Prüfingenieur 34 - Bundesvereinigung der Prüfingenieure für ...
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Abb. 3: Druckfestigkeitsprüfung am Betonwürfel<br />
■ Umrechnungsfaktor kcyl/cube zwischen Würfelproben<br />
mit Kantenlänge 150 mm und Zylin<strong>der</strong>proben<br />
mit 150 mm Durchmesser und 300 mm Höhe:<br />
f<br />
= 0,<br />
80.<br />
(2)<br />
f<br />
c,<br />
cyl<br />
= kcyl<br />
/ cube<br />
c,<br />
cube150<br />
Mit:<br />
f c, cube 150 Betondruckfestigkeit eines Würfels mit<br />
150 mm Kantenlänge,<br />
f c, cube 200 Betondruckfestigkeit eines Würfels mit<br />
f c, cyl<br />
200 mm Kantenlänge,<br />
Betondruckfestigkeit eines Zylin<strong>der</strong>s<br />
(d/h = 150/300 mm).<br />
2.1.2 Lagerungsbedingungen<br />
Wie bereits erläutert, gilt gemäß [4] und [5] die<br />
Lagerung <strong>der</strong> Probekörper im Wasser als Referenzlagerung.<br />
Da in Deutschland die Wasserlagerung jedoch<br />
nicht als Standardlagerung vorherrscht, kann<br />
gemäß nationalem Anhang in [6] auch eine<br />
„Trockenlagerung“ erfolgen.<br />
Gemäß den Regelungen <strong>für</strong> eine „Trockenlagerung“<br />
sind die Probekörper nach <strong>der</strong> Herstellung <strong>für</strong><br />
24 h in den Formen bei einer Lufttemperatur von 15<br />
Abb. 4: In Wasser gelagerter Probekörper<br />
BAUEN IM BESTAND<br />
52<br />
Der <strong>Prüfingenieur</strong> April 2009<br />
°C bis 22 °C in einem geschlossenen Raum vor Zugluft<br />
geschützt zu lagern und gegen Austrocknen zu<br />
schützen. Im Anschluss erfolgt die Lagerung <strong>für</strong> 6<br />
Tage auf Rosten in einem Wasserbad mit Leitungswasser<br />
von 20 °C (Abb. 4). Alternativ können die<br />
Probekörper auch 6 Tage auf einem Lattenrost in einer<br />
Feuchtekammer mit 20 °C und > 95 % rel. Luftfeuchtigkeit<br />
gelagert werden. Im Alter von 7 Tagen<br />
nach <strong>der</strong> Herstellung werden die Probekörper aus<br />
dem Wasserbad o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Feuchtekammer entnommen<br />
und bis zur Prüfung in einem geschlossenen Raum<br />
bei einer Temperatur von 15 °C bis 22 °C auf einem<br />
Lattenrost gelagert.<br />
Diese Lagerungsbedingungen entsprechen den<br />
Regelungen <strong>der</strong> DIN 1048-5:1991-06 [16] und werden<br />
bereits weitgehend seit 1916 in [9] gefor<strong>der</strong>t und<br />
stimmen grundsätzlich seit Einführung <strong>der</strong> DIN<br />
1048:1944-04 [17] und <strong>der</strong>en nachfolgenden Bestimmungen<br />
mit [16] überein. Somit kann <strong>der</strong> in [5] festgelegte<br />
Umrechnungsfaktor zur Berücksichtigung<br />
unterschiedlicher Lagerungsbedingungen von Probekörpern<br />
aus Normalbeton auch <strong>für</strong> Betone verwendet<br />
werden, die ab 1916 hergestellt wurden:<br />
f c, cube = 0,92 · f c, dry<br />
(3)<br />
Mit:<br />
f c, cube: Betondruckfestigkeit eines Würfels mit<br />
150 mm Kantenlänge bei Referenzlagerung,<br />
f c, dry: Betondruckfestigkeit eines Würfels mit<br />
150 mm Kantenlänge bei „Trockenlagerung“.<br />
2.2 Statistische Kenngrößen <strong>der</strong> Betondruckfestigkeit<br />
Zur Umrechnung <strong>der</strong> bis 1972 gefor<strong>der</strong>ten<br />
mittleren Druckfestigkeiten von Betongüten und<br />
-klassen in die gefor<strong>der</strong>ten 5%-Quantile <strong>der</strong> aktuellen<br />
Normen sind diese anhand von Verteilungsfunktionen<br />
und den dazugehörigen Streuungsmaßen<br />
(Standardabweichung, Variationskoeffizient) zu beschreiben.<br />
Die Untersuchungen von Rüsch et al. [18] zeigen,<br />
dass die Festigkeitswerte von Prüfkörpern zum<br />
größten Teil als Normalverteilung vorliegen. Des<br />
Weiteren wird die logarithmische Normalverteilung<br />
als sinnvolle Annahme bei niedrigen Betongüten genannt.<br />
Die gleichen Verteilungsfunktionen werden<br />
ebenso von König et al. [19] zur Beschreibung <strong>der</strong><br />
Betondruckfestigkeit vorgeschlagen.<br />
Die Standardabweichung und <strong>der</strong> Variationskoeffizient<br />
<strong>der</strong> Betondruckfestigkeit werden in <strong>der</strong><br />
vorliegenden Arbeit in Abhängigkeit von einer ange-