Prüfingenieur 34 - Bundesvereinigung der Prüfingenieure für ...
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NACHRICHTEN<br />
Die VDI 6200 soll eine Minimierung des Schadensrisikos ermöglichen<br />
VDI for<strong>der</strong>t regelmäßige Kontrolle<br />
<strong>der</strong> Standsicherheit von Bauwerken<br />
„Verformungen, Feuchtigkeit o<strong>der</strong> größere Risse<br />
müssen ernst genommen werden“<br />
Der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) hat eine regelmäßige<br />
Überprüfung <strong>der</strong> Standsicherheit von Gebäuden aller Art gefor<strong>der</strong>t.<br />
„Wir sind <strong>der</strong> Überzeugung, dass eine regelmäßige Überprüfung<br />
durch eine fachkundige Person beson<strong>der</strong>s <strong>für</strong> öffentliche Gebäude<br />
unabdingbar ist“, erklärte das Mitglied des Vorstandes <strong>der</strong> VDI-Gesellschaft<br />
Bautechnik, Dr.-Ing. Robert Hertle, <strong>der</strong> zugleich <strong>der</strong> 2.<br />
Vorsitzende <strong>der</strong> Landesvereinigung <strong>der</strong> <strong>Prüfingenieur</strong>e in Bayern<br />
ist.<br />
„Wichtig ist“, sagte Hertle<br />
nach den Gebäudeeinstürzen in<br />
Köln, „dass Schäden im Gebäude,<br />
wie etwa größere Risse, Verformungen<br />
o<strong>der</strong> Feuchtigkeit, in Zukunft<br />
ernst genommen werden.“<br />
Sinnvoll, so Hertle weiter, sei eine<br />
solche Überprüfung nach den Vorgaben<br />
<strong>der</strong> Richtlinie VDI 6200<br />
(Entwurf Oktober 2008). Sie gebe<br />
Fachleuten Bewertungskriterien<br />
und Handlungsanleitungen zur Beurteilung<br />
<strong>der</strong> Standsicherheit baulicher<br />
Anlagen und zu ihrer Instandhaltung<br />
an die Hand.<br />
Der Entwurf <strong>der</strong> VDI-Richtlinie<br />
6200 („Standsicherheit von<br />
Bauwerken - Regelmäßige Überprüfung“)<br />
beschreibt, wie prophy-<br />
laktische Überprüfungen <strong>der</strong><br />
Standsicherheit von Immobilien<br />
strukturiert und regelmäßige effizient<br />
durchgeführt werden können.<br />
Der Anwendungsbereich <strong>der</strong><br />
Richtlinie umfasst bauliche Anlagen<br />
aller Art mit Ausnahme von<br />
Brücken und Tunneln. Für den<br />
Zweck <strong>der</strong> Richtlinie werden die<br />
Bauwerke (sowohl Bestands- als<br />
auch Neubauten) in Schadensfolgeklassen<br />
und in Robustheitsklassen<br />
eingestuft.<br />
Die Richtlinie formuliert<br />
Vorgaben <strong>für</strong> die Bestandsdokumentation<br />
und definiert Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
an die Überprüfenden. Abhängig<br />
von Schadensfolgeklasse,<br />
statisch-konstruktiven Merkma-<br />
8<br />
Der <strong>Prüfingenieur</strong> April 2009<br />
len, Baustoffeigenschaften und<br />
Einwirkungen gibt sie Überprüfungsmethoden<br />
und -verfahren an<br />
und empfiehlt Überprüfungsintervalle.<br />
Die Richtlinie wendet sich<br />
an die Eigentümer von Immobilien,<br />
Gebäudeeigentümer und Verfügungsberechtigte.<br />
Auch den Beratenden<br />
Ingenieuren, Architekten<br />
und den <strong>Prüfingenieur</strong>en <strong>für</strong> Baustatik<br />
kann sie, nach Ansicht Hertles,<br />
ein Leitfaden sein, <strong>der</strong> eine<br />
strukturierte Vorgehensweise mit<br />
praktischen Arbeitsunterlagen und<br />
Entscheidungshilfen, Checklisten<br />
und weitere Kriterien <strong>für</strong> ein einwandfreies<br />
technisches Handeln<br />
anbietet.<br />
Die Richtlinie ist im Beuth<br />
Verlag erschienen und kostet<br />
58,30 Euro (im Download: 64,84<br />
Euro).<br />
www.beuth.de<br />
www.vdi.de/richtlinien<br />
Fax: 0211/6214-156<br />
Am 11. September an <strong>der</strong> TU Dresden<br />
5. Symposium über die experimentelle<br />
Untersuchung von Baukonstruktionen<br />
Am 11. September veranstaltet<br />
die Fakultät Bauingenieurwesen<br />
<strong>der</strong> Technischen Universität<br />
Dresden (Institut <strong>für</strong> Massivbau,<br />
Prof. Dr.-Ing. Steffen Marx) ihr<br />
5. Symposium über die experimentelle<br />
Untersuchung von Baukonstruktionen.<br />
Ziel dieses Symposiums ist<br />
es, die Nutzung <strong>der</strong> Mess- und<br />
Versuchstechnik <strong>für</strong> die Bewertung<br />
des Zustandes und <strong>der</strong> Restnutzungsdauer<br />
von Bauwerken zu för<strong>der</strong>n.<br />
Die sicherheitstechnische<br />
und wirtschaftliche Bedeutung solcher<br />
Fragen seien gerade <strong>für</strong> große<br />
Infrastrukturbetreiber enorm, heißt<br />
es in <strong>der</strong> Ankündigung <strong>der</strong> Veranstaltung,<br />
weil <strong>für</strong> den zum Teil<br />
stark überalterten Bauwerksbestand<br />
immer öfter objektive Bewertungsverfahren<br />
benötigt würden,<br />
um Verfügbarkeit und Sicherheit<br />
gewährleisten beziehungswei-