ngg-BW-Streik-1991-Brauereien.pdf
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Seite 33 I Freitag, 29. November <strong>1991</strong><br />
Haller Löwenbrauerei:<br />
Mitarbeiter sind für<br />
Kampfmaßnahmen<br />
SCHWÄBISCH HALL (jöh). Die Mitarbeiter<br />
der Löwenbrauerei in Schwäbisch<br />
Hall sind für Kampfmaßnahmen.<br />
Bei der Urabstimmung<br />
am Dienstag haben sich 1 00 Prozent<br />
der gewerkschaftlich organisierten<br />
Beschäftigten für einen <strong>Streik</strong> ausgesprochen.<br />
Allerdings, so der Geschäftsführer<br />
der Gewerkschaft Nahrung-Gerruß-<br />
Gaststätten (NGG) in Heilbronn,<br />
Helmut Müller, werde die Löwenbrauerei<br />
erst "in die zweite Phase<br />
einbezogen" - dann nämlich, wenn<br />
die Arbeitgeber nicht signalisierten,<br />
daß sie weiterverhandeln würden.<br />
Bereits heute, Freitag, soll in fünf<br />
<strong>Brauereien</strong>, vor allem im Stuttgarter<br />
Raum. der <strong>Streik</strong> losgehen. Am Montag<br />
würden weitere acht Betriebe in<br />
Baden-Württemberg folgen.<br />
Anlaß für den Arbeitskampf sind<br />
die gescheiterten Lohnverhandlungen.<br />
Die Gewerkschaft hatte<br />
Lohnerhöhungen von elf Prozent<br />
gefordert, während die Arbeitgeber<br />
zuletzt sieben Prozent geboten hatten.<br />
Bei der landesweiten Urabstimmung<br />
haben sich nach Angaben der<br />
NGG 92 Prozent der Beschäftigten<br />
für einen unbefristeten <strong>Streik</strong> aU3-<br />
gesprochen. Die gewerkschaftlich<br />
organisierten Kollegen der Löwenbrauerei<br />
waren bei der Abstimmung,<br />
die von Gewerkschaftssekretär<br />
Cuno Hägele durchgeführt<br />
wurde, sogar geschlossen für<br />
. Kampfmaßnahmen. Die Wahlbeteiligung<br />
bei der Löwenbrauerei<br />
lag bei 90 Prozent, betonte Helmut<br />
Müller.<br />
<strong>Brauereien</strong> drehen die Hähne zu<br />
Vier baden-württembergische Betriebe werden bestreikt<br />
Stuttgart. (lsw/ AP) In vier baden-württembergischen<br />
<strong>Brauereien</strong> wurden am Freitag<br />
die ., Bierhähne zugedreht": Nach Angaben<br />
der Gewerkschaft Nahrung-Genuß-Gaststätten<br />
(NSG) legten mit Beginn der Frühschicht<br />
rund 1000 Beschäftigte in Stuttgart<br />
und Mannheim die Arbeit nieder. Die Arbeitgeber<br />
sprachen von etwa 850 <strong>Streik</strong>enden.<br />
Uh ereinstimmend teilten beide Tarifparteien<br />
mit, in den vier Betrieben werde weder produziert<br />
noch ausgeliefert. Lediglich ein Notdienst<br />
warte die Anlagen, die sonst beschädigt<br />
werden könnten. Beschäftigte der drei<br />
Stuttgarter <strong>Brauereien</strong> Dinkelacker, Hofbräu<br />
und Schwabenbräu sowie der Eichbaum-<br />
Brauerei in Mannheim gingeiJ. in den Ausstand.<br />
Trotz der Arbeitsniederlegungen sei mit<br />
Engpässen in der Bierbelieferung vorerst<br />
noch nicht zu rechnen, betonte eine Sprecherin<br />
des Arbeitgeberverbandes der Ernährungsindustrie.<br />
Sollte der <strong>Streik</strong> aber bis Ende<br />
der nächsten Woche fortgesetzt werden,<br />
könne sich .,die Situation schnell ändern".<br />
Die Gewerkschaft NGG verlangt Einkommensverbesserungen<br />
um elf Prozent für die<br />
6800 Brauereimitarbeiter im Südwesten. Die<br />
Arbeitgeber hatten rückwirkend ab 1. Oktober<br />
7,03 Prozent mehr geboten. Bei einer<br />
Urabstimmung sprachen sich mehr als 90<br />
Prozent der Beschäftigten für einen <strong>Streik</strong><br />
aus. Die Gewerkschaft begründet ihre Forderung<br />
mit den hohen Erträgen der <strong>Brauereien</strong>.<br />
In diesem Jahr sei eine landesweite Bierpreiserhöhung<br />
zwischen sieben und neun<br />
Prozent voll an die Kunden weitergegeben<br />
worden. Davon und vom erhöhten Bierausstoß<br />
wollten die Brauer ein Stück abhaben,<br />
sagte ein NGG-Sprecher.<br />
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