Prüfingenieur 34 - Bundesvereinigung der Prüfingenieure für ...
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sam. Den Kern des EU-Ansatzes<br />
(Art. 3, Abs. 1 BPR) zitierte er<br />
wörtlich: „Die wesentlichen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
richten sich nicht an<br />
ihren Regelungsgegenstand, die<br />
Bauprodukte, son<strong>der</strong>n an die Bauwerke,<br />
in die die Bauprodukte eingebaut<br />
werden.“ Im Gegensatz zu<br />
Maschinen und Spielzeug handele<br />
es sich bei allen vorgefertigten<br />
Bauteilen um Zwischenprodukte,<br />
ob es nun Filigranplatten sind o<strong>der</strong><br />
Dübel.<br />
Jaschs Vortrag war eine<br />
Fundgrube <strong>für</strong> die, die sich im<br />
Dickicht <strong>der</strong> Zuständigkeiten besser<br />
zurechtfinden möchten.<br />
Diesem Ziel diente auch das<br />
Referat von Ministerialrat Dipl.-<br />
Ing. Ernst Schmieskors, <strong>der</strong> im<br />
NRW-Ministerium Bauen und<br />
Wohnen das Referat Bautechnik<br />
leitet. Er stellte die Regelwerke<br />
dar, die im bauaufsichtlichen Verfahren<br />
anzuwenden sind, und er<br />
wies darauf hin, dass die Bauregellisten<br />
A und B mindestens einmal<br />
im Jahr aktualisiert und neu<br />
herausgegeben würden; sie könnten<br />
am Computer eingesehen werden.<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen an die Ausführung<br />
von geschweißten Stahltragwerken<br />
nach <strong>der</strong> europäischen<br />
Vornorm pr EN 1090, Teil 1 und 2,<br />
waren das Thema von Dipl.-Ing.<br />
Jörg Mährlein von <strong>der</strong> Schweißtechnischen<br />
Lehr- und Versuchsanstalt<br />
in Duisburg. Seine Schlussbemerkung<br />
hatte <strong>für</strong> die <strong>Prüfingenieur</strong>e<br />
eine beson<strong>der</strong>e Bedeutung:<br />
„Bereits jetzt geltende Regelungen<br />
werden durch viele neue Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
ergänzt, die nicht nur den<br />
Bereich Schweißen betreffen. Der<br />
Schlussentwurf <strong>der</strong> pr EN 1090-1,<br />
datiert vom März 2008, umfasst<br />
43 Seiten, Teil 2 vom August 2007<br />
bringt es auf 239 Seiten. Wer da<br />
Schritt halten möchte, tut gut daran,<br />
sich schon jetzt mit dieser<br />
Norm vertraut zu machen - das gilt<br />
nicht nur <strong>für</strong> die Stahlbauingenieure,<br />
son<strong>der</strong>n insbeson<strong>der</strong>e auch <strong>für</strong><br />
die <strong>Prüfingenieur</strong>e.“<br />
NACHRICHTEN<br />
Der Einsatz zerstörungsfreier<br />
Prüfverfahren zur Feststellung<br />
von Zustand und Qualität von<br />
Bauteilen ist <strong>für</strong> den <strong>Prüfingenieur</strong><br />
ein spannendes Thema. Denn<br />
nicht nur bei bestehenden Bauwerken,<br />
auch bei Neubauten ist die<br />
Überprüfung von vorhandener<br />
o<strong>der</strong> erreichter Qualität immer<br />
wie<strong>der</strong> ein wichtiger Teil seiner<br />
täglichen Arbeit. Beson<strong>der</strong>s bei filigranen<br />
Bauteilen o<strong>der</strong> aus hochgradig<br />
beanspruchten Querschnittsbereichen<br />
ist eine Probenentnahme<br />
zur Feststellung von Materialeigenschaften<br />
kaum möglich. Es erstaunte<br />
deshalb niemanden im<br />
Saal, dass Dipl.-Ing. Alexan<strong>der</strong><br />
Taffe von <strong>der</strong> Bundesanstalt <strong>für</strong><br />
Materialforschung die volle Aufmerksamkeit<br />
des Auditoriums<br />
