06.12.2012 Aufrufe

Prüfingenieur 34 - Bundesvereinigung der Prüfingenieure für ...

Prüfingenieur 34 - Bundesvereinigung der Prüfingenieure für ...

Prüfingenieur 34 - Bundesvereinigung der Prüfingenieure für ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

χ 1(t) = χ 1 + χ ϕ<br />

Durch Erweiterung <strong>der</strong> Elastizitätsgleichung<br />

um die zeitabhängigen Anteile aus Kriechen erhält<br />

man nach [4] [5]<br />

( 1+<br />

ϕ(<br />

t, t ) ) + χ ⋅δ<br />

⋅(<br />

1 + χ⋅ϕ(<br />

t,<br />

t ) )<br />

0 = δ10<br />

+ χ1<br />

⋅δ11<br />

⋅<br />

0 1ϕ<br />

11<br />

0<br />

Die Lösung <strong>der</strong> Gleichung ergibt sich durch<br />

die Betrachtung zweier Zeitpunkte. Zu Anfang treten<br />

die elastischen Schnittgrößen in voller Größe auf.<br />

Daher gilt weiterhin<br />

δ10<br />

χ . Damit ergibt sich die<br />

1 = −<br />

δ11<br />

zeitliche Verän<strong>der</strong>ung zu<br />

el<br />

χ1ϕ = −<br />

χ<br />

elastisch<br />

1<br />

ϕ(<br />

t,<br />

t0<br />

)<br />

1+<br />

χ⋅ϕ(<br />

t,<br />

t<br />

0<br />

Die von <strong>der</strong> Zeit abhängige Zwangschnittgröße<br />

beträgt dann<br />

χ ( t)<br />

= χ<br />

1<br />

elastisch<br />

1<br />

⎛ ϕ(<br />

t,<br />

t ⎞ 0 )<br />

⎜1<br />

−<br />

⎟<br />

⎝ 1+<br />

χ⋅ϕ(<br />

t,<br />

t ) ⎠<br />

Der Relaxationskennwert χ hängt vom zeitlichen<br />

Verlauf <strong>der</strong> Dehnungen ab und kann nach DIN<br />

1045-1 [1] zu 0,8 angenommen werden. Setzt man<br />

nun in diese Gleichung beispielhaft Kriechzahlen <strong>für</strong><br />

unterschiedliche Zeitpunkte t ein, ergeben sich folgende<br />

Werte:<br />

elastisch ⎛ 0,<br />

3 ⎞<br />

χ1(<br />

t)<br />

= χ1<br />

⎜1<br />

− ⎟ = χ1<br />

⎝ 1+<br />

0,<br />

8⋅0,<br />

3⎠<br />

elastisch ⎛ 1,<br />

0 ⎞<br />

χ1(<br />

t)<br />

= χ1<br />

⎜1<br />

− ⎟ = χ1<br />

⎝ 1+<br />

0,<br />

8⋅1,<br />

0⎠<br />

elastisch ⎛ 3,<br />

0 ⎞<br />

χ1(<br />

t)<br />

= χ1<br />

⎜1<br />

− ⎟ = χ1<br />

⎝ 1+<br />

0,<br />

8⋅3,<br />

0⎠<br />

Die Werte sind in Abb. 9 durch rote Punkte<br />

markiert. Die gewählten ϕ(t 0,t) sind exemplarische<br />

Kriechbeiwerte <strong>für</strong> Zeitpunkte nach wenigen Stunden,<br />

zehn Tagen und unendlich unter üblichen Umgebungsbedingungen.<br />

Die blauen Kurven in Abb. 9 stellen die<br />

Schnittgrößenentwicklung bei einer langsamen Stützensenkung<br />

dar. Für den rechnerischen Ansatz wird<br />

vereinfachend angenommen, dass die Auflagerverschiebung<br />

affin zur Kriechverformung ist.<br />

Δs(<br />

∞)<br />

Δs(<br />

t)<br />

= ⋅ϕ(<br />

t,<br />

t0<br />

)<br />

