06.12.2012 Aufrufe

Prüfingenieur 34 - Bundesvereinigung der Prüfingenieure für ...

Prüfingenieur 34 - Bundesvereinigung der Prüfingenieure für ...

Prüfingenieur 34 - Bundesvereinigung der Prüfingenieure für ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

gibt eine vereinfachte Berechnung <strong>für</strong> Decken- und<br />

Wandtafeln (-scheiben) an.<br />

Die Tafeln bestehen aus Rippen und einer Beplankung.<br />

Es dürfen alle in <strong>der</strong> Norm angegebenen<br />

Holzwerkstoffe verwendet werden, sofern die <strong>für</strong> die<br />

Nachweise erfor<strong>der</strong>lichen Kennwerte (f h,k – charakteristischer<br />

Wert <strong>der</strong> Lochleibungsfestigkeit des Verbindungsmittels,<br />

f v,k – charakteristische Schubfestigkeit<br />

und f c,0,d – charakteristische Druckfestigkeit)<br />

vorliegen. Dies gilt damit auch <strong>für</strong> Gipskartonplatten.<br />

Vor einer allgemeinen Anwendung dieser Scheiben<br />

wird jedoch gewarnt, da die Gipskartonplatten bei<br />

den Bauherren, den Architekten und dem Ausbaugewerbe<br />

(Sanitär, Elektrik) nicht als tragende Bauteile<br />

bekannt sind.<br />

Anstelle <strong>der</strong> Beplankung kann auch eine diagonal<br />

verlegte Schalung verwendet werden. Die Anordnung<br />

<strong>der</strong> Schalung ist in <strong>der</strong> Norm angegeben.<br />

Die Deckentafeln dürfen dabei als frei aufliegende<br />

Träger o<strong>der</strong> Kragträger berechnet werden. Die<br />

Rippen dürfen in Lastrichtung o<strong>der</strong> senkrecht dazu<br />

verlaufen. In <strong>der</strong> Norm sind die Verbindungen <strong>der</strong><br />

Platten untereinan<strong>der</strong> und mit den Rippen geregelt.<br />

Unter bestimmten Bedingungen dürfen bei Deckentafeln<br />

auch nicht unterstützte Stöße (schwebende<br />

Stöße) <strong>der</strong> Beplankungen vorhanden sein.<br />

Die Beplankung darf auch bei Wandscheiben<br />

einmal in <strong>der</strong> Höhe gestoßen werden. Die Stöße müssen<br />

in diesem Fall unterstützt werden.<br />

Der Einfluss <strong>der</strong> Stöße, <strong>der</strong> Lasteinleitung usw.<br />

wird in dem vereinfachten Nachweis durch Abmin<strong>der</strong>ungsfaktoren<br />

erfasst.<br />

Werden bei den Wandelementen die lotrechten<br />

Lasten über die Rippen und die Beplankungen abgeleitet<br />

– vertikale Scheibenbeanspruchung –, so darf<br />

<strong>der</strong> Einfluss <strong>der</strong> Imperfektionen in Form einer<br />

Schrägstellung durch eine horizontale Ersatzlast Fd berücksichtigt werden.<br />

qd<br />

⋅<br />

Fd<br />

= DIN 1052:2008-12 Gl (39)<br />

70<br />

qd = Linienlast am Kopf <strong>der</strong> Wandtafel<br />

, = Länge <strong>der</strong> Wandtafel<br />

Die Schrägstellung ist mit 1/70 <strong>der</strong> Tafelhöhe<br />

angesetzt. Bei einer 2,80 m hohen Wandtafel entspricht<br />

diese Schrägstellung einer horizontalen Auslenkung<br />

von 4 cm (Abb. 4).<br />

Die Ersatzlast ist, dem Normtext zufolge, nur<br />

dann anzuwenden, wenn die vertikalen Lasten sowohl<br />

über die Rippen als auch über die Beplankun-<br />

HOLZBAU<br />

32<br />

Der <strong>Prüfingenieur</strong> April 2009<br />

Abb. 4: Schrägstellung <strong>der</strong> Wände und die hieraus entstehenden<br />

Umlenkkräfte F d (q d = Σ F c,d /,)<br />

gen abgetragen werden. Für die in <strong>der</strong> Praxis übliche<br />

Betrachtung – lotrechte Lasten nur über die Rippen,<br />

horizontale Lasten über die Beplanunkungen und die<br />

Rippen – ist keine Angabe gemacht. An<strong>der</strong>erseits<br />

sind die Schrägstellungen von dem Berechnungsmodell<br />

unabhängig, sodass die Ersatzlast bei gleichem<br />

Ansatz <strong>der</strong> Imperfektionen nach Meinung des Verfassers<br />

auch <strong>für</strong> diese Bauweise gilt.<br />

4.9 Stabtragwerke<br />

Bei <strong>der</strong> Ermittlung <strong>der</strong> Schnittkräfte und <strong>der</strong><br />

Beanspruchungen in den Verbindungen von Stabwerken<br />

sind die Verformungen <strong>der</strong> Stäbe und Verbindungen<br />

(Nachgiebigkeit), <strong>der</strong> Einfluss <strong>der</strong> Auflagerausmitten<br />

sowie die Steifigkeit <strong>der</strong> Unterkonstruktion zu<br />

berücksichtigen (DIN 1052:2008-12 8.8.1 (1)).<br />

Diese Regelung gilt <strong>für</strong> alle Stabwerke, mit<br />

Ausnahme von Fachwerken, die den nachfolgenden<br />

Bedingungen genügen (DIN 1052:2008-12 Ziffer<br />

8.8.2):<br />

■ ein Teil <strong>der</strong> Auflagerfläche liegt unterhalb des<br />

Auflagerknotenpunktes;<br />

■ die Höhe des Fachwerkträgers in Feldmitte ist<br />

größer als 15 % seiner Spannweite und größer als<br />

das 7-fache <strong>der</strong> größten Gurthöhe;<br />

■ <strong>der</strong> kleinste Winkel einer Verbindung zwischen<br />

Ober- und Untergurt beträgt mindestens 15°.<br />

In diesem Abschnitt sind die Verbindungen <strong>der</strong><br />

Stäbe direkt und indirekt (über Verbindungselemente)<br />

definiert. Weiterhin sind Regelungen über die Abbildung<br />

von Exzentrizitäten <strong>der</strong> Stabachsen sowie <strong>der</strong><br />

Anschlüsse <strong>für</strong> das Rechenprogramm angegeben.<br />

Im Bereich <strong>der</strong> Auflager und von Anschlüssen<br />

darf <strong>der</strong> Momentenverlauf durchlaufen<strong>der</strong> Gurte ent-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!