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Kultur<br />
Wenig tenoraler Schmelz<br />
Hinzu kommt eine musikalische Ausführung,<br />
die weit mehr als einen Wunsch<br />
offenlässt: Kejia Xiong ist optisch natürlich<br />
ein perfekter Prinz Sou-Chong, man<br />
kann aufgrund seiner körperlichen Konstitution<br />
auch gut verstehen, dass Lisa sich<br />
in ihn verliebt. Stimmlich jedoch kann<br />
der Tenor kaum überzeugen: Zu flach<br />
und auch bisweilen unsicher ist die Höhe,<br />
man vermisst den tenoralen Schmelz.<br />
Einen Sou-Chong muss man singen!!!<br />
Und das geschah hier in keiner Weise.<br />
An seiner Seite agierte Veronika Haller<br />
als Lisa: Anders als zu erwarten ließ<br />
die Textverständlichkeit bei ihr mehr<br />
Wünsche offen als beim Tenor, Übertitel<br />
wären hier teilweise wirklich angebracht<br />
gewesen. Hohe Töne klingen bei ihr oft<br />
spitz und sind wenig in die gesamte Tessitura<br />
eingebunden. Durchaus überzeugend<br />
ist allerdings ihre Darstellung einer<br />
selbstbewussten, emanzipierten Lisa,<br />
die im ersten Akt statt eines Ballkleides<br />
wie die anderen Damen Hose und Frack<br />
trägt. Als Graf Gustav von Pottenstein<br />
fehlt es Richard van Gemert ebenfalls an<br />
Sicherheit in der Höhe, amüsant indes<br />
ist sein Spiel als verzweifelter Liebhaber.<br />
Einzig wirklich Überzeugende im Sängerensemble<br />
war indes Maria Klier in ihrer<br />
Rolle als Prinzessin Mi: Sie hat hübsche,<br />
agile Soubrettentöne bereit und spielt<br />
hinreißend die kleine Schwester. Die<br />
Sprechrollen sind mit Werner Hahn als<br />
Graf Ferdinand Lichtenfels und Verena<br />
Grammel als Exzellenz Hardeck recht<br />
gut besetzt, beide tragen mit österreichischem<br />
Akzent im ersten Akt erheblich<br />
zum Lokalkolorit bei.<br />
Das Philharmonische Orchester Hagen<br />
dagegen irritiert unter der Leitung von<br />
Mihhail Gerts nicht nur durch bisweilen<br />
eher ungenaue Einsätze, sondern schafft<br />
es oft auch nicht, die Sänger zu begleiten:<br />
So „klappern“ bei „Dein ist mein<br />
ganzes Herz“ Gesang und Orchester oftmals<br />
hinterher, bisweilen übertönen die<br />
Musikerinnen und Musiker aber auch die<br />
Sänger, so wie in Sou-Chongs Lied „Von<br />
Apfelblüten einen Kranz“. „Immer nur<br />
lächeln“ bedeutet im Fall dieser Inszenierung,<br />
dass man über die musikalischen<br />
Unzulänglichkeiten hinwegsehen muss,<br />
um den Abend zu genießen! <br />
n<br />
Text: Martina Lode-Gerke<br />
Fotos: Theaterhagen & Klaus Lefebvre<br />
Kejia Xiong (Prinz Sou-Chong), Veronika Haller (Lisa).<br />
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