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MOTORRAD Classic 10/2016

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DATEN<br />

Honda XL 500 R<br />

Motor: Luftgekühlter Einzylinder-Viertaktmotor,<br />

eine kettengetriebene, obenliegende<br />

Nockenwelle, vier über Kipphebel betätigte<br />

Ventile, Bohrung x Hub 89 x 80 mm, Hubraum<br />

498 cm³, Verdichtung 8,6:1, Leistung:<br />

27 PS bei 5500/min<br />

Kraftübertragung: Mehrscheiben-Ölbadkupplung,<br />

Fünfganggetriebe, Kettenantrieb<br />

Fahrwerk: Unten offener Stahl-Einrohrrahmen,<br />

Motor mittragendes Element, Telegabel,<br />

Ø 37 mm, Hinterradschwinge mit über Pro-<br />

Link-Hebelsystem angelenktem Zentralfederbein,<br />

Drahtspeichenräder mit Alufelgen, Reifen<br />

vorn 3.00-21, hinten 4.60-17, Duplex-<br />

Trommelbremse vorn, Simplex-Trommelbremse<br />

hinten, Ø vorn und hinten 130 mm<br />

Maße und Gewichte:Radstand 1405 mm,<br />

Gewicht vollgetankt 152 kg, Tankinhalt <strong>10</strong> l<br />

Fahrleistungen: Höchstgeschwindigkeit<br />

134 km/h, 0 - <strong>10</strong>0 km/h: 7,6 sek<br />

In Deutschland war der 500er mittels Auspuffblenden<br />

von 33 auf 27 PS gedrosselt<br />

Sturzgefährdete Teile früher Enduros<br />

sind mittlerweile wirklich rar, doch die<br />

Blinker der XL gab es im Netz<br />

Einzig der kleine Gepäckträger verlangte<br />

Schweißarbeiten. Nach dem Sandstrahlen<br />

waren zwei Risse aufgetaucht<br />

alten Kunststoffteilen sorgte ein Heißluftföhn:<br />

Wenn man die verblassten Flächen<br />

damit vorsichtig anstrahlt, werden die<br />

chemischen Weichmacher aktiviert und<br />

lösen eine kräftigende Reaktion aus.<br />

Blieb nur noch die Sitzbank, genauer<br />

deren stilbildende Beschriftung. Das XL<br />

sollte unbedingt wieder das hintere Ende<br />

zieren, und hier zahlten sich endlich mal<br />

Jürgens berufliche Erfahrungen aus. Das<br />

Logo wurde abfotografiert, das Foto dann<br />

am Computer in einem professionellen<br />

Grafikprogramm bearbeitet. Diese Vorlage<br />

wiederum verwandelte ein Plotter in<br />

eine Schneide-Schablone. Elastischen<br />

Lack auf den neuen Sitzbankbezug<br />

gesprüht, perfekt. Leider nur beinahe<br />

perfekt kam der Tank zurück: Der tolle,<br />

aber Motorrad-unkundige Lackierer hatte<br />

die Honda-Schwinge verkehrt herum angebracht.<br />

Noch mal das Ganze, und nun<br />

endlich: wie neu.<br />

Alte Enduros sind Raritäten<br />

Eben deshalb verwirrt diese XL, denn<br />

Enduros sahen früher bereits nach zwei,<br />

drei Jahren reichlich runtergeritten aus.<br />

Wegen ihrer günstigen Versicherung<br />

reichte sie anschließend ein Anfänger an<br />

den nächsten weiter, irgendwann war<br />

dann Ende. Dieser Exodus treibt heute die<br />

Gebrauchtpreise hoch, doch dass frühe<br />

japanische Enduros mittlerweile zu den<br />

gesuchten Youngtimern zählen, hat die<br />

beiden Freunde wenig interessiert. Sie<br />

wollten gemeinsam ein überschaubares<br />

Projekt meistern, Winterabende füllen,<br />

Spaß haben. Den hatten sie. Vor allem, als<br />

der Motor auf den zweiten Tritt ansprang.<br />

Zum Fahren erschien ihnen die XL dann<br />

allerdings ein wenig schwachbrüstig, ein<br />

wenig klein. Jürgen meint, man könne es<br />

ja mal mit einer Ténéré probieren. Auch<br />

wenn da die Basis garantiert mehr als<br />

zwei Kisten Bier kostet.<br />

◻<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>10</strong>/<strong>2016</strong> 83

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