ϕ(<br />

∞,<br />

t )<br />

0<br />

Zum Zeitpunkt t = 0 ist noch keine Lagerverschiebung<br />

und daher auch keine statisch unbestimmte<br />

)<br />

0<br />

elastisch<br />

elastisch<br />

elastisch<br />

⋅0,<br />

76<br />

⋅0,<br />

44<br />

⋅0,<br />

12<br />

MASSIVBAU<br />

44<br />

Der <strong>Prüfingenieur</strong> April 2009<br />

Schnittgröße vorhanden. Die Verträglichkeit lässt sich<br />

mit dem Ansatz χ 1(t) = χ 1ϕ beschreiben. Aus <strong>der</strong> mit<br />

dem Kriechansatz erweiterten Elastizitätsgleichung<br />

und δ 10 = Δs(t) folgt<br />

( 1+<br />

ϕ(<br />

t, t ) ) + χ ⋅δ<br />

⋅(<br />

1 + χ⋅ϕ(<br />

t,<br />

t ) )<br />

0 = δ10<br />

+ χ1<br />

⋅δ11<br />

⋅<br />

0 1ϕ<br />

11<br />

0<br />

χ1ϕ Δs(<br />

∞)<br />

ϕ(<br />

t,<br />

t0<br />

) 1<br />

el 1<br />

( t)<br />

= ⋅ ⋅<br />

= χ1<br />

( t)<br />

⋅<br />

δ ϕ(<br />

∞,<br />

t ) 1 + χ⋅ϕ(<br />

t,<br />

t ) 1+<br />

χ⋅ϕ(<br />

t,<br />

t<br />

11<br />

0<br />

Aufgrund <strong>der</strong> zeitabhängigen Lagerverschiebung<br />

bauen sich im Vergleich zur plötzlichen Stützensenkung<br />

die elastischen Schnittgrößen erst langsam<br />

auf (Abb. 9, gestrichelte Linie). Dementsprechend<br />

steht zum Abbau infolge Kriechen weniger<br />

Zeit zur Verfügung, sodass die im Bauteil verbleibenden<br />

Schnittgrößen nach einer großen Zeitspanne<br />

(t > 1000 d) größer sind als bei einer plötzlichen<br />

Stützensenkung. Die blauen Punkte in Abb. 9 markieren<br />

die rechnerischen Beispielwerte.<br />

χ1ϕ χ1ϕ χ1ϕ elastisch 1<br />

( t)<br />

= χ1<br />

( t)<br />

⋅ = χ1<br />

1+<br />

0,<br />

8⋅0,<br />

3<br />

elastisch 1<br />

( t)<br />

= χ1<br />

( t)<br />

⋅ = χ1<br />

1+<br />

0,<br />

8⋅1,<br />

0<br />

elastisch 1<br />

( t)<br />

= χ1<br />

( t)<br />

⋅ χ1<br />

1 + 0,<br />

8⋅3,<br />

0<br />

4.3 Direkter Zwang infolge abfließen<strong>der</strong><br />

Hydratationswärme<br />

Da die freiwerdende Hydratationswärme des<br />

Betons relativ langsam abfließt, heizt er sich während<br />

<strong>der</strong> Erhärtung auf. Dieser Effekt ist um so ausgeprägter,<br />

je massiger das Bauteil, je größer <strong>der</strong> Zementgehalt<br />

und je größer die Hydratationswärme des Zements<br />

ist.<br />

0<br />

elastisch<br />

elastisch<br />

elastisch<br />

( t)<br />

⋅0,<br />

81<br />

( t)<br />

⋅0,<br />

55<br />

( t)<br />

⋅0,<br />

29<br />

Abb. 11: Entwicklung von Spannung und Dehnung infolge<br />

abfließen<strong>der</strong> Hydratationswärme in einer Bodenplatte<br />

0<br />

)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!