gehörte, als er „Bauwerksdiagnosen<br />
mittels zerstörungsfreier Prüfungen“<br />
erläuterte. Taffe erinnerte<br />
daran, dass Beton- und Stahlbeton<br />
bis vor kurzem mit keiner Messmethode<br />
beizukommen gewesen<br />
sei. Das habe sich aber mittlerweile<br />
grundlegend geän<strong>der</strong>t. Inzwischen<br />
könne man ultraschallbasierte<br />
Messgeräte, elektromagneti-<br />
Rudolf Müller neuer<br />
Vorsitzen<strong>der</strong> im Saarland<br />
11<br />
Der <strong>Prüfingenieur</strong> April 2009<br />
sche und elektrochemische Verfahren<br />
sowie Remanenzmagnetismus-Verfahren<br />
und die Spektroskopie<br />
einsetzen, soweit erfor<strong>der</strong>lich<br />
auch in Kombination, um die<br />
gewünschten Materialkennwerte<br />
zu erhalten. Freilich gehe es nicht<br />
ohne Sachkunde und gehörige Erfahrung.<br />
Merkblätter <strong>der</strong> Deutschen<br />
Gesellschaft <strong>für</strong> Zerstörungsfreie<br />
Prüfung (DGZfP)<br />
gäben deshalb eine Übersicht über<br />
Einsatzmöglichkeiten und -grenzen<br />
des jeweiligen Messgeräts.<br />
Dem Vorsitzenden <strong>der</strong> Vereinigung<br />
<strong>der</strong> <strong>Prüfingenieur</strong>e in<br />
NRW, Dr.-Ing. Jörg Erdmann, ist<br />
es nicht nur ein Anliegen, die<br />
richtigen Themen einzubringen,<br />
son<strong>der</strong>n auch da<strong>für</strong> zu sorgen,<br />
dass alle Vorträge in einem Tagungsband<br />
zusammengefasst und<br />
zum vertiefenden Heimstudium<br />
den Teilnehmern zur Verfügung<br />
stehen. Stets orientiert sich die<br />
Themenauswahl an <strong>der</strong> aktuellen<br />
Situation und sich ankündigenden<br />
Entwicklungen.<br />
Dipl.-Ing. Josef Dumsch<br />
Zum neuen Vorsitzenden <strong>der</strong> Landesvereinigung <strong>der</strong> <strong>Prüfingenieur</strong>e<br />
im Saarland ist Dipl.-Ing. Rudolf Müller gewählt worden. Er löste Dipl.-Ing.<br />
Gerhard Schaller ab, <strong>der</strong> nach fast fünfzehn Jahren im Amt des 1. Vorsitzenden<br />
von den Teilnehmern <strong>der</strong> jüngsten Mitglie<strong>der</strong>versammlung mit<br />
großem Dank verabschiedet wurde.<br />
Diesen Dank haben Dipl.-Ing.<br />
U. Elliger, und Dipl.-Ing. Winfried<br />
Blaes als Vertreter <strong>der</strong> Obersten<br />
Bauaufsicht noch verstärkt, die vor<br />
allem die kollegiale, freundliche und<br />
hilfsbereite Art Schallers hervorhoben<br />
haben.<br />
Schwerpunkte <strong>der</strong> künftigen<br />
Arbeit des Vorstandes sind:<br />
■ die Mitwirkung <strong>der</strong> VPI Saarland<br />
an <strong>der</strong> Umsetzung <strong>der</strong> EU-Dienstleistungsrichtlinie<br />
in die Prüfberechtigten-<br />
und Prüfsachverständigenverordnung,<br />
■ die Gewinnung <strong>der</strong> Landesbaubehörde<br />
<strong>für</strong> die Anwendung <strong>der</strong><br />
PPVO auch bei Baumaßnahmen<br />
des Bundes und des Landes,<br />
■ die Fortsetzung <strong>der</strong> Bestrebungen,<br />
die Vergütung <strong>der</strong> Kostenentwicklung<br />
anzupassen,<br />
■ die Werbung <strong>für</strong> das Vieraugenprinzip.<br />
Die neue Adresse lautet:<br />
Vereinigung <strong>der</strong> <strong>Prüfingenieur</strong>e <strong>für</strong><br />
Baustatik im Saarland<br />
Parkstraße 31<br />
66606 St. Wendel<br />
Tel.: 06851/9310-0<br />
Fax: 06851/9310-10<br />
E-Mail: mueller@geber-mueller.de<br />
www.vpi-saarland.de