegeben. Dahlke konnte<br />

in der damaligen Hauptstadt Deutschlands keinen besseren Platz finden -<br />

einsam und doch in einer halben Stunde Bahnfahrt bequem zu erreichen.<br />

Im August 1924 war das Hauptgebäude fertiggestellt und konnte von<br />

Dahlke und einigen engsten Schülern bezogen werden. Durch die Pforte,<br />

die den Toren des Dagoba von Safichi nachgebildet ist, tritt man ein und<br />

steigt eine steile Treppe zum dreistöckigen Haupthaus empor, das auf<br />

dem höchsten Hügel dieser Gegend errichtet worden ist. Die Treppe<br />

besteht aus unregelmäßig und roh behauenen Steinen, die ein hastiges,<br />

unkonzentriertes Hinaufeilen verhindern. Aufmerksam und gesammelt<br />

soll der Besucher das 'Buddhistische I-laus' betreten.<br />

Das Haupthaus enthält in jedem Stockwerk eine große Diele,<br />

Wohnräume, Küche, Vorratsräume und im mittleren Stockwerk die<br />

Bibliothek. An das Haupthaus schließt sich ein Tempel an mit einem geschwungenen<br />

Dach im ostasiatischen Baustil. Etwas abseits im Wald<br />

steht das 'Ceylon-Haus'. Sein Wiederaufbau als Meditationszentrum<br />

wurde im Mai 1974 abgeschlossen.<br />

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