ngg-BW-Streik-1991-Brauereien.pdf
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Dienstag, 12. November <strong>1991</strong><br />
Nummer261<br />
Warnstreik der Münster-Brauer<br />
120 Mitarbeiter legen für eine Stunde die Arbeit nieder<br />
Ulm (jtw).<br />
Mit einem Warnstreik haben die Beschäftigten<br />
der Ulmer Münsterbrauerei am gestrigen<br />
Montag auf das ihrer Meinung nach vollkommen<br />
unzureichende Angebot dyr Arbeitgeber<br />
reagiert. die Löhne der Beschäftigten in den<br />
<strong>Brauereien</strong> lediglich um 6,5 Prozent anzuheben.<br />
Nahezu 120 Angehörige der Ulmer<br />
Brauerei folgten im Anschluß an eine Betriebsversammlung<br />
dem Aufruf der Gewerkschaft<br />
Nahrung-Genuß-Gaststätten in einen<br />
einstündigen Ausstand zu treten . .<br />
"Die Bereitschaft in den Arbeitskampf zu<br />
treten, ist unter den Brauern derzeit recht<br />
hoch", zeigt sich Siegfried Wachholz von der<br />
Gewerkschaft NGG sicher. "Elf Prozent mehr<br />
Lohn wollen die Beschäftigten in der Verhandlungsrunde<br />
am kommenden Montag von den<br />
Arbeitgebern erreichen, sonst wolle man zur<br />
Urabstimmung schreiten", stellte Wachholz<br />
unmißverständlich klar.<br />
Der <strong>Streik</strong> in Ulm. der Bestandteil bundesweiter<br />
<strong>Streik</strong>aktionen ist, wurde von einem<br />
Großteil der Beschäftigten mitgetragen. Um 8<br />
Uhr versammelten sich die <strong>Streik</strong>enden vor<br />
dem Haupteingang der Brauerei. In der vorangegangenen<br />
Betriebsversammlung hatte der<br />
Landesbezirksvorsitzende der NGG, Helmut<br />
Berger, noch einmal den derzeitigen Stand der<br />
Tarifverhandlungen geschildert. Anschließend<br />
waren, nach den Worten von Ernst Maier, Mitglied<br />
der Tarifkommission, nahezu 80 Prozent<br />
der Anwesenden vor das Werkstor gezogen,<br />
um ihre Forderungen noch ei nmal anzumelden.<br />
Um den Hals trugen sie Transparente auf<br />
denen "Wir streiken'' und "Wir fordern elf Prozent<br />
mehr Lohn zu lesen war.<br />
Ihre Forderungen begründen die Beschäftigten<br />
mit der guten wirtschaftlichen Situation<br />
der <strong>Brauereien</strong>.Zudem verwiesen sie auf die<br />
hohe Preissteigerungsrate und einen Nachholbedarf<br />
der aus der immerhin dreijährigen Laufzeit<br />
des derzeit noch gültigen Tarifvertrages.<br />
"Wenn unsere Forderungen nicht erfüllt werden,<br />
dann werden wir streiken", stellten die<br />
versammelten Mitarbeiter der Münsterbrauerei<br />
unisono fest.<br />
Rund 120 Mitarbeiter der Ulmer Münster Brauerei traten gestern eine Stunde lang in Warnstreik.<br />
Sie wollten damit die Tarifforderungen der Gewerkschaft NGG für die laufenden Tarifverhandlungen<br />
unte rstützen.<br />
Bild: jürgen Widmer