IRRGEISTER - Verein für Natur
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48 <strong>IRRGEISTER</strong> 2010<br />
LIFE+ - Projekt Möhneaue<br />
Mehr Dynamik und Vielfalt <strong>für</strong> die Möhne und ihre Aue<br />
Die ökologische Verbesserung der Möhne und ihrer Aue oberhalb des Möhne-Stausees ist Ziel eines<br />
kreisübergreifenden LIFE+ Projektes, das seit Anfang 2010 unter der Leitung des Kreises Soest<br />
durchgeführt wird. Das zur Hälfte von der EU fi nanzierte <strong>Natur</strong>schutzprojekt will in fünf Jahren<br />
einen wesentlichen Beitrag <strong>für</strong> den Erhalt und die Wiederherstellung der Artenvielfalt entlang des<br />
Flusses leisten.<br />
Das europäische Finanzierungsinstrument LIFE unterstützt Projekte, die sich dem Erhalt<br />
der natürlichen Lebensräume sowie der Tier- und Pfl anzenwelt in NATURA-2000-Gebieten<br />
widmen. Im Mittelpunkt dieser Förderung stehen die Lebensraumtypen und „Anhangs-Arten“<br />
der FFH- und Vogelschutzrichtlinien. Die EU fördert diese Projekte zu 50%,<br />
die andere Hälfte wird im Fall des Möhne-Projekts vom Träger (Kreis Soest) und den<br />
Projektpartnern Hochsauerlandkreis, Arbeitsgemeinschaft Bio-logischer Umweltschutz<br />
im Kreis Soest (ABU), <strong>Natur</strong>schutzzentrum – Biologische Station – Hochsauerlandkreis<br />
und Landschafts-Informations-Zentrum Wasser und Wald Möhnesee (LIZ) aufgebracht.<br />
Ausgangszustand und Handlungsbedarf<br />
Ein Anlass <strong>für</strong> die Beantragung des LIFE+ Projekts<br />
durch den Kreis Soest im Jahr 2008 sind<br />
die Anforderungen der EU-Wasserrahmen-<br />
Richtlinie zur Fließgewässer-Renaturierung. Im<br />
LIFE-Projektgebiet kann der FFH-Lebensraumtyp<br />
„Fließgewässer mit Unterwasservegetation“<br />
mit Hilfe der EU-Cofi nanzierung im Sinne der<br />
Richtlinie optimiert werden. In den Talabschnitten<br />
dazwischen, außerhalb der FFH-Gebiete,<br />
werden ergänzend Renaturierungen mit anderen<br />
Mitteln bestritten.<br />
Durch Begradigungen und Verlegungen an den<br />
Talrand hat die Möhne viel von ihrer Laufl änge<br />
eingebüßt. Damit gingen wesentliche Strukturen<br />
eines natürlichen Fließgewässers verloren. Auch<br />
zufl ießende Nebenbäche sind in der Aue meist<br />
schnurge-rade und grabenartig ausgebaut. Die<br />
begradigten Gewässer haben sich durch Sohlerosion<br />
deutlich eingetieft, sodass sie bei mittleren<br />
Hochwässern heute kaum mehr über die<br />
Ufer treten. So sind Fließgewässer und Aue heute<br />
weitgehend voneinander entkoppelt. Querbauwerke<br />
wie Mühlenwehre behindern den natürlichen<br />
Sediment-Transport sowie das Wandern<br />
von Fischen und anderen Gewässerbewohnern.