physio-Journal I 1/2016
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
VORGESTELLT<br />
Text: Mittelkurs der Berufsfachschule für Physiotherapie in Bayreuth<br />
BLITZUMFRAGE IN DER<br />
BAYREUTHER INNENSTADT:<br />
ORGANSPENDE JA ODER NEIN?<br />
L Immer wieder wird über das Thema »Organspende«<br />
diskutiert und die Meinungen dazu könnten unterschiedlicher<br />
nicht sein. Die einen halten noch fest an den<br />
letzten Skandalen, die anderen haben einen Ausweis<br />
und sind klar für Organspende. Ein großer Teil jedoch<br />
sieht sich das Spektakel von Weitem an und weiß nicht<br />
so recht, was nun wahr ist und wie oder ob man sich<br />
dafür oder dagegen entscheiden soll.<br />
Schließlich bleiben viele Fragen offen: Wie läuft so eine<br />
Organspende überhaupt ab? Und warum ist gerade<br />
dieses Thema so wichtig?<br />
In diesem Artikel sollen einige Mythen und Fakten<br />
geklärt und der genaue Ablauf einer Organspende<br />
beschrieben werden. Zudem haben 276 Bayreuther an<br />
einer Umfrage zum Thema »Organspende« teilgenommen<br />
und ihre Meinung zu diesem Thema gesagt.<br />
Wer wir sind …<br />
Wir sind der Mittelkurs der Berufsfachschule für Physiotherapie<br />
in Bayreuth und haben, nachdem wir das Thema »Organspende«<br />
im Unterricht hatten, die nachfolgende Umfrage<br />
in Bayreuth durchgeführt. Für uns war es wichtig zu sehen,<br />
wie die Leute auf das Thema reagieren und was überhaupt<br />
darüber bekannt ist. Natürlich auch, wie die Bereitschaft zum<br />
Spenden in unserer Stadt ist.<br />
Was wäre ein Artikel ohne Zahlen …?<br />
t Momentan warten allein in Deutschland rund 10.000<br />
Menschen auf ein Organ.<br />
t 8.000 davon brauchen dringend eine Niere – die Wartezeit<br />
beträgt durchschnittlich 5–6 Jahre. (Im Jahr 2014<br />
konnten 2.128 Patienten transplantiert werden.)<br />
t Täglich versterben durchschnittlich 3 Patienten, die auf der<br />
Warteliste stehen.<br />
t Im Jahr 2014 betrug die Anzahl der Spender/innen in<br />
Deutschland 864 – zum Vergleich: 2010 waren es noch<br />
1.269.<br />
Ablauf einer Organspende<br />
1. Durch einen Unfall oder eine Hirnblutung kommt es bei<br />
einem Patienten zum Hirntod.<br />
2. Feststellung des Hirntods<br />
3. Rücksprache mit der DSO (Deutsche Stiftung Organtransplantation)<br />
über eine mögliche Organspende<br />
4. Gespräch mit den Angehörigen (Ist ein Organspendeausweis<br />
vorhanden? Was wäre der Wille des Patienten?)<br />
Wenn eine Einwilligung vorliegt:<br />
5. Der Patient wird untersucht und es werden alle nötigen<br />
Labor-und Blutwerte überprüft.<br />
6. Nach der Untersuchung werden alle Daten an Eurotransplant<br />
geschickt und die Organvermittlung kann beginnen.<br />
7. Über die DSO wird die Organentnahme organisiert und<br />
dann durchgeführt.<br />
8. Transport der Organe<br />
9. Transplantation<br />
Die Ergebnisse der Umfrage<br />
Insgesamt haben 276 Bayreuther an unserer Umfrage teilgenommen,<br />
davon 152 Frauen und 124 Männer. Grundsätzlich<br />
würden 81,7 % von ihnen spenden und nur 18,3 % nicht.<br />
Ein Unterschied zwischen Frauen und Männern bzgl. dieser<br />
Frage ist kaum vorhanden. Interessanter wurde es schon bei<br />
der Frage, wer denn ein Organ annehmen würde. Insgesamt<br />
würden 239, also 86,6 % unserer Probanden, ein Organ<br />
<strong>physio</strong>-<strong>Journal</strong> 25