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Landschaftlich reizvoll, landwirtschaftlich - Werra-Meißner-Kreis

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Der „Strukturwandel“<br />

- ein vielbenutzter<br />

Begriff<br />

Haupterwerbsbetriebe<br />

im <strong>Kreis</strong> haben<br />

im Nordhessenvergleich<br />

eine gute<br />

Flächenausstattung<br />

14<br />

2. Landwirtschaft im Überblick<br />

2.3 Landwirtschaft im <strong>Werra</strong>-<br />

<strong>Meißner</strong>-<strong>Kreis</strong><br />

Ca. 39.000 ha der <strong>Kreis</strong>fläche werden<br />

durch die Landwirtschaft genutzt –<br />

aber: die Landwirtschaft gibt es nicht.<br />

Zwischen dem mit 0,25 ha kleinsten<br />

„Betrieb“ und dem mit 880 ha größten<br />

Betrieb liegen Welten. Diese hier zum<br />

Ausdruck kommende <strong>landwirtschaftlich</strong>e<br />

Vielgestaltigkeit beruht auf mehreren<br />

Faktoren: den Standortbedingungen,<br />

historischen Entwicklungen und<br />

vor allem der wirtschaftlichen Dynamik<br />

im <strong>landwirtschaftlich</strong>en Sektor.<br />

Wachsen oder Weichen – der<br />

„Strukturwandel“<br />

Landwirtschaftliche Unternehmen,<br />

die ihren Lebensunterhalt aus dem<br />

Gewinn des Betriebes beziehen,<br />

sind gezwungen, sich am Markt zu<br />

behaupten. Sie konkurrieren mit<br />

ihren Produkten um die Kaufkraft<br />

der Konsumenten, dabei sind in<br />

zunehmendem Maße die Rahmenbedingungen<br />

des Weltmarktes entscheidend.<br />

Prinzipiell bleibt die Wahl<br />

zwischen einer kostengünstigen<br />

Mengenproduktion von Standardprodukten<br />

(Kostenführerschaft) oder<br />

einer Festlegung auf spezielle Märkte<br />

mit neuen Produkten und Vertriebswegen<br />

(Produktführerschaft).<br />

Um konkurrenzfähig zu bleiben, sind<br />

<strong>landwirtschaftlich</strong>e Betriebe gezwungen,<br />

den technischen, biologischen<br />

und organisatorischen Fortschritt<br />

durch Rationalisierung und/oder<br />

Mehrproduktion umzusetzen. Dieser<br />

permanente Anpassungsprozess hat<br />

in den letzten Jahrzehnten in Hessen<br />

dazu geführt, dass<br />

l die Produktivität ständig gestiegen<br />

ist: ein Landwirt ernährte in 1950<br />

10 Personen, 2010 sind es 150.<br />

l die Flächenausstattung je Haupterwerbsbetrieb<br />

von 9,5 ha (1950)<br />

auf 100 ha (2010) gestiegen ist<br />

l die Anzahl der Betriebe von<br />

160.000 (1950) auf 20.000 (2010)<br />

gesunken ist.<br />

Beim Fachdienst Ländlicher Raum der<br />

<strong>Kreis</strong>verwaltung stellten im Jahr 2009<br />

1.068 Betriebe einen Antrag auf Betriebsprämie.<br />

Im <strong>Werra</strong>-<strong>Meißner</strong>-<strong>Kreis</strong> vollzog sich<br />

der Strukturwandel in der Landwirtschaft<br />

analog zur großräumigen Entwicklung.<br />

1980 waren noch über 3.000<br />

Betriebe registriert. Seitdem haben ca.<br />

2/3 der Betriebe aufgegeben.<br />

Anzahl <strong>landwirtschaftlich</strong>er Betriebe<br />

im <strong>Werra</strong>-<strong>Meißner</strong>-<strong>Kreis</strong>, 1980 - 2007<br />

(Hessische Gemeindestatistik)<br />

Haupterwerbsbetriebe<br />

Ein Haupterwerbsbetrieb ist ein <strong>landwirtschaftlich</strong>er<br />

Familienbetrieb, der<br />

hauptberuflich bewirtschaftet wird und<br />

mehr als 50 Prozent des Einkommens<br />

aus <strong>landwirtschaftlich</strong>er Arbeit erzielt.<br />

In 2009 gaben 326 von 1.068 antragstellenden<br />

Betrieben (31%) an, im<br />

Haupterwerb zu wirtschaften. Eine<br />

wichtige Kenngröße ist deren Flächenausstattung.<br />

Die durchschnittliche<br />

Flächenausstattung der Haupterwerbsbetriebe<br />

lag 2009 bei 90 ha. 99 Betriebe<br />

bewirtschafteten mehr als 100 ha<br />

Fläche.<br />

Flächenausstattung der Haupterwerbsbetriebe<br />

im <strong>Werra</strong>-<strong>Meißner</strong>-<strong>Kreis</strong>, 2009<br />

(Antragsunterlagen 2009)<br />

Im nordhessischen Vergleich hat der<br />

<strong>Werra</strong>-<strong>Meißner</strong>-<strong>Kreis</strong> den größten prozentualen<br />

Anteil an Betrieben mit mehr

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