Prüfingenieur 34 - Bundesvereinigung der Prüfingenieure für ...
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Angemerkt sei, dass die Zuordnung <strong>der</strong> Festigkeitsklassen<br />
nach Tabelle 4 nicht mit <strong>der</strong> Zuordnung<br />
des DIBts aus dem Jahr 2002 [24] verglichen werden<br />
kann. Die dort gestellten Festlegungen gelten nur <strong>für</strong><br />
den Fall, dass ein Beton mit Betonfestigkeitsklasse<br />
nach früherem Normenwerk bestellt wurde (zum Beispiel<br />
B 35) und gemäß <strong>der</strong> Betonfestigkeitsklasse<br />
nach neuerem Normenwerk geliefert werden soll<br />
(C30/37).<br />
Zeitraum Betonfestig- fck Festigkeitsklasse<br />
keitsklasse [N/mm2] nach<br />
DIN EN 206-1 [4]<br />
1972-1978 Bn 50 3,9 –<br />
Bn 100 7,7 ~C8/10<br />
Bn 150 11,6 ~C12/15<br />
Bn 250 19,3 C16/20<br />
Bn 350 27,1 C25/30<br />
Bn 450 <strong>34</strong>,8 ~C35/40<br />
Bn 550 42,5 C40/50<br />
1978-2001 B 5 3,9 –<br />
B 10 7,7 ~C8/10<br />
B 15 11,6 ~C12/15<br />
B 25 19,3 C16/20<br />
B 35 27,1 C25/30<br />
B 45 <strong>34</strong>,8 ~C35/45<br />
B 55 42,5 C40/50<br />
1980-1990 Bk 5 3,7 –<br />
(DDR) Bk 7,5 5,5 –<br />
Bk 10 7,4 ~C8/10<br />
Bk 15 11,0 ~C12/15<br />
Bk 20 14,7 ~C12/15<br />
Bk 25 18,4 C16/20<br />
Bk 35 25,8 C25/30<br />
Bk 45 33,1 C30/37<br />
Bk 55 40,5 C40/50<br />
Tab. 4: Zuordnung <strong>der</strong> Betonfestigkeit <strong>für</strong> verschiedene<br />
Betonklassen von 1972 bis 2001 in die Druckfestigkeitsklassen<br />
nach DIN EN 206-1 [4]<br />
Wie bereits in [8] erläutert wurde, weisen die<br />
Zuordnungen des DBV-Merkblatts „Beton und Betonstahl“<br />
[25] den historischen Betondruckfestigkeiten<br />
vor 1972 höhere charakteristische Druckfestigkeiten<br />
zu, als in diesem Beitrag vorgestellt. So wird z. B.<br />
die charakteristische Druckfestigkeit eines zwischen<br />
1943 und 1972 produzierten B 225 um 30 % (16<br />
N/mm 2 ) höher eingestuft als die obere Grenze f ck o <strong>der</strong><br />
Tabelle 3. In [25] werden die historisch zulässigen<br />
Betondruckspannungen mit den heutigen Bemessungswerten<br />
<strong>der</strong> Druckfestigkeit gleichgesetzt. Dabei<br />
wird angenommen, dass die Einflüsse aus Dauerbelastung,<br />
<strong>der</strong> Unterschied zwischen Prüfkörpern/Bauwerk<br />
und die damals erwarteten Streuungen <strong>der</strong> Bauqualität<br />
in den reduzierten zulässigen Spannungen<br />
abgebildet waren. Nach Gleichung (5) ergäbe sich <strong>für</strong><br />
BAUEN IM BESTAND<br />
55<br />
Der <strong>Prüfingenieur</strong> April 2009<br />
den bereits erwähnten B 225 unter Vernachlässigung<br />
des Umrechnungsfaktors k L <strong>für</strong> unterschiedliche Lagerungsbedingungen<br />
eine Standardabweichung von<br />
lediglich 2,10 N/mm 2 , was das Niveau einer Großbaustelle<br />
mit sehr guter Überwachung nach [18]<br />
übertrifft. Inwiefern die tatsächlichen Streuungen <strong>der</strong><br />
damaligen Bauqualität in [25] unterschätzt werden<br />
o<strong>der</strong> ob die vorliegend getroffenen Annahmen als zu<br />
konservativ einzustufen sind, kann nur durch weitere<br />
Untersuchungen geklärt werden.<br />
Unumstritten ist jedoch die Tatsache, dass die<br />
Festlegung <strong>der</strong> charakteristischen Betondruckfestigkeiten<br />
bei <strong>der</strong> tatsächlichen Bewertung <strong>der</strong> Standsicherheit<br />
einer baulichen Anlage nur anhand <strong>der</strong> im<br />
vorliegenden Beitrag o<strong>der</strong> in [25] beschriebenen Zuordnungen<br />
keinesfalls ausreicht. Die angegebenen<br />
charakteristischen Werkstoffkennwerte sind durch eine<br />
qualifizierte Bestandsaufnahme zu verifizieren –<br />
ungeprüft können sie nur <strong>der</strong> Vorbemessung dienen.<br />
3 Betonstahl<br />
Die folgende Betrachtung von Betonstählen<br />
(Abb. 6) aus verschiedenen Zeitperioden des letzten<br />
Jahrhun<strong>der</strong>ts beschränkt sich auf <strong>der</strong>en mechanische<br />
Eigenschaften. Für weitere Informationen über in<br />
Deutschland verwendete Betonstähle (Erscheinungsbild,<br />
Schweißeignung, etc.) wird auf die umfassende<br />
Datensammlung von Bindseil und Schmitt [26] und<br />
auf Bargmann [27] verwiesen.<br />
Abb. 6: Drillwulst-Stahl von 1937, aus [26]<br />
Der <strong>für</strong> die Bemessung von Stahlbetonbauteilen<br />
maßgebende Wert stellt die Streckgrenze f y dar,<br />
<strong>der</strong>en charakteristischer Wert f yk als 5%-Quantile<br />
festgelegt ist [3]. Daneben werden über das Verhältnis<br />
von Zugfestigkeit/Streckgrenze f t/f y und <strong>der</strong> Dehnung<br />
unter Höchstlast A gt (jeweils als 10%-Quantile)<br />
die Anfor<strong>der</strong>ungen an die Duktilität geregelt [3].<br />
3.1 Vergleich <strong>der</strong> Prüfbedingungen<br />
Wie <strong>der</strong> Vergleich in [1] zwischen den früheren<br />
und den aktuellen Prüfbedingungen <strong>für</strong> Betonstabstähle<br />
und Betonstahlmatten (DIN EN ISO 15630-1<br />
[28], DIN EN ISO 15630-2 [29] und DIN EN 10002-<br />
1 [30]) zeigt, können sie seit 1936 mit Einführung <strong>der</strong><br />
DIN 1605 Blatt 2 [31] und <strong>der</strong>en Nachfolgern als ver-