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Rezension<br />
Lektüre im<br />
allerersten<br />
Sonnenschein<br />
Unsere aktuellen Buchtipps<br />
Nach meinem Tod kannst du über mich schreiben, was du willst, aber verschone mich,<br />
solange ich lebe,“ sagte die Mutter des niederländischen Schriftstellers Maarten ‚t<br />
Hart oft zu ihrem Sohn. In seinem neuen Roman „Magdalena“ setzt er ihr ein eigenwilliges<br />
Denkmal, ebenso eigenwillig wie die Frau selbst, die ihren Ehemann mit ihrer Eifersucht<br />
bis auf den Friedhof, wo er arbeitete verfolgt hat, und die sich auch nicht scheute, ihre<br />
Söhne für „Spionageaufträge“ einzusetzen. Das Leben der Familie ist geprägt von Religiosität,<br />
aber auch von den nicht gerade üppigen finanziellen Verhältnissen. Schonungslos<br />
berichtet der niederländische Autor von der teilweise rigiden Erziehung der Eltern, die<br />
höhere Bildung ebenso für zwecklos hielten wie das tägliche Zähneputzen.<br />
Der Roman ist ein eindrucksvolles Stück Zeitgeschichte, lediglich am Ende irritiert<br />
der Autor ein wenig mit seinen Kommentaren zum Glaubensbekenntnis.<br />
Maarten ‚t Hart, Magdalena, Eine Familiengeschichte, Piper, 315 S., 22 €<br />
Die Psychologin Merette Schulman hatte aufgeatmet, als ihr Patient Aksel, ein Psychopath,<br />
der sie und ihre Familie terrorisiert hatte, endlich in der Forensik war …<br />
doch dann bricht der aus dem Krankenhaus aus, indem er, der alles andere als unintelligent<br />
ist, einen Mitinsassen sediert und die Wachen und Krankenwagenfahrer übertölpelt.<br />
Merette, die gerade mit ihrem Exmann Jan-Ole eine Auszeit in einer einsamen Hütte<br />
nimmt, ist alarmiert und macht sich größte Sorgen um ihre Tochter Julia, die mit ihrer<br />
Freundin Marie in die damaligen Geschehnisse auf grausame Weise involviert war … Und<br />
dann wird Jan-Ole auf brutale Weise überfallen, und die Schatten der Vergangenheit<br />
holen die Protagonisten wieder ein …<br />
Spannende Fortsetzung von „Schwesterlein muss sterben“, ungewöhnlich im<br />
Aufbau. Freda Wolff, Töte ihn, dann darf sie leben, rütten & loening, 384 S, 14,99 €<br />
Manuel hat psychopathische Züge: Er beobachtet die Schriftstellerin Rina Kramer<br />
bei ihren Lesungen mit Hass, weil er denkt, sie habe ihm seine Ideen gestohlen. Er<br />
findet heraus, wo sie in der Toskana lebt, was nicht schwierig ist, weil auch die Handlungen<br />
vieler ihrer Bücher dort spielen, und reist ihr nach, mietet sich auf der Dépendence auf<br />
ihrem Grundstück ein, und drängt sich in ihr Leben. Als sie bemerkt, welche Gefahr von<br />
diesem Mann ausgeht, ist es bereits zu spät und die Katastrophe nicht mehr aufzuhalten …<br />
Ein äußerst spannender, temporeicher Thriller der Schriftstellerin, die auch<br />
mehrere Drehbücher, u.a. für den „Tatort“ und „Polizeiruf 110“ geschrieben hat.<br />
Sabine Thiesler, Und draußen stirbt ein Vogel, Heyne, 448 S., 19,99 €<br />
Ich habe keine schrecklichen Krankheiten gehabt, keine Pleite erfahren und musste<br />
in kein Dschungelcamp. Ich habe Helmut Kohl und vier Ehen überstanden. Wie kann<br />
man nur so verdammt viel Glück haben?“ wundert sich Kabarettist und Schauspieler<br />
Jochen Busse in seiner jetzt bei Ullstein erschienenen Autobiografie. Mit der ihm eigenen<br />
gehörigen Portion Humor und viel Selbstironie hält der Mann, der Deutschlands<br />
Kabarettgeschichte entscheidend mitgestaltet hat, unter anderem bei der Münchner<br />
Lach- und Schießgesellschaft, Rückschau. Und man begegnet Weggefährten des Kabarettisten,<br />
etwa Lore Lorentz, Dieter Hildebrandt, Rudi Carrell und anderen, an die er<br />
sich liebevoll, aber auch durchaus kritisch erinnert.<br />
Jochen Busse, Wo wir gerade von belegten Brötchen reden. Die Komödie<br />
meines Lebens, Ullstein, 296 S., 19,99 €.<br />
Text: Martina Lode-Gerke, Cover: Das Copyright der Cover liegt bei den Verlagen.<br />
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