40.Jahrgang_2015.03

INT´RESSANTERWEIS
geblich. Neben einem Musical-Projekt
der Musikhauptschule Innsbruck war
von Anfang an auch Herbert Post vom
BRG Imst dabei, der sich wiederholt mit
volksmusikalischen Einflüssen auf die
Kunstmusik und der damit verbundenen
Herausgabe von Arbeitsheften beschäftigte.
Während sich in den ersten Jahren vor
allem Volks- und Hauptschulen beteiligten,
kamen ab 2001/02 erstmals eine
Sonderschule sowie ein Gymnasium
dazu und im weiteren Verlauf auch Musikschulen
und Kindergärten, die vereinzelt,
auch mit anderen Volksschulen
oder Gymnasien, kooperierten.
Volksmusik und mehr
Viele Projekte basieren seither auf den
Synergien mit anderen Kulturen bzw.
ethnischen Minderheiten oder beziehen
Lieder aus aller Welt mit ein. Gegenseitiges
Kennen- und Verstehenlernen
in einem Österreich ethnischer Vielfalt
stehen ebenso im Fokus wie die Bildung
sozialer Kompetenz und Empathie,
wie im Fall des Projektes „Wir sind
eine bunte Gemeinschaft“ (VS Mötz
2010/11), bei dem Asylwerber eingebunden
waren. Ein größeres integratives
Projekt ermöglichte behinderten
Menschen durch Singen im Tonstudio
den Produktionsprozess einer CD aktiv
mitzuerleben und mitzugestalten (SPZ
Fügen mit acht anderen Einrichtungen
2007/08).
Auch werden vermehrt Theaterstücke
oder Musicals („Die Bärenweihnacht“,
VS Kals oder „Freunde in Afrika“, VS
Rinn; beide 2010/11) eingereicht, aber
auch Projekte, bei denen neue Lieder
geschaffen werden, etwa beim Gemeinschaftsprojekt
von KG und MS Telfs
„Mit allen Sinnen Bücher und Musik erleben“
(2010/11). Volksmusik und -lied
als Teil eines volkskulturellen Projektes
„Logo“ des Projektes von VS und KG Untermieming, Schuljahr 2010/11
einer Gemeinde erfuhren 2007/08 die
Teilnehmer von „Zirl mit allen Sinnen“
oder „Die Musik in unserem Dorf“ der
VS Brandberg. Eines der wenigen reinen
Volkslied-Projekte war jenes von
VS und KG Untermieming mit dem
originellen Titel „jodlschdu-jodlia“
(2010/11, s. Abb.). Ziel war das freie
Singen von Volksliedern und die Einbindung
der älteren Generation mit ihrem
Volkslied- und Volksmusikrepertoire.
Abgesehen von „Singmo mitnando
– von der Lienzer bis zur Mühlbacher
Klause“ (2008/09), das anlässlich
des Gedenkjahres 1809–2009 initiiert
wurde und mit einem gemeinsamen,
länderübergreifenden Singfest mit 73
Schulklassen und über 2.900 beteiligten
Schülern schloss, wurden zwar nie
mehr so viele Schüler erreicht wie in
den frühen Jahren, doch erlebte „Mit allen
Sinnen“ in Tirol eine Fülle an Ideen
und Ausdrucksformen, angepasst an die
Gegebenheiten und Fähigkeiten der einzelnen
Schulen und ihrer Lehrer.
Mit dem vor zwei Jahren von Fachinspektor
Martin Waldauf initiierten gesamttiroler
Projekt „Tirol singt!“, dessen
Arbeitsmaterialien online abrufbar
sind (www.tirol-singt.at), soll an das
frühere „Tirol singt seine Lieder“ angeknüpft
werden. (siehe G’sungen &
G’spielt 2/2015, S. 6.)
schneeweh: Ein aktuelles Projekt
Im heurigen Schuljahr konnte beispielsweise
Martin Mallaun von der Landesmusikschule
St. Johann i. T. ebenfalls
ein in Kooperation mit Südtirol großangelegtes
(CD-)Projekt unter dem Titel
„schneeweh“ durchführen: Gemeinsam
mit zwei Südtiroler Lehrerkollegen
– Reinhilde Gamper (Musikerin und
Lehrerin) und Josef Feichter (Leiter der
Musikschule Bruneck) – und unter der
Beteiligung der Musikschulen Bruneck,
Klausen/Seis und Gröden, dem Sozialwissenschaftlichen
Gymnasium „Josef
Gasser“ Brixen, dem Vinzentinum Brixen
und dem Sozialwissenschaftlichen
und Kunstgymnasium Bruneck produzierte
er eine Weihnachts-CD mit Texten
von Südtiroler Jugendlichen und
Musik von Zitherschülern. Sämtliche
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015 25