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physio-Journal I 1/2016

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TITELTHEMA<br />

Viszerale Ebene<br />

Auch viszerale Dysfunktionen können periphere<br />

Schmerzsyndrome auslösen. Am<br />

bekanntesten dürfte eine Dysfunktion des<br />

Herzens sein (z. B. Angina pectoris). Hierbei<br />

verspührt die Person unter anderem ein unangenehmes<br />

»Schmerzsyndrom« der linken<br />

Rumpfhälfte und des linkes Arms.<br />

Auch die stechenden Schulterschmerzen<br />

auf der rechten Seite bei einer Gallenkolik<br />

sind relativ bekannt. Nicht alle Dysfunktionen/Läsionen<br />

innerer Organe lösen solch<br />

massive Schmerzen mit weiteren begleitenden<br />

Symptomen aus.<br />

Funktionsstörungen im kleinen Becken<br />

zeigen sich häufig durch Symptome an den<br />

Füßen und Unterschenkeln, die des Dickdarms<br />

durch Schmerzen im Bereich von ISG<br />

und Hüftgelenk.<br />

Auch Schmerzen geringerer Intensität<br />

können durch innere Organe ausgelöst<br />

werden. Im folgenden Beispiel gelangt der<br />

Schmerz über das vegetative Nervensystem<br />

in die Peripherie.<br />

Energetische Ebene<br />

Die energetische Ebene verläuft parallel zu<br />

allen anderen Ebenen. Das wird auch dadurch<br />

verdeutlicht, dass in der Traditionellen<br />

Chinesischen Medizin vom »kleinen«<br />

lokalen Problem bis hin zum generalisierten<br />

»großen« Problem immer eine energetische<br />

Behandlung stattfindet.<br />

Wir dürfen bei dieser Ebene jedoch nicht<br />

vergessen, dass die energetische Behandlung<br />

keine einzelne Technik ist, sondern eine<br />

eigene, stark philosophisch geprägte Medizin,<br />

deren Studium einige Jahre dauert. Wir<br />

verwenden daher nur einzelne, sehr kleine<br />

Bausteine der energetischen Behandlung in<br />

unserer Therapie als Ergänzung zur »westlichen<br />

Medizin«. Die Anwendung der Energetik<br />

macht deshalb auch nur in Kombination<br />

mit dem gesamten Ebenensystem Sinn. Eine<br />

im Anschluss an die Behandlung noch bestehende<br />

Restsymptomatik bei einem chronischen<br />

Rückenschmerz könnte über den<br />

hier gezeigten Blasenmeridian noch weiter<br />

behandelt bzw. abgemildert werden.<br />

Ein Schmerzsyndrom ausschließlich nach<br />

den Regeln der Energetik zu behandeln, ist<br />

für die meisten Therapeuten mit westlich<br />

geprägter therapeutischer Ausbildung nur<br />

schwer möglich.<br />

Beispiel – Herz<br />

1 Ganglion cervicale superius (C 8–Th 3) –<br />

N. cardiacus cervicalis superior<br />

R Kopfsymptomatik<br />

2 Ganglion cervicale medius (Th 3–Th 7) –<br />

N. cardiacus cervicalis medius<br />

R Schulter-Arm-Symtomatik<br />

3 Ganglion cervicothoracicum (Th 3–Th 7) –<br />

N. cardiacus cervicalis inferior<br />

R Arm-Unteram-Symptomatik<br />

Durch die vegetative Versorgung der Organe<br />

breiten sich Probleme über das gesamte<br />

System aus. Über den vegetativen<br />

Weg kann jedes Organ periphere Schmerzen<br />

verursachen. Diagnostisch können beispielsweise<br />

die Bindegewebszonen genutzt<br />

werden. Eine weiterführende, ausführliche<br />

Diagnostik der betroffenen Organe durch<br />

einen Arzt ist auf jeden Fall zu empfehlen,<br />

denn anhand einer Bindegewebszone lässt<br />

sich nicht zwischen Dysfunktion und Läsion<br />

unterscheiden.<br />

4 Pars thoracalis des Sympathikus –<br />

Rami cardiaci thoracici (Th 2–Th 5)<br />

R Rumpsymptomatik<br />

Die Organe sind, genau wie alle anderen<br />

Strukturen des Körpers, in das fasziale System<br />

eingebunden. Hierüber kann etwa das<br />

Kolon die Bewegung der Halswirbelsäule<br />

einschränken, wodurch Schmerzen im Bereich<br />

der Halswirbelsäule ausgelöst werden<br />

können.<br />

e<br />

<strong>physio</strong>-<strong>Journal</strong> 7

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