Gsungen&Gspielt 2/2015
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STELLT´S ENK VOR<br />
Die Arbeitsgruppe Osttirol des TVM.<br />
bekannte Stücke wie „Gruß an Schloß<br />
Weißenstein“, „Aus´n Tauern“, „Zum<br />
Andenken“ und viele andere, die sich<br />
auch heute noch großer Beliebtheit erfreuen.<br />
Das Besondere der „Alt Matreier<br />
Tanzmusik“ ist die Stimmung in C wie<br />
auch die Kombination von Blas- und<br />
Streichinstrumenten. Ihr jetziger Leiter<br />
Hansl Klaunzer weiß sich nicht nur der<br />
Tradition verpflichtet, sondern hat selbst<br />
viele Stücke für diese Tanzmusik geschrieben.<br />
Besonders erwähnen möchte<br />
ich die im Jahr 2014 komponierte und<br />
sehr erfolgreiche „Oper in den Bergen –<br />
Gruß an Schloß Weißenstein“ (acht Aufführungen<br />
mit insgesamt ca. 6000 Besuchern).<br />
Es gelang ihm hervorragend,<br />
Klänge aus der Volksmusik und klassische<br />
Elemente in der Oper zu verbinden.<br />
Etwa 200 Stücke umfasste das Repertoire<br />
der „Dölsacher Tanzmusik“, die<br />
bereits 1942 öffentlich aufspielte. Aus<br />
alten Aufzeichnungen geht hervor, dass<br />
die Musikanten 1950 in Innsbruck an<br />
einem Volksmusikwettbewerb sehr erfolgreich<br />
teilnahmen. Feller Andreas aus<br />
Kitzbühel erwähnte damals: „Besonders<br />
beeindruckt hat mich eine Gruppe aus<br />
Dölsach mit dem jungen Flügelhornisten<br />
und Komponisten Hansi Grißmann.<br />
Er wurde vom Sprecher hoch gelobt.“<br />
Hansi Grißmann, der 1957 verunglückte,<br />
hat viele unvergessliche, heute noch<br />
gern gespielte Stücke wie „Hansi Landler“,<br />
„Am Bergl drobn“, „Dölsacher<br />
Schützenmarsch“ oder „Sehnsuchtswalzer“<br />
komponiert. 2012 hat die „Dölsacher<br />
Tanzmusik“ in ihrer heutigen<br />
Besetzung viele seiner Stücke auf der<br />
CD „Dölsacher Tanzmusik – Beim Unterwirt“<br />
verewigt.<br />
In zahlreichen Rundfunk- und Fernsehsendungen<br />
war Sepp Huter mit seiner<br />
„Großglocknerkapelle Kals“ zu hören<br />
und zu sehen. Und wenn er einmal in<br />
Schwung war, dann vermochte er seine<br />
Zuhörer und vor allem Zuschauer<br />
gehörig mitzureißen. Dann brach sein<br />
Naturtalent durch. 1946 erfolgte die<br />
Gründung dieser Tanzkapelle, die Sepp<br />
Huter in sehr origineller Weise leitete.<br />
Bis heute ist die Beliebtheit dieser Tanzmusik,<br />
die nach seinem Tod von seiner<br />
Tochter Sieglinde gemeinsam mit Toni<br />
Huter geführt wird, ungebrochen. Mit<br />
dem Gesangsmarsch „Meine Heimat ist<br />
Tirol“ wird Sepp Huter bei vielen Musikanten<br />
unvergessen bleiben.<br />
„Dieses Instrument war<br />
übergroß und hatte einen<br />
Tonumfang von über vier<br />
Oktaven und ein Gewicht<br />
von 38 Kilogramm.“<br />
Nicht wegzudenken: das Osttiroler<br />
Hackbrett<br />
Was die Volksmusik in Osttirol besonders<br />
kennzeichnet, ist natürlich unser diatonisches<br />
Osttiroler Hackbrett, das inzwischen<br />
nicht nur in Osttirol, sondern<br />
weit über unsere Grenzen hinaus in sehr<br />
vielen Tanzmusikgruppen als markantes<br />
Begleit- und Füllinstrument verwendet<br />
wird. Dieses außergewöhnliche Hackbrett<br />
aus Osttirol ist auch maßgeblich<br />
für die Entwicklung des chromatischen,<br />
so genannten Salzburger Hackbretts geworden.<br />
Dazu erzählte Tobias Reiser in<br />
den 1950er Jahren folgende Geschichte:<br />
„1927 war es, als zwei Handwerksburschen<br />
aus Tirol nach Salzburg kamen<br />
und in einem Gasthaus einkehrten. Der<br />
Durst ist das Schrecklichste, was einen<br />
Menschen befallen kann, sagten sie. Sie<br />
zechten weit über ihren Durst hinaus<br />
und als es zum Zahlen war, reichte das<br />
Geld nicht mehr aus. Dem Wirt fiel ein,<br />
dass einer der Burschen beim Kommen<br />
ein riesengroßes ‚Trumm‘ auf dem Rücken<br />
trug. Dies musste doch etwas wert<br />
sein. Es war ein altes, aber spielfertiges<br />
Osttiroler Hackbrett. Der Wirt, dessen<br />
Sohn Zither spielte, konnte dieses unbekannte<br />
Instrument schon brauchen,<br />
zudem sich der Handwerksbursch verpflichtete,<br />
auch seine Kenntnisse über<br />
das Spiel am Osttiroler Hackbrett für<br />
Speis und Trank zu übermitteln.“ Dieses<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 02 | JUNI <strong>2015</strong> 25