MOTORRAD 25/2015
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Modell- N E U H E I T E N<br />
Präsentation<br />
ten 1290 Super Duke GT gab es einiges zu tun. Und als Fingerübung<br />
zwischendurch mussten die Österreicher noch eine mit Powerparts<br />
aufgewertete 1290 Super Duke R Special Edition auf die Beine stellen.<br />
Gespannt darf man verfolgen, wie die optisch polarisierende GT am<br />
Markt angenommen wird. Das zackige Kiska-Design<br />
mit hängender Nasenpartie und ausladenden Tankflanken<br />
wirkte schon bei früher gezeigten Erlkönigen<br />
im Tarn-Look (Fahrbericht in <strong>MOTORRAD</strong><br />
21/<strong>2015</strong>) gewöhnungsbedürftig, das typische<br />
KTM-Orange-Dekor ändert daran nicht wirklich<br />
etwas. Das Fahrerlebnis dürfte sicher über jeden<br />
Zweifel erhaben sein, handelt es sich doch um<br />
eine Super Duke mit erweitertem Spektrum<br />
in Richtung Alltags- und Langstreckentauglichkeit<br />
durch mehr Windschutz, größere<br />
Reichweite und touristische Features. Einige<br />
davon hat die GT von der Super Adventure<br />
übernommen, etwa das semiaktive Fahrwerk,<br />
Tempomat, Kurvenlicht oder den optionalen<br />
Berganfahr-Assistenten sowie variables Schleppmoment.<br />
Erstmals hat mit der GT eine KTM<br />
einen Quick shifter, allerdings ohne Blipper-<br />
Funktion. Die Gegner in dieser Leistungskategorie,<br />
allen vor an die BMW S 1000 XR,<br />
scharren schon mit den Hufen.<br />
Wie die GT konnte <strong>MOTORRAD</strong> auch die<br />
überarbeitete 690 Duke bereits als Prototyp<br />
fahren (<strong>MOTORRAD</strong> 19/<strong>2015</strong>). Der ohnehin<br />
schon kräftige Einzylinder hat noch einmal<br />
ein wenig zugelegt, leistet in der Basisversion<br />
nun hochoffiziell stolze 73 PS, in der „R“ legt er<br />
dank Akrapovic-Titanauspuff sogar noch zwei<br />
Pferdchen drauf. Gleichzeitig läuft der Dampfhammer<br />
dank zusätzlicher Ausgleichswelle im Zylinderkopf<br />
und verbesserter Abstimmung noch ruhiger. Optional kann die Basis-<br />
Duke mit einem Track-Pack aufgemöbelt werden, der beinhaltet eine<br />
Traktionskontrolle und zusätzliche Fahrmodi. Die „R“ geht noch einen<br />
Schritt weiter und verfügt serienmäßig über die bekannte Bosch-<br />
Schräglagensensorik inklusive MSC, vereinfacht Kurven-ABS genannt.<br />
Das ist in dieser Klasse einzigartig, diese Technologie findet man sonst<br />
nur im Highend-Segment.<br />
Honda<br />
Eine der bedeutsamsten Neuheiten der EICMA und eines der wenigen<br />
Motorräder, die von Grund auf neu konstruiert wurden, ist die Honda<br />
CRF 1000 L Africa Twin. Anders als ihre legendäre Vorfahrin wird sie nicht<br />
von einem V-Motor angetrieben, sondern von einem Zweizylinder-Reihenmotor<br />
mit 90 Grad Hubzapfenversatz. Er klingt wie ein V-Motor, hat<br />
aber den Vorteil kompakterer Ausmaße und günstigerer Fertigung. Um<br />
als Drosselversion für Inhaber des Führerscheins A 2 zugelassen zu sein,<br />
beschränkte Honda die Leistung auf 95 PS bei moderaten 7500/min;<br />
dafür genügte die sogenannte Unicam-Ventilsteuerung, bei der eine<br />
Nockenwelle die Einlassventile direkt, die Auslassventile über Kipphebel<br />
betätigt. Auch diese Bauweise spart Platz, Gewicht und Kosten.<br />
Die Africa Twin war stets für ihre robuste Bauweise bekannt, und mit<br />
ihrem Stahlrohrrahmen sowie der 45er-Upside-down-Gabel führt die<br />
CRF 1000 diese Tradition würdig fort. 230 und 220 Millimeter Federweg<br />
sowie ein 21-Zoll-Vorderrad ermöglichen auch Ausflüge in derberes Gelände.<br />
Ganz und gar nicht traditionell sind die elektronischen Fahrhilfen<br />
der Africa Twin. Zwar werden im Jahr 2016 noch einige Exemplare ganz<br />
16 NEUHEITEN<br />
Honda Integra Weil er von einem Motorrad abstammt,<br />
kann der Durchstieg beim Integra nur angedeutet<br />
werden, dafür übertrifft<br />
das Fahrverhalten mit<br />
17-Zoll-Rädern und -Reifen<br />
die Darbietungen typischer<br />
Roller bei Weitem<br />
DATEN<br />
Zweizylinder-Reihenmotor, 745 cm³,<br />
40,3 kW (55 PS) bei 6<strong>25</strong>0/min, 68 Nm<br />
bei 4750/min, Stahl-Gitterrohrrahmen,<br />
Telegabel, Zweiarmschwinge, Kettenantrieb,<br />
Sitzhöhe 790 mm, Gewicht<br />
fahrfertig 237 kg