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SchlossMagazin für das Fuenfseenland – Dezember 2015

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| LEBEN + design | 65<br />

Das Who is Who der Modewelt<br />

Coco Chanel<br />

Fotos<br />

VG Bildkunst & Man Ray Trust, privat<br />

„Ein Mann kann anziehen,<br />

was er will <strong>–</strong> er bleibt doch<br />

nur ein Accessoire der Frau.“<br />

Nachdem Chanel ihr 16. Lebensjahr erreicht hatte, wurde sie aus dem katholischen<br />

Waisenhaus des Klosters Aubazine entlassen, wo sie unter anderem auch den Beruf<br />

der Näherin erlernt hatte. Mit 20 arbeitete sie als Angestellte in einem Aussteuer-<br />

und Babyartikelgeschäft und nahm auch privat Schneideraufträge an.<br />

Während ihrer Tätigkeit als Angestellte trat Chanel nebenbei als Sängerin in dem<br />

Varieté Rotonde in Moulins auf. Ihren Spitznamen erhielt sie vermutlich durch<br />

zwei ihrer bekanntesten Lieder <strong>–</strong> Qui qu‘a vu Coco? und Ko-Ko-Ri-Ko.<br />

Gabrielle Bonheur Chanel wurde<br />

am 19. August 1883 in Saumur,<br />

Pays de la Loire (Paris) geboren.<br />

Über ihre Jugend lässt sich streiten, da<br />

zahlreiche Legenden existieren, zu deren<br />

Entstehung Coco Chanel vermutlich<br />

selbst beigetragen hat. Geboren und<br />

aufgewachsen ist sie in ärmlichen Verhältnissen<br />

als zweites uneheliches Kind<br />

des Hausieres Albert Chanel und der<br />

Wäscherin Jeanne Devolle in Saumur.<br />

1883 trug ein Standesbeamter ihren<br />

Nachnamen mit Chasnel ein und ignorierte<br />

dabei auch, <strong>das</strong>s sie unehelich<br />

geboren war. Ihre Eltern heirateten<br />

erst 1884. Als ihre Mutter starb, erhielt<br />

ihr Vater <strong>das</strong> alleinige Sorgerecht und<br />

gab ihre ältere Schwester und die damals<br />

erst 12-jährige Chanel als Halbwaise<br />

in die Obhut eines von Nonnen geführten<br />

Waisenhauses. Ihren Vater sah<br />

Gabrielle nie wieder.<br />

Etienne Balsan (1880-1953), den Pariser Industriellensohn, lernte sie 1904 in Moulins<br />

kennen. Er führte sie in die Pariser Gesellschaft ein und lebte mit Chanel von<br />

1906 bis 1910 in Royallieu bei Compiégne zusammen. Sie fertigte mit seiner finanziellen<br />

Unterstützung und in der von ihm gestellten Pariser Wohnung ungewohnte,<br />

schlichte und moderne Hutkreationen und erfreute damit Balsans Bekanntenkreis.<br />

Nach Eröffnung ihres Hutateliers 1910 eröffnete sie im gleichen Jahr mit dem Kredit<br />

ihres nächsten Geliebten Arthur („Boy“) Capel in der Pariser Rue Cambon ihr<br />

erstes Modehaus und 1913 im Seebad Deauville eine Boutique namens Chanel<br />

Modes. Sie wurde zur Wegbereiterin einer damals nahezu revolutionären, funktionellen<br />

Damenmode mit wadenlangem Rock oder luftiger Hose, lose gegürtetem<br />

Oberteil und Kurzhaarschnitt <strong>für</strong> selbstbewusste, moderne Frauen. 1915 besaß<br />

Chanel Modesalons in Paris und Biarritz. 1916 beschäftigte sie bereits 300 Näherinnen.<br />

Ihre Mode wurde von der amerikanischen Vogue zum „Inbegriff der Eleganz“<br />

erklärt. 1918 eröffnete sie ihren Haute Couture Salon in der 31. Rue Cambon.<br />

1920 kreierte sie <strong>das</strong> legendäre „kleine Schwarze“. 1922 eroberte Chanel N°5 den<br />

Markt, bis heute eines der meistverkauften Parfums der Welt. Mit Kriegsbeginn<br />

schloss Chanel kurzentschlossen ihr Unternehmen und alle 4000 Angestellten verloren<br />

dadurch ihre Arbeit. Am 5. Februar 1954 eröffnete die inzwischen 71-Jährige<br />

nach neun Jahren Pause ihr Modegeschäft in der Rue Cambon mit einer neuen Kollektion.<br />

Ihr Chanel-Kostüm mit einem losen, meist bordierten Tweed-Jäckchen und<br />

einem ausgestellten Rock wurde weltbekannt. Am 10. Januar 1971 starb Coco Chanel<br />

in ihrer Suite im Pariser Hotel Ritz und gilt bis zum heutigen Tag als Modelegende.<br />

Coco Chanels Vermächtnis, <strong>das</strong> weltweit tätige Unternehmen Chanel, gehört<br />

heute mit einem Jahresumsatz von mehr als sechs Milliarden US-Dollar (2012)<br />

zu den größten und bedeutendsten in der Modebranche. #<br />

Quelle fashionpress

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