IRRGEISTER - Verein für Natur
IRRGEISTER - Verein für Natur
IRRGEISTER - Verein für Natur
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Vertikale Verbreitung: 1m – 2390 m<br />
Alle Angaben aus: SEBALD ET AL. (1998)<br />
Schutz- und Pfl egemaßnahmen:<br />
Es handelt sich sowohl in Deutschland als auch<br />
in NRW um eine Rote-Liste-3-Art.<br />
Schutz durch Erhaltung der Standorte.<br />
Kleinblättrige Stendelwurz (Epipactis microphylla)<br />
Aussehen:<br />
microphylla = kleinblättrig, mehr braucht man<br />
zur Unterscheidung von anderen Epipactis-Arten<br />
nicht zu wissen. Die Stängelblätter sind nur<br />
bis 1,5 cm breit und bis 5,5 cm lang. Außerdem<br />
ist der Stängel graufi lzig behaart.<br />
Die Blüten sollen nach Nelken duften, was ich<br />
vor meinem Besuch leider nicht gelesen hatte.<br />
So vergaß ich das Schnuppern. Bei SEBALD<br />
ET AL. (1998), S. 307 steht allerdings „wohlriechend“<br />
und an anderer Stelle „vanilleartig“<br />
Kleinblättriger Stendelwurz Fotos: R. Götte<br />
<strong>IRRGEISTER</strong> 2010<br />
Bestäubung, Befruchtung, Vermehrung:<br />
Wie E. helleborine.<br />
Blütezeit: Mitte Juni bis Ende Juli<br />
37<br />
Biotop<br />
Wie E. atrorubens ist auch E. microphylla<br />
kalkliebend. Das im HSK bekannte Vorkommen<br />
liegt in einem Kalk-Buchenwald.<br />
Vorkommen im HSK:<br />
Drei Standorte sind <strong>für</strong> den HSK bei Marsberg<br />
bekannt. Erste Erwähnung: 1986 durch Rogge<br />
(aus GÖTTE, R. (2007)<br />
Einen dieser Standorte durfte ich im Juli 2010<br />
selber kennen lernen. Um einen Artikel wie diesen<br />
zu schreiben, braucht man ab und zu eine<br />
Motivation. Und außerdem benötigten wir auch<br />
noch Fotos <strong>für</strong> diesen Artikel. Also machten<br />
Richard Götte und ich uns Ende Juni 2010 auf,<br />
um einen ihm bekannten Standort aufzusuchen.<br />
Fast Fehlanzeige. Die Pfl anzen waren zwar da,<br />
aber die Blüten noch nicht.<br />
Also starteten wir 14 Tage später einen zweiten<br />
Versuch. Die Pfl anzen waren verblüht!! Doch<br />
glücklicherweise fanden wir auf der anderen<br />
Seite des Weges noch eine weitere Gruppe, die<br />
optimal blühte. Der Abstieg dorthin war nicht<br />
einfach in dem rutschigen trockenen Laub.<br />
Nachdem Richards Rucksack und sein ebenso<br />
heruntergerolltes Stativ von ihm wieder hochgeholt<br />
worden waren, konnte er die hier gezeigten<br />
Fotos machen. Unterdessen rutschte ich absolut<br />
ungewünscht auf dem Hosenboden bis zum<br />
nächsten Querweg hinunter. Ich hätte nicht gedacht,<br />
dass ich mal bei Marsberg in „Bergnot“<br />
geraten würde. Hose dreckig und kaputt, aber<br />
sonst sehr zufrieden fuhr ich mit Richard wieder<br />
Richtung Brilon.<br />
Interessant fand ich, dass bei den Orchideen<br />
unterhalb des Weges weit und breit keine andere<br />
Bodenvegetation war. (Kein Grasbüschel,<br />
an dem man sich hätte festklammern können.)<br />
Direkt am Weg standen allerdings des öfteren<br />
Exemplare von Cephalanthera damasonium,<br />
dem Weißen Waldvögelein. Wahrscheinlich<br />
wird diese Art dort nicht von Spaziergängern<br />
(mit Hunden) beeinträchtigt. Vielleicht werden<br />
die dort relativ kleinen Pfl anzen gar nicht wahrgenommen.