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2016-01: TOP Magazin Dortmund | FRÜHJAHR

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Kultur<br />

Im Osten<br />

nichts Neues<br />

Opern- und Extrachor des theaterhagen.<br />

LEHÁRS „LAND DES LÄCHELNS“ IN HAGEN<br />

Die dritte Phase der Wiener Operette, die von der älteren Musikforschung gern die „Silberne Ära“<br />

genannt wird, ist vor allem verbunden mit dem Namen des ungarischen Komponisten Franz<br />

Lehár. Die am 9. Februar 1923 im Theater an der Wien aufgeführte erste Fassung seines „Land des<br />

Lächelns“ – damals noch unter dem Titel „Die gelbe Jacke“ - zollt einem Thema des 19. Jahrhunderts<br />

Tribut: Die Liebe zwischen zwei Menschen aus unterschiedlichen Kulturen kann nicht funktionieren.<br />

Zumindest nicht auf der Opern- respektive Operettenbühne: Es wird das alte Schema, dass Liebe<br />

an unbarmherzigen Traditionen und / oder Standesunterschieden scheitert, in das Kostüm einer<br />

anderen Kultur gekleidet – hier allerdings weitaus oberfläch licher als in Puccinis „Butterfly“.<br />

Im Theater Hagen hatte das Werk<br />

Lehárs, aus dem zahlreiche Passagen<br />

zur Zeit der Uraufführung auf die<br />

Hörer musikalisch gesehen vermutlich<br />

durchaus exotisch gewirkt haben müssen,<br />

Mitte November Premiere – und<br />

Regisseur Roland Hüve vor die schwierige<br />

Aufgabe gestellt, einen inhaltlich<br />

eigentlich längst überholten „Plot“ auf<br />

die Bühne zu stellen, ohne dass er sentimental<br />

oder kitschig wirkt, aber auch<br />

ohne ihn mit aktuellen Anspielungen zu<br />

überfrachten, die in dem Werk ursprünglich<br />

nicht vorhanden sind.<br />

Konventionelle Inszenierung<br />

Herausgekommen ist eine konventionelle,<br />

um nicht zu sagen nichtssagende Inszenierung:<br />

Der Zuschauer sieht sich im ersten<br />

Akt mit einem Saal – vermutlich einem<br />

Ballsaal – konfrontiert, der außer marmornen<br />

Säulen nichts beinhaltet. In den beiden<br />

Akten, die in China spielen, befindet man<br />

sich eigentlich in demselben Saal, dessen<br />

Säulen nun mehr lediglich mit roten Hussen<br />

verkleidet sind, intime Szenen werden<br />

angedeutet, indem ein weißer Vorhang auf<br />

der ohnehin schon kleinen Bühne eine Art<br />

Chambre separée abteilt. Ungleich schöner<br />

und phantasievoller als sein Bühnenbild<br />

gestaltete Siegfried E. Mayer die teilweise<br />

recht opulenten Kostüme: Schneidig wirken<br />

da die Österreicher in ihren Uniformen,<br />

ein wenig klischeehaft allerdings die „Chinesen“<br />

mit ihren Masken. Ebenso klischeehaft<br />

ist die Personenführung des Regisseurs,<br />

wirklich mitreißende Momente vermisst<br />

der Zuschauer fast während des ganzen<br />

Abends. Recht lustig wirkt die Szene,<br />

wenn Prinzessin Mi sich als Obereunuch<br />

verkleidet und Leutnant Gustav von Pottenstein<br />

an der Nase herumführt. Ansonsten:<br />

Im Westen wie im Osten nichts Neues.<br />

110 Frühjahr <strong>2<strong>01</strong>6</strong> · top magazin DORTMUND

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