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11. - KOPS

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Ausländerfeindlichkeit gegen Thailänderinnen<br />

essierte den 'freundlichen' Beamten jedoch wenig und aufgrund der<br />

augenscheinlich nicht gegebenen Verfügbarkeit hatte er das Arbeitslosengeld<br />

nicht bewilligt. Erst mit Hilfe eines Rechtsanwalts konnte Nitaya<br />

L. die Auszahlung der zustehenden Gelder rückwirkend erstreiten.<br />

Aufgrund solch behördlicher 'Freundlichkeiten' rät Helmut Klar, daß<br />

sich jede neuankommende Thailänderin zumindest ansatzweise mit der<br />

rechtlichen Lage in der Bundesrepublik befaßt. Glücklicherweise liegt<br />

dazu eine kleine Rechtsfibel auf Thailändisch vor, die von einer Thailänderin,<br />

Frau Wagner, ersteHt wurde: Das Recht der Thailänder in<br />

Deutschland. Die Druckschrift befaßt sich mit der gesamten Ausländerproblematik<br />

wie Aufenthaltserlaubnis, Arbeitserlaubnis und Eherecht.<br />

Kontakt- bzw. Vertriebsadresse: Kontaktkreis 'Saisampan' (Frau Kessler),<br />

Römerstr. 7, 76879 Hochstadt. Auch ein Lehrbuch zum Erwerb des<br />

Führerscheins Klasse 3, mit Sprachtest-Bogen, liegt vor.<br />

In deutschen Behörden- und Krankenhaus-'Mühlen'<br />

Die Wichtigkeit von ansatzweiser Kenntnis von Grundrechten und<br />

einzuhaltenden Schranken von administrativer Seite zeigt ein weiteres<br />

Beispiel auf: Kurz vor Ostern 1993 wurde die arbeitslose Warunee B. von<br />

ihrem Hausarzt ohne Angabe einer stichhaltigen Diagnose in das Klinikum<br />

der Stadt K. überwiesen. Beschwerden hatte sie zwar nicht, aber<br />

großes Vertrauen zu ihrem Arzt. Die Ärztin in der Aufnahme konnte ihr<br />

ebenfaHs nicht mitteilen, weswegen sie ins Krankenhaus aufgenommen<br />

werden mußte. "Die Kosten für den Pflegesatz und die Behandlung<br />

übernimmt das Sozialamt", versicherte die Ärztin.<br />

Doch auch nach mehreren Tagen Aufenthalt erhielt sie immer noch<br />

keine Antwort, weshalb sie denn nun im Krankenhaus sein müsse. Die<br />

jungen Ärzte, die zur Ausbildung im Klinikum waren, wußten es offenbar<br />

auch nicht so recht. So folgte eine Untersuchung der nächsten. Die<br />

Ungewißheit, warum sie ins Krankenhaus gekommen war, beunruhigte<br />

Warunee B. Doch die Jungärzte, denen es um die Osterzeit wohl an<br />

geeigneten 'Untersuchungsfällen' mangelte, betonten immer wieder:<br />

"Wir wissen nicht was Sie haben, wir müssen weiter untersuchen". Zu<br />

aHem Überfluß wurde sie auch gynäkologisch gründlich von den auszubildenden<br />

Ärtzen untersucht, was auf einer 'Inneren Abteilung' nicht<br />

üblich ist. Dazu hätte sie auf die gynäkologische Abteilung überwiesen<br />

werden müssen. Die ahnungslose, schüchterne Thai ließ die Untersuchungen<br />

über sich ergehen.<br />

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